27.06.2018 18:10:39 | [Vrogdish]Getuschel und Geflüster bei Mondenschein (#125883) |
Nutmeg | [quote]Mit dem Eintreffen des Adels, konnte man auch immer wieder des Nächtens zwei gut gekleidete Adlige durch das Zeltlager spazieren sehen. Es handelt sich dabei um Einen Mann von athletischer Statur und einem hübschen markanten Gesicht. Die Frau wiederum war schlank und unglaublich hübsch. Beide haben etwas an sich, was es unmöglich macht ihr alter einzuschätzen, denn sie wirken jung und agil und dabei doch zeitlos. So auffällig sie auch waren, so schnell konnte man sie auch wieder aus den Augen verlieren, als währen sie nie da gewesen. Sie brauchten nur hinter einem Zelt entlang gehen oder eine Meute Arbeiter den Blick auf sie versperren und sie waren verschwunden. So zog das Geschwisterpaar bei Nacht durch das Zeltlager und bei Tag durch die Höhlen und belauschten hier und dort Gespräche. Manchmal unterhielten sie sich aber auch mit Personen, fragte nach allerlei alltäglichen, betrieben Smaltalk aber fragten auch nach dem Wohlbefinden der Leute und wie die Stimmung der Bewohner so ist.[/quote] Es würde vermutlich nicht verwundern, dass gerade nach dem endgültigen, zerstörerischen Ausbruch des Vulkans die Stimmung der Bewohner auf dem Nullpunkt war. Verloren hatte man alles, was einem auf irgendeine Weise, trotz aller Widrigkeiten, eine Heimat gewesen war. So versammelten sich des Nachts besonders die Arbeiter, die Ärmeren und ehemaligen Durchschnittsbürger von Valvec an den Ufern des Flusses und betrachteten schweigend, wehmütig fast, die immer noch sich empor hebende Rauchwolke, die bis zu Selune und ihren Tränen zu reichen schien. Es mag ein Aschehaufen gewesen sein, Valvec - aber es war ihr Aschehaufen gewesen. So erfuhren die beiden Geschwister im Arbeiterlager und den Höhlen eher, dass man wehmütig nach hinten und tatenkräftig nach vorne schaute. Alltagssorgen gab es genug, man konzentrierte sich auf die Arbeit. Die leise Hoffnung, dass es einem hier einmal besser gehen würde, schwang stets mit. Auch die Hoffnung, die auf Laurence gesetzt wurde, war immer herauszuhören. Es hatte den Leuten imponiert, dass er so lange auf der Insel geblieben war, fast bis zum Ausbruch. Anders war es beim Adel und den höheren Damen und Herren Valvecs. Sie hatten das Beste der Insel genossen, und dennoch schienen sie unsentimental dem ganzen Untergang ihrer Heimat gegenüberzustehen. Murren hörte man oft, über die ganzen Unannehmlichkeiten hier. Dieses götterverlassene Fleckchen Erde, auf dem man nun campieren musste...sicher, man ließ wie gewohnt die anderen für sich arbeiten. Und jeden beweglichen Reichtum hatte man mitgenommen. Aber zufrieden stimmte das nicht. Es war vorerst nur Getuschel unter Bekannten, das sich schnell legte, wenn ein Unbekannter dazutrat. Aber wer wusste, wie es sich entwickeln würde...? |
29.06.2018 14:35:19 | Aw: [Vrogdish]Getuschel und Geflüster bei Mondenschein (#125896) |
Lyvain | Die Geschwister lauschten aufmerksam und konzentrierten sich letzten Endes genau auf jene Individuen die besonders unzufrieden mit der derzeitigen Lage zu sein schienen. Dafür mischten sie sich auch unter die Adligen und versuchten engeren Kontakt zu Knüpfen. Sie gaben sich dabei als Angehörige des niederen Adels aus, die mit dem Untergang Valvecs fast alles verloren hatten. Das Auftreten der beiden und ihre Art sich zu kleiden, ließ wohl keinen Zweifel daran, das sie tatsächlich zum Adel gehören und höhere Standards als dieses Zeltlager gewohnt sind. In Gesprächen mit den unzufriedenen unter den edlen Herrschaften, ließen sie auch mehr oder weniger Subtil durchblicken, dass sie selbst mit der aktuellen Lage ebenso unzufrieden sind, um jene so vielleicht zu weiteren Gesprächen in dieser Richtung zu bewegen. |
01.08.2018 17:38:14 | Aw: [Vrogdish]Getuschel und Geflüster bei Mondenschein (#126031) |
Nutmeg | Die Geschwister würden sich durch ihr Auftreten und ihre feine Kleidung wohl recht schnell bei den Adeligen prinzipiell willkommen fühlen können. Man teilte Speis und Trank, tauschte seichte Gerüchte aus und versuchte, das Leben ungefähr so, wie es in Valvec gewesen war, fortzuführen. Nur schwerlich wollte man sich eingestehen, dass man viel verloren hatte. Einige lebten gar in einer Art Traumwelt, die Realität verleugnend so gut es ging. Wenn die Realität und das doch harte Leben in dieser neuen Zeltstadt durchbrachen, dann merkte man diese Unzufriedenheit, die schwelte, sehr deutlich im "Adeligenbezirk". Spitze Worten wurden dann gesprochen, immer ein wenig an der Schwelle zur Majestätsbeleidigung. Auch wenn man sich noch zusammenriss! Nur ewig würde das wohl nicht gutgehen. Und je nachdem, was die Gesprächsthemen waren, zeigten sich auch schnell Risse in der Fassung. Der höhere Adel, der mehr unter sich blieb, würde wohl viel weniger als der restliche Adelsteil des ehemaligen Valvecs die Geschwister in seine Mitte aufnehmen. Wer waren sie nochmal? Welches Haus? Besonders einige Matronen, die viel auf den Ruf ihrer Familie und ihrer Reinblütigkeit gaben, betrachteten die beiden, als müssten sie sich erst würdig erweisen, mit ihnen reden zu dürfen. |