28.01.2018 18:44:51 | [RP] Die unsichtbare Bastion (#123690) |
Daanik | Charlie [i]Zeit die heimischen Gefilde aufzusuchen[/i]. Am Vormittag dieses Tages ließ sich die Sonne blicken, selbst in der Gasse in der das helle Licht der Sonne eine Seltenheit war. Mit dem Licht zog Leben ein. Aus einem geöffneten Fenster strömte der Geruch von Kohl, ein Zeichen für eine bald anstehende Mahlzeit. Es geht wohl auf die Mittagszeit zu. Kinderstimmen überschlugen sich. Was Leucos wahrnehmen konnte, stritten sie sich um zwei bunte Steinchen welche nahe der Eingangsstufe zu seinem Domizil lagen. Welches Steinchen lag nun näher? - was wohl den Sieger dieser Klimperrunde übereifrig diskutierender Kinder ausmachen würde. Ausgerechnet genau vor der Tür seines Domizils. Mürrisch brummte er. Lehnte sich mit der Schulter gegen die naheliegende Hauswand, um die Kinder zu beobachten. Ein dunkelhaariger Bursche stritt sich mit einem anderen, der zwar seinem Gegenüber in der Größe nicht nachstand, jedoch von schlanker, geradezu graziler Gestalt war. Beide ereiferten sich mit hochroten Köpfen über das Ergebnis ihrer Würfe. Vielleicht gibt es bald eine unterhaltsame Schlägerei. Warum also die Kinder verscheuchen und sich den Spaß entgehen lassen? Aus dem Kohl-Fenster, konnte Leucos mürrische Laute hören. „Jeden Tag scheiß Kohl. Ich kanns nicht mehr sehen, ein bischen Fleisch würde uns allen guttun.“ Wetterte eine tiefe Stimme. „Du weißt genau, dass das Geld knapp ist.“ Beruhigend sprach eine Frau auf ihn ein. „Natürlich weiß ich das.“ Stöhnte der Mann. „Wenn diese verdammte Kiste nicht heruntergefallen wäre ....“ Und wie zum Trotz plärrte ein Baby dazwischen. „Psst Aulber.“ Folgte es mit sanfter Stimme. Ruhig sprach sie weiter. „Siehst du, jetzt hast du ihn aufgeweckt.“ Protestierend hörte man maulen. „Das ist der Kohl, er hat Blähungen.“ Für einen Moment war es still im Raum hinter dem Fenster. Die zwei Streithähne in der Gasse derweil, packten sich gegenseitig an ihre Hemden. Vor dem Fenster konnte Leucos hören wie die Frau ein Lied anstimmte. Zwischendurch unterbrach sie den leisen Gesang um zu ihrem Mann zu sprechen. „Bald ist dein Bein verheilt, dann kannst du wieder arbeiten und es steht nicht nur Kohl auf dem Tisch.“ Schritte näherten sich dem Fenster, ungleichmäßig, als ob jemand humpelte. "Ich kann es kaum erwarten." Dann sahen zwei dunkelbraune Augen Leucos giftig an. „Die Silberwache hat wohl nichts Besseres zu tun als an fremden Fenstern zu lauschen?!“ Verdutzt schaute Leucos zu dem Mann der eben noch über den Kohl meckerte. In Gedanken überlegt er sich, ob er ihn durch das Fenster ziehen sollte um ihn eine kräftig aufs Maul zu geben. Der Überraschungsmoment wäre auf seiner Seite gewesen, noch dazu war er verletzt, wie Leucos wusste. Im Hintergrund tauchte eine Frau mit einem Baby auf den Armen auf. Leucos stieß sich von der Wand ab, murmelte was von. „Nee, beobachte die Gör'n. " Deutete mit dem Zeigefinger dahin. Kurz schob der Mann seinen Kopf vor, lugte aus dem Fenster und sah zu den Kindern. Denen war die Aufmerksamkeit welche ihnen galt nicht entgangen. Der Spaß war vorbei. Der schwarzhaarige Bursche schubste den Schlanken in einem Moment der Unaufmerksamkeit zur Seite, dass dieser zu Boden fiel. Klaubte sich die zwei bunten Steine und rannte los. Die anderen Kinder folgten ihm. Nur der Junge lag noch auf dem Boden und rieb sich das Knie.„[b]Verpiss dich![/b]" Murmelte der Mann zu Leucos, knallte dann die Fensterflügel zu. „[b]Arschloch[/b]." Aber zu spät, das Fenster war geschlossen, so verpufften Leucos Worte. Kinder weg, der wo mögliche Spaß mit den sich prügelnden Streithähnen verdorben. Mit schweren Schritten ging der Wächter zu seinem Haus. „Hast dich überrumpl'n lass'n.“ Brummte er dem Jungen zu der immer noch auf dem Pflaster saß, während Leucos die Schlüssel zu seinem Reich aus einem Ledertäschchen angelte. Zehn Jahre mochte er alt sein, der Junge. Mit seinen hellblauen Augen schaute er zu Leucos. Die kurzgeschnittenen Haare waren hellbraun, die Gesichtszüge weich, doch sein Blick trotzig. „Großvater sagt, du stinkst.“ Sich auf die Tür konzentierend. „So, sagt er.“ Am Knie wo der Junge sich rieb, suppte langsam Blut durch. Tränkte die grobfasrige, braune Hose, die viel zu groß war. Kinder in viel zu großen Sachen waren dem Wächter nicht unbekannt. In den Erinnerungen aus seiner Kindheit trugen auch die meisten Kinder viel zu große Kleidungsstücke. Es war einfach praktisch und billiger. Entweder vererbten größere Geschwister ihre Kleidung an die kleineren Geschwister oder man kaufte einfach größere Kleidung ein um Geld zu sparen. Kinder wachsen ja noch, sozusagen in ihre Kleidung rein. „Also nicht genau, Großvater sagte ... „Druckste er rum. „Er sagte, irgendwas stinkt.“ Nur ein „Aha.“ folgte aus Leucos Mund. „Und warum?“ Langsam erhob sich der Junge vom Pflaster. „Weil du nie Besuch bekommst. Außerdem würde hier …“ Sein Blick glitt zum Haus. „Niemand freiwillig einziehen.“ Laut schallte ein tiefes Lachen durch die Gasse. Der Schlüssel steckte im Schloß, die Tür war offen. Belustigt sah Leucos zu dem Jungen. Erstaunt über das laute Lachen sah dieser ihn an. „Pass auf.“ Er betrachtete den Jungen. „Hast du‘n Nam’n?“ „Klar hab ich, Charlie.“ „Also Charlie, dein Großvater scheint’n kluger Kopf zu sein. Du solltest besser auf ihn hör‘n. Damit mein ich, halte dich und bestell das gleich deinen Freunden, vom Haus fern. So und das wars.“ [url=https://postimages.org/][img]https://s19.postimg.cc/pibyv6cmb/mittelalter2.jpg[/img][/url] Aus dem Nachbarhaus trat jemand auf die Straße, sah sich für einen Augenblick um und schien gefunden zu haben was er suchte. Charlie. Erschrocken sah der Junge an Leucos vorbei, offenbar der kluge Kopf, Charlies Großvater. Ein Mann Mitte fünfzig, mit kurzen Stoppelbart und buschig grauen Augenbrauen die sich erzürnt zusammenzogen. „[b]Komm![/b]“ Klang es in einem Ton der keine Widerworte zu dulden schien. Der Junge reagierte sofort, eilte zu seinem Großvater. Dieser betrachtete missmutig seinen Enkel. Das hatte gesessen. Der Junge bekam eine Ohrfeige, die er stillschweigend hinnahm. Es wirkte für Leucos, als hätte Charlie es nicht anders erwartet. Leucos blickt auf den dunklen Fleck auf Charlies Hose am Knie. Als beide in ihr Haus gingen, merkte der Großvater zu Leucos noch an. „Der Junge wird euch nicht mehr belästigen.“ |
18.02.2018 23:27:47 | Aw: [RP] Die unsichtbare Bastion (#124031) |
Daanik | Alles muß man festnageln Missmutig schaute Leucos zu der Wäscheleine auf den winzigen Hof der seinem Domizil zugehörig war. Die Fläche mag vielleicht 5x5 Schritte messen. Links ein mannshoher Zaun aus morschen Brettern die einen Blick zum Nachbarhof verwehrten, rechts eine Hauswand und geradezu, ein notdürftig zusammengezimmerter Schuppen der den Hof abschloss. Überall spross Unkraut aus den Boden, wucherte Löwenzahn, Brennnessel und ein bisschen Gras. Alles in allem war die winzige Fläche verwahrlost. Von einer Seite zur anderen war eine Schnur gespannt, die Leucos als Wäscheleine diente. "Verdammt" Stieß er fluchend aus. Nichts war auf der Wäscheleine, wo er noch gestern den Umhang aufhing. Der Umhang der Silberwache war weg. Nicht nur dass dieses Katzenvieh den Saum des Umhangs zu einem Fransenteppich umgestaltete, jetzt war er gänzlich weg, der Umhang. Die freundliche Geste des Magiers den Fischgestank mit Wasser aus dem Stoff auszuspülen war zwar gut gemeint, doch der widerliche Geruch konnte nur mit Pottasche für die Lauge, einem Zuber und ordentlicher Handarbeit ausgewaschen werden. [i]Vielleicht weggeflogen durch eine Windböe?[/i] Nun musste er suchen, aber da war nichts außer verrostete Gartengeräte und Handwerkszeug vom Vormieter des Hauses. Die Zeit hatte hier in allem ihre Spuren hinterlassen. Rost, Schimmel, Holzpilze, man musste Vorsicht walten lassen mit dem was man hier berührte. Es konnte zwischen den Fingern zerbröseln. Der Hof diente Leucos eben nur zum Wäsche aufhängen, um Holz zu hacken, dass er von dem Stapel nahm, welcher sich an der Hauswand befand. Spinnen, Krabbelzeug und fette, schleimige Schnecken fühlten sich hier wohl, ein Paradies für solch Getier. [i]Nachschub an Feuerholz ist nötig. [/i]Stellte Leucos bei der Suche nach dem guten Stück Stoff nebenbei für sich fest. Nur der Umhang, den fand er nicht. Musste er demnächst seine frisch gewaschenen Buchsen festnageln? [i]Was für ein Viertel.[/i] Ein kräftiges "Scheißdreck", damit verschwand er wieder im Haus. |
24.09.2018 10:40:29 | Aw: [RP] Die unsichtbare Bastion (#126286) |
Daanik | [b]Nur du, ich und der Fürst[/b] Vor Tagen… ... mit den klingenden Münzen aus den Tageseinnahmen der Gemeinschaft die man Leucos anvertraute, reiste Leucos nach Mirhaven um Besorgungen zu erledigen, für notwendige Mittel die die Fischer benötigten. In Mirhaven angekommen, führte sein erster Weg den Rotschopf in die altbekannte Gasse im Hafenviertel. Die Enge welcher sich die Gunst der Sonnenstrahlen entzog. Dort wo sich sein Domizil befand. Grauer Pflasterstein, trostlos heruntergekommene Häuser, nichts scheint sich verändert zu haben. Selbstverständlich waren dort auch altbekannte Stimmen. Jene Frau, welche das plärrende Kind mit einfühlsamer Stimme zu beruhigen versuchte. „Aulber.“ Wie die Stimme der Mutter unbemerkt durch das offene Fenster den Namen ihres Sohnes Leucos in Erinnerung rief. Dazugehörig ihr nörgelnder Mann. Sogar der Geruch von Kohl schien sich auf Ewigkeit festgesetzt zu haben. Drecksgegend, scheiß Armut, wie gewohnt - keine Überraschung. Angekommen, den Schlüsselbund aus seiner Hosentasche angelnd, bemerkte der Heimgekommene, die Tür seines Hauses war angelehnt. Das Schloss herausgebrochen, Holzsplitter ragten aus dem Rahmen - ein Bruch. Seine Hand wanderte in gewohnter Manier zu dem Griff seines Schwertes. Während er die Waffe mit schabenden Geräuschen zog, öffnete er gleichzeitig die Tür. Quietschende Geräusche gab sie begleitend von sich. [i]Reparieren, ölen.[/i]Was sich ihm offenbarte war unerwartetes Chaos, jemand hatte seine Bleibe auf den Kopf gestellt. "Das Leben ist ein Arsch." Grummelte Leucos spöttisch vor sich hin. [i]Was gibt es hier schon zu stibitzen? Für die paar Habseligkeiten die hier vorzufinden sind macht jemand einen Finger krumm? Und überhaupt warum?[/i] Nichts fehlte, außer der Verursacher des Ganzen und die angestammte Ordnung. So machte er sich daran die Dinge zu richten. Die Dinge sind im dem Fall recht übersichtlich, wenn auch durcheinander. Ein zerfleddertes Bettlager, ein umgeworfener Stuhl, zerbrochenes Geschirr auf den Boden. Einen kurzen Moment verschwendete Leucos seine Zeit mit der Suche nach einem Besen. [i]Hier sollte doch einer sein? Wahrscheinlich wurde doch etwas entwendet![/i] Naja, mit den Stiefeln an den Füßen kann man auch die Scherben zusammenschieben. Während der Aufräumarbeiten in dem spartanisch eingerichteten Zimmer, warf irgendwer vom Eingang einen langen Schatten. Mit dem Griff zur Klinge wirbelte Leucos seinen Körper herum, bereit den Eindringling in zwei Teile zu spalten. „Ach du.“ Entfuhr es ihm als sich ihm offenbarte wer an der Tür stand. „Ja ich.“ Zwei weit aufgerissene, hellblaue Augen blickten zu der erhobenen Klinge. „Solltest du nicht die Waffe senken?“ Fragte Charlie vorsichtig. Bissig brummend folgte die Antwort. „Hat dein Großvater dir nich gesagt du sollst’da von meinem Haus fernhalt‘n!“ Versöhnlicher, das Schwert senkend. „Mal abgeseh’n davon hab ich’s dir auch gepredigt.“ Jedenfalls ging von dem Jungen in den übergroßen Hosen mit den Flicken am Knie keine Gefahr aus. „Komm rein und mach dich nützlich oder verpiss dich. Siehst ja selbst wie’s hier aussieht. Zögerlich betrat Charlie die Stube, sich dabei neugierig umblickend. Ein Stoffbündel welches der Junge in seiner Hand hielt, legte er auf den Tisch in der Mitte des Zimmers ab, um sich gleich niederzuknien und die Scherben aufzusammeln. „Hast du einen Besen?“ „Nee, hab’n se mitgeh’n lass‘n.“ Zu zweit brauchte es nicht lange um dem Chaos Herr zu werden. „Setzt dich.“ Leucos deutet mit einer Handbewegung auf den einzig existierenden Stuhl im Zimmer. Daraufhin “zauberte“ er ein Päckchen hervor, schlug den voller Fett vollgesogenen Stoff auf und präsentierte Charlie, wie sollte es anders sein, getrockneten Fisch. „Unser Ab‘ndbrot.“ Als der Gastgeber anfangen wollte den Fisch in kleine Portionen zu zerteilen, wandte sich der Junge mit kindlicher Stimme an ihn. „Möchtest du dir nicht vorher die Hände waschen?“ Sauber waren sie wahrlich nicht, schwarzer Dreck unter den Fingernägeln, die Haut war mehr grau, wie der Farbton des abgenutzten Holzdielung. Wortlos sprang das aufgeweckte Kind auf, schnappte sich einen Eimer und verließ mit großen Schritten das Haus, um kurze Zeit später mit dem Eimer wieder zurückzukehren. Scheppernd stellte Charlie den Blecheimer vor Leucos ab. „Hier Wasser.“ Mit skeptischen Blick betrachtete er das Kind vor sich, welches den Rotschopf mit einem aufmunternden Lächeln ansah. Nur Mut. Vor sich hin brummend, wie ein alter mürrischer Zottelbär der aus dem Winterschlaf gerissen wurde, tauchte Leucos die Hände in das kalte, klare Wasser um sich des Schmutzes zu entledigen. Das Thema zur Benutzung einer Seife würde auch angesprochen. Jedoch kaum ausgesprochen, wurden weitere Auslegungen über die Vorteile derer Nutzung mit barschen Worten abgewiegelt. „Halt die Gusche und setz dich oder such das Weite.“ Charlie setzte sich, wortlos kauend, teilte man sich den Fisch. Nach geraumer Zeit brach Leucos das Schweigen. „Warum bist’n überhaupt hier?“ Der Junge schluckte den letzten Bissen runter bevor er sich an die Stirn schlug. „Mm, fasst vergessen.“ Sprang vom Stuhl auf um zu dem mitgebrachten Stoffbündel greifen zu wollen, besann sich doch eines Besseren. Erst Hände waschen, dann Stoffbündel, welches er vor Leucos wedelnd aufrollte. „Und?“ Charlies Kopf lugte seitlich hinter dem Stoff hervor. Erwartungsvoll waren seine leuchtend blauen Augen auf Leucos gerichtet. Dieser sah irritiert zurück. „Und, was schleppst’n du hier an?“ Immer noch mit einem Hauch von Euphorie. „Das ist deiner, dein Umhang von der Silberwache. Der war vollkommen ausgefranzt am Saum, ich habe den geflickt. Leider hatte ich kein silbernes Garn, deshalb habe ich weißes genommen. Eigentlich wollte ich ihn dir viel früher geben. Doch du bist auf einmal weg gewesen. Gefällt er dir?“ „Was soll ich damit? Die hab’n mich rausgeschmiss’n weil’se so’n wie mich nich brauch’n.“ Entgegnete Leucos. Da hatte sich jemand richtig Mühe gegeben. Etliche Arbeitsstunden steckten in der Stickerei. Ein Muster aus kleinen, weißen Wellen zierten den Rand des Umhangs. Die Ornamente hielten die Fasern, des jetzt nicht mehr ersichtlich ausgefranzten Stoffes zusammen. Das Leuchten aus Charlies Augen verschwand, wurden wässrig wie Leucos beobachten konnte. Mürrisch seufzend begutachtete Leucos nochmal das Werk. „Setz dich.“ Wie ihm geheißen, nahm Charlie Platz auf dem Stuhl, knüllte den Umhang auf seinen Schoß mit einem Blick großer Enttäuschung. Sacht zog Leucos dem Jungen den Umhang aus den Händen um ihn vor sich auszubreiten. „Du kannst doch Geheimnisse für dich behalt‘n?“ Als ein zustimmendes Nicken folgte, beugte sich Leucos zu Charlie vor. „Schwöre auf das was dir heilig ist.“ „Ich schwöre.“ Zwei zierliche Finger zeigten gestreckt von Charlies geballter Faust nach oben. Versichernd nickte der Rotschopf und berichtete im geheimnisvoll leisen Ton. „Offiziell wurde ich rausgeschmiss’n, aber in Wirklichkeit hat man mich nach Valgard versetzt. Sieht doch blöd aus wenn ich da mit der Uniform der Silberwache auftauche.“ Seinen Zeigefinger legt Leucos auf die Lippen, murmelt. „In geheimer Mission für Mirhav’n im Auftrag des Fürst’n. Du verstehst wenn ich dir nich mehr sag’n kann.“ Den Rest überlässt er Charlies kindlicher Fantasie. |
05.02.2019 22:01:51 | Aw: [RP] Die unsichtbare Bastion (#126854) |
Daanik | [b]Das Kartenhaus[/b] Ein Abstecher nach Mirhaven, nur mal so noch ein Blick auf längst vergangene Zeiten. Staub hatte sich abgesetzt auf den Hinterlassenschaften, die wenigen Habseligkeiten in Leucos ehemaligen Domizil im Hafenviertel, die es nicht wert waren nach Valgard mitgenommen zu werden. Über die kalten Jahreszeiten schritt wieder der Verfall ein. Irgendwer hatte die Fensterscheibe eingeworfen. Die Feuchtigkeit zog in die Stube und selbst der Eigentümer, wer immer es auch war, hielt Abstand von dem einstigen Geisterhaus. Dumpf klangen Leucos Schritte auf der Dielung. So richtig war er sich nicht sicher, was er überhaupt noch hier suchte. Einen Platz für eine kurze Rast? Die Stuhlbeine über den Boden scharrend zog er den einzigen Stuhl in dem Raum zu sich ran, setzte sich um sich einfach nur umzuschauen. Laut schnaufend strich er sich mit der Hand über den ungepflegten Bart, sackte leicht in sich zusammen und döste in Gedanken vor sich hin. Magerer ist er geworden, so wie er da stand. Die Wangenknochen zeichneten sich deutlicher ab, die einst kurz gehaltenen Haare wuchsen jetzt bis zur Schulter und am Ende drehten sie sich zu leichten Locken. "Man bist ganz schön groß geword'n Charly.*Ein leichtes Lächeln zog sich über Leucos Lippen, welches Charly mit ernsten Blick erwiderte. Die leuchtend blauen Augen des Jungen ließen Leucos sofort erkennen, wer da am Türpfosten lehnte. Auf dem zweiten Blick erkannte er ebenfalls die einst viel zu große Hose des Jungen, welche jetzt in der Länge bemessen, zu kurz war. "Komm rein." Mit einem Wink deutete der Rotschopf an in die Stube zu treten. Keine Regung, immer noch betrachteten die blauen Augen Leucos. Es brauchte nicht viel Zeit für die Erkenntnis, so wie Charly ihn ansah, stimmtes etwas nicht. Brummend wiederholte Leucos seine Worte und die einladende Geste. Kurz blickte der Junge zurück in die Gasse vor dem Haus, schaute wieder nach vorne, hin zu seinem Gegenüber. "Großvater hatte recht." Gab der Junge deutlich, im gleichgültigen Ton, von sich. Die Stimme hatte sich nicht verändert, stellte Leucos für sich fest. Fragte daraufhin zurück. "Womit?" "Das es stinkt." Kam ebenfalls gleichgültig zur Antwort zurück. Und dann war da doch eine Regung, eine Emotion. Unerwartet, was Leucos die Sprache verschlug. "Im Auftrag des Fürsten." Kam es verächtlich. Der Junge stieß sich mit der Schulter vom Türpfosten ab, machte eine Kehrtwendung in die Gasse, ohne Leucos weiter einen Augenmerk zu schenken. |
11.02.2019 18:21:58 | Aw: [RP] Die unsichtbare Bastion (#126881) |
Daanik | Synonyme zu flanieren? einen Spaziergang machen, herumflanieren, schlendern, spazieren [gehen], streifen, umherflanieren, umhergehen, umherschlendern, umherstreifen; (gehoben) sich ergehen, [b]Ich promeniere[/b], wandeln; (umgangssprachlich) bummeln, einen Bummel machen, herumgehen, herumschlendern, herumstreifen; (gehoben veraltend) [i]lustwandeln? [/i] Jetzt war er schon mal da, also hier in Mirhaven. Getrieben von einer inneren Unruhe nutzte Leucos die Nacht um frische Luft zu schnappen, in Gedanken zu verweilen, sich die Beine zu vertreten. Nicht unangenehm die Zeit in welcher der redliche Bürger eingemummelt im kuschligen Bett lag und im besten Fall in glückseligen Träumen verweilte. Ruhige Straßen, gelegentlich kündigten hallende Schritte patrouillierende Wachen an, der er einst angehörte. Still verharrte er dann im Schatten der Winkel der Gassen. Keine Fragen, keine Aufmerksamkeit, einfach Ruhe. Wo er nun mal fast unmittelbar vor der Tür stand, sollte er einen Blick auf das kleine [url=https://amdir.de/index.php?option=com_kunena&func=view&catid=58&id=124197&limit=6&limitstart=6&Itemid=128]Ästchen[/url] werfen? Was soll schon passieren. Leucos blickte sich versichernd um, ob er zur späten Stunde oder war es schon früh, allein war. Sich dessen überzeugt, näherte er sich der Tür von Roans Haus. Nichts hatte sich geändert, konnte er feststellen. Nochmal ein Blick auf die Straße, dann zu den Fenstern. Nicht gerade überrascht musste er feststellen, es war dunkel. Wenn auch nicht die Art von Dunkelheit wie sie im Hafenviertel nachtens herrschte. Das Messer stets griffbereit, wie eine streunende Katze stets lauernd auf der Hut. Abgesehen von den Nächten wo der Geist befreit war jeglicher schwerer Gedanken, durch den Genuß benebelnder Plörre. Anders konnte man das Zeug im Eimer nicht bezeichnen. Jeder Hafenbewohner kannte den Ruf der Lokalität und um dessen Spezialität. [i]Zeit sich dort wieder blicken zu lassen.[/i] Kurz zuckten Leucos Mundwinkel. Doch zurück von den Genüssen im Hafen in die Gegenwart, Konzentration, Vorsicht war geboten. Mit aufmerksamen Blicken betrachtete Leucos die Fenster von des Magiers Haus. Eisengitter sind schwer zu überwinden, wenn nicht gar ein Ding der Unmöglichkeit, will man keine Aufmerksamkeit auf sich lenken. Anliegende Häuser wurden ebenfalls begutachtet, wenn auch nicht so aufmerksam. Und dort war ein Garten. Würde er sich nicht anbieten um Zugang zu den Räumlichkeiten zu bekommen? Reiche Schnösel wohnen nicht in dunkle Butzen wie ... egal, wer hat der kann und das lassen sich die Pinsel etwas kosten. So streunert Leucos eine Weile um das Haus herum, wägt Möglichkeiten ab, verwirft Gedanken um neue zu kreieren, dann steht der Entschluß fest. |
11.02.2019 21:01:02 | Aw: [RP] Die unsichtbare Bastion (#126884) |
Ashes | Das Haus war alt aber im guten Zustand...und groß, wenn auch nicht groß wie eine Villa. Ein paar Familien hätten mit Sicherheit zusammen darin Platz gefunden, wenn sie keine so hohen Platzansprüche hatten wie das reichere Volk. Das Äußere dieses zweistöckigen Bauwerkes war konservative Architektur, wenngleich nicht gänzlich schlicht. So konservativ, dass der Türklopfer gut hervor stach. Ein niedliches Kätzen mit einem Schild, wo der Name des Magiers stand (Hoffe, ich habe das Geschenk noch richtig in Erinnerung). Der Schwanz stellte den Türklopferanteil dar. Was ist das? Eine kleine Klappe unten in der Tür? Gut, hier wohnt ein Magier......oder wohnte? Jedenfalls könnten doch Schutzzauber ausgesprochen worden sein? Naja, zumindest leuchtet nichts auffällig oder machte sich sonst wie bemerkbar. Als Leucos so umherging fällt ihm womöglich auf, dass auch die Schlösser und Verschlüsse der Fenster im ersten Stock alt waren, Intakt, aber eben nicht auf den aktuell höchsten Stand gebracht. Das muss nicht heißen, dass sie keine Herausforderung wären. Der Garten, an welchem Roan pflanzte oder pflanzen ließ sah verwahrlost aus und ging man nur weit genug, bot er durchaus Schutz vor neugierigen Blicken von der Straße aus. Doch was wäre mit den Nachbarn? Nachlässig scheint jeder mal zu sein. Im zweiten Stock sind die Läden eines Fensters nicht geschlossen. Ob das Fenster an sich zugeschlossen ist? Dann wäre da noch der Kamin. Kommt ein Mensch durch den Schornstein? Was gibt es ansonsten an diesem Haus zu sehen? Es ist eben ein Haus. Kein Magierturm, kein offensichtlicher Hokus Pokus, kein Golem, kein Pseudodrache, kein gar nichts in dieser Art. |
14.02.2019 21:38:22 | Aw: [RP] Die unsichtbare Bastion (#126905) |
Daanik | Jeder kennt das Märchen von Auguste. "Lat mi in Ruh, ick will in min Truh!" Nein, nicht? Vergesst A([strike]Nr.1[/strike])uguste. Unsere Geschichte jedoch hält sich an spannende Tatsachen! Das Geschehen ereignete sich auf Faerun, in dem Städtchen Mirhaven auf der Insel Amdir. Urteilt selbst: [b]Warum das Alphabet mit dem B beginnen sollte[/b] Ein wirkliche prächtiges Tier. Schneeweiße Federn, der Hals nicht so elegant wie ein Schwan und dennoch perfekt in seiner Art. Wie oft lief ihm das Wasser im Munde zusammen bei den Gedanken an Schmalz mit knusprigen Grieben, Braten, die Haut braun und knusprig, und erst der verlockende Duft? Wie oft stand der Bauer mit der scharfen Schneide in der Hand vor dem Stall um seine Gedanken in eine vollendete Tat umzusetzen, zu wollen? Und jedesmal kam es anders. Die dunklen, kugelrunden Augen,[b] B[/b]ertram legte den Kopf schief und spurtete tollpatschig watschelnd auf seinen vermeintlichen Henker zu. Dabei spreizte er leicht die Flügel, flatterte aufgeregt, schmiegte sich an sein Bein. Nein, er konnte es einfach nicht, [b] B[/b]ertrams Leben beenden. Jedesmal schmolz sein Herz. Selbstverständlich bekam der Gänserich eine Extraportion Futter, Hafer, geraspelte Möhren, Weißkohl. Wenn [b] B[/b]ertram mehr Hunger hatte, dann gerne doch Nachschlag. Dankend nahm er es an, schnatterte[i] Danke, danke, du bist wirklich der Beste! [/i]Glaubte er jedenfalls zu verstehen. Bei dem warmen Gefühl von so viel Dankbarkeit, ach ... . Die anderen Gänse beneideten [b] B[/b]ertram für sein stattliches Alter, jedenfalls hatte er es am weitesten gebracht innerhalb seiner Schar. Andere verschwanden irgendeines Tages auf unerklärlicher Weise, doch [b] B[/b]ertram blieb. So glaubte man auf dem Hof es würde ewig so gehen, [b] B[/b]ertram der Unsterbliche. Eines Morgens war der Gänserich verschwunden, einfach so und niemand hatte etwas bemerkt. Nicht ganz([strike]z[/strike]s?), der Gänserich schon, der hinterhältige Halunke dessen Hand sich um [b]B[/b]ertrams Hals legte und ihn mit einer gewissen Routine in den dunklen Sack stopfte, schon. Wie prasselnder Regen raste der Herzschlag des Gänserichs, seine große Reise begann und endete ... Die beängstigende Enge der Stoffkutsche löste sich auf, jedenfalls gaben die (Stoff-)Wände nach. [i]Sogar Boden unter den Füßen. Und da, Licht? Nicht unbedingt taghell, eigentlich immer noch ziemlich dunkel. Doch heller als in dieser Kutsche und sicherlich wartet der Beste mit einer Extraportion Futter auf mich.[/i] Schnatternd, die Flügel leicht gespreizt, tolpatschig watschelnd, spurtete Bertram los. "Danke, danke, du bist wirklich der Beste!" Ein sonderbarer Stall. Es fühlte sich an wie Moos und doch war es keines. Nichts war hier wie gewohnt. Seltsame, nie gesehene Dinge standen herum. Und kein Bester an dessen Bein er sich schmiegen konnte, keine Extraportion. Das Schnattern verebbte. Was nun [b]B[/b]ertram? Hinter der eingeschlagenen Scheibe von Roans Haus verfolgten zwei Augen den Gänserich, wie dieser durch des Magiers gute Stube watschelt. Zeit sich zu entfernen, aus sicherer Entfernung beobachten ob etwas passiert. [i]Magiern is nich zu trauen.[/i] Wäre ja blöd von der Silberwache überrascht zu werden oder wen auch immer. Und falls die Gans in eine tödliche Falle läuft die der Magier zur Absicherung gestellt hat? Dann, ja dann hat sie ihre Aufgabe erfüllt. Tymora mit dir bei deinem Abenteuer, [b]B[/b]ertram. |
15.02.2019 16:36:29 | Aw: [RP] Die unsichtbare Bastion (#126907) |
Ashes | Das Zimmer im oberen Stock, durch welches der Gänserich watschelte schien recht gemütlich...., wenn man davon absah, dass es völlig verstaubt war. Doch wirkte es nicht danach, als habe der Besitzer seinen Wohnort ändern wollen. Alles war noch da, sogar ein Umhang lag auf einem Stuhl weit vom Bett entfernt, ganz recht, ein Schlafgemach. Was hatte sich wohl der Magier an gemeinen Fallen ausgedacht? Das erste, was auffiel war der Kristallanhänger jenes Halsschmucks, welches auf dem Umhang verweilte. Als das Glas zerbrach, fing es an weiß zu blinken. Was ist es wohl? Ein weißes, kleines Licht. Was tut es? Es leuchtet...weiß. Auch nach weiteren Sekunden passierte nichts weiter damit. Aber es war interessant genug für den Gänserich, um neugierig danach zu picken und es hin und her zu schieben. Es dauerte ein paar Minuten bis Bertram das Interesse schließlich verlor und weiter durch das Zimmer watschelte. Als sich dieser dem Bett näherte, entflammten sich....nein, nicht die Federn des Gänserichs, sondern Kräuter in einer Räucherschale. Es dauerte nicht lange, bis das Tier umkippte. War er tot? Wer tot ist, würde keine Regungen zeigen, wie das Federvieh. Schonmal einen träumenden Hund beobachtet? Hier wirkte es ähnlich. Es dauerte Sekunden, bis die Kräuter abgebrannt waren und nein, sie erneuerten sich nicht wie durch Magierhand. Eigentlich nicht weiter verwunderlich. Wann war jeder besonders wehrlos? Richtig, während des Schlafens, wieso also nicht die eigenen Schlafgemächer sichern? Süße Träume, kleiner Bertram. Auch heute wirst du nicht als Braten enden.....zumindest nicht sofort. Herrje, das ist das Haus eines Magiers. Wo also sind diese berühmt-gefürchteten Feuerbälle, mit denen diese Fuchtler immer um sich werfen? Das entspricht nicht ganz dem Klischee! Nagut, vielleicht ist zumindest sowas typisches wie ein Magierstab zu finden oder Rollen mit Pentagrammen und Zaubersprüchen. Tatsächlich lagen Pergamente auf dem Bett, doch war es schwer von draußen zu erkennen, was auf ihnen stand. Ansonsten gab es vor Kopf eine Tür und, sollte jenes schwere Tuch nicht nur Wandzierde sein, einen weiteren Durchgang zu einem anderen Raum. |
02.03.2019 13:49:53 | Aw: [RP] Die unsichtbare Bastion (#126969) |
Daanik | [b]Strandgut[/b] Ein dumpfer Schlag beim Aufprall, der ihm die Kraft zum atmen, seine Sinne nahm. Wie der Schmerz betäubend, dröhnend durch den Körper raste, für einen Moment oder länger, Schwärze vor den Augen. [i]"... es entwickelt sich." Vor ihm stand die von ihm zusammengetrommelte Gemeinschaft, gestandene Männer und Frauen Valgards, eben jene Fischer denen er sich vor einigen Monden anschloß. Ein wenig wacklig auf den umgedrehten Holzbottich, dessen Boden sich Leucos als Podest ausgesucht hatte. Mit seiner Hand hielt er sich an der Wand der nahe liegende Hütte fest. "Werd mich kurzfass'n. Hoffe ihr habt schon zu Ab'nd gegess'n. Denk so zu Mitternacht werd ich fertig sein mit dem, was mich dazu veranlasste euch hierher zu bitt'n." Irgendwer feixte. " Wenn du genug an Fusel mitgebracht hast um alles erträglicher zu machen." Eine tiefe Stimme fügte hinzu." Und ein strammes Weib für schönere Aussichten als ... ."Zu mehr kam er nicht, weil eine doch recht dominante Frauenstimme sich spöttisch meldete." Komme du mal nach Hause, da wird dir DEIN Weib deine speckige Hose stramm ziehen. Eine schönere Aussicht wirst du wohl kaum bekommen." Gröhlendes Lachen. Bevor sich weitere ereiferten, hob Leucos beschwichtigend die Hände. "Hört bitte zu! Sicher is euch nich entgang'n, einige der Herzogsgardisten pfleg'n härtere Umgangsformen. Lasst euch nich auf irg'ndwelche Spielch'n mit denen ein. Die, mit denen ein Auskommen ist, werd'n wir weiterhin die Hand reich'n. Mit denen nich gut Kirschen essen ist, den werd'n wa nich Kirschkerne vor die Füße spucken! Und falls mal jemand doch ne blutige Nase davonträgt oder seine Angetraute ihm die Hos'n zu stramm zieht, weil'a nen Kind außer der Reihe in die Welt gesetzt hat ... denke die werdende Mutter natürlich auch, dann hab'n wa jetzt nen Anlaufpunkt. Was ich damit sag'n will, wir können jetzt auf ne Heilerin zähl'n, die bereit is sich hier niederzulass'n und uns ihre Hilfe anbietet." Leucos blickt herab zu der kleinen, brünette Frau die in seiner Nähe steht." Am best'n stellt'da euch selbst vor." Womit er vom Bottich steigt, auf festen Boden." [/i] |
12.04.2020 17:00:15 | Aw: [RP] Die unsichtbare Bastion (#127827) |
Daanik | [b]Auf'n Bier oder alles im Eimer[/b] "Scheiß Dreck ..." Mit einem schmerzhaft, verkniffenen Grinsen rappelt er sich stöhnend auf, als das Dreckspack wieder in der mirhavener Bootsspelunke verschwindet. Dem gepflegten Wortschatz folgt ein lautes "Ich zieh mal den Rotz aus der Kehle", darauf folgend klatschte das schleimige Etwas auf das Hafenpflaster. Ordentlich was auf die Fresse bekommen hat er, der Rotschopf. Dabei hat er nur mal seine Meinung über irgendso einen abgeranzten Möchtegern dezent geäußert, der mit großspurigen Worten lauthals im Eimer rumposaunte. Ja eindeutig, "ne hässliche Hackfresse hast'de" attestierte Leucos dem Möchtegern. Zu dem fragte Leucos höflich, " ... ob er mal leiser sein dämliches Gesabbel von sich geben könne. Hier wären noch andere , ehrbare Bürger zugegen, die die hier ausgeschenkte Plörre genießen wollen.". Und das war nicht einmal gelogen. Jedenfalls das mit dem hässlichen Gesicht. Laut war es hier im Eimer sowieso, nur ... der Kerl brüllte Leucos förmlich ins Ohr. Dumm nur, zu des Rotschopfs Leidwesen, hatte die amtlich attestierte Hackfresse einige 5,6 Freunde im Schlepptau. Höflichkeit zahlt sich eben nicht aus. Der Rotschopf hätte gleich dem Schreihals den Bierkrug über den Kopf ziehen sollen. Doch die Zeiten bei den Fischern in Valgard haben ihn verweichlicht? Wie auch immer, man packte den redlichen, gleichfalls höflichen Bürger am Kragen, zog ihn an die frische Luft, wo er ordentlich verprügelt wurde. Eigentlich hatte er noch Glück im Unglück, ein Messer zwischen den Rippen hätte auch noch eine Option sein können. [i]Was bin ich aber auch für ein Weichei, wenn man mich hier nicht einmal als Bedrohung sieht.[/i]Schoß es ihm durch den Kopf, gleichfalls froh darüber, dass es so war wie es war. Jetzt war er hier in Mirhaven, der Herr Nebelbach. So mal auf Besuch. Der Antrieb? Erinnerungen an alte Zeiten, schwelgen, sagt man doch so schön. Mal bei Charlie vorbei. Wie groß mag der Junge wohl sein? Scheiß Fisch an der Bretterbude. Scheiß Fisch gab es auch in Valgard, aber da war ja noch die Bretterbude. Seamus? Rotschopf Nummer 2. Ob der noch immer am Rockzipfel vom Drachen hängt? Unwillkürlich zieht ein kurzes, krampfartiges Schütteln durch seinen Körper, gefolgt von Gänsehaut. Und das Väterchen? "Naja egal ... " Zuerst ein Bleibe für die Tage, waschen und was zwischen die Kiemen, dann sehen wir weiter. |
07.07.2020 20:11:39 | Aw: [RP] Die unsichtbare Bastion (#128008) |
Daanik | Scheißdreck, verdammte Höllenbrut, was ist das? "Jungchen, ich habe dir ein bisschen Suppe auf den Tisch gestellt. Wenn du die Kraft findest, nimm etwas zu dir." Viel war da nicht zu sehen. Ein schemenhafter Schatten vor einer Wand aus weißen Licht. Irgendwo aus dieser Richtung mit dem Licht kamen die Worte, vermutlich. Die zittrig, heiser klingende Stimme sprach offenbar zu ihm. Oder? Jedenfalls hatte er die letzten Tage keine andere Stimme im Raum vernommen, die hätte auf die Worte antworten können. Also musste er der Adressat sein, an den die Worte gerichtet sind. Antworten, ging auch nicht so richtig in dieser Welt aus Dämmerschlaf. Zwischen unruhigen Träumen und kurzen Momenten des Erwachens wandeln. Es blendete, die Wand aus Licht die ihn empfing, sobald er versuchte die Augen zu öffnen. Ein schwieriges Unterfangen. [i]Lohnt sich nicht.[/i] Denn außer beißendes Licht und Stiche, offenbarte sich nichts was es wert die Mühen auf sich zu nehmen. Nicht bewegen, erstarren, sich nicht regen. Einfach die beste Option. "Ich schau nachher nochmal vorbei, Junge." Verabschiedete sich die zittrige Stimme, begleitet vom Geräusch schlurfendenr Schritte, die in einem Nebel, einer schummrigen Sphäre aus Dasein, verklangen. |