01.06.2018 17:07:20 | [MH SLs] Flüchtlinge Willkommen? (#125673) |
bergatroliet | Als das Schiff den Hafen von Mîrhaven anlief, konnte man es wohl bereits erahnen. Die Segel und das Deck der Danlianthol waren noch teilweise von einer feinen Staubschicht bedeckt, die auch die Seeluft nicht ganz hatte wegwehen können. Stilles Zeugnis dafür, wo das Schiff gerade herkam. Es war recht voll an Deck als die Mannschaft unter Kapitänin Luca und die Passagiere (alles in allem mehr als zwei Dutzend) nach und nach festen Boden betraten. Und nachdem sich das allgemeine Chaos gelegt hatte, das sich bei der Ankunft so vieler gleichzeitig für gewöhnlich ergab, zog ein Tross von vielleicht 20 Personen durch den Hafen. Allesamt abgerissen, in schmutziger Kleidung, fast die Hälfte verletzt oder verkrüppelt und alle husteten sie. Ein trauriger Anblick, wenn man nicht völlig mitleidlos oder von Wut geblendet war. Denn wo sie herkamen, konnten sich einige sicher denken. Begleitet wurden die Neuankömmlinge von dem ein oder anderen bekannten Gesicht. Da war Maria, die Hüterin, die an der Spitze der Gruppe lief, der wohl gen Hospital unterwegs war. Einige der Versehrten sahen aus, als hätten sie eine Behandlung, oder gar eine Operation, dringend nötig. Da war Cla’ali, die Elfe, die einem der armen Tropfe ihren Umhang geschenkt hatte und Leuten half, die alleine nicht mehr so gut zu Fuß waren. Da war Delia, die blinde Nonne, ohne ihre übliche Ordenstracht und auf den ersten Blick wohl nur am weißen Schopf erkennbar. Auf sie gestützt ein älterer Mann, dessen Bein selbst mit Bandage gar nicht gut aussah. Da war Lueith, die Elfe mit dem Zweihänder, deren Augen aufmerksam die Umgebung sondierten während sie den Tross gen Südstadt begleitete. Immer damit rechnend, dass jemand eins und eins zusammenzählen und den Flüchtlingen aus Valvec ein weniger angenehmes Willkommen bereiten würde. Eher langsam wälzte sich die Gruppe durch die Hafengefilde, gen der Tempel und weiter auf ihrem Weg Richtung Süden zum Hospital. Wie würden die Bewohner wohl reagieren, die sie sahen? Und wie würden die Flüchtlinge selbst auf die ihnen bislang fremde Stadt reagieren? |
02.06.2018 08:37:43 | Aw: [MH SLs] Flüchtlinge Willkommen? (#125681) |
Erzengel | Almeras ließ eine Militär Eskorte von Sankti Novem abstellen um vermeidliche Übergriffe auf die Valvecer Flüchtlinge zu verhindern. Die Flüchtlinge sollten schon am Hafen von der Eskorte in Empfang genommen werden. |
02.06.2018 13:49:49 | Aw: [MH SLs] Flüchtlinge Willkommen? (#125686) |
-emptySoul- | Von ihrem Schemel vor der Hafenstube aus, gerade dabei mal wieder einen gequetschten Daumen zu verarzten, sah sich die Gur die Prozession aus an. Die Nase kritisch gekräuselt aber erst einmal kommentarlos. Nur um dann die Lauscherchen in den Hafen zu halten, Reaktionen einfangend. |
02.06.2018 19:31:59 | Aw: [MH SLs] Flüchtlinge Willkommen? (#125692) |
Nutmeg | Als die Danlianthol in den Hafen von Mirhaven einfuhr, war an den Docks das übliche geschäftliche Treiben zu sehen. Ein paar Hafenkinder wollten, das Schiff wie stets begrüßend, zum Anleger losrennen aber wurden von ihren Müttern und Vätern zurückgehalten. Die Eskorte, die Almeras abgestellt hatte, hatte noch einige Schaulustige mehr angezogen und so hatten die Geretteten aus Valvec und ihre Retter ein großes Publikum. Dieses Publikum stellte sich allerdings als unheimlich kühl heraus. Keiner klatschte Beifall. Keiner begrüßte die armen Flüchtlinge, als sie an Land kamen. Eine unheimliche, unzufriedene Stille, durch die man mit dem Messer hätte schneiden können, beherrschte die Reaktion der Hafenbewohner. Steinerne, verschlossene Mienen schauten den Rettungstrupp an. Ein paar ältere Leute und die Kinder waren empathischer, staunten und ja - hatten sicherlich auch Mitleid mit den abgerissenen Heimatlosen, die da verunsichert, wie Schafe fast, zum Hospital getrieben wurden. Man sah ihnen an, dass sie die ganze Situation nicht einordnen konnten und alles fremd, neu und seltsam war für sie. Sie liefen eher mechanisch mit, einen Fuß vor den anderen setzend. Nachdem die kleine Gruppe die Treppen zum Norden der Stadt erklommen hatte, wurde es etwas hitziger. Almeras' Entscheidung hatte sich wohl, auch wenn sie deutlich auf keine Gegenliebe beim einfachen Volk stieß, als richtig für die Sicherheit der Neuankömmlinge erwiesen. Man weiß nicht, was geschehen wäre, wären die Wächter nicht dagewesen. Die Hafenleute standen fast Spalier für die Valvecianer, durch die Gasse bis hin zum Fischstand, doch es wirkte natürlich nicht wie ein Willkommensgruß. Eher wie ein Spießrutenlauf. Handgreiflich wurde keiner, doch Unruhe kam am Lotus auf. Abfälliges Gepfeife und Dazwischenrufe wie "Valvecpack!" oder "Valvecliebchen!" gegen die Retterinnen gerichtet wurden laut. Eine der Huren goß aus dem ersten Stock einen großen Holzeimer mit Fäkalien und Urin auf die Prozession unter sich und warf den Eimer dann gleich hinterher. Erst am Fischstand, als es in den "gesitteteren" Teil der Stadt ging, war vorerst Ruhe. Blickte man zurück, so guckten die Hafenbewohner der Prozession noch nach und lösten sich nicht gleich auf. Man musste sich in solch einem Moment vermutlich selbst klar werden, dass dieses Verhalten nicht für alle Hafenbewohner galt und es in dem Spalier auch Leute gegeben hatte, die nach anfänglichem Abscheu doch deutlich betroffen geschaut hatten. Vielleicht hatte sich der eine oder andere auch geschämt für die Missgunst. Doch die unzufriedenen Krawallhansel waren immer die lautesten und es war deutlich spürbar, dass "der Hafen" insgesamt eher unzufrieden mit der Gesamtsituation war. |
02.06.2018 21:02:45 | Aw: [MH SLs] Flüchtlinge Willkommen? (#125696) |
Nachtengel | Webel Meree hielt ein wachsames Auge auf das Schiff und auch auf die Meute. Sie konnte die Hafenleute verstehen. Aber Meree hatte auch Mitleid mit den Gestrandeten, auch wenn sie von der Ascheninsel kamen. So es nötig war, würde sie ihnen auch den Weg bahnen und Delia helfen. [spoiler] ((Hoffe es ist oki, obwohl meine Elfe dabei ist, aber Meree ist nunmal für den Hafen zuständig ))[/spoiler] |
06.06.2018 17:05:45 | Aw: [MH SLs] Flüchtlinge Willkommen? (#125709) |
-emptySoul- | Ein paar Tage waren die Flüchtlinge von der Ascheinsel nun in Mîrhaven. Sie taten nicht viel, waren im Stadtbild selbst kaum zu sehen, bis auf wenige Schritt herum um das Hospital. Und genau aus jenem drangen die ersten Anzeichen von Missständen nun nach Außen. Die gespendeten Nahrungsmittel gingen zur Neige. Immerhin waren es aktuell gut zwei Dutzend Esser mehr. Morgens, mittags und abends.. und das nicht sporadisch. Zusätzlich zu den Armen, die sich sonst dort ihre Suppe und ihr Brot abholten, stieß die Armenspeisung da langsam aber Sicher an ihre Grenzen. Auch aus der Apotheke vermeldete man die ersten sich leerenden Regale. Verbände, Gaze, Salben.. alles ging nach dem unangekündigten Ansturm auf die regulären Vorräte, langsam aber Sicher aus. Das aus „unerfindlichen Gründen“ gerade jetzt einige regelmäßige Spenden an Gold und Nahrung weg brachen, machte die Lage nicht besser. |
06.06.2018 18:03:30 | Aw: [MH SLs] Flüchtlinge Willkommen? (#125711) |
bergatroliet | Als die Flüchtlinge mehr oder minder wohlbehalten im Hospital angekommen waren - wenn man einmal von der Unratdusche und der Verunsicherung durch das 'Willkommen' im Hafen absah - und alle erst einmal versorgt waren, hatte Delia sich bei allen Helfern sowie der Eskorte bedankt. Danach galt es erst einmal den Husten der Valvecer zu behandeln, der durch die giftigen Gase des Vulkans ausgelöst worden war. Operationen wurden durchgeführt, Wunden und andere Krankheiten behandelt. Und obwohl das Hospital nun so voll war und die Schwestern und Priester alle Hände voll zu tun hatten, war Delia doch froh, dass immer noch 'Einheimische' zur Armenspeisung kamen. Marias großzügige Spende und das Fleisch, das sie von der Jagd mitbrachte, zögerte den Versorgungsengpass zumindest noch ein paar Tage hinaus. Aber mit den zurückgezogenen Spenden aufgebrachter Bürger, dem allgemein schlechten Zustand der Flüchtlinge und anderen Patienten, um die man sich kümmern musste, konnte es so natürlich nicht weiter gehen. Delia hatte auch nicht vergessen, dass man diese armen Leute, ebenso wie die selbstlosen Helfer aus Mîrhaven, unter Marias Initiative, benutzt hatte. Da die Versorgung der Kranken und Schwachen jedoch oberste Priorität hatte, gingen ein paar Tage ins Land, ehe sie entsprechende Briefe an den Rat der Sankti Novem und die Stadt selbst diktieren konnte. Und da das Hospital ohnehin dringenden Bedarf an Heilkräutern und anderem Material hatte, würde sie sich bald selbst auf den Weg machen... grade zwischen Elboria und dem ehemaligen Hohenbrunn gab es erstaunlich viele Heilpflanzen.. [spoiler]Das mit Marias Spende war schon bei Ankunft der Flüchtlinge abgesprochen, konnte es nur im ersten Post nicht unterbringen[/spoiler] |
17.06.2018 21:29:17 | Aw: [MH SLs] Flüchtlinge Willkommen? (#125803) |
-emptySoul- | Nachdem sich die meisten Flüchtlinge aus Valvec weitestgehend erhohlt hatten, zumindest physisch gesehen, wurden die Ausflüge einiger länger und ausschweifender. Man sah sie auf dem Markt und im Süden durch die Straßen wandern bis sie abends zurück kamen um sich ihre kostenlose Mahlzeit ab zu holen und die Betten wieder zu belegen. Alle kehrten zurück. Alle, bis auf drei. |
19.06.2018 19:17:54 | Aw: [MH SLs] Flüchtlinge Willkommen? (#125808) |
-Depp- | Mit der ersten Erholung der Fluechtlinge wurden nicht nur diese aktiver. So sah man am morgen den Webel, gemeinsam mit ein paar Waechtern seines Trupps und einem Schreiber der Stadt das Hospital betreten. Dort angekommen wurden zunaechst die Fluechtlinge freundlich zu Einzelgespraechen gebeten. Getraenke und Knabbereien wurden bei den Gespraechen gereicht, der Ton blieb hoeflich und respektvoll - doch mochte der Umstand, dass man von Seiten der Wache darauf zu achten schien, dass die bereits Befragten zunaechst keinen Kontakt zu jenen hatten, deren Gespraech noch Ausstand, vielleicht auch einen unterschwellig anderen Charakter vermitteln. Bei den Gespraechen selbst blieb es mitnichten bei der Aufnahme von Namen, Herkunft und Beruf des Einzelnen. Stattdessen wurde recht ausfuehrlich und umfangreich nachgefragt, woher der Einzelne urspruenglich stammte, wie er nach Valvec kam, was seine Taetigkeit dort gewesen war und wie es um Angehoerige und Familie stand. Auch die Umstaende, wie von Seiten Valvecs an denjenigen herangetreten worden war, als es um die Umsiedlung ging, war fuer die Waechter von Interesse. Hatten sie sich freiwillig dafuer gemeldet? War jemand an sie herangetreten? Was war ihnen von Seiten Valvecs zu der ganzen Sache gesagt worden? Was gedachten sie nun - da sie nach Mirhaven gezogen waren - zu tun? Und wieso hatte man sich ueberhaupt fuer Mirhaven entschieden? Zu guter Letzt schien die Waechter ebenso zu interessieren, inwieweit man sich untereinander kannte. Waren in der Gruppe Gesichter, die dem Einzelnen zuvor wenig bis garnicht gelaeufig waren? Oder kannte jeder jeden? Und wenn man einander gut kannte, gab es vielleicht jemanden in der Gruppe, vor dem man sich - ganz salopp gefragt - besser in Acht naehme? Nachdem die Einzelgespraeche mit den Fluechtlingen abgeschlossen waren, baten die Waechter die zustaendigen Schwestern - vor allem jene, die vermehrt mit den Fluechtlingen zu tun hatten - zum Gespraech, um sich deren Meinung ueber die Einzelnen anzuhoeren. War es in der Zeit, in der sie nun hier verweilten, zu irgendwelchen Auffaelligkeiten gekommen? Gab es einzelne Personen, die den Schwestern durch irgendetwas - im Vergleich zu den anderen Fluechtlingen - besonders ins Auge gefallen sind? Eine deutlich besserer gesundheitlicher Zustand; auffaellig viele Fragen, die gestellt worden waren; Aufenthalt in Bereichen, wo sie sich eigentlich nicht aufhalten sollten; Oder einfach nur ein schiefes Bauchgefuehl, dass die Schwestern vielleicht bei einem der Gruppe gehabt hatten. Auch, ob sie Kleingrueppchen unter den Fluechtlingen herauskristallisiert hatten, war fuer die Waechter von Interesse - sei es nun ob diese Grueppchen sich schon zuvor kannten, oder sie sich scheinbar erst hier zusammen gefunden hatten. Und am Ende lauschten die Waechter einfach nur den Berichten der Schwester, zu was auch immer sie sich in Hinblick auf die Fluechtlinge aeussern wollten. Sofern die blinde Ilmatiri zu der Zeit nicht im Hospital war, hinterliess der Webel ihr einen Brief mit der Bitte um ein Gespraech - oder er trug diese Bitte persoenlich vor, wenn sie anwesend war. Danach verliessen die Besucher das Hospital wieder, einem jeden noch einen guten Tag wuenschen. Und mit dem darauf folgenden Tag fanden sich fuer die naechste Zeit zwei neue Feldscher in Wechselschichten im Hospital ein, die den Schwestern und Aerzten dort mit den Fluechtlingen zur Hand gingen. [spoiler]@Berga: Gespraech gerne IG :) Meld dich einfach, sobald du kannst[/spoiler] |
20.06.2018 11:10:17 | Aw: [MH SLs] Flüchtlinge Willkommen? (#125809) |
bergatroliet | Die Genesung der (meisten) Flüchtlinge war eine Erleichterung, da es bei einigen bei ihrer Ankunft nicht gerade gut ausgesehen hatte. Abgesehen davon, dass die meisten so in die Lage kamen zu arbeiten - einige wurden bereits im Hospital ein wenig eingebunden, gebeten die Straße zu fegen, bei kleineren Auf- und Einräumarbeiten oder in der Küche zu helfen - konnte man die medizinischen Vorräte nun wieder aufstocken. Und Arbeit gab es eventuell auch für zwei Flüchtlinge, die bereits vollständig gesundet waren. Delia würde auf entsprechende Leute zugehen und ihnen von einem gewissen Cosimo Galleath berichten, der als Buchhalter im Lotus - dem hiesigen Bordell - und in der Arena arbeitete und Arbeit habe. Es solle dabei zunächst um einfache Zubringaufgaben gehen. Wenn sich für diese Art der Arbeit Bereitwillige fanden, würde Delia diese bei nächster Gelegenheit zu besagtem Herrn Galleath im Hafen bringen, damit sie sich vorstellen und selbst ein Bild machen konnten. Das Ausbleiben der drei Flüchtlinge bereitete Delia jedoch Sorge und sie hörte sich um bei den anderen Flüchtlingen. Gab es da jemand, der diese drei näher gekannt hatte und vielleicht wusste, wo sie waren? Auch auf der Straße hörte sie sich um. Zwar drehte sie derzeit nicht wie zuvor täglich ihre Runde im Hafen, aber sie war an mehreren Tagen im Zehntag wie gehabt dort. Neben ihrer üblichen Arbeit auch um die Leute aufzuklären und angesichts der angespannten Lage um die valvecer Flüchtlinge zu beruhigen.* Die Wächter wurden von Delia selbstredend freundlich begrüßt als sie das Hospital aufsuchten und zum Behandlungsraum geführt, wo sie in Ruhe mit den Leuten sprechen konnten. Abgesehen davon, dass sie die Flüchtlinge ein wenig zu beruhigen versuchte, falls der Besuch der Wächter Unruhe oder Angst auslöste, mischte sie sich in die Sache nicht ein. Wer sich hier ein neues Leben in Frieden und Freiheit aufbauen wollte, hatte vor der mîrhavener Wache nichts zu befürchten. [spoiler]*das führe ich dann in einem anderen Thread aus, damit es keine Verwirrung mit den Zuständigkeiten gibt :) @Depp könnte diese Woche Freitag oder Sonntag anbieten und wäre für ein paar Infos von SL-Seite in der Sache dankbar *lieb zu Ban guck* Falls das die Woche zu knapp ist, ginge nächste Woche noch fast alles außer Montag[/spoiler] |
20.06.2018 13:38:16 | Aw: [MH SLs] Flüchtlinge Willkommen? (#125812) |
-Depp- | [spoiler]@Berga: Dann gerne Sonntag, da is Ban auch fuer Support da. :) [/spoiler] |
20.06.2018 21:55:56 | Aw: [MH SLs] Flüchtlinge Willkommen? (#125816) |
-emptySoul- | [b]Aidan[/b] Die Namen waren schnell aufgenommen, die meisten hatten kaum mehr als einen Vornamen, manche sogar nur einen Rufnamen, der sich im Laufe der Zeit entwickelt hatte. Manche von ihnen, die meisten, waren gebürtige Valvecer, wieder andere wussten gar nicht so recht, woher sie einst gestammt hatten. Meistens war ihre Geschichte die des ausrangierten Sklaven, schon von Kindesbeinen an irgendwo weg gekauft oder gestohlen. Dann gab es die, die nie was anderes getan hatten, als betteln – oder, dem Rumgedruchse nach gefolgert, stehlen, nachdem man das gelernte wegen einem Unfall oder Krankheit nicht mehr ausüben konnte. Es gab da also alte Schiffsschreiner, Metzger, Tagelöhner... aber alle so alt und tattrig oder so versehrt durch einen zurück liegenden Unfall, dass da arbeitstechnisch nicht mehr viel bis gar nichts mehr zu wollen war. Die Geschichte, wie es zu der Umsiedlung gekommen war, klang etwas kurios. Es wurde erzählt, dass man ihnen eben das Angebot gemacht hatte, dass „freundliche Leute“ sie von der Insel bringen würden und sie frei entscheiden dürften, wo sie hin wollten, wären sie erst einmal dort. Welche Optionen ihnen da geboten werden würden, hätte keiner so recht verraten von den Leuten, die mit ihnen gesprochen hatten. Einige von den resigniertesten Alten wirkten da auch so, als sei es ihnen komplett egal gewesen, was genau mit ihnen passieren würde, Hauptsache, sie kamen erst einmal raus aus dem giftigen Dunst des Vulkans. Andere, weniger abgestumpfte Zeitgenossen, ließen da aber auch durchscheinen, dass die ganze Freundlichkeit ihnen Angst gemacht hatte. Eine Angst, die sich in die Knochen schlich, weil sich ob der Art der Leute die da gewesen waren und das Angebot gemacht hatten, das Gefühl breit gemacht hatte, dass mit ihnen sonst etwas „ganz anderes“ passieren würde. Es hatte da Gerüchte gegeben, von Leuten, die man angeblich auf eine Insel gebracht hatte, zum Gesunden. Die Leute hätte man nie wieder gesehen... Warum man sich für Mîrhaven entschieden hatte, da fielen die Antworten was allesamt mit dem gleichen Grundinhalt aus: Alles war besser als Valvec oder das was da nun neu geschaffen werden sollte, für arme, kranke, arbeitslose Leute. In Mîrhaven waren die Leute freundlich und gütig, es gab genug zu Essen und Unterkünfte für alle , so hatte man sich das ausgemalt, wenn schon Leute kommen aus dieser Stadt und einen einladen, dort hin zu gehen. Ob jemand unter ihnen war, vor dem man sich in Acht nehmen müsse, wurde großflächig bestritten. Entweder es gab niemanden, oder aber, man hielt trotz allem zusammen und verpfiff niemanden. Die Alten und Kranken kannten derweil untereinander fast alle mehr oder weniger gut. Nicht so bekannt waren die ehemaligen, gesünderen und arbeitsfähigeren Sklaven die zusätzlich noch aufgesammelt worden waren. Und die wiederum kannten sich untereinander nun eine kleine Weile, hatten aber auch niemanden zum verpfeifen an der Hand. Aus der Reihe fielen wohl drei Männer mittleren Alters die mit in der Gruppe der Versehrten gewesen waren. Nicht, dass man sie mit Fingerdeut anprangern würde, das tat keiner. Aber es kristallisierte sich einfach aus der Masse der Erwähnungen heraus. Drei namenlose Männer die auch eher für sich geblieben waren, mäßig verletzt, angeblich chronisch hustend oder so etwas... Komischerweise fanden sich solche drei Herren nicht unter den von Aidan und den Wächtern befragten. [spoiler] Befragung der Schwestern dann am Sonntag IC![/spoiler] [b]Delia[/b] Die Leute ans Arbeiten zu bekommen war so eine Sache. Sicher waren die akuten Wunden behandelt – was blieb waren die Schäden oder chronischen Krankheiten welche zuvor schon die Leute in Bettelei, Arbeitslosigkeit und Armut getrieben hatten. So war von jenen, die der Helfertrupp vom Herzog in Empfang genommen hatte, nicht viel mehr zu erwarten, als dass sie ihr Essgeschirr selbst weg räumten oder ihren Nachtpott leerten. Mehr würde da nicht mehr zu machen sein. Heute nicht, und in Zukunft auch nicht. Die Drei, an welche sich Delia erinnern konnte, die auch aus dem Pulk stammten und weniger krank gewesen waren... waren ausgerechnet die, die weg waren. Blieben noch die elf ehemaligen Sklaven die nun vollkommen auf der Höhe und arbeitsfähig waren. Davon meldeten sich sieben zu den Arbeiten im Hospital. Aus jenen Sieben dann zwei, die sich für die Sache mit diesem Cosimo interessierten. Die anderen vier verweigerten reichlich undankbar jeglichen Handschlag und wurden pöbelig, wenn man sie dazu weiter aufforderte. Zu den drei Verschwundenen bekam Delia die selbe, aus verschiedenen Aussagen zusammen setzbare Auskunft, wie sie auch die Wächter bekamen. Man kannte die Herren nicht wirklich und wo sie jetzt waren, schien keinen zu kümmern. Immerhin schien der Auftritt der Wachen aber keine Panik unter den derzeitigen Bewohnern des Hospitals aus zu lösen. Und dann war da noch Delias Erkundung im Hafen. Das... war ziemlich ernüchternd. Sie bekam häufig patzige Antworten in der Art, dass sie sich doch zu ihren Valvecschätzchen trollen solle. Oder es wurde höhnisch reagiert, in dem man fragte, ob sie die ersten Meuchler schon aus den Augen verloren habe. Die, die ihr freundlich gesonnen waren – und das waren immerhin noch die meisten – wusste aber für den Moment von keinen neuen oder „zwielichtigen Gesichtern“ zu berichten. |
24.06.2018 20:52:42 | Aw: [MH SLs] Flüchtlinge Willkommen? (#125853) |
citlali | Ferdinand hatte nicht erlebt, wie die Geretteten nach Mirhaven geführt worden waren, aber danach von Lueith und anderen sich den Ablauf der Rettungsaktion erzählen lassen. Es war also wie befürchtet gewesen, sie hatten keine Chance gehabt wirklich selbst zu bestimmen, wen sie mitbrachten. Zwar schien die Gruppe nur vom Herzog ausgewählt worden zu sein, weil die Personen allesamt krank und gebrechlich waren, aber bei einer solchen Stadt war Vorsicht geboten. Also sprach Ferdinand mit Delia und erfuhr, dass die Tempelwache zwar sie begleitet hatte und auch vor dem Hospital wachte, aber neben der medizinischen Untersuchung keine anderen vorgenommen worden waren und sie sich frei bewegen konnten. So war er besonders erleichtert als Aidan und seine Leute antraten. Er bot ihnen an eine Zone der Wahrheit über den Befragungsraum zu legen, so gewünscht. Hier und da hätte er deren Befragungen wohl gern gelauscht, aber vor allem war er da um die ehemaligen Valvecer magisch und nach Giften zu untersuchen. Während die einen befragt wurden, konnte er womöglich die anderen genau damit ablenken und ebenso drauf achten, dass auch jeder der Geretteten sich dieser Untersuchungen unterzog. Der Priester musste mit den Zaubern sparen und nahm sich so immer Grüppchen von 5 Personen vor um einen nach dem anderen auf magische oder giftanzeigende Auren hin zu beobachten. Danach nahm er dasselbe mit ihrem wenigen Besitz vor, sonders achtete er auch auf Schmuck oder dergleichen (und das konnte ja auch nur ein Lederband mit einem Stein sein). Die Sankti Novem hatten in einer Sitzung besprochen dass man den Leuten auch Arbeit im Tempel anbieten könnte. Es musste nur noch geklärt werden, welche gerade offen war... Ferdinand hörte sich bei seiner Untersuchung jedoch schon einmal um, was die ehemaligen Valvecer von den Göttern dachten. Fühlten sie sich verlassen oder vertrauten sie auf dieselben wie sie in Valvec "schick" gewesen waren? Und er hoffte man könne später gemeinsam mit Maria noch mehr zu der Insel, auf der die anderen Kranken abgeladen worden waren, erfahren. [spoiler]kommt dann auf Maria an ^^[/spoiler] |
25.06.2018 16:55:33 | Aw: [MH SLs] Flüchtlinge Willkommen? (#125859) |
Mastermind | Obwohl sich für Maria schon neue Ereignisse auftaten, um die sie sich kümmern musste, so wusste sie aber natürlich auch das sie Delia und die Flüchtlinge nicht einfach sich selbst überlassen konnte. Zwar war sie von vornherein mit der Einstellung an die Sache gegangen, daß die Flüchtlinge ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen mussten, sie wollte ihnen nur die Möglichkeit dazu geben, aber Delia und ihre Hilfsbereitschaft sollte auch nicht darunter leiden. Daher brachte Maria auch immer wieder frisches Fleisch ins Hospital. Auch Kräuter zur Wundversorgung würe sie mitbringen, je nachdem was Delia denn brauchen würde. Für ein Gespräch mit den Flüchtlingen, so sie dies annehmen wollten, würde sie sich auch Zeit nehmen. So würde Ferdinand auch erfahren das Maria eine Aufgabe bevorstand, die es ihr im Moment nicht erlaubte mit dem Schiff nach den Kranken zu suchen. Doch sie würde es auf jeden Fall befürworten, wenn Ferdinand das Unternehmen doch umsetzen würde. |
25.06.2018 20:45:11 | Aw: [MH SLs] Flüchtlinge Willkommen? (#125861) |
-emptySoul- | Die Zone der Wahrheit wurde von den Wächtern dankend abgelehnt. * Ferdinands Vorgehen die Leute in Gruppen in einen Raum zu schaffen und sie dann zu an zu zaubern und „zu begutachten“ sorgte für mehr Unruhe und auch Unwohlsein unter den Geflüchteten als die ganze voran gegangene Befragungsaktion der Wächter. Leises Munkeln von „wie auf dem Sklavenmarkt“ war von dem einen oder anderen zu hören – aber aufmüpfig wurde nicht wirklich jemand. Die Untersuchung an sich verlief recht ergebnislos. Keiner schien aktiv verzaubert zu sein oder vergiftet. Und auch die Besitztümer – vornehmlich die Beutel vom Herzog mit dem Proviant und hier und da ein Bettlerarmband, sonst gab es da keinen Schmuck – waren frei von irgend welchen Einflüssen. Nach Ferdinands „Untersuchung“ gaben sich die Flüchtlinge ein wenig wortkarg ob ihren Gaubensrichtungen. Er fand keinen, der ihm offen sagte, dass er Tyrann, Cyrist oder ähnliches war. Hier und da gab es Leute, die ihre Gebete an Beshaba richteten, - aber wer wollte das den gebeutelten Seelen auch verübeln? Tymora wurde genannt, das schadete ja nie. Ein alter Fischer dem eine Hand fehlte erklärte Ferdinand was von Umberlee. Ansonsten gaben sich die Damen und Herren Geflüchteten als eher gottverlassen aus. *Mit -Depp- abgestimmt. |
25.06.2018 21:45:59 | Aw: [MH SLs] Flüchtlinge Willkommen? (#125866) |
Nachtengel | Auch Cla'ali die Elfe die bei der Evakuierung dabei war, betrat das Hospital. Sie erkundigte sich nach dem Befinden der Flüchtlingen. Sie brachte einen Sack frischer Früchte mit. Sie fragte Delia was noch gebraucht würde. |
27.06.2018 17:28:48 | Aw: [MH SLs] Flüchtlinge Willkommen? (#125881) |
Nutmeg | Die Tage vergingen und die Flüchtlinge lebten sich im Hospital langsam ein. Auch das Umfeld des Hospitals und den Markt konnten sie mit der Zeit recht sicher erkunden. Doch ein Gebiet, welches sie am Anfang niemals ohne Schutz würden aufsuchen können, war der Hafen. Zu groß war die Gefahr, dass es Übergriffe aus purem Hass auf diese Menschen geben würde. Denn im Hafen brodelte es immer noch. Während die meisten doch irgendwann einfach wieder ihrem Tagwerk nachgingen, und sich nicht mehr weiter um die "Flüchtlingskrise" kümmerten, gab es sie eben doch - die Aufrührer, die generell mit sich und dem Leben unzufrieden waren und lautstark wetterten und Leute auf ihre Seite zogen oder kurz- oder längerfristig aufbockten. Erlebnisse wurden da wieder ans Tageslicht gezerrt (nicht immer haargenau so erzählt, wie sie sich zugetragen hatten) - wie einer der Valvecianer sich damals als braver Stadtrat ausgegeben hatte, und dann Drogen an die Hafenbewohner verkaufen wollte, die sie töten sollten. Und Heufang und seine Konsorten, und Patrizia und ihr Wachenliebhaber und die Magier im Turm - waren die nicht auch alle von Valvec beauftragt worden, um das strebsame aufrichtige Mirhaven in den Abgrund zu reißen? Das hatte nicht funktioniert, und jetzt versuchten sie es eben so - mit angeblichen Flüchtlingen, denen der Tempel alles in den Hintern steckte und das brave Volk wurde vernachlässigt. Dauerte sicher nicht lange, und noch mehr Flüchtlinge würden herkommen und es sich gutgehen lassen während der Hafen immer ärmer werden würde. So oder so ähnlich waren die Reden dort, und selbst einige Zuhörer, die es besonnen betrachten wollten, verließen die spontanen Ansammlungen manchmal wütender, als sie es vorher gewesen waren. Es schwelte. Manch Zungen mochten vielleicht sagen, die im Hafen weinten doch eh immer, wenn sie sich ungerecht behandelt fühlten - doch das Gefühl, dass die Stadt an der falsche Ecke sich engagierte, blieb bei manchen im Hafen einfach zusammen mit Enttäuschung und Wut bestehen. Der Großteil empfand dies sicher nicht so, aber diese unzufriedene Minderheit war eben besonders laut und krawallig. |
27.06.2018 18:09:37 | Aw: [MH SLs] Flüchtlinge Willkommen? (#125882) |
Nachtengel | Die Webel des Hafens war besonders wachsam. Sie hatte ihre Ohren gespitzt. Sie lauschte den Gesprächen und versuchte die Lage ein zu schätzen. Sie versuchte heraus zu bekommen, wer die Anführer waren um sie im Auge behalten zu können. Teils stand sie auch in den Schatten verborgen, hörte zu und beobachtete nur. |
27.06.2018 18:16:36 | Aw: [MH SLs] Flüchtlinge Willkommen? (#125884) |
-emptySoul- | Die Gur stand bisweilen mitten drin, in solchen Ansammlungen. Hörte zu, nahm die Stimmung auf, besah sich die Redelsführer. Aber sie tat nichts, brachte sich nicht ein. Sprach nicht dafür oder dagegen. Sie blieb einfach stiller Beobachter und ihr "Zutun" beschränkte sich meistens, wenn überhaupt, auf Schulterklopfen bei ihr bekannten Leuten mit einem nichtssagenden "wird schon alles werden". |
30.06.2018 17:34:05 | Aw: [MH SLs] Flüchtlinge Willkommen? (#125907) |
Durgarnkuld | Notgedrungen, als die Unruhe sich nicht so rasch verlor wie sie heraufgezogen war, bemerkte auch Seamus die immer aufs neue aufwallenden Aggressionen seiner Mit-Hafner. Entsprechend suchte er derlei Versammlungen, wo sie nicht ganz so spontan aufkamen, sondern sich vielleicht eher wie Stammtische gestalteten, auch auf. In der Arena war ja immer ein guter Ort, um Frustration abzubauen und zu artikulieren. Womöglich wurde er also in der Trinkecke fündig? Aber auch den Lotus oder versumpftere Ecken im Eimer mied er nicht. Es galt die Leute, die sich am meisten brüskierten, einfach kennenzulernen. Oftmals waren das ja nicht die am meisten Betroffenen, aber man weiß ja nie. Natürlich war er da keine Stimme der Ruhe, die alles klar erklärte und auf Raison baute. Wenn er sich wirklich da einfühlen wollte, musste er auch genug abledern, um aufgenommen zu werden. Also meckerte er in bekannter Manier, wenn sicher nicht am hitzigsten, doch nicht am zurückhaltendsten. Wichtig war schlicht, ob es da größere Stimmen und Gestalten gab, die alle an sich zogen, und ob die in Verbindung zueinander standen. |
01.07.2018 12:07:16 | Aw: [MH SLs] Flüchtlinge Willkommen? (#125915) |
bergatroliet | [b]Aufklärungsarbeit im Hafen[/b] Auch wenn die Portionen aufgrund ausbleibender Jagderfolge und mehr hungriger Mäuler dieser Tage etwas kleiner ausfielen, zog Delia mit einem der Novizen mit einem Karren durch den Hafen, um wie gehabt Essen an jene zu verteilen, die nicht zur Armenspeisung kommen konnten oder dies (aufgrund jüngster Ereignisse) nicht wollten. Die Stimmung im Hafen nahm sie dabei sehr genau auf, verlegte sich aber fürs erste darauf mit jenen zu sprechen, die nicht ganz so lauthals gegen Götter, Kirche und Stadt wetterten und denen es an allem fehlte. Etwaige Anfeindungen und dergleichen nahm sie hin, verlagerte das Gespräch (wenn man zu einem solchen denn bereit war) dann eher auf die konkreten Probleme im Hafen und was die Sankti Novem tat oder tun konnte, um sie zu lösen. Sie bemühte sich den Leuten in einfachen Worten und ohne Parolen zu erklären, dass die Sankti Novem nach wie vor an sie dachte. Dass man sie nicht zugunsten der Flüchtlinge zu vernachlässigen gedachte und nach wie vor die Spenden der braven Bürger auch den Hafen erreichten (wie die Verteilung des Essens u.a. zeigte) und man diese nicht ausschließlich für die Flüchtlinge aufwendete. Diese müssten, jetzt wo die meisten von ihnen wieder gesund waren, das Hospital verlassen. Sie erkundigte sich auch konkret nach den Sorgen der Leute und versuchte diese zu zerstreuen. Dem Waisenhaus würde sie ebenfalls einen Besuch abstatten. Zum einen hatte sie eine nicht unerhebliche Spendensumme erhalten mit der Bitte sie an das Waisenhaus weiterzuleiten, zum anderen wollte der Rat der Sankti Novem den Tymoraner bitten als vertrauenswürdige Person im Hafen Spenden der Kirche an die Bedürftigen zu verteilen. Darüber hinaus suchte sie nach Leuten, die Interesse daran hatten im Lager der Hohenbrunner vor der Stadt zu arbeiten und den Gnomen und Halblingen zur Hand zu gehen. Es ging zum einen um Feldarbeit, zum anderen aber auch ums Kinder Hüten. Tagelöhner würde sie ansprechen, aber auch einige der Versehrten aus dem Hafen, die zwar keine körperlich fordernde Arbeit mehr verrichten konnten, aber gewiss war unter jenen auch der ein oder andere, der mit ein Auge auf Halblings- und Gnomenkinder haben konnte. Weiter suchte sie Händler und Handwerker in der ganzen Stadt auf und erkundigte sich, ob sie Arbeit hatten oder Lehrlinge suchten. Was immer es so an Angeboten gab, sammelte sie und gab es an jene weiter, die Arbeit suchten und für die die entsprechende Stelle vielleicht etwas war. Da die meisten Flüchtlinge nun genesen waren, wurden Delias Besuche im Hafen wieder wesentlich häufiger, so wie es vorher der Fall gewesen war. Bei einem dieser Besuche suchte sie auch Cosimo auf, den sie zunächst im Lotus, dann in der Arena ausfindig zu machen versuchte. Traf sie ihn persönlich teilte sie ihm zum einen mit, dass der Rat ihm die Spenden nicht anvertrauen könne. Man habe die Idee aber aufgegriffen und würde das ganze nun einer anderen Hafenpersönlichkeit übertragen. Zum anderen teilte sie ihm höflich mit, dass sein freundliches Angebot zweien der Flüchtlinge Arbeit zu geben, leider abgelehnt werden müsse. Traf sie ihn nicht persönlich, ließ sie ihm entsprechendes ausrichten, sehr höflich und freundlich. [b]Integration[/b] Nach Ferdinands magischer Prüfung der Flüchtlinge wartete Delia ein, zwei Tage ab bis sich die Unruhe im Zusammenhang mit der Kirche und den Göttern wieder etwas gelegt hatte. Dann jedoch eröffnete sie jenen, die bereits genesen waren, dass sie das Hospital leider verlassen mussten, da die Betten eben für Kranke und Verletzte frei sein mussten. Es gab jedoch die Möglichkeit für sie in der Sankti Novem Arbeit und einen Weg zu finden, als Laienbruder respektive -schwester zum Beispiel (Hochwürden Taurelias hatte da eine Liste mit 'offenen Stellen'). Auch das Hospital selbst war eine Option falls unter ihnen jemand Heiler oder Apotheker werden wollte. Sie lud die Flüchtlinge auch schlicht dazu ein, die Messen in der Halle der Sieben zu besuchen und sich selbst einmal ein Bild zu machen. Tymora, die ja einige zumindest einmal erwähnt hatten, war dort ein Schrein geweiht. Besonders den ehemaligen Sklaven, die auch im Hospital schon mit angepackt hatten, legte sie die Arbeit in der Kirche nahe. Man konnte sich dort ein neues Zuhause schaffen. Aber auch für einige der Versehrte mochte das etwas sein. Viele der Aufgaben innerhalb der Kirche erforderten keine körperliche Kraft und Lesen und Schreiben konnte man ja immer noch lernen. Den beiden Flüchtlingen, die sich für Cosimos Angebot gemeldet hatten, teilte sie mit, dass daraus leider doch nichts wurde. |
01.08.2018 16:20:08 | Aw: [MH SLs] Flüchtlinge Willkommen? (#126028) |
Nutmeg | [b]Seamus[/b] Auf seinen Touren durch den Hafen würde der Tethyri unterschiedlichen Arten von Unzufriedenheit und deren Befeuerung begegnen. Da waren die Krawallmacher, die sich an den Docks und am Platz vor dem Dojo einfanden, und dort spontan zu Reden wider den Tempel und die Flüchtlinge ansetzten. Gewöhnlich sahen sie aus, die beiden Herren die Seamus irgendwann ob ihrer stetigen Reden ins Auge fielen, und gewöhnlich waren, fragte er bei den Zuhörern nach, ihre Namen: Peter und Georg. Nie erfuhr er einen Nachnamen, einfach, weil wohl auch die, die er fragte diesen nicht wussten. Sie waren einfach und sehr schlicht gekleidet, wie Leute aus dem Hafen. Aber ihre Wortwahl und deren Rhetorik, das fiel dem rothaarigen Rebellen recht schnell auf, war ganz und gar nicht so als wären die Männer im Hafen geboren und aufgewachsen. Eher, so konnte er den Eindruck gewinnen, spielten sie sehr überzeugend eine Rolle. Mitreißend sprachen sie, bezogen das Publikum ein, hackten immer wieder auf die angeborene Schlechtigkeit und die Schrecken der Ascheinsel ein, und nutzten den Fall der Fürstin Patrizia und ihrer Handlager als geschicktes Beispiel, was passieren konnte wenn man zu sehr vertraute. Hatte sich die erste Versammlung um die schlichten, aus der Masse nicht herausstechenden Herren aufgelöst, dann kamen die zum Vorschein, die wirklich zum Hafen gehörten. Eben die, die unzufrieden waren, weil ihr Leben elend und arm war und sie keinen Weg sahen, dass es ihnen einmal besser gehen würden. Da wurde dann, angestachelt von Peter oder Georg, die so plötzlich verschwanden wie sie aufgetaucht waren zu ihrer Rede, alles ausgepackt, wofür die Flüchtlinge angeblich etwas konnten. Krawallig, hafig, laut. Und teilweise auch nur schwer wieder für den Moment zu beruhigen. Daneben gab es auch noch die leiseren Töne, die auffielen wenn man darauf achtete. In der Arena, welche demonstrativ versuchte, unpolitisch zu sein, wurden eher kleine Nadelstiche an die Nerven der Besucher angesetzt. Nebensätze die man wie beiläufig einwarf - wie schön es wäre, wenn Bernd der Blitz einmal einem dieser Flüchtlinge so einen aufs Maul geben würde wie eben Jojo der Maid (der keine echte Maid war und eigentlich Joachim hieß...). Wie lange man sein Bier noch genießen könne, bis auch dieses einem von den Flüchtlingen oder dem Tempel weggenommen werden würde, weil man Valvecer finanzieren musste... Die Sticheler und Nadelpiekser waren äußerlich genauso unbemerkenswert wie die lauteren Genossen Peter und Georg. In der Masse fielen sie nicht auf, die Gesellen die sich, fragte Seamus nach, Hans, Ander und Lorik nannten. Nur eines war dem Rotschopf klar - vor der Flüchtlingsankunft hatte er die Herren in der Arena noch nie gesehen. Bernd-Fans waren die auf keinen Fall! Im Lotus blieb er bei seinen Nachforschungen verschont von der Flüchtlingsthematik. Auch Kira würde ihrem Stammgast im Hinterzimmer erzählen, dass dieses Thema nicht fokussiert wurde von den Besuchern. Man kam eben hierher, um sich zu entspannen und die Welt draußen zu vergessen. Diese Absicht schien von allen Gästen auch ernst gemeint zu sein. Und zur Not erinnerte Colette daran. Im Eimer sah die Sache hingegen wieder ganz anders aus. Die Krawallbrüder, die die Reden von Peter und Georg erbost weiterführten, gingen eben hier auch ein und aus. Und oft kam es zu Diskussionen und Streitereien deswegen, Flaschen flogen ebenso wie Fäuste. Nur unterschied sich dies noch nicht so viel vom normalen Hafenalltag in der billigen Kaschemme, und fiel deswegen vielleicht weniger ins Gewicht. Vorerst? |
01.08.2018 16:52:33 | Aw: [MH SLs] Flüchtlinge Willkommen? (#126029) |
Nutmeg | [b]Delia[/b] Delia würde auf ihren Streifzügen mit ihrem Bollerwagen und dem Novizen im Schlepptau wohl in den Tagen nach der Flüchtlingsankunft die geballte Ambivalenz des Hafens treffen. Einige nahmen weiterhin dankend an, was Delia ihnen brachte, waren ergriffen, segneten die junge Nonne im Namen der Götter. Andere drehten sich einfach weg. Es war ihnen gleich, ob die Armenspeisung zu ihnen kam oder nicht. Zu groß der Stolz - oder war es vielleicht die Angst, dass Valvecer die Speisen vergiftet haben könnten? Oder die Wut? Sei es wie es sei, es begegnete ihr einfach eine Mauer der Ablehnung manches Mal. Die, mit denen sie sich länger unterhalten konnte, würden versuchen, ihr das Problem aus ihrer ureigenen Sicht zu schildern. Anfeindungen direkt kamen nicht im Gespräch auf (dies passierte eher ab und an in den Gassen, wo man(n) - es klang immer nach dem gleichen Herren - Delia ein markiges "Valvecliebchen" entgegendröhnte). Viel von Valvec und dessen Schlechtigkeit war bei den sorgenbehafteten Hafenbewohnern die Rede. Und Fürstin Patrizia, die mit ihren Helfern tiefe Wunden in die Stadt und deren Bewohner geschlagen hatte mit ihrem Verrat. Woher wusste man, dass die Leute, die jetzt noch im Hospital waren, nicht so waren? Nicht vom Herzog extra hergeschickt, um nun anders genauso die Gemeinschaft zu verletzen? Konnte Delia denn guten Gewissens sagen, dass sie ganz sicher war, dass alle von denen gut und rein waren? Auch die Zukunft war eine große Frage. Wer sollte sich denn um diese Krüppel da kümmern? Die konnten doch wohl kaum noch arbeiten gehen! Wer kam dafür auf? Das würde alles ihnen weggenommen werden, von ihrer Hilfe abgezwackt, Delia konnte nicht leugnen, dass es so war! Man sah ja schon, dass die Essensportionen, die ausgeteilt wurden, kleiner waren als vor deren Ankunft. Und dennoch, die Worte der Nonne zeigten bei denen, die nicht ganz verhärtet waren zumindest bis zum nächsten Aufrüttler von Peter oder Georg Wirkung, manchmal auch darüber hinaus. Delias Arbeitsangebote wurden angenommen, vielleicht nicht in der Masse, wie es wünschenswert gewesen wäre, aber zaghaft meldeten sich peu à peu einige. Viele wollten Hohenbrunn helfen, fühlten gar eine Seelenverwandtschaft mit den Hin (wegen Valvec und dessen Übergriffen...) und betonten dies auch. Hin und her gerissen waren die einfachen Bürger, eine Zerreißprobe, die sich irgendwann auflösen würde müssen, ehe es unschön knallte. Auf ihrer Suche nach Cosimo würde die Ilmatari auch eines Tages in der Arena fündig werden - oder eher, man führte sie in das Büro des Buchmachers. Nach Männerschweiß, Blutgeruch und Lärm im Eingangsbereich wurde sie durch einen unebenen, erdigen Gang geführt, der nach Tier roch, ehe sie in einem nach Blumen duftenden, mit Holz ausgelegtem Büro empfangen wurde. Der Buchhalter hörte sich die Worte der Nonne an und würde dann lächelnd Verständnis zeigen, ihr mit den Flüchtlingen "weiterhin alles Gute" wünschen - es war fast gut, dass Delia nicht den reptilienhaften Blick des Sembiers sah, der die Nonne abmaß und sich auf ein ungutes Lauern einzustellen schien. Sie hörte es vielleicht aus dem Lächeln heraus, dass sie auf sehr dünnem Eis ab nun laufen würde. Aber immerhin klang Cosimo dabei unheimlich höflich... Die Flüchtlinge indes lebten sich weiter ein. Es gab wohl unterschiedliche Arten. Die einen suchten die Arbeit, wollten die Angebote, die von Taurelias und dem Tempel gemacht wurden, beschnuppern und helfen, sich erkenntlich zeigen und ein neues Leben anfangen. Wieder andere waren geistig so zerrüttet, dass jegliche Integration sich ziehen würde. Und wieder andere waren einfach nun, wo sie die Wahl hatten, faul und genossen das Nichtstun. Delia war aber rasch bei allen klar, zu körperlicher Arbeit war keiner mehr zu gebrauchen. Es musste etwas leichtes sein, was keine Knochenaufgabe war. Vielleicht war es wirklich an der Zeit, denen, die lernen wollten, das Lesen und Schreiben beizubringen... |