26.06.2008 19:29:29 | Corven - Die Geschichte einer minderwertigen Ware (#12664) |
Tod | Delhumide, einer der elf Tharchen Tays, war seid dem Unabhängigkeitskrieg ein zerstörtes Stück Land. Zum Großteil bestehend aus Sklavenhöfen und Ruinen, ab und an durchbrochen von Zivilisation. Einer dieser Sklavenhöfe und damit alle Sklaven auf ihm, gehörte der Familie Phelis, einer Linie bestehend aus mittelmäßigen Magiern. Der derzeitige Herr der Familie war Tidus Phelis, ein junger Mann im Alter von 25 Jahren der emsig bemüht war, seine Macht und seine arkanen Künste weiter zu entwickeln. Die meisten Sklaven, die die Familie hielt waren abgestellt zur Feldarbeit, doch mit der Gnade gesegnet, einem nicht unnötig grausamen Herren zu gehören. Und so begann sein Leben vor nunmehr fast 26 Wintern. In einer jener Nächte, die durch Magie so verändert war, das es wild stürmte und regnete erblickte Corven, Sohn zweier Sklaven, das kalte, stürmische Antlitz der Welt. Die Freude der beiden Menschen über ihr Neugeborenes dauerte keine 20 Herzschläge an. Als der Vater den Säugling, im fahlen Fackelschein musterte, verdüsterte sich seine Miene und er entriss ihn seiner Mutter. Mit fester Absicht die Abscheulichkeit zu töten wandte er sich einer der großen Wasserzisternen zu. Trotz allem Schreien und Flehen der Mutter ,war der Vater nicht davon ab zu bringen den Säugling zu töten. Die Aufseher konnten nur knapp das nasse Kind aus dem kalten Grab ziehen, das es fast in der Zisterne gefunden hätte. Der Hauptmann des Lagers kannte die Ansichten des Magiers dessen Grundsatz lautete „Steigere den Wert deiner Waren und mindere ihn nicht“ der Knabe... auch wenn er ein Tiefling war... gehörte Herrn Phelis und ihn töten zu lassen, wäre eine Minderung seines Reichtums. So wurde der Knabe notgedrungen von einer Amme mit so wenig Liebe und Zärtlichkeit wie möglich aufgezogen. Sobald er stehen konnte wurde auch er zur Arbeit eingeteilt, anfänglich für das Sieben von Getreide, das Jagen von Ratten, später dann zur Arbeit auf den Feldern. Corven war unter den anderen Sklaven verhasst und geächtet, seine Eltern kannte er nicht, er suchte sie nicht und sie ihn ebenso wenig. Er hatte Ihnen nie verziehen was ihm die Amme erzählt hatte und da er es gewohnt war alleine und gemieden zu sein vermisste er nichts. Der Junge eignete sich eine harte Natur an, scheinbar überlegen und abweisend, durch nichts zu verletzen und mit einem eisernen Willen und doch überlegte er im Stillen warum er seiner Existenz nicht ein Ende setzen sollte. Wann immer Leute miteinander redeten war er von tiefem Neid erfüllt, die Einsamkeit quälte ihn unablässig und wenn sogar mit besonders hässlichen Leuten geredet wurde oder gar anders Artigen war seine Wut grenzenlos. Warum redete keiner mit ihm ? War er denn kein Mensch wie alle anderen auch ? Er versuchte anfangs die Hörner die aus seiner Stirn ragten ab zu feilen, doch konnte das nicht über die glühend roten Augen hinweg täuschen. Im Laufe seines Lebens erkannte er, das es ihm ein leichtes war akrobatische Verrenkungen zu vollführen, Mechanismen zu verstehen oder mit ruhiger Hand selbst feinste Arbeiten zu verrichten. Er entdeckte eine Liebe für Verträge und Abmachungen, für Ordnung und scheinbare Richtlinien, zu seiner eigenen Verwirrung folgte er diesen Prinzipien aber selbst nur so lange wie sie ihm nützten. Er hatte nie etwas dagegen gehabt ein Sklave zu sein, es war in gewissen Maßen angenehm. Wenn man alle aufgetragenen Dinge gewissenhaft erledigte, bedeutete dies, das man ein guter Sklave war,ergo wurde man gut behandelt, bewacht und niemand wagte es einen anzugreifen. Und wann immer er konnte versuchte er einen Blick auf die hoch geehrten roten Magier zu erhaschen oder gar auf Herrn Phelis, den er für seine harte Arbeit und seine scheinbare Gutmütigkeit verehrte. Im Alter von 15 Sommern geschah etwas das Corvens Leben schlagartig veränderte. Er war damit beauftragt eines der magischen Konstrukte zu warten, das die Ähren der Felder abschneiden sollte, als sich ihm ein anderer Sklave langsam näherte. Dieser Sklave hatte schon oft versucht den Tiefling zu beleidigen oder zu verletzen, doch dieses mal schien er ihn ernstlich erschlagen zu wollen. Corven gelang es durch sein Geschick den Mann vor die Maschine zu lotsen, dann keimte etwas in ihm auf. Mit sadistischer Genugtuung sah er wie es Dunkel um beide wurde, ihm machte das nichts aus, er sah noch genug um die Kristalle der Maschine so anzuordnen, das sie an sprang und den Mann in Stücke riss. Als der sadistische Irrsinn in ihm abflaute verließ er den Ort des Geschehens nicht, er wartete auf die Aufseher, er war ungehorsam, er hatte seine Strafe verdient. Er schilderte ruhig was geschah, doch die erwartete Reaktion in Form von Bestrafung blieb aus, vielmehr geschah etwas das er sich nicht in seinen wildesten Träumen ausgemalt hätte. Die Familie Phelis beschäftigte ein gutes Dutzend hochrangiger Magier, die aber allesamt nicht gut genug waren um zur Elite Tays zu gehören. Ganz im Gegensatz zu Herren Tidus der sich daran gemacht hatte die Leiter der Hierarchie zu erklimmen und in dem Ansehen der Magierkaste immer weiter aufstieg. Corven wurde einem der Gelehrten vorgestellt. Etwas in den Augen jenes Mannes war anders, er sah ihn nicht an wie ein Stück Dreck, er sah ihn an wie ein Händler einen ungeschliffenen Stein ansah. Garnageth, denn so war der Name des Gelehrten, war für die Ausbildung und Rekrutierung neuer Magiebegabter zuständig. In den Fähigkeiten die Corven aufwies erkannte er einen gewissen Nutzen. „Niemals wirst du ein Magier sein, denn du bist ein Sklave, eine Ware, du gehörst jemandem und wirst immer sein Eigentum sein. Doch kann ich dir anbieten dich zu meinem Gehilfen zu machen, mir dienbar zu sein und so einen hauch der arkanen Magie zu schnuppern die alles wirken der Welt durchweht. Jedoch sei dir bewusst, niemals wirst du unterwiesen werden in den Künsten der Magie, alleine dein Geschick, nicht gesehen zu werden und deine Flinken Finger sollen mir zu diensten sein. Was sagst du Junge ?“ Niemals hätte Garnageth so mit einem anderen Sklaven geredet, doch er kannte Corvens Einstellung zum Sklaventum und sah darum keinen Grund unnötig brachial zu sein. Der Junge würde so oder so einwilligen. Und das tat er geradezu überschwänglich, er konnte seinen Wert beweisen ! Kein Stück Dreck, kein Vieh, soviel Wert wie ein Mensch war er, wie einer der anderen Sklaven ! Sogar noch besser, denn er war es wert veredelt zu werden ! Noch am selben Tag zog Corven um, in eine Kammer etwas abseits des Traktes der heranwachsenden Magier, doch das war ihm mehr als genug. Er steckte seine Ziele neu, er wollte einer der besten Sklaven des Herren Phelis werden, seine Kunst des versteckens üben, aber auch seine verschlagene Fingerfertigkeit. Im Stillen schwor er sich, dem Wesen auf den Grund zu gehen das in ihm erwachte, diese Lebens verachtende Fratze die ihn damals veranlasste den Mann zu töten.... 5 Jahre zogen ins Land. Und Corvens vorher gefassten Vorhaben kam ohne das er es wollte ein weiteres hinzu, Magie. Durch seine List, seine Flinken Finger und seine dreiste Kühnheit gelang es ihm aus den verschlossenen Büchern und Rollen des Meisters zu lernen. Er sah es nicht als zu wieder handeln gegenüber seinem Herren, im Gegenteil, er hatte beschlossen sich selbst noch weiter zu verbessern und auf arkanem Wege sein Können zu komplettieren, was belohnt wurde... Corven war zum Gehilfen des Herrn Tidus aufgestiegen. Er verehrte den hohen Herren noch immer und es war ihm eine Tiefe Genugtuung ihm nun Helfen zu können einer der mächtigsten roten Magier zu werden. Und doch, er hatte ihn schon hintergangen. Einmal als er wegen einem Auftrag nach Priador musste, der Stadt der großen Diebesgilden. Nachdem er seinen dortigen Auftrag zur vollsten Zufriedenheit erfüllt hatte, war es ihm ein Nervenkitzel sich Zugang zu einer reichhaltigen Bibliothek zu verschaffen. Diese war angefüllt mit Blaupausen über diverse Tunnel, Fallen, Maschinen aber auch mit Schriften über den einen, wahren Gott, seinen Gott, Maske. Das zweite mal, als er Vincent rettete. Sein Meister war bestrebt, eine perfekte Chimäre zu erschaffen und so übte er im Kleinen. Als Corven eines Tages das ausgebüchste Experiment in seinem Schlafraum fand, beschloss er es nicht auszuliefern, es wäre ohnehin als minderwertig eingestuft und getötet worden. Vincent war zum Großteil eine Fledermaus jedoch mit der Zunge eines Chamäleons und einer Leidenschaft für alles Süße. Corven erkor die kleine Fledermaus zu seinem Vertrauten und schütze sie so vor ihrem Ende, Vincent war Corvens erster Freund in über 20 Jahren Einsamkeit und Arbeit. Und dann natürlich als er sich unerlaubt das magische Wissen aneignete, das ihn nun zu einem der besten Diebe machte die man kannte. Weitere 4 Jahre später war Herr Tidus Phelis einer der mächtigsten roter Magier von Tay und stand sogar in der Gunst des erhabenen Szass Tam, hoch angesehen und scheins unaufhaltsam in seinem Streben nach Einfluss. Corven wurde zu einem offenen Geheimnis, des Meisters Bote, Sucher, Finder, Agent und Spion. Noch immer war er ein Sklave mit Leib und Seele, sein Herr war unfehlbar und er dafür da ihm zu dienen. Gerade wegen dieser, für einen Sklaven, seltenen Eigenschaften sandte Tidus ihn nach Amdir, um nach neuen Zaubern, Artefakten und vielleicht unentdeckter Macht zu suchen. |
13.02.2009 12:09:47 | Aw: Corven - Die Geschichte einer minderwertigen Ware (#22411) |
Tod | Das Anwesen war in einem Desolaten zustand... nein Desolat war zu freundlich für den Saustall der in der Küche, dem Lager, geschweige denn dem Katzenklo herrschte. Abda hatte sich zwa alle mühe gegeben das haus sauber zu halten, doch machten noch einige Feinheiten Probleme, nicht zuletzt das Bahiras riesen Katze Abda nicht in der nähe seines heiligen Klos duldete, dem entsprechend roch es nach einer Mischung aus Amoniak und verwesenden orks. Er bekam spontane Migräne als er sich vorstellte wie er die hütte wieder auf Vordermann bringen sollte. Erst einmal machte er für Bahira das Frühstück.... er dachte noch immer über jenes geschehene nach, er hatte die Kontrolle über sich verloren, Ninnia an gegriffen und als einzigen Ausweg, in einem wachen Moment in all der Raserei, magische Geschosse auf sich selbst gewirkt, was ihm nun fünf runde Narben eingebrockt hatte, schlimmer noch, Ninnia war seither verschwunden. “Toll gemacht Halbblut” fauchte er sich selbst an. Zwa war er wieder schnell zu kräften gekommen aber wenn er Bahira glauben durfte hatte er recht übel mit seinem Körper zu kämpfen gehabt, er hatte sogar Fieber gehabt, ER, der schon unter normalen Bedingungen ein heißblut war. Noch dazu dufte er sich von Bahira eine Moralpredigt anhören wie sie wohl eine besorgte mutter nicht schlimmer halten konnte. Sie sei enttäuscht von ihm, dabei hatte er nichts getan als versucht sein Potential aus zu schöpfen und seine innere Ruhe mit Meditationen zu verbessern, nun war er also eine Enttäuschung... Weiber. Als er auf leisen Sohlen in das Schlafzimmer seiner herrin geschlichen war, Sinauer einen tödlichen Blick zu geworfen hatte und peinlich darauf achtete nichts zu berühren setzte er sich in seinem Zimmer an den Schreibtisch und suchte alle Unterlagen für das Ritual zusammen das er entworfen hatte und dessen Urform. Theoretisch klang alles gut, eine art Mentaler Bannzirkel der das Baatezu Blut unter die Kontrolle seines Herren zwingen sollte, das Material für den Ritus war auch nichts unmögliches... aber er brauchte einen mächtigen Magier. Gut es gab gewisse Risiken, der Verfasser sprach von Geistigen oder gar Körperlichen Zwischenfällen bei ungenauer Ausübung oder wenn das Blut zu stark sein sollte. Diesen Gedanken schob er eiligst bei Seite. Vincent fiebte leise und forderte seine morgendliche Zuckerkugel ein, als er diese aus der Luft schnappte war die Welt wieder in Ordnung und er machte es sich auf Corvens Schulter bequem. “Gut machen wir uns an die Arbeit....” |