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10.08.2017 08:45:36
[Jonah] Vogel ohne Flügel (#120614)
revenge
Einige verwirrte Haare schob der Wind auf ihrem Gesicht hin und her, kitzelten in ihrer Nase, einer Nase in der noch immer der Gestank der gestrigen Nacht stand, obgleich so schon viele Wegesstunden fern der Stadt nun lagerte. Seufzend drehte sie sich auf den Rücken betrachtete den gräulichen Himmel wo dichte Wolken ihr den Blick auf das Himmelszelt versperrten. Die vielen Menschen … der Schauer, der ihr über den Rücken lief, brachte sie kurz zum Lachen. Kein Freudiges, eher eines, das man aussstieß um nicht schreien zu müssen. Sie hatte die Wirkung der Enge, der Gerüche und der Geräusche unterschätzt. Stundenlang hatte sie gezittert und sich am Rande ihrer Kräfte gefühlt. Jonah war gelaufen bis sie unter einem der niedrigen Äste einer Tanne zusammengebrochen war. Diese Wildnis war ihr völlig unbekannt und damit befand sie sich zweifellos in einer unabschätzbaren Gefahr. Lauerte da tatsächlich eine Horde von Dunkelelfen irgendwo zwischen Fels und Baum? Dass sie dies befürchten musste, lies sie zweifeln, ob sie sich wirklich so weit von der Stadt zurückziehen sollte. In jedem Fall war es absolut notwendig weiteres Wissen zu erlangen und dafür musste sie den Gestank auf sich nehmen … noch einige male. Ihr Brustkorb hob sich zu einem schweren Atemzug, dann schob sich die Haut auf ihrem Gesicht zu einem grimmigen Ausdruck zusammen. Seit wann war sie so weinerlich? Schließlich hielten es die Städter dort ebenso Ewigkeiten aus, warum also sollte ihr daran scheitern zwischen toten Steinen und stinkenden Menschen umher zu wandeln? Ein trotziger Ehrgeiz war geweckt und noch bevor die Sonne am Himmel erschien, hatte sie ihre Vorräte aufgefüllt und ihre Habe zusammengeschnürrt. Bis die ersten Sonnenstrahlen zwischen den Ästen hindurchkrochen, saß sie am Rande des kleinen Waldes, erspürte Wind und einige ersten Regentropfen. Dann machte sie sich auf um die Wegstunden zur Stadt neuerlich hinter sich zu bringen. Shaundakul steh' mir bei war ihr letztes Stoßgebet, ehe sie die geliebte Stille des Waldes neuerlich hinter sich ließ.