29.06.2008 19:54:25 | Scato - ein Junge auf Abwegen (#12809) |
Loki | [img]http://img170.imageshack.us/img170/7145/sergejgs7.jpg[/img] [size=2]copyright by cataclysm-X @ deviantart[/size] [b]Beschreibung des Äußeren:[/b] Vor euch steht ein schlacksiger kleiner Junge von etwa 12 Jahren. Sein zottiges schwarzes Haar ziert ein sonnengebräuntes Gesicht, in dem zwei nussbraune Augen funkeln. In ihnen spiegeln sich Leid und Wut, jedoch auch Ehrgeiz und Verbissenheit wieder. Der kleine Mensch ist in eine schwarze Lederhose und eine dunkle Weste gehüllt, um die Stirn trägt er ein Tuch gebunden um ihm die Haarsträhnen vom Gesicht fernzuhalten. Er trägt keine Schuhe, dementsprechend schmutzig sehen seine Füße aus. Um die Taille trägt er einen Gürtel an dem einige kleine Beutel und ein Dolch baumeln. um den linken Arm trägt er einen matten Metallreif, der kaum von großem Wert sein kann. [b]Charstory:[/b] Seit Scato sich erinnern konnte lebte er schon in diesem verlausten Loch in den Slums von Atkatla dass sich ein Waisenhaus schimpfte. Seine Eltern hatte er nie kennen gelernt und der einzige Trost daran war dass es ihm bei ihnen vermutlich nicht besser gegangen wäre als in seinem trostlosen Heim. Ein tägliches Martyrium dass zu durchleben war. Ständig wurde er von den Älteren verprügelt und gedemütigt. Die Erzieher des Hauses schien es auch wenig zu kümmern was ihre Schützlinge untereinander trieben. Das einzige worauf es ihnen ankam war der Profit, das hatte Scato erkannt seit dem er sieben Jahre alt war. Denn seit diesem Zeitpunkt wurde er wie alle Kinder ab diesem Alter täglich auf die Straßen Atkatlas geschickt um die Händler und die Reichen zu bestehlen. Systhematisch wurden sie zu einer Bande kleiner Taschendiebe erzogen die sich durch die Gassen des Handelsbezirks schlängelten oder auf Waukeens Promenade geschickt von Stand zu Stand huschten und mit ihren kleinen Fingern nach allem schnappten was nicht mit Argusaugen bewacht wurde. Doch es schien nicht nur die Profitgier zu sein die Leiter des Waisenhauses dazubewegte aus ihren Kleinen Diebe zu formen. Und auf keinen Fall handelten sie auf eigene Faust. Denn keinem der Waisen war entgangen dass in regelmäßigen Abständen vermummte Gestalten in Schwarz das Waisenhaus aufsuchten um sich mit den Erwachsenen zu unterhalten. Meist verließen diese Gestalten das Haus mit einem stattlichen Beutel voller Münzen unter ihrem Umhang. Ein Junge wusste sogar zu berichten dass diese Gestalten nicht nur Geld eintrieben, sondern sich vor allem über den Fortschritt und den Erfolg der kindlichen Diebeszüge informierten - so hatte er gehört als er einmal eines dieser Gespräche belauscht hatte. Natürlich waren alle Kinder begierig darauf zu erfahren wer die vermummten Gestalten waren und weshalb sie in regelmäßigen das Haus besuchten, doch aus Angst vor der drohenden Bestrafung traute sie niemand Fragen zu stellen. Und so blieb es bei Gerüchten und Vermutungen die untereinander kursierten. Auf Grund einer Auseinandersetzung mit einem höher stehenden Dieb der ihm Prügel angedroht hatte wenn er ihm nicht seine Tagesbeute überlassen würde schuf sich Scato wenig später einen eher zweifelhaften Ruf. Da hatte er, in dem die jahrelange Unterdrückung und die Prügel einen enormen Zorn aufgestaut hatten, einfach kurzer Hand eine zugespitzte Feile gezogen und sie dem Größeren in den Oberschenkel gerammt. Doch Scato hatte sich nicht nur durch seine blutrünstige Tat sondern auch durch die Tatsache dass er zu einem der erfolgreichsten kleinen Diebe des Hauses geworden war, Feinde in den eigenen Reihen geschaffen. Seine Mitbewohner waren gar nicht darauf erpicht ihm den Ruhm zu teil werden zu lassen den er sich erarbeitet hatte, war er doch vergleichsweise weit nicht so lange im Geschäft wie die meisten von ihnen und hatte dennoch so schnell gelernt und schon so viel erreicht. Und so kam es dass Scato ständig auf der Hut sein musste nicht von den Anderen verraten zu werden oder in irgendwelche Intrigen verwickelt zu werden. Er vertraute sich niemandem mehr an, brach die wenigen freundschaftlichen Kontakte die er hatte ab aus Sorge hinters Licht geführt zu werden. Ständig, sogar wenn er zu Bett ging hatte er seine Dolche bei sich, in deren Umgang er mittlerweile recht geübt war. Durch diese und ähnliche Sicherheitsmaßnahmen gelang es ihm recht gut, seinen Widersachern keine Möglichkeit zu geben ihm Schaden zuzufügen. Zumindest bis zu jenem schicksalsträchtigen Tag an dem sich Scatos Leben von Grund auf ändern sollte. Es war ein seltsamer Abend an dem sich Scato ins Hafenviertel von Atkatla aufmachte. Den ganzen Tag schon kam es ihm vor als würden ihn alle anstarren und etwas von ihm erwarten. Zudem war er an jenem Tag zum ersten Mal von den Erziehern auf ein spezielles Ziel angesetzt worden. War sein Auftrag bisher nur möglichst viel Beute ins Haus zu bringen, lautete der Befehl für jene Nacht, ins Anwesen eines reichen Händlers einzudringen, und unbemerkt eine kleine Schatulle zu entwenden. Als Scato durch die fast leeren Straßen Atkatlas schlich drängt sich ihm der Gedanke auf, dass es sich bei diesem Auftrag um einer Prüfung handeln könnte. Lächerlich! Weshalb sollten ihn prüfen? Wofür? Er versuchte den Gedanken abzuschütteln und sich wieder seiner Arbeit zu widmen. Als er seinen Zielort, ein großes sehr edel anmutendes Haus erreicht hatte, fand er zu seiner Zufriedenheit die Örtlichkeit vor, wie man es ihm beschrieben hatte. An der Hinterseite des Hauses waren die Balken der Gebäudekonstruktion so angereiht, dass er ohne Mühe bis zum Dachstuhl hinaufklettern und sich von dort aus ins Haus begeben konnte. Nach einigen Minuten hatte er es geschafft, und er befand sich in dem Anwesen. Mit leisen Sohlen schlich er sich durch die Gänge des ersten Stocks, immer darauf bedacht im Schatten zu bleiben den das Fackellicht warf. Immer wieder blieb er stehen und lauschte nach etwaigen Wachen oder nach einem nächtlich umherirrenden Bewohner. Doch alles war ruhig und so konnte er unbemerkt ins Schlafgemach des Händlers eindringen der sich zu diesem Zeitpunkt, laut seiner Informationen gerade in Tiefwasser aufhielt. Auch hier hielten die Angaben seiner Auftraggeber stand. Der Raum war verlassen und so machte er sich auf die Suche nach der Schatulle. Es dauerte nicht lange bis er sie gefunden hatte. Ein kleines Kästchen aus Rosenholz, kunstvoll verziert. Er packte es behutsam in einen Beutel und band sich diesen auf den Rücken. Als er gerade auf den Gang hinaustreten wollte fiel ihm auf dass sich etwas verändert hatte. Stimmen waren zu hören, sie klangen panisch und überschlugen sich beinahe. Er spähte aus dem Fenster, und was er unten auf der Straße sah ließ ihn erschaudern. Er konnte gerade noch erkennen wie einer der Jungs aus dem Waisenhaus, der dem er damals die Feile in den Oberschenkel gerammt hatte, um die Ecke der Gasse bog. Er war also verfolgt worden. Man hatte es erneut nicht ertragen, dass ihm eine besondere Ehre zuteil wurde. Doch was noch viel schlimmer war, man hatte ihn verraten. Der Grund für diese Annahme war unten auf der Straße deutlich zu erkennen. Wild mit den Armen um sich schlagend und um Hilfe rufend rannte dort das Dienstpersonal des Händlers auf und ab und deutete angsterfüllt auf ein flackerndes Licht dass aus dem Erdgeschoss des Hauses schlug und an den Wänden hochzüngelte. Sie hatten Feuer gelegt, diese verdammten Ratten hatten Feuer gelegt während er gerade dabei gewesen war durch das Haus zuschleichen. Scato wusste dass er schnell handeln musste. Das gesamte untere Stockwerk des Hauses stand bereits in Flammen. Doch durch die Aufmerksamkeit die das Feuer eregt hatte war es ihm unmöglich geworden unentdeckt zu entkommen. Er öffnete das Fenster des Schlafgemachs und schätzte den Abstand ab. Dann sprang er. Knapp fünf Meter tiefer landete er glücklich in einem beladenen Heuwagen. Er hatte gut geschätzt. Doch damit fingen seinen Problem erst an. Natürlich war sein waghalsiger Fluchtweg nicht unentdeckt geblieben und schon nach einigen Metern des Laufens hörte er hinter sich Rufe und das ihm leider so vertraute Klimpern der Kettenpanzer der Stadtwache. Scato lief was das Zeug hielt. Er sprang über kleine Mauern, tauchte unter Marktständen ab und balancierte sogar auf einem schmalen Balken von einem Hausdach zum anderen. Doch es schien aussichtslos. Er bewegte sich unaufhaltsam auf die Hafendocks zu, und aus allen Ecken des Viertels strömten Wachen herbei, angelockt von den lauten Rufen seiner Verfolger. Mit letzter Anstrengung legte Scato einen Sprint hin und tauchte unter den Waren eines Handelsschiffs unter das gerade eingelaufen war und jetzt entladen wurde, so dachte er. Er kroch mit allerletzter Kraft in ein Fass das bis zur Hälfte mit Stockfisch gefüllt war und elendiglich stank. Jetzt hieß es warten und Stoßgebete zu Maske schicken. Mit Sorge hörte er die Stimmen und Schritte seiner Verfolger näher kommen. Sie teilten sich auf und durchstöberten die Waren um ihn herum. Dabei kamen ihm ein paar Schritte bedrohlich nahe. Scato wagte es nicht mehr zu atmen. Und plötzlich kratzte es am Holz über ihm und feiner Mondschein fiel an den Wänden des Fasses entlang ins Innere. Innerlich fluchend und total resigniert wartete er nur auf den Ruf der all seine Verfolger zu ihm führen würden. Doch wieder war ihm unbeschreibliches Glück hold, denn von weit weg gellten plötzlich aufgeregte Rufe, der Deckel das Fasses wurde losgelassen, so dass er laut nieder donnerte, und plötzlich entfernten sich all die Stimmen und Geräusche um ihn herum. Schweißgebadet wagte Scato endlich wieder zu atmen, und er dankte den Göttern für seine Rettung. Da er sich nicht sicher sein konnte, dass die Gefahr vollends vorüber war, beschloss er vorerst in dem Fass zu bleiben und erst in ein paar Stunden mit seiner Beute ins Waisenhaus zurückzukehren. Und bald darauf wurde er von der Müdigkeit übermannt und er schlief ein, auf diesem stinkenden Haufen Stockfisch. Als er am nächsten Morgen wieder erwachte war ihm übel zu Mute. Es war ihm als würde alles um ihn herum schwanken. Er krabbelte aus seinem Versteck und brauchte erst einige Augenblicke um zu verstehen was um ihn herum geschah. Er hatte auf der Stelle losheulen könnten und verfluchte sein Leben aufs erneute Mal. Er befand sich im Frachtraum eines Schiffes, und dem Lärm, mit dem sich die Wellen an den Bug des Bootes warfen, nach zu urteilen befand es sich in voller Fahrt. Und sein Pech schien nicht aufzuhören den kaum war er ein paar Schritte in Richtung Tür gegangen, packte ihn plötzlich eine mächtige Hand von hinten, zog ihn an seiner Weste hoch und drehte ihn. Vor ihm stand ein Hüne von gut zwei Metern mit entstelltem Gesicht und markanten Breiten Backen. Ein Halb-Ork. Auf der Fratze seines Gegenübers breitete sich ein zufriedenes Lächeln aus, das nichts Gutes zu bedeuten haben konnte. Und so war es auch. Nachdem Scato dem Kapitän des Handelsschiffes vorgeführt worden war, wurde er auf dessen Befehl in die Arrestzelle geworfen. Aus einem Gespräch zwischen dem Riesen, der ihn gefasst hatte, und der Wache vor seiner Tür konnte er entnehmen dass man ihn im nächsten Hafen, der wohl Velen war, den dortigen Wachen übergeben wollte. Die Reise führten sie also nach Süden, vermutlich verfrachtete das Schiff Waren von Atkatlas nach Calimhafen. Viele Handelsmänner entschieden sich dieser Tage für den Seeweg. Zwar musste man auf der Route durch Gewässer in denen sich gerne Piraten tummelten, die von den Inseln im Westen auf Beutezug gingen, doch waren in letzter Zeit die Landwege durch die Wüste von Calimshan zu gefährlich geworden für den Handel. Tagelange sah Scato dem Schein der Sonne zu die ihre Strahlen durch eine Ritze in der Schiffwand seiner Zelle war, und er beobachtete wie der Winkel des einfallenden Lichts Tag um Tag kleiner und wieder größer wurde. Nach Anbruch des sechsten Tages auf See, sollte er denn richtig mitgezählt haben, geschah schließlich dass, wovor sich die gesamte Mannschaft insgeheim die ganze Zeit schon gefürchtet hatte. Ein Ruf schallte an Decke und ließ alle Männer in Aufregung durcheinander laufen: Piraten auf Achtern! Mit dem Erscheinen des Piratenschiffs, das lautlos aus dem Nebel des Asavir Kanals geglitten war, schöpfte Scato wieder neue Hoffnung. Vielleicht konnte er sich mit den als grausam geltenden Freibeutern anbiedern um so seine Haut zu retten. Und tatsächlich, plötzlich wendete sich das Blatt wieder zu seinen Gunsten. Nachdem die Piraten während einem brutalen Kapermanöver die gesamte Mannschaft getötet hatte und man ihn bei der Durchsuchung des Schiffs in seiner Zelle gefunden hatte gestattete man ihm am Leben zu bleiben um für sie als Kombüsenjunge zu arbeiten. So hatte Scato es geschafft noch einmal seine Haut zu retten, wenngleich seine Lage jetzt nicht unbedingt besser geworden war. Er wurde geschunden und geprügelt, den ganzen Tag bis in die Nacht. Kaum Ruhe und Schlaf gönnte man ihm. Da waren sie nun schon seit über zwei Wochen auf See. Scato begann sich allmählich zu wundern. Denn die Nelanter, oder auch Pirateninseln wie sie im Volksmund genannt wurden, waren allerhöchstens drei oder vier Tagesreisen von der Küste Amns entfernt und der Wind wehte günstig. Doch eines Abends als er dem Kapitän und seinem ersten Maat gerade das Essen in ihre Kajüte brachte, erfuhr er, dass er diese Inselgruppe so schnell vermutlich gar nicht sehen sollte. Als er die Speisen kredenzte lauschte er einem Gespräch der Beiden, durch das er erfuhr, dass das Schiff Kurs auf eine kleine Insel im Süden gesetzt hatte. Er hatte noch nie von ihr gehört, doch schien es ein sagenumwobener Ort zu sein. Vor langer Zeit sollte dort damals ein wütender Krieg zwischen den Avataren der Götter gewütet haben. Und vor einiger Zeit kam das Gerücht auf, dass auf dieser Insel ein unvorstellbar großer Schatz versteckt sei. Angeblich seien schon einige Schiffe dorthin aufgebrochen und auch der Kapitän wollte sich die Chance auf diesen großen Reichtum nicht entgehen lassen. So segelten sie weitere zwei Wochen gen Süden, teils mit Unterbrechungen, da der starke Südwind zwischen durch immer wieder abflaute. Und dann eines Morgen hörte Scato es laut vom Krähennest herunterrufen: Land in Sicht! Er rannte an Deck und stellte sich an die Reling. Da sah er sie zum ersten Mal: Amdir. Den wunderbaren Anblick dieser Insel würde er nie mehr vergessen. Vor sich sahen sie eine zerklüftete Klippenlandschaft über der riesengroße Adler kreisten. Sie umschifften eine Halbinsel die gen Osten weit ins Meer hinausragte und ankerten schließlich in einer Bucht die eingekreist war von hohen Gebirgszügen. Als die Piraten die Beibote wasserten um den Strand zu untersuchen und ein erstes Lager aufzuschlagen, nutzte Scato die Gelegenheit, ließ sich an einem Tau in Wasser hinab und schwamm ans Ufer. Endlich Frei, endlich sein eigener Herr. Ein noch nie empfundenes Gefühl von Großmut breitete sich in ihm aus. Er schlugt sich bis zu einem großen Wald durch an dessen Rand er einem Trampelpfad Richtung Westen folgte, bis er an die Tore einer massiven Mauer stieß. Er hatte Mirhaven erreicht… |