31.10.2017 14:33:34 | [SL Nutmeg] Sankti Novems Unsichtbare Klinge (#122298) |
Milmaune | Nach dem Gespräch mit Almeras verließ Flyngin gutgelaunt die Halle der Sieben – diese neue Aufgabe verhieß möglicherweise Gefahren und nervenaufreibende Abenteuer, perfekt also! Zudem kamen er und Almeras bezüglich einiger Eckpunkte des Arrangements zu gleichen Ansichten über die Art, wie bei ihrer Zusammenarbeit vorzugehen sein (wenngleich aus unterschiedlichen Beweggründen). Natürlich würden die zukünftigen Aufträge Vorkehrungen und weitere Ausbildung seinerseits erfordern, also machte sich Flyngin so gut es ging daran. Zum einen war da sein Verhältnis zu den Leuten in Mîrhaven, speziell zu jenen im Norden der Stadt. Um hier ein solches überhaupt aufzubauen, suchte sich Flyngin als erstes eine Absteige im Hafen – den Blutigen Eimer – hielt jedoch auch Ausschau nach anderen Möglichkeiten der Unterkunft für den schmalen Geldbeutel. Um einer von den Leuten dort zu werden erforderte natürlich auch sein Äußeres eine gewisse Variation mehr zum Abgeranzten hin – angesichts dessen, dass er sich auch draußen herumtrieb und ihm immer wieder mal Gerber- oder auch Kanalisationsgerüche nachhingen würden, sah er da aber kein Problem. Zusätzlich würde Flyngin auch die Kneipen der Unterschicht oder der unteren Mittelschicht aufsuchen und einfach etwas Präsenz zeigen – indem er auch mal jemandem was ausgab, Geschichten erzählte (oder sich möglichst interessiert anhörte) oder sich an dem einen oder anderen Würfel- oder Kartenspiel beteiligte (ohne dabei komplett aufs Ganze zu gehen). Gern würde er auch mal etwas von seinen „Erzeugnissen“ mitbringen und dem Schankhaus gut sichtbar für die Anwesenden frisches Fleisch von einem seiner Jagdausflüge mitbringen (sofern es Essen anbot) oder die eine oder andere Klamotte flicken (gegen einen kleinen Gefallen oder ein paar Kupfermünzen, sollte derjenige diese entbehren können). Neben seinem langfristig angelegten Versuch, einer der Leute in der Nordstadt zu werden, würde Flyngin sich außerdem nach Orten umsehen, an denen er möglichst ohne Publikum etwas Messerkampftraining absolvieren konnte. Natürlich kam man hier ohne einen echten Gegner nur zu einem gewissen Punkt; ihm war klar, dass er sich alsbald jemanden suchen musste, der gut kämpfen konnte, keine Plaudertasche war und dem er vertrauen konnte. Bis er diesen Ort gefunden hätte, würde er sich damit begnügen, sein Körpergefühl, Geschick und sein Schleichvermögen auf den Jagdausflügen stetig zu verbessern; auch die Linke gebrauchte er in ungesehenen Momenten so oft er konnte, sei es beim Häuten von erlegten Tieren oder bei kleineren Geschicklichkeitsübungen mit Münzen im stillen Kämmerlein. |
02.11.2017 15:29:55 | Aw: [SL Nutmeg] Sankti Novems Unsichtbare Klinge (#122351) |
Nutmeg | Flyngin würde wohl, als er sich im Blutigen Eimer einquartierte, freudig feststellen, dass die Zimmer dort sehr billig waren. Nachdem er sein Quartier betreten hatte, würde ihm (vielleicht weniger freudig) dann auch aufgehen, wieso. Schön war es hier bei Weitem nicht. Aber um sich auszuruhen reichte es wohl. Wenn man kein Problem mit Krabbeltieren und Nagern hatte. Es war wohl nicht so, dass man, um im Hafen akzeptiert zu werden, abgeranzt und stinkig daherkommen musste. Die Leute hier, zumindest die, die es sich leisten konnten, waren schon für den eigenen Stolz sauber gekleidet, wenn auch in ärmlichen und nicht immer perfektgewebten Stoffen. Solange sich Flyngin nicht gerade in Samt und Seide kleidete, würde er wohl feststellen, egal, wie er gekleidet war, er wurde stets gleich aufgenommen. Die meisten im Hafen waren neutral zu ihm anfangs; distanziert, wie man es eben zu Fremden war. Im Blutigen Eimer waren alle gleich rau zu dem Hin (wie sie es eben auch zu allen anderen waren), man soff miteinander, spielte, tauschte Gerüchte und Geschichten aus. Oftmals gab es Schlägereien wegen Nichtigkeiten. Der Hin konnte fast den Eindruck bekommen, die Menschen, die dort tranken, brauchten genau das ab und an. Vielleicht, um sich vom tristen, von Schuftereien erfüllten Leben abzulenken. Der Eimer war wohl auch die einzige Kneipe der Unterschicht, die Flyngin in der Stadt finden konnte. Gekocht wurde dort jedoch nicht großartig, so dass er keine Jagdbeute mitbringen musste. Seine Angebote, Kleidung zu flicken, wurden wohl abgelehnt. Nicht, weil man ihm misstraute. Aber die Seemänner konnten selbst flicken, der Rest hatte Frau oder Tochter, die nähen konnte. Dennoch würde sich Flyngin wohl recht schnell, solange er offen war und sich in das soziale Leben im Eimer einbrachte, als akzeptierter Gast dort fühlen dürfen. In der Stadt selbst war es schwierig, einen Übungsplatz zu finden, wenn man ungesehen seinen Messerkampf aufpolieren wollte. Zuviele Menschen waren doch immer wieder am Wuseln durch die vielen Straßen. Vielleicht würde aber Flyngin ein kleines Seitengässchen zusagen, in welches sich eher weniger Leute verirrten? Und dann gab es natürlich auch die Arena, aber da war immer noch jemand anderes, selbst wenn es gerade keinen Kampf zum Ansehen gab. |