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17.12.2019 22:13:18
Epilog: Garagos' Blutspiele (#127681)
Durgarnkuld
Ende dieses Zehntages würden die getreuen Gefährten zusammentreten, um zu beraten, wie sie weiter verfahren wollten bezüglich des Drahtziehers des ganzen Gemetzels der letzten Monde.
Einige Überlegungen flossen bereits im Vorfeld ein, während man sich vorbereitete für die Befragung.
17.12.2019 22:15:02
Aw: Epilog: Garagos' Blutspiele (#127682)
Durgarnkuld
[quote="citlali" post=#127665]Ferdinand versuchte während er besonderes Augenmerk auf ihren "Gast" legte Zeit einzuplanen, in der er in die Umgebung reiste um sich nach den Opfern zu erkundigen. Er fing mit den Holzfällern an, denen schon Angebote von Bethsaba gemacht worden waren. Vermutlich wurden sie darum schon im Winter versorgt, aber bestimmt reichte nicht eine einzige Lieferung. Er fragte bei Gerti nach, wie es inzwischen um die Versorgung dort stand. An was mangelte es noch? Wäre es dringend nötig neue Holzfäller, Jäger oder Gehilfen zu finden, damit man nach dem Winter sich wieder selbst versorgen konnte?
Gab es Waisen oder Halbwaisen, die nicht so einfach versorgt werden konnten?
Zuletzt bat er er um eine Liste der Namen aller durch Garagosanbetertaten (Nebel, Worge...) Verstorbenen an.
An einem anderen Tag fragte nutzte er das Portal des Kelemvortempels um zur Winterrache zu reisen. Dort fragte der Priester - dieses Mal ohne Tafel - ebenso nach, an was es fehlen mochte für den Winter. Auch folgte wieder die Frage nach einer Liste von Namen von durch den Blutnebel und die dadurch aggressiven Kreaturen der Umgebung Verstorbenen.
Schließlich folgte noch ein Besuch bei den Fischern, welche die Probleme mit den Gewässern nahe der dunklen Auen gemeldet hatten. Gab es bei ihnen womöglich auch Tote und Waisen? Kamen sie über den Winter über die Runden?
Die Liste der umgekommenen Seeleute vom Schiff Martin Behaims hatte Ferdinand ja schon. Gab es Mannschaftsmitglieder, die nun unversorgte Familien oder Waisen zurückließen?
Sammelte der Kapitän schon neue Leute unter sich oder war er in einer von Bethsabas Schiffmannschaften eingestiegen?
Nicht zu vergessen waren die Tempelwachen die man in den Tod geschickt hatte. Die Liste war dem Sankti Novem ja bekannt und Almeras sollte sich um die Familien gekümmert haben, trotzdem hakte auch Ferdinand nach, wie es um jene, die durch den Tod neben dem Verlust eines wichtigen Menschen weitere Probleme bekommen hatten, stand. Wiederum auch die Frage nach versorgten Kindern.

Ihm war insgesamt wichtig zu erfahren, wo man noch helfen könnte, was die Hinterbliebenen benötigten. Wie vielleicht zu erwarten war, sollte dies in das Richten über Askan einfließen. Keiner der Personen würde er erzählen, dass es darum ging oder sie gar fragen, wie sie denn Askan bestrafen würden. Er fürchtete vorschnelle Urteile und unproduktive Rachegelüste.[/quote]
17.12.2019 22:24:50
Aw: Epilog: Garagos' Blutspiele (#127683)
Durgarnkuld
Wie Ferdinand recht vermutete, stand es schlicht um den Nachwuchs an Holzfällern bedeutend schlecht. Man hatte begonnen sich langsam zu erholen nach dem marodierenden Baumhirten, doch waren die verseuchten Silberwälder gleichsam schmerzlich gezeichnet von Verlusten oder Abreisen, da unter den Bedingungen einfach keiner, der nicht störrisch wie ein Esel war, arbeiten wollte.
Neue Holzfäller, Tagelöhner und auch vielleicht Förster oder andere Grenzgänger der Natur wären daher eine erhebliche Stütze für das Dorf nördlich Mîrhavens.
Sollte der Totenpriester noch eine weitere Lieferung von ähnliche Menge zusichern können, wie sie Bethsaba spendiert hatte, sah Gerti ‚Feuerspecht’ aber gute Chancen für den anstehenden Winter.

Die meisten Kinder, die Verluste von Eltern zu beklagen hatten, waren Halbwaisen und so nicht gänzlich der gnadenlosen Welt schon preisgegeben. Die Gemeinschaft würde sich versuchen zu stützen, wie Gerti Ferdinand mitteilte. Man stand es ja immer irgendwie durch.

Bei seinem Besuch auf der Burg der Winterwächter war das Bild etwas beruhigender. Als militärischer Orden waren sie auch auf Belagerungen vorbereitet und waren daher auch gut eingedeckt für die kommende Zeit. Verluste hatten sie zu beklagen von dem Späher-Pärchen, welches die Gruppe damals auf der Hügelspitze erfroren vorgefunden hatte.

Die Fischer hatten kaum gelitten, da die Ausbreitung des Blutmeeres rechtzeitig unterbunden wurde. Nahe der ohnehin verschrieenen Auen fischte keiner, sodass es keine Einbußen an den üblichen Fischgründen gegeben hatte.

Bei der Mannschaft von Kapitän Behaim sah es anders aus. Die hinterließen so gut wie alle Familie. Entweder Geschwister, arbeitsunfähige Eltern, Partner und Kinder. Sie waren ein bunter Haufen gewesen und die Lust auf Abenteuer und das Versprechen guter Besoldung hatte sie hergeführt gehabt.
Der Kapitän selber hatte sich mit der Selgaunterin soweit geeinigt, dass er für ihr Haus fahren würde und die Nachricht in alle Häfen tragen, um die Familien zu informieren. Als Kapitän sah er das als seine Pflicht an - untergegangen war er ja schon mit seiner Liebsten, nur spuckt die Furie der See hartgesottene Brocken wie ihn manchmal auch wieder aus. Etwas musste er also noch anfangen mit seinem Leben.
21.12.2019 13:02:57
Aw: Epilog: Garagos' Blutspiele (#127687)
Nutmeg
Da Martin noch bis zum Fest auf das Leben in Mirhaven bleiben wollte, hätte dies sicherlich keine Eile. Dennoch würde Bethsaba anhand der Liste seiner toten Mannschaft schon einmal Goldbeutel für die Hinterbliebenen zusammenstellen. Ihr selbst tat die Summe nicht weh, aber für die Leute würde es zumindest für die ersten Jahre ein gutes Auskommen sein. Etwaiges Kribbeln an ihrem Kinn versuchte sie dabei zu ignorieren.
Joringel und Seamus wurden noch ausgesandt um Stoffe zu besorgen, mit denen sich die Familien auch neue Kleidung nähen können würden. Nichts teures, aber es sollte nichtsdestotrotz von guter Qualität sein.

Nach dem Gespräch mit dem Silberrücken Askan und etwas königlichem Herumwedeln mit ihrem brandneuen Zepter würde Bethsaba sich gleich heimlich auf eine neue Mission begeben.
Der Abzug von mehreren Tempelwachen im Tross eines ehemaligen Blutfürsten war für sie eine Schande für den Tempel. Und sie konnte es ganz und gar nicht leiden, wenn Ferdinand bloßgestellt wurde (auch wenn er nur periphär damit zu tun hatte).

Und so suchte sie den jungen Pavel auf. Er hatte sicherlich eine Kammer im Tempel, an deren Tür es des Abends klopfen würde.
Mit kirschroten Lippen, gewandet in kirschrotem Kleid würde die kirschrote Gefahr nach Aufforderung ins Zimmer flanieren. Und dann würde der junge Mann richtig rangenommen werden.

Sie würde ihn höflich, mit viel Lippengespitze, Katzenkulleraugen, Geschnurrgurre und Von-Kopf-bis-Fuß-Mustern nach allen Regeln der Kunst ausquetschen.
Wieso er denn den Tempel verlassen möchte?
Wäre ihm sein Eid so wenig wert?...wie bedauerlich...aber natürlich verstand sie, wenn ein junger Mann auf Abenteuer gehen wollte.
Hatte ihm der Tempel etwas nicht genug geboten? Hatte er sich nicht recht aufgehoben gefühlt?
Was hatte Askan ihm versprochen, zu ihm gesagt, dass er für diesen so entbrannt war?
Würde ihm gar etwas im Tempel fehlen, wobei sie persönlich für Abhilfe sorgen könne? Pavel und die anderen, die gehen wollten, mussten es nur sagen. Hochwürden von Erlenberge und sie würden versuchen, sich darum zu kümmern.
Vermutlich ging es der silberlöwigen Urhexe erst einmal nur um das Verstehen (auch wenn sie sich die Wirkung von Askans Charisma gut vorstellen konnte).
Würde sie jedoch etwas tun können, um zumindest ein paar der Aussteiger wieder einfangen zu können, damit es für den Tempel nicht ganz so schmachvoll aussah, dann würde sie sich dem widmen.
22.12.2019 19:09:07
Aw: Epilog: Garagos' Blutspiele (#127688)
Durgarnkuld
Das Auftreten der sinnlichen Hexenmeisterin verfehlte seine Wirkung nicht.
Die betonten Lippen, das aufreizende Kleid - wie könnte er sie nicht ins Zimmer bitten!

Pavel hatte eine bescheidene (aber auch nicht ärmliche) Kammer in den Tempelräumlichkeiten. Die Selgaunterin konnte an der spartanischen Einrichtung und sauber gehaltenen Ordnung direkt erkennen, welche Sorte Mensch der Templer war. Der einzige Luxusgegenstand war ein roter Springer neben seinem Nachtbett.
Seinen Mantel legte er über seinen kleinen Tisch, der für den winzigen Schreibtisch da stand, um es der Edelfrau bequem zu machen.

Bei den strukturierten Nachfragen kam er doch etwas ins Schwitzen zunächst. Vor allem die Frage nach seinem Eid stimmte ihn nachdenklicher, vielleicht wirkte er gar etwas getroffen. Unter dem Aspekt hatte er seine eigene Abreise wohl gar nicht verstanden.
Weniger war es wohl ein sehr klar zu benennender Mangel, der ihn unzufrieden gestimmt hätte. Natürlich gab es immer etwas, was man verbessern konnte. Mehr Einbindung von den Templern allgemein - nicht nur als einfache Ausführer von Befehlen, die die kirchlichen Räte gefällt hatten. Klarere Aufgaben, auch für die jeweiligen Kirchen und ihre Anliegen. Aber das war weniger die Wurzel des Entschlusses.
Versprochen hatte Askan ihm nach eigener Angabe tatsächlich gar nichts. So viele Worte hatten sie auch kaum gewechselt. Er hatte nicht etwa sich gezielt den jungen Pavel als schwächstes Glied herausgepickt, um ihn zu umgarnen.
Es war einfach die Ausstrahlung des alten Silberrückens. Erst kam er desorientiert hier an, daran erinnerte sich Pavel selbst noch gut. Aber er hatte bald schon etwas gefunden. Und der junge Templer fühlte sich von dem, was der Alte sehen mochte, angezogen wie eine Motte vom Licht. Askan hatte eine Vision, den Blick nach dem unglaublich fernen Himmel mit dem strahlenden Kelch Siamorphes erhoben. Aber im Dienst - ja, wenn er diesem Mann helfen könnte, würde sich alles erreichen lassen. Es war wie ein Feuer, das ausgriff und etwas weckte, wovon er selbst kaum geahnt hatte, dass es in ihm schlummert.

Wenn Pavel davon erzählte, wich auch seine sonstige Scheu gegenüber der aufreizenden Händlerin und er rückte mehr zu ihr auf, griff nach ihrer Hand, um untermalend diese Vision gemeinsam zu beschreiben.

Insgesamt wirkte er aber nach ihrem Besuch etwas nachdenklicher. Seine Begeisterung war nicht verglüht für diesen Mann, dem er wahrlich folgen konnte. Aber die Erinnerung an seine Bindungen hier wiegte schwer.

Zu den anderen beiden Templern konnte sie ähnlich Kontakt aufbauen. Pavel war zumindest bereitwillig genug nach der Unterredung sie beim Namen zu nennen. Brynda und Lendwell.
Brynda war eine hochgewachsene Frau, die dem klassischen Schönheitsideal versprach. Sicherlich war der Dienst im Tempel etwas, was ihr erst einen annehmbaren Platz geboten hatte. Breit wie ein Schrank, kräftig und diszipliniert hörte sie sich Bethsabas Fragen auch an. Sie war weniger emotional als Pavel, aber ihre Loyalität war dafür unverrückbar auch entschieden. Sie würde Askan begleiten.

Lendwell war eher ein abenteuerlustiger, mittelgroßer Blondschopf, der auf Abenteuer primär aus war. Vermutlich war sein Lathanderdienst auch etwas rebellisch gegen seine Eltern. Mit etwas Bezirzen wurde ihm auch klar, dass er im wunderschönen Schoße - des Tempels hier natürlich - doch besser aufgehoben war.
25.02.2020 17:56:15
Aw: Epilog: Garagos' Blutspiele (#127762)
Durgarnkuld
Monate waren vergangen seit der Abreise des ehemaligen Blutfürsten des Garagos.
Manche hatten ihre Zweifel gehegt, Bedenken geäußert. Andere waren zuversichtlicher gewesen oder wollten den allzu stolzen Besiegten auch nicht länger beheimaten als nötig.
Dieser Tage, zeitlich etwas versetzt, trudelten Briefe vom Festland ein, dem fernen Teil der Schwertküste: Tiefwasser.
Ein Brief erreichte Bethsaba aus der Feder des abtrünnigen Pavel, der andere war an Ferdinand adressiert von seinem eigenen Hause aus. Inhaltlich aber mochten sie für viele der Kampfgefährten interessant sein.
Die tapferen Boten, die die Reiche durchquert hatten, um auf altmodische, unmagische Art die Post zuzustellen, waren von den Strapazen und Gefahren gezeichnet und nahmen sich einige Ruhezeit in den Einrichtungen Mîrhavens, um wieder zu Kräften zu kommen.

[quote]Hochverehrte Dame Geneva,
früher schon wollte der Edle von Thrysten sich melden, doch erst jetzt finden wir Getreuen hier Ruhe, um von der gesegneten Ankunft zu berichten.
Es war eine Überraschung, dass wir nicht sofortig nach Tiefwasser aufbrachen, doch in seiner erhabenen Weisheit lenkte der Edle unsere Reise auf Umwege. So durchquerten wir die Calimwüste - so viel größer, heißer und wundersamer als ich es von zu Hause her kenne! - für viele Zehntage. Scheinbar wanderten wir ohne Ziel, manch einer hatte schon Zweifel, ob unser Entscheid recht gewesen sein mag, doch der Blick des Edlen war klar und rein und seine Weisheit eröffnete sich uns, als wir die ersten Scheusale trafen: Sklavenhändler und -jäger.
Bisher hatte ich nur von derart abstoßenden Praktiken aus dem verdammten Valvec gehört, doch brach mir beinahe das Herz, als wir die gebrochenen Geister vor uns erblickten.
Von einem rechtschaffenen Zorn ergriffen schritt der Edle von Thrysten auf sie zu, unbewaffnet und mit erhobenem Haupte und stellte sie vor die Wahl: Abziehen und die Sklaven freilassen oder aber die Konsequenzen ihrer Missetaten zu spüren.
Er musste bereits früher in diesen Landen gereist sein, so fließend sprach er die Sprache dieser Länder.
Ein Teil der Missetäter schenkte seinen Worten Glauben und ergriff die Flucht, doch blieb es ein harter Kampf. Aber wir obsiegten! Selten füllte sich mein Herz mit so viel Stolz, verehrte Dame. Ein Sinn für alles Tun erschließt sich, wenn man den Schimmer von verlorener Hoffnung in diesen Augen sieht!
Und allen schenkte der Edle die Freiheit. Mehr noch: die Güter, die uns auf unseren Wegen aus gutem Willen geschenkt worden waren von anderen Adligen, vermachte er für einen ernsthaften Anfang diesen Leuten! Die Großzügigkeit des Edlen kennt wahrlich keine Grenzen.
Fortan war unsere Anwesenheit hier klar und neue Entschlossenheit füllte unsere Geister. Nicht ziellos wanderten wir durch die Wüstensande, sondern bereit die Freiheit sich einen eigenen Herren zu wählen all denen zu schenken, denen wir über den Weg liefen. Aber nicht nur Feinde machten wir uns, sondern viele Karawansereien wurden behütet durch unser Geleit und ewige Freundschaften wurden geschlossen. Ich bin seither verlobt mit der schönen Sehaira, die mich bis Tiefwasser begleitet hat.
Am Ende waren wir eine ansehnliche Schar, als wir den nächsten Hafen, Memnon hieß er meine ich, eintrafen und der Edle von Thrysten die Überfahrt für jede Gruppe organisierte. All die Tage in diesem Wüstenreich war etwas wie ein Schatten auf dem Gemüt unseres Anführers gewesen, eine Beklommenheit vielleicht vergangener Tage? Ich durfte sein Zelt stets bewachen und ich beschwöre, auch wenn er uns nie einen Moment der Zweifel kommen lässt, dass er sich dort manche Nacht mit Wehklagen wälzte.
Doch der Schatten fiel ab, als wir selbst ein Schiff bestiegen nach Baldurs Tor. Euch wird es nicht verwundern, werte Dame, dass nicht alle der Freien ihre alte Heimat ansteuerten, sondern sich viele uns anschlossen und auch heute an unserer Seite am Stammsitz der von Thrysten dienen.

Zu lange wären die Ausführungen, schilderte ich Euch alle interessanten Augenblicke in diesen fernen Städten, die Ihr sicherlich besser kennt!
In Baldurs Tor angekommen stockten wir Vorräte auf, kauften Pferde und statt direkt nach Tiefwasser zu reisen, führte unser Pfad über verschlungene Wege gen Hochwald. Die Unrechte, die wir korrigierten, die Unschuldigen, die wir beschützten, die Geschichten, die sich hier ansammelten würden den Rahmen eines Briefes sprengen, werte Dame Geneva. Letztlich passierten wir verfallene Dörfer und auch hier konnten wir gefangene und verschleppte Elfen und Menschen und Nachkommen beider aus Fängen finsterer Mächte befreien.

Erst mit Abschluss dieser Stationen wandte sich unsere kleine Schar nach Tiefwasser (eine wahrlich seltsame Stadt).
Nie hatten wir den Edlen so gesehen wie am Tage unserer Ankunft. Auf offenem Platze stand er in Büßergewand und Asche auf dem Haupt, klagte laut in ritueller Manier der Reinigung. So zog er durch die Gassen und Straßen bis zum Burgviertel. Mit donnernder Stimme verkündete er die Geschichte seines Hauses. Wie es ausgelöschte wurde vor Jahren in der Zeit der Sorgen. Über welche Umwege es tapferer Abenteurer bedurft hatte, die gegen Aschewandler und Traumriesen, Frostwölfe und Worgen, Kinderschlächter und Metzelwüter hatten bestehen müssen bis der Edle frei war zu dienen der wahren Herrin von Tiefwasser - Siamorphe. Das Feuer, mit dem er sprach, steckte die Umstehenden an und kein Barde konnte solch eine Geschichte besser verkünden, werte Dame. Es würde mich nicht wundern, wenn die Totenpriester und Schlachtenpriester, Handelshexen und Elfinnen, Söldner und Magier, spitzohrigen Barden und glatzköpfigen Zwergen von Amdir manchen Eingang in die Epen tiefwasser’scher Barden fänden!

Mit dem Ende dieser Geschichte beanspruchte er das, was von seinem Hause noch übrig ist, um den Namen von Thrysten wieder aufleben zu lassen und die Fürsten von Tiefwasser an ihre Pflicht zu erinnern gegenüber des Göttlichen Rechts Siamorphes.

Und hier sitzen wir heute. Viel ist verloren, an andere Adelshäuser längst abgetreten. Aber einen Rumpfbestand hat man uns zugesichert! Und wir werden nicht untätig bleiben. Wir sollen die erste Dienerschaft von damals aufspüren. Ich glaube ich sehe den Edlen dieser Tage erstmals lächeln und es wärmt einem das Herz.

Die nächsten Briefe werden sicher regelmäßiger kommen!
Hochachtungsvoll,
Knappe Pavel Harwyk[/quote]

In einem P.S. war eine andere führende Feder noch tätig gewesen.

[quote]Ihr werdet in diesem Hause immer Freunde haben.
A.v.T.[/quote]

Und ähnlich fiel auch der Brief vom Hause von Erlenberge aus, auch wenn dort natürlich mehr Schwerpunkt auf das skandalöse Auftreten und Einfordern des fast vergessenen Rittermannes gelegen hatte.