13.06.2017 16:53:12 | Aw: [Silberwache] Kaserne - Geschehnisse (#119173) |
-emptySoul- | Aidan konnte fest stellen, dass er mit seinen Bemühungen, den betroffenen Kameraden zu helfen und zur Hand zu gehen, nicht gänzlich alleine da stand. Es gab einige Kollegen, die es ihm ähnlich taten. Alles in Allem, schienen die Wächter dieser Tage zusammen gerückt zu sein. Der Umstand, dass Kommandant von Hohenfels die vermeintlichen Umstände der Erkrankung bekannt gegeben hatte und sich eine „Sonderkommission Zhentarimfall“ unter seinem Kommando gebildet hatte – besetzt mit seinen engsten Vertrauten und den höchtsten Wächter unter ihm – schien das Zusammenstehen zusätzlich zu befeuern. Es gab auch kaum Murren, dass aus dieser Sonderkommission nicht viel nach außen drang und es Befehl gab, das was Bekannt war, nicht unter die Stadtbevölkerung zu tragen. Kaum. Einige wenige Querschläger fanden sich dennoch leider überall – so auch unter den Wächtern. Es machte da auch wenig Unterschied, ob diese sich dem Norden oder Süden der Stadt zugeteilt befanden; Sie hatten alle gemein, dass sie von Wut auf die korrupten Kollegen getrieben, zu nicht ganz so sauberen Mitteln griffen, um es den inhaftierten Wächtern schwer zu machen. So hatte Lloyd einen ziemlich unangenehmen Tag, als man ihn zum vermeintlichen Duschbad aus der Zelle beförderte und die „Wäsche“ mit Besen und Pferdepisse seinen Lauf nahm. Wintersonne hatte mit sexuellen Übergriffen und Sprüchen zu kämpfen. Es ging nicht bis zum äußersten. Allerdings war Hofgang in Unterwäsche nichts, was eine Frau gerne tat. Sich dabei Sprüche über „Hängetitten“ anhören, auch nicht. Oder ob der Lloyd ihr die Möpse ausgelutscht habe. Ein anderer hatte in seinem Nachtlager ein Ameisennest. Kurzum: Einige Wächter fanden es wohl berechtigt, es den ehemaligen Kollegen, heim zu zahlen. Zwar wurde versucht, dagegen zu wirken und der, der der Wintersonne vor versammelter Mannschaft beim Hofgang in die Brust gekniffen hatte, war nun auch beurlaubt. Die Sache brodelte aber unverkennbar weiter vor sich hin. |
13.06.2017 18:34:33 | Aw: [Silberwache] Kaserne - Geschehnisse (#119180) |
-Depp- | Unterstuetzt von den Kameraden und wohl auch ob der offenen Politik des Kommandanten flaute der Aerger des Tormiten ueber die Tage wieder ab. So ziemlich mit jedem, der wieder auf die Beine kam, ein bisschen. An der Stelle war es nicht so, dass er den Aerger seiner Kameraden nicht verstehen konnte. Allerdings gab es fuer ihn einfach Grenzen. Grenzen, die ueberschritten wurden, als er von Wintersonne hoerte. Da war es dann auch wenig verwunderlich, dass er versuchte sich auf deren Hofgaengen zuteilen zu lassen und auch sonst ein vermehrtes Auge auf diese halten wollte. Dementsprechend gedachte er wohl auch, sofern sich da nochmal aehnliches oder gleichermassen Abwertendes abzeichnen wuerde, dazwischen zu gehen. Fuer ihn war so etwas wohl einfach eines Waechters nicht wuerdig, und die Ausfuehrenden beschmutzten sich nur selbst. Davon ab stand derzeit weitaus Wichtigeres an als irgendwelche Schikanen. Wenn sie wuetend waren, sollten sie das als Motivation nutzen ihren Hintern in Bewegung zu setzen und mithelfen, die zu finden, die mit Verantwortung trugen und noch nicht einsaessen. Und das wuerde er wohl auch versuchen den entsprechenden Waechtern klar zu machen. Erst auf seine ruhige, besonnene und sachliche Art. Diejenigen, die dafuer nicht zugaenglich waeren, wuerden dann aber auch herausfinden, dass der Tormit ganz andere Seiten hatte, wenn sie es darauf anlegen wuerden. Zumindest verloere sein Ausdruck da jedwede Nettigkeit und die harten Zuege des ernsten Gesichtes sowie die durchbohrenden Blicke unter den zusammengezogenen Brauen machten deutlich, dass er wohl nicht vorhabe fuer sie von seinen Prinzipien abzuweichen. Vielleicht reichte das, gepaart mit dem Umstand, dass er sich vor ihnen aufbaute, in solchen Faellen dann auch. Und wenn nicht - er wuerde tatsaechlich nicht weichen. Ob er dadurch nun den Aerger dieser Kameraden auf sich selbst ziehen wuerde oder nicht, war ihm an der Stelle wohl egal. Oder zumindest nicht so wichtig, wie derlei Verhalten zu unterbinden. Ansonsten sah er sich das Brodeln fuer einige Tage an. Und sofern sich die Situation nicht zu bessern schien, wuerde er versuchen Kapitaen Aubree in einer freien Minute abzupassen. [spoiler]Sofern relevant: Skill Diplomatie - 18 Skill Einschuechtern - 30[/spoiler] |
16.06.2017 14:18:43 | Aw: [Silberwache] Kaserne - Geschehnisse (#119274) |
-emptySoul- | Aidans Bemühungen fruchteten – in Teilen. Ein paar Wächter ließen sich von seinem Auftreten und seinen Worten überzeugen und ließen von ihren unschönen Machenschaften ab. Andere nicht. Karl Hunkemeier, ein von Optik und Auftreten her eher grobschlächtiger Kerl in den Vierzigern, und seine zwei „Freunde“, Selbert Frei und Garbald Weidemann, schienen sich von Aidan wenig sagen zu lassen, noch schienen sie in irgend einer Weise beeindruckt. Im Gegenteil. Aidan geriet da bei seiner „Hofgang von Wintersonne“ - Kontrolle beinahe in ein Handgemenge mit den Wächtern, als diese sich – ähnlich unerbittlich wie Aidan, aber mit anderen Motiven, diesem entgegen stellten. Zwar war dann für diesen einen Tag dann Ruhe. Zwei Tage später aber hatte man Wintersonne, angeblich zwecks „Ungezieferschutz“ die Haare abgeschoren. Dem Gewisper in den Gängen um die Sache, konnte Aidan entnehmen, dass es kein anderer als Hunkemeier und seine zwei Kumpels gewesen waren und das Gejohle dabei groß gewesen war. |
21.06.2017 20:19:56 | Aw: [Silberwache] Kaserne - Geschehnisse (#119409) |
-Depp- | Und da reichte es dem Tormiten wohl einfach. Einen Tag nach dem Gespraech mit dem Hoarpriester suchte er noch einmal kurz Aubree auf, um diesem die Zustimmung des Hoariten zu dem Vereinbarten mitzuteilen. In diesem Zuge bat er den stellvertretenden Hafenkommandanten dann auch, die Seelsorge fuer betroffene Waechter verpflichtend zu machen. Wenn sie dort nichts sagen wollten, stuende ihnen dies immer noch frei sich nicht zu aeussern, wenn sie einmal dort waeren. Je nachdem wann Aubree es ansetzen wuerde, gaebe Aidan dann dem Priester entsprechend ueber die Zeit Bescheid. Ebenso teilte er Aubree mit, dass der Priester in den Gespraechen wohl ergruenden wollte, ob es sich bei den Motiven der Waechter wirklich um Rache handle, oder ihre Motivation eher dem Vergnuegen und Machtmissbrauch entspruenge. Vielleicht koenne er so weiterhelfen herauszufinden, auf welche Waechter man dabei besser ein Auge habe - sofern Aubree das Urteil des Hoariten in der Hinsicht annehmen wollte. Ansonsten hielt es Aidan selbst wie gehabt und sah wohl zu, dass er bei den Hofgaengen der Festgesetzten nach Moeglichkeit anwesend war. Wenn dies Ueberstunden bedeuten sollte, war dies eben erstmal so. Vor allem bei Wintersonne schien ihm dies wohl durchaus wichtig. Und dementsprechend wuerde er auch weiter dazwischen gehen wollen, wenn sich ein weiteres Mal etwas anbahnen sollte. |
30.06.2017 16:18:01 | Aw: [Silberwache] Kaserne - Geschehnisse (#119620) |
-Depp- | [quote="-emptySoul-" post=119517] [b]Derweil an anderer Stelle[/b] Aubree hatte die Dienstpläne abändern lassen und die benannten Wächter um Wintersonne aus deren Umfeld gezogen. Das minderte die Angriffe auf die ehemalige Wächterin ab, beinahe gen Null. Was blieb, war ein allgemein rauerer Umgang mit ihr, als auch den anderen inhaftierten Wächtern. Allerdings endeten die Grobheiten bei gelegentlichem Schubsen wenn der Hofgang nicht schnell genug angetreten wurde oder vereinzeltem Ausspucken vor die Füße der Eingekerkerten. Was sich aber mit dem Dienstplan auch änderte war, dass die Wut, die man nun nicht mehr an Wintersonne und ihren Kollegen aus lies, in andere Richtungen schlug. So fand Aidan an seinem Spind aufgeknüpft, eine "gehängte Ratte".[/quote] Einen ganzen Moment laenger betrachete der Tormit die aufgeknuepfte Ratte, wie sie so an seinem Spint baumelte. Eine grosse, ersichtliche Regung auf seinen Zuegen, blieb jedoch aus. Keine Wut, kein Aerger, kein Bedauern, kein Bereuen. Nichtmal ein Blick ueber die Schulter, um zu sehen, ob und welche Waechter gerade zusahen. Stattdessen oeffnete er seinen Spint, kramte ein groesseres Leinentuch aus seinen Sachen dort, und nahm mit diesem die Ratte ab. Vorsichtiger waren seine Bewegungen mit dem toten Tier, wie er es in dem Tuch einwickelte - wohl darauf bedacht, es nicht direkt zu beruehren. Und so eingewickelt wie sie war, verstaute er sie in einer groesseren Guerteltasche, nahm sie dann mit aus der Wache und entsorgte sie in einer der Muelltonnen der Stadt, die Oefters geleert wurden. Die moegliche Meldung des Ganzen innerhalb der Wache blieb aus. Weder bei direkten Kameraden noch Vorgesetzten erwaehnte er etwas zu dem Ganzen. Was jedoch auch ausblieb, war eine Aenderung in seinem bisherigen Verhalten die Umstaende um die Uebergriffe betreffend. Das Rumgeschubse und Ausspucken schien ihn dabei recht wenig zu tangieren. Zumindest machte er keine Anstalten dort einzugreifen, oder kommentierte es in irgendeiner Hinsicht. In Faellen, die ueber die Grenzen des guten Geschmacks hinaus gehen wuerden, wuerde er jedoch auch weiterhin einschreiten wollen. |
02.07.2017 10:23:25 | Rache für die Wache? (#119658) |
Lisk | Zum ausgemachten Tag suchte Ernest die Stadtwache auf und legte einmal wieder das [url=http://www.amdir.de/index.php?option=com_kunena&func=view&catid=58&id=116623&limit=6&limitstart=6&Itemid=128#118390]Schreiben von Aubree[/url] vor, wie er es seit der Unterhaltung mit der Mörderin in unregelmäßigen Abständen hin und wieder tat, um sich nach einem priesterlichen Bedarf der Insassen zu erkundigen. Dieses Mal jedoch kam er nicht nur dafür, sondern deutete zudem an, dass er erwartet werden würde. Im Stillen hoffte er, dass der Wächter am Tresen informiert worden war - er wollte es vermeiden nach Aidan zu schicken und würde allenfalls Aubree als Ansprechpartner nennen, um sich für die angeforderten Gespräche mit den problematischen Wächtern zu melden. Eine feste Strategie hatte er sich für diese Gespräche nicht zurecht gelegt. Natürlich wollte er die Betreffenden einzeln sprechen wollen, soviel war klar. Allerdings befürchtete er, dass sie nicht unbedingt gesprächswillig waren, da sie womöglich nicht unbedingt freiwillig dieses Gespräch gesucht hatten. Also war das erste Ziel sich auf das Gegenüber einzulassen, sich über denjenigen oder zumindest dessen Art mittels einiger unverfänglicher Fragen einen ersten Eindruck zu verschaffen, eine gemeinsame Basis zu finden (vielleicht kannte er den ein oder anderen Nordwächter sogar, oder man hatte gemeinsame Bekannte oder ähnliche Beobachtungen gemacht) oder auch einen Reibungspunkt, ehe es zum eigentlichen Thema kommen sollte: Die Inhaftierungen innerhalb der Wache. Allein die Reaktion auf die Nennung des Themas war schon interessant zu beobachten und mochte einen gewissen Einblick verschaffen, ob und wie tief das Thema den Einzelnen traf, und welche Emotion dabei vorherrschend war. Von da ab entschied sich der weitere Gesprächsverlauf, um nicht nur eine Emotion zu erkennen, sondern vor allen Dingen zu ergründen: Was war der wahre Grund die Gefangenen zu schikanieren? Waren es wirklich Rachegedanken? Warum? In was sahen sich die Wächter getroffen? Und wenn es keine Rache war, was war es dann? Selbstredend wurden diese Fragen nicht unbedingt so in den Raum gestellt. Vor allen Dingen die letztere war wohl mehr eine Sache des Eindrucks, der sich aus dem Gespräch ergab. Und wenn man erstmal soweit war, fing die wahre Arbeit für Ernest überhaupt erst an. Er rechnete damit, dass er mehrfach würde kommen müssen, um sich Zeit für einzelne Härtefälle zu nehmen. |
04.07.2017 14:47:22 | Aw: Rache für die Wache? (#119724) |
-emptySoul- | Das Zuführen derer, mit denen der Hoarpriester sprechen wollte, ging erstaunlich reibungslos von statten. Scheinbar hatte da jemand im Vorfeld gute Vorarbeit geleistet. Die Probanden saßen wartend vor einem eigens für Ernest frei gemachten Raum und bedachten den Priester mit eher missgelauntem Blick. Der von dem grobschlächtig und am ältesten Wirkenden schien dabei nicht nur missgelaunt sondern auch eine Spur weit verschlagen. Ernest sah sich da vornehmlich drei Männern gegenüber. Selbert Frei und Garbald Weidemann waren Kerle um die dreißig Lenze, schienen eher einfacherer Natur zu sein vom Gemüt her. Allerdings war bei beiden dieses Gemüt gerade recht wütend. Dementsprechend abweisend wurde Ernest gegenüber auch erst einmal reagiert, auch wenn man sich vom Sehen im Hafen eigentlich kannte. Und auch wenn Ernest beide natürlich getrennt voneinander befragte, so waren Argumentation und Gründe, die beide anführten eigentlich recht ähnlich: Man war sauer. Vor allem war ja der Karl sauer. Der Karl wäre ja früher, bevor der Lloyd so das Ruder übernommen habe, eigentlich an Wintersonnes Satt gewesen. Sagt der zumindest, der Karl. Und unter dem Karl wäre so was wie das jetzt sicher nicht passiert! Der Karl hätte den Lloyd viel früher abgesägt und so! Und überhaupt. Die Wintersonne sei eine blöde, arrogante Kuh die eh von nichts Ahnung hätte, außer … das anzügliche Grinsen lies der Phantasie Ernests wahrscheinlich recht freie Wahl, zu was Wintersonne angeblich einzig und alleine fähig sei. Außerdem hätte die ganze Sache der Wache ja nur geschadet. Davon gehabt, hätte man auch nichts. Die Löhne der Wache, insbesondere im Norden!, sei ja eh so schlecht und der Lloyd habe dagegen ja nie was gemacht – aber sich dann die eigenen Taschen voll machen. So was ginge ja gar nicht. Selbert und Garbald schienen da einfach eine Grundunzufriedenheit an den Tag zu legen bei der zu vermuten war, dass, selbst wenn es nichts zu nörgeln gegeben hätte, die beiden etwas gefunden hätten. Weiter verstärkte sich da aber auch der Eindruck, einfache Geister vor sich zu haben welche sich dem am stärksten flatternden Fähnchen zu drehte und da mit flatterte. Denn auch der Hoarit stellte fest, dass es reichlich leicht war, die eigene Überzeugung den beiden zugänglich zu machen. Ungleich schwerer gestaltete sich da besagter Karl. Karl Hunkemeier war über Vierzig, groß, grobschlächtig und hatte den Blick einer Ratte. So saß er dem Hoariten auch gegenüber und machte den Anschein, als ginge ihn das was Ernest meinte, wollte oder sagte, gar nichts an. Mit betonter Langeweile betrachtete der Wächter dreckige Fingernägel oder die Aussicht aus dem Fenster während Ernest Gesprächsansätze suchte. Irgendwann ranzte Hunkemeier Ernest dann mal an, dass er diese „Seelsorgescheisse“ grundalbern fände und er, Ernest, sich den Dreck auch sparen könne. Das ganze Geseiber um seine, Karls, Person. Die Wintersonne, der Lloyd und Konsorten, denen gehörte der Arsch aufgerissen, für das, was sie der Wache – und somit ihm persönlich, zumindest bekam Ernest den Eindruck, dass es Hunkemeier so nahm – angetan hätten. Da drum solle sich Ernest kümmern, und nicht den Leuten hier die Ohren abkauen. Und um den Winterfurth gleich mit, dem verräterischen Katzbuckler. Seine Kameraden verraten? Das Allerletzte. Die Miene des Mannes war da voll der Abscheu, aber wirkte auch verbittert auf ihre Weise. |
02.08.2017 19:44:10 | Aw: [Silberwache] Kaserne - Geschehnisse (#120432) |
-Depp- | Zackig klopfte der Tormit in einer freien Minute an der Tuer Aubrees. Lange gedachte er ihn nicht zu behelligen. So reichte er ihm bezueglich der auffaelligen Waechter zunaechst die [url=http://www.amdir.org/index.php?option=com_kunena&func=view&catid=58&id=111175&limit=6&limitstart=42&Itemid=128#119936]Einschaetzung des Hoariten[/url] weiter, musste aber anmerken, dass dieser wohl nicht gedachte sich weiterhin dessen anzunehmen. Der gebrachten Einschaetzung wuerde er was die Versetzung der beiden erstgenannten angebelangt wohl - zumindest temporaer - zustimmen. Allerdings wollte er, so der Leutnant zustimmte, dem Frust Hunkemeiers auf den Grund gehen wollen. Bezueglich dessen erbat er dann auch in diesem Zuge die Erlaubnis fuer Einsicht in die Personalakten der drei, um sich ein besseres Bild ueber ihren Werdegang in der Wache machen zu koennen. Sofern Aubree diesem zustimmte, wuerde sich der Waechter die Akten dann auch dementsprechend aushaengigen lassen und sich in eine ruhige Ecke zurueckziehen, um sie durchzugehen. Vor allem etwaige Beziehungen zwischen Lloydt, Wintersonne und Hunkemeier schienen ihn dabei zu interessieren. Vielleicht war es in der Vergangenheit zu Vorkommnissen zwischen diesen gekommen? Oder vielleicht ist die Wut aus ehemaliger, engerer Kameradschaft geboren? Eventuell gab es Vorkommnisse in der Vergangenheit, die dem jetzigen aehnelten, und fuer Hunkemeier nicht zufriedenstellend geloest wurden? Oder vielleicht war es auch etwas ganz anderes, das Grund fuer seine Verbitterung liefern koennte. Selbert und Garbald waren fuer ihn da zunaechst eher von geringerem Interesse, und bei ihnen wuerde er sich eher auf die Verbindungen zu Hunkemeier konzentrieren. Aehnliche Intention hegte er wohl - unabhaengig davon ob der Leutnant die Akteneinsicht gewaehrte oder nicht - im Gespraech mit seinen engeren Kameraden. So wuerde er versuchen hier und da in Gespraechen, sei es nun in der Kantine beim Essen oder auf gemeinsamen Wachgaengen, Erfahrungen dieser zu Hunkemeier einzuholen. Was das denn fuer einer war. Wie lange man sich schon kannte. Ob er mal mit irgendetwas aufgefallen waere. Und was machte er so fuer einen Eindruck? Ob er wohl gern bei der Wache war? Vielleicht hatte der ein oder andere ja etwas zu berichten. Sofern Aidan mittlerweile neben den bekannten Suedwaechtern auch ein paar der Nordwaechter besser kannte und er sein Vertrauen in diese setzen konnte, wuerde er wohl bevorzugt bei diesen die Informationen einholen wollen. |
16.08.2017 14:50:19 | Aw: Rache für die Wache? (#120717) |
-emptySoul- | Aidan bekam die Zusage, sich die Personalakten an zu sehen und die Dinge – erst einmal – so an zu gehen, wie er sie an zu gehen gedachte. Bisher waren die drei Herren wieder friedlich: Hatten wohl durch die „Beförderung“ in den Innendienst bei Ställen, Waffenkammer und Küche schon den ersten Dämpfer bekommen, der etwas zur Raison führte. Zumindesz Selbert Frei und Garbald Weidemann schienen ziemlich zügig gerade wieder auf Spur zu kommen. Auch Aidan gegenüber legten sie ein Verhalten an den Tag, das so ein wenig darauf hin deuten lies, dass man sich schämte, aber der letzte Funken Mumm in den Knochen noch fehlte, eine Entschuldigung raus zu bringen. Anders verhielt es sich noch mit Hunkemeier. Zwar vernahm man von diesem nichts negatives mehr, allerdings auch nichts positives. Er schien seinen Dienst „Nach Vorschrift“ zu machen und lies, auf den Kerzenstundenstrich genau, fallen, was auch immer er gerade in Händen hatte. Die Akten selbst gaben nicht sehr viel her. Es schien nicht so, als würde man über jeden Schritt und Tritt den ein Wächter je getan hatte oder tun würde, Protokoll führen. Hunkemeiers Akte gab aber zumindest eine Erkenntnis her: Er hatte früher im Hafen viel geleistet. Seine Akte zeigte einen recht anständigen Aufstieg vom Anwärter zum Wächter. Ebenso offenbarte sie eine nicht unbeachtliche Anzahl von gelösten oder zumindest bearbeiteten Fällen. Das änderte sich ziemlich abrupt mit dem Auftauchen von Lloydt wie es schien. Mit dessen Erscheinen, erschienen auch Notizen von diesen in den Fallakten die Hunkemeier in Bearbeitung hatte. Oftmals waren es Einträge, die Hunkemeier in andere Richtungen in der Ermittlung dirigierten oder, wenn er dem nicht nach gekommen zu sein schien, ihn komplett abzogen. Drei mal durfte Aidan raten, wer an Hunkemeiers Statt den Fall dann weiter bearbeitet hatte: Richtig. Wintersonne. Die Geschichten, die Aidan von seinen Kameraden einholen konnte, spiegelten seine, durch die Akten gesammelten, Eindrücke über Hunkemeier. Dieser war zwar gerne mal etwas impulsiv gewesen, aber eigentlich ein feiner Kerl. Früher zumindest. Da war er auch verlässlich – eine echte Kante eben. Mit dem Auftauchen von Lloydt habe sich das geändert – zumindest über die Zeit. Da bekam man auch den Eindruck, dass Hunkemeier nicht mehr wirklich gerne in der Wache sei. Einmal hatte es sogar fast eine Schlägerei zwischen ihm und Lloyd gegeben – so hinter der Hand getuschelt bekam Aidan da auch mit, dass man da auf Hunki gesetzt habe, aber es kam ja (leider) nicht dazu. Auf jeden Fall hatte Hunkemeier damals schon dem Lloyd „Verrat“ an der Wache an den Kopf geworfen. Für Hunkemeier endete der Zwischenfall für einen halben Zehntag im Bau. In der Zeit in der er nicht nach Hause konnte, hatte seine Frau wohl ihre sieben Sachen gepackt und Hunkemeier verlassen. Zumindest war sie weg und der Zettel auf dem Tisch der Küchenstube hatte genau das zum Inhalt gehabt, das sie ihn verlässt. Danach habe Hunkemeier nie wieder was offen gegen Loydt oder dessen Vertraute gesagt – aber innerlich sauer war er wohl nach wie vor gewesen. Und die neusten Vorkommnisse wusste Aidan ja. |
16.08.2017 18:50:47 | Aw: Rache für die Wache? (#120722) |
-Depp- | So wurde der Tag, an dem er Hunkemeier und seiner Vergangenheit nachging, einer, an dem man dem Tormiten besser nicht quer kam. Sein Aerger stieg bereits, wie er durch Hunkemeiers Akte blaetterte, und die Einschaetzungen seiner Kollegen taten dann ihr Uebriges. Nicht, dass er nun lauthals ausgerastet waere, Tueren knallten, oder er auf irgendetwas eingepruegelt haette. Aber da war einfach eine Schaerfe im Blick und eine Haerte auf den Zuegen, die anderen mehr als deutlich machte, dass man ihn an diesem Tag besser in Ruhe liesse. Mit Hunkemeiers Akte kehrte er schliesslich in das Archiv der Wache ein und machte sich daran, Hunkemeiers Faelle, die von Lloydt entweder dirigiert oder abgezogen wurden, hinauszusuchen und im Anschluss zu lesen. Primaer interessierte ihn dabei nicht einmal, um was es bei den Faellen ging, sondern eher, von welcher Ermittlungsrichtung Lloydt Hunkemeier wegfuehren wollte. Vielleicht ergab sich da - besonders wenn man alle Faelle im Gesamtbild betrachtete - ein Muster. Sei es nun, dass es sich immer um aehnliche Arten von Vorfaellen gehandelt hatte. Oder vielleicht oefters von den gleichen Personenkreisen fortdirigiert wurde. Oder Oertlichkeiten umgelenkt wurden, damit man dort nicht weiter schnueffelte. Bevor er abends heimkehrte, bog er auf der Hauptstrasse Richtung Mietshaus ab. Vielleicht hatte Roan Recht, und es bestand auch noch ein Stueckweit Hoffnung, Hunkemeiers Frau zu finden. Waere ja nicht das erste Mal, dass er Dinge einfach zu schwarz sah. So stattete er zunaechst Frau Kuchen einen Besuch ab, die - trotz seiner Laune - ein kleines Laecheln erhielt, das in diesem Fall tatsaechlich eher herzlich als nur hoeflich war. Die ersten Minuten verbrachte er mit dem ueblichen Plausch - wie ging es ihr, was machte das Knie und ihr Ruecken, waren ihre Soehne soweit in Ordnung. Allerdings war dies nicht nur ein Besuch aus Hoeflichkeit. Nach einer Weile des Plauschs erzaehlte er ihr schliesslich, dass er auf der Suche nach der Frau eines Bekannten waere, die hier noch bis vor wenigen Jahren gelebt hatte. Hunkemeier hiess der Mann, und die Frau habe ihn wohl vor so etwa zwei Jahren verlassen. Vielleicht war sie Frau Kuchen ja bekannt? Oder vielleicht konnte sie ihn an andere verweisen, die sie vielleicht kennen koennten? Ihn interessierte da wohl, was aus ihr geworden war. Ob sie die Stadt ebenso wie ihren Mann verlassen hatte, oder ob sie noch hier lebte. Egal welche Antworten Frau Kuchen fuer ihn hatte oder nicht hatte, er erzaehlte noch eine Weile laenger mit ihr, bevor er sich schliesslich verabschiedete. Die letzten Fallakten wurden am naechsten Morgen gesichtet. Nachdem er fertig war, ordnete er sie brummend uebereinander, packte sie auf die Arme und kehrte in die Kueche ein, in der Hunkemeier gerade Dienst schob. Ohne Zoegern trat er auf den Waechter zu, legte die Fallakten so uebereinander gestapelt wie sie waren auf eine freie Stelle auf dem Tisch, und sah zu der Kante von Mann hin - einige Momente abschaetzend, bevor er ohne grosse Umschweife zum Punkt kam. [i]"Die Durchsuchungen der Quartiere und Bueros von Lloydt und Wintersonne stehen an. Kann ein zweites Paar Augen gebrauchen, das mit mir die Sachen durchgeht."[/i] .. Kurz unterbrach er sich, um die Augen auf den Aktenstapel zu richten. .. [i]"Wenn man Euch glaubt, laeuft da nicht erst seit gestern etwas schief, und es koennte noch mehr dahinter stecken, als nur das, weswegen sie jetzt sitzen. Und vielleicht noch mehr offenbahren."[/i] .. Und fuer die naechsten Worte richtete sich seine Augen wieder auf Hunkemeier zurueck.. [i]"Und ich glaube Euch. Denke auch, dass Ihr das, was dort noch sein koennte, eher findet als ich. Vielleicht auch schon wisst, wonach gesucht werden sollte, nach der Arbeit, die ihr bereits geleistet habt. Ist in meinen Augen nur Recht, dass Ihr derjenige seid, der abschliesst, was Ihr vor einer Weile begonnen habt."[/i] Damit nickte er Richtung des Kuechenausgangs.. [i]"Interesse?"[/i] .. und sah dann abwartend zu Hunkemeier hin, seine Reaktionen zu dem Ganzen beobachtend. |
18.08.2017 13:43:48 | Aw: Rache für die Wache? (#120758) |
-emptySoul- | Aidans intensivere Sichtung der Fallakten ergab auf den ersten Blick allein schon das Muster dass es sich bei allen Fällen um Fälle im Hafen handelte. Aber wen sollte das nun auch wundern. Auffällig war da dann auf den zweiten Blick, dass man Hunkemeier grundsätzlich abgezogen hatte, sobald er seine Nase tiefer in die Zollfahndung zu stecken drohte. Wie zum Beispiel die Sache mit dem Tot damals vom Krabbenjupp. Krabbenjupp – so fand Aidan später bei Frau Kuchen raus – war ein einfacher Mann gewesen mit einem Lagerhaus, das so ein Stück weit in den Boden eingelassen war und somit hervorragend kühlte. Wie es der Name von Krabbenjupp schon verriet, lagerten in diesem Lagerhaus vornehmlich Krabben und anderes Meeresgetier für den Markt und den Verkauf. Krabbenjup selbst verdiente sich an seinem Lagerhaus eigentlich nie eine goldene Nase. Doch auf einmal schien er irgendwie zu Gold gekommen zu sein. Der Krabbenkutter hatte auf einmal neue, bessere Seegel und Krabbenjup eine feine, goldene Taschenuhr... Außerdem hatte Krabbenjup öfter mal „hohen Besuch“ vom Kommandanten des Hafens – angeblich, weil dieser „hinter der Hand für sein feines Liebchen die besten Austern der Stadt kaufen wollte“, - beim Jup. Und dann eines Tages lag der Jup tot in seinem Lagerhaus. Oder viel mehr: Unter seinem Lagerhaus. Denn das hatte Jup mehr oder minder begraben, Wasser war eingebrochen und hatte den armen Lagermeister ein kaltes, nasses und ziemlich fischiges Grab beschert. Die Akte, die Hunkemeier dazu angelegt hatte, lies noch verlauten, dass dieser den Einsturz und den Zustand des Lagerhauses als „verdächtig“ bezeichnete, da das Haus in keinster Weise baufällig gewesen sei und die Spuren die er gefunden hatte, auf Manipulation hin deuteten. Keinen Tag später hatte man Hunkemeier den Fall entzogen, Wintersonne darauf angesetzt und die Akte endete recht schnell und wurde als „Unfall mit Todesfolge“ abgeschlossen. Frau Kuchen, selbst in Plauderlaune, ließ sich erst einmal über „Wohngemeinschaften“ aus und zeigte sich da so etwas despektierlich in ihrer Wortwahl. Außerdem machte das Wetter ihrem Rücken zu schaffen und überhaupt! - das Knie und sie verstehe sich gar nicht mehr, warum sie das Haus denn bloß nicht ebenerdig gebaut hätte – ihre armen, maroden Knochen bei all den Stufen! Zu Frau Hunkemeier wusste Frau Kuchen zu sagen, dass sie die Frau durchaus gekannt hatte. Eine Nette wäre das gewesen. Hätte in der Schlachterei gearbeitet und gewusst, wie man den besten Schwarzpudding der Stadt macht. Das die den Karl verlassen hatte, hätte sie – Frau Kuchen – nie so recht verstanden, denn eigentlich waren die Tilli und der Karl ein „Kopp un' ein Arsch, wenn'ste versteh's, mein Jungchen“... Und dann kam der Tag, an dem Aidan Hunkemeier aufsuchte. Die Kante von Mann verfolgte Aidan mit seinen kleinen, grauen Augen und hörte dessen Worten zu, ohne selbst einen Ton von sich zu geben. Der Blick des Wächters fixierte sich einen Moment auf die Fallakten, wanderte dann an Aidan hoch.... In dem feisten, etwas teigigen, groben Gesicht spiegelte sich eine ganze Litanei an offenen, unverhohlenen Emotionen. Im ersten Moment sah es so aus, als würde der bullige Mann Aidan eine schallern, dass dessen Kopf noch Tage danach klingeln würde. Dabei bildeten sich rote Flecken auf Hunkemeiers Gesichtshaut und Hals und Wangenmuskulatur mahlte hart und deutlich sichtbar. Der Fleischberg schnaufte ein paar Mal deutlich durch und in Blick wie Atmung kehrte Ruhe ein bevor sich in die Augen des Mannes Aidan gegenüber zwar immer noch eine gewisse Abscheu gegenüber zeigte, aber ebenso Entschlossenheit. Und so war die Antwort auf Aidans Frage ein ziemlich grobes: [i]“Scheiße, Ja.“[/i] |
18.08.2017 18:34:25 | Aw: Rache für die Wache? (#120767) |
-Depp- | Angespannter betrachtete der Tormit die Reaktion des Waechters, wie er nach dem Angebot zunaechst schwieg. Anspannung, die nach der gegebenen Antwort langsam wieder wich. Und so folgte ein teils anerkennendes, teils dankendes, und wohl auch teils erleichtertes Nicken Aidans gen Hunkemeier, begleitet von einem schlichten , aber wohl aufrechtem [i]"Danke."[/i] Ohne dann gross Zeit zu verschwenden - oder den Waechter im Kuechendienst zu lassen - griff er sich wieder die Fallakten und klemmte sie sich unter den Arm, waehrend er sich schon umwendete. Den Papierkram wurde er noch los, bevor er sich dann mit Hunkemeier zu den Quartieren begab. Begonnen wurde bei Wintersonne. Er schloss den Raum, der seit der Festnahme versperrt war, auf, liess Hunkemeier den Vortritt und schloss dann auch, nachdem er selbst eingetreten war, die Tuer wieder. Seine Augen tasteten sich in den ersten Momenten durch den Raum, ihn sondierend, bevor er sich auch hier ohne Umschweife an die Arbeit machte. So begann er dann, den Raum Stueck fuer Stueck auseinander zu nehmen. Waende, Boden, selbst die Decke wurden abgeklopft, Regale und Buecher ueberprueft, das Bett abgezogen und die Matraze untersucht, Kisten und Schatullen durchsucht, Schraenke geoeffnet und durchstoebert. Hunkemeier duerfte da wohl auffallen, dass dem Tormiten so Filzungen und Untersuchungen nicht fremd waren, und er das Ganze routiniert und aufmerksam anging - eben elendig penibel, wie immer. Sollte ihm etwas auffaellig erscheinen, brachte er es zu dem Schreibtisch, den - und dessen Inhalte an Briefverkehr, Notizen und Buechern, die es dort vielleicht vorzufinden gab - er Hunkemeier ueberliess. Sofern der nichts anderes anwies oder wollte. Und nachdem er soweit mit der Raumdurchsuchung fertig war, ging er Hunkemeier zur Hand, bei was auch immer er gerade Hilfe benoetigte. Er selbst sprach zunaechst nicht viel, und ging einfach seiner Arbeit nach, sofern Hunkemeier nicht von sich aus das Gespraech anfing. Erst nach einer ganzen Weile richtete er immer mal wieder kurze Fragen an Hunkemeier. Er begann mit den Fallakten und den Umstaenden zu einzelnen Faellen. Wo Hunkemeier dort die Verbindungen sah. Ob ihm mit dem heutigen Wissen, um was es sich handelte, noch mehr zu dem Geschehenen einfiele. Vielleicht hatte er da ja seine Theorien. Der Tormit schien da zumindest interessiert, Hunkemeier zu dem Ganzen anzuhoeren. Ausser dieser wuerde den Eindruck machen, dass ihm das Gerede eher auf den Keks ginge. In diesem Fall verfiel der Tormit wieder in Schweigen und liess Hunkemeier die Ruhe, die er wohl wollte. Sofern sich bei Wintersonne etwas fand, wuerde er dies dementsprechend notieren, wie er es eben immer machte, und aufnehmen. Mehr beilaeufig fragte er da bei Hunkemeier an, ob er sich mit dem Papierkram herumschlagen wollte, oder Aidan dies selbst machen solle. Und nach der Antwort richtete sich der Tormit dann. Nach dem Verlassen des Raumes versperrte er ihn wieder - und auf gleiche Art, wie beim ersten Zimmer, wuerde er sich dann auch Lloydts Buero und den Privatraeumen widmen. Nur ein Unterschied kristallisierte sich heraus: Bei Lloydt war er im Vergleich zu Wintersonne wohl skeptischer, und so konnte Hunkemeier nach dem Betreten des Raumes ein kurzes [i]"Moment."[/i] vernehmen, bevor sich der Klang der Stimme des Tormiten aenderte. Die Worte, die er sprach, klangen fremd, und waren in bittender Andacht gesprochen, wie er seine Hand an die nahe Wand legte. Es dauerte nur ein paar Wimpernschlaege, dann war er wieder still und liess seine Augen pruefend durch den Raum wandern, ob dort Fallen zu entdecken waren. Und entsprechend des Ergebnisses wuerde dann entweder ein knappes [i]"Sauber"[/i] oder eine entsprechende Warnung gen Hunkemeier folgen, bevor er sich an die Arbeit machte. |
21.08.2017 20:19:43 | Aw: Rache für die Wache? (#120839) |
citlali | [spoiler]Ich hoffe es ist ok, wenn ich hier kurz mitreinschreibe: [/spoiler] Aidan hatte Ferdinand gebeten nach zu sehen, ob dem Tempel etwas über eine weibliche Leiche von vor 2 Jahren bekannt war. Entweder unidentifiziert oder mit dem Namen [b]Tilli Hunkemeier[/b]. Also suchte er erst nach dem Namen in den Büchern des Tempels. Danach in der Liste der Unbekannten, gewaltsam Umgekommenden. Wenn er dort nichts fand, erklärte er sich bereit Aidan bei der Suche in den Wachakten später zu helfen. |
26.08.2017 16:43:20 | Aw: Rache für die Wache? (#120946) |
-emptySoul- | So eine kleine, feine Staubschicht hatte sich in Wintersonnes Quartier bereits gebildet. Auf den ersten Blick war der Raum nicht wirklich auffällig oder besonders. Wintersonne lebte recht spartanisch und schlicht. Wie ihre Optik selbst, wies der Raum wenig Schnörkel auf. Ein Tisch, ein Bett, ein Schrank. Waffen- und Rüstständer, ein Regal mit ein paar Büchern. Es fand sich nichts mit doppeltem Boden, keine geheimen Fächer in der Matratze und keine Steine in den Wänden die man hätte raus ziehen können um dahinter geheime Fächer zu finden. Wenn Wintersonne tiefer in der Sache drin hing als „nur“ Rechte Hand von Lloyd zu sein, dann verwahrte sie Verräterisches nicht in ihrem Quartier auf. Was Aidan wie seinem Helfer allerdings ins Auge stach, war eine hochwertige, private Rüstung von Wintersonne, die da im Schrank unter einem Tuch zu finden war. Die war irgendwie nichts, was eine Wächterin sich so leisten konnte, noch sah sie danach aus, als hätte Wintersonne sie je wirklich getragen. Es war vielmehr eine Paraderüstung in mattschwarz und grün, welche Hunkemeier ein verächtliches [i]“Habs immer gewusst.“[/i] entlockte. Hunkemeier erwies sich in den ersten Stunden der Zusammenarbeit dennoch als eher schweigsamer Kollege. Man sah ihm nach wie vor an, dass er sauer war. Sauer auf... irgendwie alles und auch noch sauer auf Aidan. Dennoch war seine Arbeit beinahe ähnlich penibel wie die von Aidan selbst. Dieser wurde dennoch skeptisch beäugt als er beim Betreten von Lloyds Büro und/oder dessen Privaträume (außerhalb der Wache) allem Anschein nach das Beten anfing. Fallen fanden sich allerdings keine und auch das Büro von Lloyd in der Wache, war nach allen Durchsuchungen „sauber“. Die privaten Räume von Lloyd waren recht schlicht. Zumindest auf den ersten Blick. Auf den zweiten fanden sich einfach zu viele, kleine Wertgegenstände die sich auch ein Kommandant nicht „mal eben so“ leisten konnte. Geschweige denn in der Menge. So hatte Lloyd im Nachtkästchen eine kleine Schatulle mit nichts anderem darin als diamantenen Steinchen, in einem Wert von gut und gerne einem großen Herrenhaus im Süden der Stadt. Zudem fanden Hunkemeier und Aidan eine Anzahl von Briefen. Darunter auch den einen oder anderen reichlich sülzig – schlüpfrigen von niemand anderem als der Fürstin an „ihren Kapitän“. Dazwischen lagen immer mal wieder auch geschäftliche Schreiben von diversen Lagerhausverwaltern aus dem Hafen an... E. Flynn. In den Schreiben ging es vornehmlich um das Ein- Aus- und Umlagern von Waren. Oder aber, dass jemand etwas abgeholt hatte. Manches Mal war dieser „Jemand“ auch kein geringerer als der Buttler aus dem Hause von Steinau. Ab und an lieferte E. Flynn auch ans Fürstenhaus, den Korrespondenzen nach. Als die beiden diese Briefe ausfindig gemacht hatten, fing Hunkemeier auch an zu reden. Nicht wirklich „redefreudig“ oder gar ausschweifend umfassend. Die Quintessnez dessen war, dass Hunkemeier eben genau „sowas“ - und dabei deutete er eben auf die Briefe und dann um sich als umfasse er die gesammte Situation um Lloyd – immer geahnt gehabt habe. Und das er eben versucht habe, da zu graben – und dann hätten Lloyd und Konsorten eben ihm das Wasser abgegraben. Er vermute auch, der Drecksack habe die Tilli verschleppt. Nachdem er, Hunkemeier, dem Lloyd Verrat an den Kopf geknallt habe und androhte, zu Hohenfels zu gehen. Der Brief von Tilli damals auf dem Tisch... das war einfach nicht sie. Erstens Mal hatte es nie Anschein gegeben, dass sie ihn verlassen würde – deswegen. Sie habe ja gewusst, das er Jjoyd auf dem Kieker hatte. Und zum Anderen... die Art wie der Brief geschrieben gewesen war, war halt nicht Tilli... [b]Ferdinand[/b] Fand keine "Tilli Hunkemeier". Oder eine Frau, die diese hätte gewesen sein können. Die Akten waren diesbezüglich keine Hilfe. Und auch die der Wache später nicht. Keine Tilli Hunkemeier. |
27.08.2017 11:05:05 | Aw: Rache für die Wache? (#120951) |
-Depp- | Ein kurzes, aber grimmig zustimmendes Brummen erfolgte auf Hunkemeiers Worte, wie Aidans Augen ueber die Paraderuestung gingen. Brummen, das in ein veraergert gemurmeltes [i]"Unfassbar, diese Scheisse."[/i] ueberging, bevor er sich kopfschuettelnd dem Raum zuwandte und dann - ob Hunkemeiers Schweigen - erstmal still der Arbeit nachging. Gleicher Aerger lag immer noch unterschwellig in seiner Stimme, wie er bei dem skeptischen Blick Hunkemeiers nach dem Gebet zu diesem sah. [i]"'Tschuldigt. Aber Dem trau ich alles zu. Einschliesslich vergifteter Klingen, die einem entgegen springen, wenn man seine verdammte Schublade falsch oeffnet."[/i] Dann verfiel er lieber wieder in Schweigen, und wie sie Lloydts Hab und Gut durchgingen, notierte er schlicht alles Nennenswerte und stapelte die ganzen Sachen in kleinen Paketen an einer Kiste neben der Eingangstuer. Dreimal jedoch wurde sein Schweigen bei den Zimmerdurchsuchungen unterbrochen. Das erste Mal war es so ein leicht angewiedertes, fremdschaemendes [i]"Ugh"[/i], das seine Kehle verliess, wie er kopfschuettelnd die Korrespondenzen ihrer Fuerstlichkeit las. Beim zweiten Mal waren es die Lagerhausverwalter aus dem Hafen, die dort Verbindungen zu Flynn/Lloydt und den Waren zu haben schienen. Er ging einen Moment lang ueber die Namen, bevor er sich an Hunkemeier wandte und sich erkundigte, ob er ein paar der Lagerverwalter, die dort standen, kannte. In dem Zug kam der Tormit dann auch auf den Krabbenjupp zu sprechen. Der schien ja - vor seinem Ende - noch mit Wohlstand gesegnet worden zu sein. Waere wohl nun nicht allzu verwunderlich, wenn auch die anderen Lagerverwalter ihre Vorteile aus dem Handel mit Lloydt gezogen hatten. Vielleicht konnte Hunkemeier als Hafenwaechter das Ganze aber anders einschaetzen? Und das dritte Mal war schliesslich, als er die Korrespondenzen Flynns mit dem Fuerstenhaus in der Hand hielt - und ein unsittlicher und sich ueber mehrere Atemzuege haltender Schwall aus Fluechen folgte grollend dieser Entdeckung. Als Hunkemeier schliessen in seiner Art das sprechen begann, verfiel der Tormit jedoch wieder in Schweigen. Der Aerger blieb auf seinen Zuegen, doch erkannte man dennoch die Aufmerksamkeit, die er trotz der Wut Hunkemeier gegenueber zeigte, wie er einfach lauschte und immer mal wieder ein knappes Nicken als Antwort folgte. Ein Funke der Verwunderung, vielleicht Ueberraschung, schlich sich in die Augen den Waechters, als Hunkemeier begann von Tilli zu sprechen und die verstehende Kopfbewegung als er schloss war ein Stueckweit weicher und langsamer, als wuerden seine Worte noch nachwirken. Und irgendetwas schien den Tormiten dabei zu treffen und nachdenklicher zu stimmen, wenn man seine Gesichtszuege genauer betrachtete, wie er danach still die gefundenen Sachen zusammen raeumte. Kurz bevor er im Inbegriff war zu gehen, wandte er sich Hunkemeier aber dennoch noch einmal zu und sah ihn direkt und offen an. [i]"Mag immer noch nicht, dass Ihr sie angegangen seid. Jetzt noch weniger als vorher. Ihr seid nicht irgendein Vollidiot, sondern ein anstaendiger Kerl, der besser ist als so ein Mist... Gleichzeitig.. kann ich Euch nicht mit Garantie sagen, dass ich still gehalten haette, waere mir passiert, was Euch passiert ist. Glaub', ich waere mit Zweihaender voran auf Lloydt losgegangen, waere es meine Verlobte gewesen, nicht Tilli. Und kann verstehen, wenn Ihr meinen Schaedel gern gegen die Wand hauen wollt, weil ich dazwischen gegangen bin. Ist in Ordnung." [/i] ..Dann schwieg er einen Moment, in dem er Hunkemeier einfach nur still ansah, bevor er fortfuehrte.. [i]"Kann die ganze Scheisse nicht Ungeschehen machen. Kann Euch nur jetzt meine Hilfe anbieten, und die habt Ihr, so Ihr sie annehmen wollt." [/i] ..Es folgte eine erneute Pause, in denen sich die Brauen des Tormiten zusammen zogen. Auch wenn es diesmal neben dem Aerger deutlich mehr Entschlossenheit und Willen waren, die sich in dem Ausdruck widerspiegelten.. [i]"Mir bedeutet Familie etwas. Eigentlich alles. Weiss nicht, ob Ihr mit Eurer Frau abgeschlossen habt. Weiss nicht, ob Ihr es lieber ruhen lassen wollt, oder ob Ihr Antworten moechtet, um damit abzuschliessen. Weiss nicht, was die Sache fuer ein Ende hat. Und selbst wenn Ihr Eure Frau finden solltet und sie noch lebt, sind zwei Jahre eine lange Zeit. Kann nicht vorhersagen, was passiert. Aber wenn Ihr Antworten wollt, mag ich tun, was ich kann, dass Ihr diese erhaltet."[/i] Dann hob sich der Waechter die Kiste mit den zusammengepackten Beweisstuecken auf die Arme und wandte sich gen Tuer. Der Blick blieb jedoch ueber der Schulter noch auf Hunkemeier. [i]"Brauche jetzt keine Antwort. Macht erstmal Feierabend und verdaut den ganzen Mist. Wenn Ihr meine Hilfe wollt, findet Ihr mich in den naechsten Tagen abends unten in den Uebungsraeumen. Kommt Ihr nicht, habe ich meine Antwort und Ihr Eure Ruhe."[/i] Ein Mundwinkel hob sich noch zum Abschied, und anscheinend war die Sache fuer den Tormiten dann an der Stelle auch einfach so simpel. Es war Hunkemeiers Entscheidung, und genau die wuerde er dann wohl auch einfach akzeptieren. Und so folgte nur noch ein Dank und ein verabschiedender Gruss, bevor Aidan begann die Sachen in die Beweismittelkammer zu schleppen. |
27.08.2017 11:49:43 | Aw: Rache für die Wache? (#120953) |
-emptySoul- | Aidan bekam in den ersten Minuten keine Reaktion von Hunkemeier. Er schleppte schlicht die zweite Fuhre Beweismaterial davon und Hunkemeier, der ihm schweigend und ohne viel Regung zu zeigen, gelauscht hatte, packte ihm die Dinge dafür zusammen. Dann, als Aidan sich anschickte die letzte Fuhre auf die Arme zu heben, passierte es. So ganz ohne wirkliche Vorwarnung, einzig und allein ein: [i]“Kannst es verstehen, aye? Das ist gut. Na dann...“[/i] ging der Faust Hunkemeiers voraus die Aidan recht unvermittelt am Auge traf. Ein Schlag. Aber mit der entschlossenen Wucht von jemandem, der etwas beendet. In diesem Fall wurde allem Anschein aber nicht Aidan selbst „beendet“ - sondern etwas in Hunkemeiers Gemüt. Aidan sah nur für gut dreißig Sekunden Schwarz, bevor ihm der Kopf rauschte. Der Schlag hatte gesessen. Jedoch wusste Aidan, dass Hunkemeier anders gekonnt hätte, hätte er gewollt. Dieser schüttelte sich die Faust aus, sah Aidan an und meinte: [i]"Is' vom Tisch. Wegen Tilli sag ich dir Bescheid. Muss nachdenken."[/i] Und damit würde die Kante von Mann sich den letzten Stapel selbst auf die Arme klemmen und gen Wache wandern – Aidan sich selbst und seinem klingelndem Schädel überlassend. Sofern dieser jetzt nicht gedachte, eine Schlägerei an zu fangen – oder anderes. |
27.08.2017 12:23:21 | Aw: Rache für die Wache? (#120955) |
-Depp- | Es schepperte Metall auf Stein, wie der Tormit von den Schlag getroffen gegen die Wand zuruecktaumelte.. und dann schmerzstoehnend erstmal sicherheitshalber weiter dagegen gelehnt blieb. Sich mit der linken das Auge haltend sah er durch den Schleier an Schwarz und Sternchen zu Hunkemeier hin und es folgte auf seine Worte eine vom Schlag noch doesige Kopfbewegung, die man aber wohl als Nicken interpretieren konnte. Und ganz kurz konnte man fast meinen, das ein kleines Grinsen sich in die schmerzverzogenen Gesichtszuege mischte. Bevor Hunkemeier ging, hob sich die Hand des Waechters dennoch. Allerdings nicht zum Schlag. Stattdessen hielt er sie offen zum Handschlag hin, als Hunkemeier auf seiner Hoehe war. So Hunkemeier sie nahm, wuerde der Tormit sie einmal im Maennerhandschlag schuetteln, und Hunkemeier dann gehen lassen. Und als der weg war, rutschte der Waechter langsam an der Wand auf seinen Hintern hinab, wo er laengere Momente verweilte, sich einfach nur den Kopf hielt und immer mal wieder ein kleines, bassiges, aber erleichtertes Auflachen erklang. |
27.08.2017 12:53:59 | Aw: Rache für die Wache? (#120956) |
-emptySoul- | Und Hunkemeier schlug ein. Seine Entscheidung würde dann, zusätzlich mit der Antwort auf einige von Aidans Fragen, bei Aidan in ein paar Tagen auf dem Tisch liegen. [spoiler]Mittwoch, denke ich, komme ich wieder dazu, was zu schreiben in der Sache[/spoiler] |
30.08.2017 14:48:40 | Aw: Rache für die Wache? (#120995) |
-emptySoul- | Und dann lag da eben das Schreiben in Aidans Postfach auf der Wache. Die Schrift war überraschend sauber. [quote] Moin Kollege, was macht das Auge? Du wolltest meine Einschätzung haben wegen der anderen Lagerverwalter. Nach Krabbenjup habe ich nicht wirklich außergewöhnliche Reichtümer bei den vermerkten Verwaltern beobachten können. Kann sein, dass die allgemein vorsichtiger wurden nach Jup – kann aber auch sein, und das denke ich eher, dass Lloyd vorsichtiger wurde. Konnte ja nicht ständig Unbequeme beseitigen ohne das man aufmerksam wird, zumal Lloyd im Hafen keine Freunde hat. Bei den Leuten mal anfragen kann aber natürlich nicht schaden. Was deine Frage angeht: Ja. Kalle[/quote] |
30.08.2017 15:11:44 | Aw: Rache für die Wache? (#120996) |
-Depp- | Ein kurzes Schmunzeln huschte ueber die Zuege des Tormiten, wie er das Schreiben las, und bevor er seinen Dienst antrat, verfasste er noch ein paar Zeilen als Antwort, die er seinerseits Hunkemeier in seinem Postfach hinterliess. [quote] Meinen Gruss, Kalle. Es laesst mein Gesicht in den schoensten Farben des Regenbogens erstrahlen, danke der Nachfrage. Wenn du keine Einwaende hast, werde ich ein paar Bekannte fragen, dass sie sich wegen der Lagerverwalter umhoeren. Mehr als Nichts kann nicht dabei rumkommen. Gleiche Bekannte koennten auch bei der anderen Angelegenheit hilfreich sein, sofern du dich nicht daran stoerst und gegebenfalls mit Magieeinsatz leben kannst. Hast du es lieber ohne Aussenstehende, ist auch in Ordnung. Dann machen wir es anders. Ich melde mich, je nachdem wie du dich entscheidest. Mit Gruessen, Aidan [/quote] |
30.08.2017 15:14:33 | Aw: Rache für die Wache? (#120997) |
-emptySoul- | Hunkemeier kam da bei Aidan vorbei bei dem Briefwechsel und gab ihm für alle Belange grünes Licht. Er selbst würde sich der Dinge auch annehmen. [spoiler]Sprich: Hunkemeier kommt zu Ergebnissen die euch ggf. weiter bringen, solltet ihr wo hängen bleiben :) Es wäre nur unlogisch, setzte sich Hunki jetzt auf seinen feisten Hinter und machte nix.[/spoiler] |
01.09.2017 10:32:05 | Aw: Rache für die Wache? (#121022) |
-Depp- | Kurz bevor er am Abend die Nachtschicht anfing, sah Aidan nochmal bei Hunkemeier vorbei. Ein kurzer Plausch erst, um zu sehen, wie die Dinge denn so standen. Der Tormit war wie immer hoeflich, aber nicht so distanziert wie man ihn ausserhalb der Wache oft erlebt. Und auch nachzutragen schien er Hunkemeier das Auge wohl so ueberhaupt nicht. Es schien einfach, als sei die Angelegenheit schlicht fuer ihn erledigt und ueber etwaige Neckereien seitens des Huehnens konnte er einfach schmunzeln. Dennoch hatte Aidan da zwei Anliegen an seinen Kameraden. Bei dem ersten drehte es sich um die Leute im Hafen. Oder eher, einen ganz bestimmten. Hunkemeier sei ja nun nicht erst seit gestern bei der Hafenwache, und kenne ja auch die Zeit vor Lloydt noch. War das Verhaeltnis zwischen den Hafenleuten und der Wache vor dem einst anders? Gab es vielleicht jemanden im Hafen, zu dem man als Waechter gehen konnte, wenn man wirklich wichtige Anliegen gehabt haette? Oder der vielleicht auch von sich aus zu den Waechtern kam, wenn etwas los war? Von dem, was Aidan so von Bekannten erzaehlt wurde, gaebe es dann ja noch diesen Fred im Hafen. Wusste Hunkemeier vielleicht auch zu dem etwas? Die zweite Sache, zu der er dann kam, war persoenlicher. So sagte er dem Waechter, dass seine Bekannten versuchen koennten, die Tilli mit Magie zu finden. Er wusste selbst nicht sicher, wie es funktionierte, aber bei der Attentaeterin hatten sie aehnliches gemacht, und er vertraue den Beiden einfach, dass sie das vernuenftig hinbekaemen. Waere natuerlich keine Sicherheit, aber zumindest sollte man sie - wenn sie sich noch auf der Insel aufhaelt - finden koennen. Was sie dafuer braeuchten, waere allerdings ein persoenlicher Gegenstand von Tilli. Am Besten waeren wohl Haare. Aber auch einfache Alltagsgegenstaende, die fuer sie eine persoenliche Verbindung hatten, wie ein Lieblingskleidungsstueck oder derlei, sollten hilfreich sein. Und vielleicht hatte Hunkemeier ein Bild von der Tilli? Das wuerd zumindest Aidan weiterhelfen. |
04.09.2017 16:15:32 | Aw: Rache für die Wache? (#121086) |
-emptySoul- | Hunkemeier ging es soweit ganz gut. Er war immer noch kein geselliger Kerl und eher wortkarg – dennoch hatte er auf Aidans Fragen Antworten. Ja, in seinen Augen war vor Lloyd die Stimmung im Hafen gegenüber der Wache anders gewesen. „Besser“ vielleicht auch. Natürlich hatte es Skepsis gegeben und auch Misstrauen. Man erzählte der Wache auch damals nicht bereitwillig einfach mal so alles und eine gewisse „Rivalität der Stände“ war auch damals einfach Gang und Gäbe. Allerdings hatte es diesen Riss nicht gegeben in den Verhältnissen zwischen Hafenleuten und den „Beschützern der Stadt“. Früher war man auch Hafen. Aber eben „Hafen von Mîrhaven“ gewesen. Ein durchaus wichtiges und dadurch stolzes Rädchen im Gefüge einer Stadt, welche auch die Hafenleute liebten, denn sie war Heimat. Man war zwar Hafenmensch, aber man war in erster Linie [i]Mîrhavener[/i] - und die rückten zusammen, wenn irgend etwas oder – jemand der Stadt schaden wollte. Und „zusammen rücken“ hieß da eben auch, dass man in wichtigen Dingen mit der Wache zusammen arbeitete. Mit der Erhebung Lloyds und dessen Wirken im Hafen, wurde der Zusammenhalt erst weniger und schlug dann – laut Hunkemeier – in vermehrtes Misstrauen gegen die Wache um. Mit dem Umschlagen folgte auch eine vermehrte Abscheu gegen „die da Oben“. Und der Hafen war verroht. Alte Werte wurden gerade in den letzten Zehntagen vor Lloyds Festnahme mehr und mehr über den Haufen geworfen, so Hunkemeier. Man müsse sich da ja nur mal den Fall um diese Nina ansehen. Einfach mal wen abstechen? Hatte es früher nicht gegeben. Und wenn doch, dann hatte der alte Leon ziemlich schnell dafür gesorgt, dass sich solche Leute entweder wieder an die Ehre des Hafens erinnerten oder die Biege machten. Aber Leon war vor fast zwei Jahren aus dem Hafenbecken gezogen worden. Unfall, hieß es da. Leon war von Ladung an einem Lastenkran am Kopf getroffen worden und ins Becken gestürzt. Und Leon war eben auch der gewesen, zu dem man hatte gehen können. Ob nun Wächter oder Hafenmann. Heute...? Nun, jemand wie der Leon war schwer zu ersetzen und so etwas musste ja dann auch erst einmal wachsen. Und man musste es fördern, das es wächst. Nicht, wie Lloyd es tat, versuchen im Keim zu ersticken das der Hafen eine Stimme hatte, seinen eigenen Rat. Heute könnte so jemand der Hannemann sein oder werden. Oder der Cosimo aus der Arena. Was die Suche nach Tilli anging, so hatte Hunkemeier eine kleine Truhe mit den persönlichen Gegenständen von Tilli. Die Frau, die ihn angeblich verlassen haben sollte, war nämlich fast ohne Gepäck verschwunden. Nichtmal die Bürste hatte sie mit genommen. Und so hatte Aidan zu Guter Letzt dann ein Kleid, eine Bürste mit ein paar Haaren, ein wenig mittelwertigen Schmuck und ein Bildnis von Tilli hatte Hunkemeier auch. |
03.10.2017 12:30:44 | Aw: Rache für die Wache? (#121609) |
Nutmeg | Bethsaba hatte von Aidan Tilli Hunkemeiers persönliche Gegenstände erhalten und diese sicher wie einen Schatz aufbewahrt. Sie würde Roan und Lueith, die beide ihre Hilfe angeboten hatten, dann alsbald zu sich nach Hause einladen. Dort hatte sie einen großen Ganzkörperspiegel, der sich wunderbar für eine Ausspähung eignete, und man wäre unter sich. Der Spiegel musste teuer gewesen sein und war fast auf sie zugeschnitten. Rosen und Ranken umrahmten das Prachtstück, in die Ranken um den Spiegel war teilweise selbst noch Spiegelglas eingesetzt als Dekoration. Sie breitete vor den beiden Zauberwirkern Tillis Hinterlassenschaften aus. Das Kleid wurde ordentlich auf den Sofatisch gelegt, sie strich sogar darüber um Falten herauszubekommen. Obendrauf legte sie den Schmuck, richtete auch diesen schön an, jedes Stück für sich. Alles ungefähr grob dort, wo es an einer echten Tilli sitzen würde. Ketten am Ausschnitt, Ringe auf das Ende der Ärmel. [b]So sah Frau Hunkemeier vor ihrem Verschwinden aus,[/b] meinte sie und zeigte das Bildnis, welches über das Kleid, an den Ausschnitt, gelegt wurde, damit sich die Drei die Züge der Vermissten anschauen und gut einprägen konnten. Über das Bildnis legte Bethsaba dann die Haare aus Tillis Bürste. [b]Wie fangen wir am besten an, Fräulein Lueith, Magus Tok?[/b] Bethsaba blickte zu den beiden Magiekollegen. |
03.10.2017 13:19:25 | Aw: Rache für die Wache? (#121612) |
Ashes | "Die Haare sind für ein Ausspähung am vielversprechensten, da diese ein Teil ihres Körpers waren. Gut auch, dass wir ein Bildnis ihrer haben. Dann erkennen wir sie unter mehreren Leuten noch wahrscheinlicher wieder". Aber er dachte auch über die Anomalien nach. Sie konnten den Zauber fehlschlagen lassen und vielleicht würde es sich genauso anfühlen, wie als wenn sie tot wäre. Naja, einfach machen und hoffen, dass es klappt. Nun richtete sich sein Augenpaar auf Lueith, was sie wohl sagen würde. |
03.10.2017 15:17:41 | Aw: Rache für die Wache? (#121618) |
Lyraee | Als der Termin, mit dem sie schon gerechnet hatte, schließlich feststand bereitete sich Lueith auf zweierlei vor: Tilli Hunkemeier finden. Als Leiche… oder als lebende Person. Dafür traf sie Vorkehrungen und brütete über ihrem Grimoire, prägte sich die Formeln und Sprüche der Erkenntnismagie ein um sie in ihrem Geiste zu verankern: "Ausspähung" und der wesentlich mächtigere Zauber des achten Grades [url=http://www.d20srd.org/srd/spells/discernLocation.htm]"Aufspüren"[/url]. Letzterer Zauber war aufwendiger und kräftezehrender, benötigte ein hohes Maß mentaler Stärke und eiserne Konzentration, doch er war im Stande sowohl Gegenstände als auch Personen nahezu unfehlbar ausfindig zu machen und den exakten Aufenthaltsort zu bestimmen. Und das über Ebenen hinweg. Suchte man Tilli Hunkemeier als Person und wäre sie womöglich tot und in das Reich ihrer Götter eingegangen, wären die heiligen Reiche jener Gottheit die Antwort auf die Frage nach ihrem Aufenthaltsort. Oder welche Wesenheit anderer Ebenen auch immer sonst Anspruch auf ihre Seele hatte. Soweit die Theorie. Läge man die Konzentration auf den Verbleib ihrer Gebeine oder sterblichen Überreste (was im Falle von Aidans Ermittlungen ganz gewiss nicht unerheblich war), wäre es fraglich ob eine Berührung der Haare als ehemaliger Teil jenes Körpers ausreichte, die Verbindung stark genug wäre. Und was, wäre der Körper verbrannt oder anderweitig zersetzt worden? Lueith unterbrach ihre makabren Gedanken. Eines nach dem anderen. Um eine [b]Person[/b] auf diesem Wege zu finden, war es notwendig die Person schon einmal gesehen oder einen Gegenstand zu haben, der ihr einmal gehört hat – hieran sollte es nicht scheitern. Die Gegebenheiten waren nicht optimal aber man musste eben mit dem arbeiten was man hatte und Beste daraus machen. Im Vorfeld hätte sie die Dame Geneva und auch Roan noch einmal aufgesucht um sicher zu stellen, dass beide Magiekundigen den achtgradigen Zauber selbst im Repertoire hatten und wenn nicht, des Magier Allerheiligstes, ihr Grimoire für Abschriften oder zur Herstellung von magischen Schriftrollen zur Verfügung gestellt. Nun stand sie dort gemeinsam mit der Dame Geneva und Roan vor dem merkwürdigen Altar von Tillis persönlichen Habseligkeiten. Sie atmete leise durch, trat heran und fasste die Gegenstände respekt- und pietätvoll vorsichtig an. Sie berührte das Kleid, den Schmuck, das Bild. Ließ die Haare durch ihre Finger gleiten um die unsichtbaren Fäden und Verknüpfungen herzustellen, derer sich die Erkenntnismagie bedienen konnte. Sie sah sich auch alles genau an. Endlich war sie fertig, fühlte sich vertraut genug mit den Gegenständen Tillis die sie vor sich hatten und richtete sich auf. Sie teilte Bethsaba und Roan ihre Gedanken mit, die sie sich zur Vorbereitung ihrer Zauber gemacht hatte und fügte schließlich an: "Ich würde vorschlagen wir beginnen mit dem Zauberspruch zur Aufspürung solange wir noch bei vollen Kräften sind und suchen nach Tilli Hunkemeier als Person die sie war oder noch ist und bündeln dafür unsere magische Energie. Ich habe in der kollektiven Anwendung von Magie noch nicht viele Erfahrungen sammeln können, daher wäre es für mich einfacher würde einer von euch die Verbindung zueinander aufbauen. Der Zauberspruch wird jedenfalls gewiss einiges von uns abverlangen. Sollten wir mit der Suche nach ihr als Person nicht weiterkommen, können wir vielleicht einen zweiten Versuch wagen und sie als… nun um ihre Leiche aufzufinden. – Was meint ihr?" |
03.10.2017 17:00:54 | Aw: Rache für die Wache? (#121625) |
Ashes | "Ja, über den Zauber sprachen wir auch schon auf der Terrasse...oder ..moment, war das mit euch Dame Geneva?" Verwirrt, wie er hin und wieder nunmal ist. "Deine Idee dahinter ist nicht schlecht. Lieber den schwierigeren Zauber zuerst sprechen, bevor man dazu später nicht mehr in der Lage ist, dafür würde er uns den genauen Ort nennen und ist nicht durch Wasser beeinflusst. Sehr gut überlegt. Dagegen steht die Theorie, dass nachdem man diesen anspruchsvolleren Zauber sprach, vielleicht nicht mehr genug Kraft für die anderen hat. Normalerweise ist das egal, weil ein Fehlschlag unwahrscheinlich ist, aber...wir sind auf Amdir und diese Insel macht selbst einen harmlosen Fehlerfreien Teleport zu einem Selbstmordzauber. ....Naja, aber gingen wir danach, ist eh jeder Plan hier auf der Insel hinfällig." "Lange Rede kruzer Sinn, machen wir es nach Lueith's Vorschlag, und sollten wir dann ausgelaugt sein, so sprechen wir die nächtsen Zauber ein anderes Mal. Wenn es klappt haben wir dann auch schon eine eindeutige Antwort. Oder was denkt ihr?" *Gen Beth sehend* |
11.10.2017 16:13:10 | Aw: Rache für die Wache? (#121813) |
Nutmeg | Bethsaba nickte zu Lueiths Ausführungen. Sie hatte selbst wohl nicht den Zauber zum Aufspüren in ihrem Zauberinventar, aber sie konnte von Schriftrollen lesen und würde sich wohl eine solche anfertigen oder anfertigen lassen. Dankend würde sie dafür aus Lueiths Grimoire kopieren, oder Roan die Schriftrolle machen lassen. Jedenfalls, ob auf die eine oder andere Art, hatte sie zur Suche nach Tilli eine solche vor sich liegen. [b]Gut...dann machen wir erst die Aufspürung. Ich würde vorschlagen, ich bin eher der Energiebündler. Ich habe den Zauber nicht gelernt, und kann nur mit der Schriftrolle einsteigen.[/b] Sie lächelte kurz. Und wenn es keine Einwände von Roan oder Lueith gab, man sich im Großen und Ganzen einig war, würde sie wohl auch anfangen, von der Schriftrolle zu lesen. Die Rolle war wohl recht kompliziert und den Zauber zu weben dauerte seine Zeit, in der sie hochkonzentriert zu sein versuchte. |
11.10.2017 17:12:17 | Aw: Rache für die Wache? (#121817) |
-emptySoul- | Minuten verstrichen. Die drei Zauberwirker saßen, durch den arkanen Fluss verbunden, beisammen. Konzentration schien den Raum nahezu greifbar zu füllen und nichts durchbrach die angespannte Stille, als die Stimmen der Drei, welche immer wieder die Formel rezitierten. Eine erste, sachte Vibration des Spiegels, welche das Spiegelbild der drei Personen davor erzittern lies als habe jemand einen Kiesel auf die Glatte Oberfläche eines Sees geworfen, kündete an, dass ihr Bemühen griff und eine Antwort nah schien. Das Bild des Spiegels wurde dunkel. Ein tiefes Schwarzblau zog sich durch das Glas, durchwoben von etwas, was man als Sternengeflecht deuten mochte, so man denn wollte. Und dann war es viel mehr ein Gefühl, denn eine wirkliche Antwort oder Bilder. Ein Gefühl von Ausgelassenheit und irgendwie auch von Liebe. Von Freude, Frohlocken ob guten Gelingens. Erleichterung, Daseinsfreude und Zufriedenheit. Ein Hochgefühl... und zugleich wieder Demut vor der Güte des Geschicks. Es war ein erhebendes Empfinden. Und das Echo dessen hielt in ihnen allen Drei auch noch an, nachdem der Zauber abgeebbt war. |
12.10.2017 14:25:24 | Aw: Rache für die Wache? (#121829) |
Lyraee | Lueith schwieg noch eine ganze Weile nachdem sie diese Empfindungen zunächst mit Verwunderung und Argwohn, schließlich aber mit Freuden empfangen hatte. Hin- und hergerissen ob sie sich für Tilli freuen oder ihren Tod bedauern sollte. Denn dass Tilli Hunkemeier tot war, daran hatte sie keine Zweifel. Sie vermutete nach einer Weile des Nachsinnens, dass ihre Seele in den Mondtoren bei der Göttin Lliira oder vielleicht Tymora ihre Ruhe gefunden hatte. Zumindest wünschte sie ihr dies. Vielleicht war es das Echo dieser erhebenden Gefühle von Gelingen und Zuversicht, das sie tief durchatmen und voller Entschlossenheit sprechen ließ: "Versuchen wir nun ihre Gebeine aufzuspüren." Sofern alle drei denn das Gefühl hatten, die Kraft hierfür noch aufbringen zu können und Bethsaba und Roan zustimmten. Es musste klappen! |
25.10.2017 21:10:24 | Aw: Rache für die Wache? (#122183) |
Nutmeg | Bethsaba ließ diese Gefühle länger auf sich wirken, atmete dabei etwas schwerer. Gefühle, verbunden mit Magie, war genau das, was sie stets antrieb. Und so blinzelte sie kurz etwas, als sie ins Hier und Jetzt wieder anlangt war. Sie räusperte sich dann. Und nickte Lueith zu. [b]Ja...versuchen wir, ihre Gebeine aufzuspüren. Das ist wohl momentan das Einzige, was wir noch für Frau Hunkemeier und ihren Mann tun können.[/b] Sie versuchte sich wieder zu sammeln und zu konzentrieren. Und würde dann, wenn alle bereit waren, und auch Roan noch die Kraft dafür hätte, versuchen, mit einem gemeinsamen Zauber Tillis Gebeine aufzufinden. |
25.10.2017 22:28:40 | Aw: Rache für die Wache? (#122190) |
-emptySoul- | Und so sammelte sich die kleine Gruppe der Arkanbemächtigten erneut. Abermals wurden Konzentration und Willen gebündelt – nun auf die Suche nach den sterblichen Überreste der Tilli Hunkemeier ausgerichtet. Eine Weile lang tat sich nichts. Das Bild im Spiegel blieb schwarz. Dann... zog sich etwas über die Oberfläche, das erst aussah wie Schnee. Aber es fühlte sich nicht kalt an. Zumindest dann nicht, wenn man während des Prozesses des Zauberns und den Erkenntnissen die man auf diesem Weg erlangte, von „fühlen“ sprechen konnte. Zucker, vielleicht? … jedoch war die kristalline Struktur zu fein, zu klein und wirkte irgendwie stumpf. Hinter diesem Netz aus Kristallen schien es dunkel zu sein. Eine Fratze zog im Dämmerlicht vorbei ein großes, unförmiges aber humanoides Wesen... und es hatte eine … Axt in der Hand? Ziemlich sicher befanden sie sich in einer Höhle. Waren das da... Schienenreste auf dem Boden? Oder vielleicht nur ein langer Schatten von einem Stalaktit. Von der Decke tropfte Wasser. Eigentlich alle drei beschlich da eine Ahnung, wo sie sich gerade befanden... [spoiler] Ich ging nun einfach davon aus, Roan macht mit. Und: Wenn ihr so nicht weiter kommt, nehme ich auch nen Int -oder Wis – Wurf entgegen und flüster euch was ;) [/Spoiler] |
26.10.2017 16:08:59 | Aw: Rache für die Wache? (#122194) |
Ashes | [spoiler]((Sry, wollte heute antworten, nachdem ich sah, dass da gestern was kam......habe halt den Überblick verloren. Tut einfach so, als käme es noch davor...wäre sonst sinnfrei. ))[/spoiler] Jedesmal, wenn Dame Geneva ihrer Magie freien Lauf ließ, musste er sich umso mehr auf die Aufgabe konzentrieren, aber inzwischen hatte er ja Übung darin. *Er blinzelte kurz, bervor er zusagt: "Gut, dann ziehen wir es durch". Und so versuchte er, mit den anderen beiden Wirkern, den Zauber zustande zu bringen. Wo sind die Gebeine? Der Zauber wurde darauf konzentriert. |
27.10.2017 20:15:33 | Aw: Rache für die Wache? (#122226) |
Lyraee | Die Flämmchen der entzündeten Kerzen flackerten als die Schwärze des Spiegels sich wandelte. Lueith atmete schwer und mühte sich ihre eigenen Impulse, die Bahnen die die Magie durch ihren Leib zog zu beherrschen und zu kontrollieren. Sie blieb ruhig, hielt Willen und Konzentration aufrecht, auch wenn es große Anstrengung kostete. Es lohnte sich. Bilder zeigten sich und verschwanden wieder. Lueith senkte die Hände, entspannte die Finger und wischte sich den Schweiß von der Stirn, berührte ihre Fingerspitzen und zog sachte die Brauen zusammen. [i]Salz... und ein Ungeheuer... Orks? Neh... etwas anderes. Im Lestrann vielleicht? Moment. An den Höfen, gab es da nicht...?[/i] "Eine Salzmine. Die alte Mine im Splittertal." Die Elfe wischte sich die Hand am Hosenbein ab. "Wir sollten Aidan über unsere Erkenntnisse informieren. Wir wissen nun, wo es sich zu suchen lohnt." |
28.10.2017 11:27:50 | Aw: Rache für die Wache? (#122233) |
Ashes | "Schienen in einer Höhle. Wenn in einer Höhle Schienen waren, dann hatte man vor, dort viel von etwas und vor allem viel Gewicht zu transportieren. Ließ auf Mine schließen. Wieder die in Lestrann? Wo der verfluchte Altar steht? Apropos....wollten da nicht eh Aidan und Nujaima nächst hin? Da waren doch Schrate......oder...gibt es vielleicht noch weitere Minen hier auf Amdir? Zuckerkörner haben eine glänzende Oberfläche.....zumindest vergleichte man diese mit Salz. Außerdem .....Zucker aus der Mine? Wer hat denn sowas schonmal gehört? Salz aber durchaus. Naja....zugegeben, er kannte sich nicht wirklich auf der Ascheinsel aus. Vielleicht gibt es da auch noch eine Mine, aber da würde er sich mit den anderen Beiden beraten. Wasser...ganz klar, ohne dieses gibt es keine Stalaktiden, passte zusammen. Ob es eine Karte mit einer Übersicht über alle Minen gab?" [spoiler]Kann mich noch erinnern, wie meine Mutter mich beim Keksebacken bat, ihr den Zucker zu reichen. Nicht beschriftet und in gleich aussehenden Behältern hatten wir sowohl Salz als auch Zucker. Ich als ahnungsloses Kind versuchte es durch eine Kostprobe herauszufinden....wie dumm, dass ich das Salz erwischt habe. Daraufhin erklärte mir meine Mutter, wie sich Salz und Zucker im Aussehen unterscheidet.[/spoiler] |
01.11.2017 14:47:19 | Aw: Rache für die Wache? (#122327) |
Ashes | Dann gebe ihm jener seine erkenntnisse weiter, wer ihn als erstes trifft. Und ja, Salzmine scheint hier am ehesten zu passen *bestärkt er Lueith* [spoiler]Werde schaun, dass ich dran denke.[/spoiler] |
02.11.2017 16:41:30 | Aw: Rache für die Wache? (#122353) |
Nutmeg | Bethsaba hatte die Bilder auf sich wirken lassen, und nickte dann zu Lueiths und Roans Worten. [b]Eine Salzmine, ja. Ich denke auch, die im Splittertal...ich kenne zumindest keine andere auf der Insel. Und die im Splittertal ist sehr weit verzweigt. Es wäre perfekt um etwas "verschwinden" zu lassen.[/b] Und selbstredend würde sie zustimmen, dass derjenige der drei, der Feldwebel Aidan zuerst sah, ihm die Ergebnisse mitteilen solle. Es zählte zwar für Tilli leider nicht mehr jede Sekunde...aber die Bergung sollte doch recht bald vonstatten gehen. |
03.11.2017 20:54:28 | Aw: Rache für die Wache? (#122386) |
-Depp- | Nach dem Gespraech mit Seamus am Abend kehrte der Webel am naechsten Morgen nachdenklicher in die Wache ein. Kurz musterte er den aushaengenden Dienstplan fuer die Hafenwaechter, und beschaeftigte sich dann den Vormittag ueber mit innendienstlichen Angelegenheiten. Einfach das, was ueber die letzten Tage so liegengeblieben war, und fuer das er nun Zeit hatte. So gedachte er wohl einfach die Zeit zu ueberbruecken, bis Hunkemeier seinen Dienst antrat. Und genau zu jenem wollte er dann auch und bat ihn um ein paar Minuten seiner Zeit, mit denen er gedachte sich mit ihm in eine ruhige Ecke zu verkruemeln. Zuerst erkundigte er sich da nach Hunkemeier selbst, wie es ihm gerade so ging. Kein ueberschwaenglicher, langer Smalltalk, keine unnoetigen Nettigkeiten, kein grosses um den Brei herum gerede. Aber eine einfache Floskel war es wohl auch nicht. Tatsaechlich schien das Wohlbefinden seines Kameraden von ehrlichem Interesse fuer den Tormiten zu sein. Ebenso erkundigte er sich, ob Hunkemeier derzeit irgendwas braeuchte. Noch Hilfe bei den Dingen, denen er seit dem letzten Mal nachgehen wollte. Ihm selbst teilte er mit, dass er die Sachen seinen Freunden gegeben haette, und die sicher alsbald Antworten haetten. Im Anschluss kam der Webel dann auf den Hafen und Lorne zu sprechen. Lorne solle eines der Opfer der Shariten an diese ausgeliefert haben, einen gewissen Matteo. Ob Hunkemeier den kannte, und ihm vielleicht etwas zu dem sagen konnte. Und was er denn im Generellen so von Lorne hielt? Der Tormit hat erzaehlt bekommen, das Hunkemeier wohl auch schon mit dem aneinander geraten war - konnte er ihm vielleicht sagen, wieso? Und wie lang das etwa her war? Recht deutlich wurde bei den Fragen wohl, dass den Tormiten dort irgendwas umtrieb. Er vielleicht auch Dinge im Kopf hatte, die er so erstmal nicht aussprach. Als sei etwas in seinem Hinterkopf, dass das Ganze fuer ihn zu einfach "mehr" machte, als nur Lorne. Die zu sorgenvollem Ernst zusammengezogenen Brauen ueber den aufmerksamen Augen sprachen da schlichtweg Baende. ~~~ Ein paar Tage nach dem Gespraech mit Hunkemeier waren die Antworten eingetroffen. Still und nachdenklich betrat der Webel die Kaserne, liess den Blick wandern, und atmete einmal tiefer fuer das Bevorstehende durch. Beinah muehseelig fanden seine Schritte den Weg durch die Raeumlichkeiten, hin zu der kleinen Waechterstube, in der Hunkemeier gerade einen Bericht schrieb. Mit dem Verweis, dass ihre Hilfe oben im Zellentrakt benoetigt werden wuerde, bat er den anderen Waechter und den Rekruten hoeflich aus dem Raum und wartete still, bis diese ihn verlassen hatten, bevor er seine Aufmerksamkeit zurueck auf Hunkemeier richtete. [i]"Wir haben Tilli gefunden."[/i], waren da zunaechst die einzigen Worte, die er hinaus brachte. Und obgleich die Worte an sich vielleicht noch Hoffnung zulassen wuerden, so zeigten sein Ausdruck und seine Gesichtszuege fuer den Waechter doch ziemlich deutlich, was sie wirklich bedeuteten. Das nach einem Moment des Schweigens gesprochene [i]"Tut mir Leid."[/i] untermalte die Bedeutung der Worte nur noch weiter. Ein Stueck weit war es wohl Mitgefuehl, dass dort mitklang, ohne dass es nun bemitleidend oder betuedelnd gewirkt haette. Eine schlichte, aufrechte Beileidsbekundung. Und dann verfiel er zunaechst in Schweigen, um Hunkemeier einen Moment der eigenen Verarbeitung zu goennen. Wie auch immer dies ausfallen mochte. Etwaige Fragen, die er vielleicht hatte, wuerde er ihm dazu beantworten. Und so er nicht von allein fragte, wuerde er es ihm eben von sich aus weitergeben, wenn er dachte, dass Hunkemeier bereit sei es zu hoeren. Sorgen, dass Tilli rastlos waere, muesse sich Hunkemeier keine machen. Sie sei an einem friedlichen, gluecklichen Ort nun. Ihr Koerper sei noch nicht geborgen worden, es bestuende von dem, was man herausgefunden hatte, aber die Annahme, dass sie sich in der Salzmine vor Mirhaven befindet. In den oberen Ebenen, dort wo man immer mal wieder auf Schrate stiess. Ein kleines Nicken ging dann Richtung der Ausgangstuer, als der Webel schliesslich abschloss: [i]"Ich begleite dich, wenn du moechtest, und halt' dir den Ruecken frei. Dann kannst du sie in Ruhe heim bringen."[/i] |
04.11.2017 22:32:48 | Aw: Rache für die Wache? (#122402) |
-emptySoul- | Hunkemeier wusste nichts konkretes von einem Matteo. Allein durch eine Beschreibung, mutmaßte er, dass er diesen Jungen vielleicht mal gesehen hatte – aber das lag lange zurück und sicher zusagen wollte er da nichts. Lorne selbst hatte Hunkemeier als „Wildes Tier“ in Erinnerung. Ein unangenehmer Geselle sei das gewesen. Besonders, nachdem er, Hunkemeier, raus spitz bekommen hatte, dass in der Arena scharf gekämpft wurde mit Todesfolgen, war er auf Lorne aufmerksam geworden und da auch direkt mit dem zusammen gerasselt. Und das, obwohl sich Hunkemeier eigentlich nur in der Arena etwas aufgehalten habe und sich eben umgehört. Da wäre der Lorne direkt am Staat gewesen und kaum das die ersten Worte gewechselt gewesen waren, sei Lornes Faust geflogen und das ganze habe in einer handfesten Prügelei geendet. Sein Feilchen habe direkt Fragen von Lloyd aufgebracht und nachdem er, Hunkemeier, diesem berichtet hatte, war der Fall „Scharfe Waffen in der Arena“ auch recht schnell nicht mehr der Seine gewesen. Das ganze habe sich vor Tillis Verschwinden ereignet, so im groben und ganzen vielleicht vor eineinhalb bis zwei (RL) Jahren. ~ Hunkemeier drückte auf Aidans Eröffnung die Kiefer zusammen und nickte dann still. Dann donnerte seine große Faust gegen die nächste Wand bevor er ausatmete und meinte: [i]“Ich hab mit gerechnet. Ist dennoch... scheisse. Scheisse. Aye. [/i] Dann lies sich Hunkemeier die Umstände berichten. Das seine Tilli nicht rastlos umher geistern musste sondern ein gekehrt war in das Reich der Götter, lies ihn – wenn auch wehmütig – etwas lächeln. Und dann trat er mit der Bitte auf Aidan zu, ob dieser nicht Tilli bergen könne. Er sei zwar Wächter, aber auch nicht mehr der allerjüngste und was Kämpfen anging, über das Nutzen der Fäuste hinaus... da war er sich nicht sicher, ob er sich da mehreren Schraten direkt erwehren könnte. Und Aidan am Bein hängen bei der Aktion, wollte er auch nicht. Er hingegen würde zum Kelemvorschrein wollen um alles Nötige in die Wege zu leiten. [spoiler] Sry für die späte und etwas lieblose Antwort – Späääätschicht. Und Hunke geht nicht Tilli bergen, damit ihr auch was davon habt. ;) [/spoiler] |
07.11.2017 18:23:19 | Aw: Rache für die Wache? (#122429) |
Ashes | Roan ging zur Haustür und hob die Lieferung auf, welche aus mehreren Schriftstücken bestand. Zuerst wurde natürlich der beiliegende Brief der Wache gelesen, welcher ihm schließlich bestätigte, was er dachte, nachdem er das Zeichen der Silberwächter sah. Es waren die Papiere für den Abgleich. Und schon ging es an die großen Vorbereitungen.....Tee kochen und Keksdose holen. Einige Zeit später saß er dann auch schon vor seinem Schreibtisch, alle Schriftstücke im oberen Bereich der Fläche nebeneinander ausgelegt. Den Abschiedbrief zog der kekskauende Mann zu sich heran und las ihn durch. Dann wurde der andere Brief mit ähnlicher Handschrift hinzugezogen, welcher ebenfalls gelesen wurde. Mal davon abgesehen, dass der erste Brief vielleicht trauriger war als der Andere, suchte Roan nach groben Abweichungen im Ausdruck oder nach Ausdrücken die in das Gesamtbild des Briefes nicht reinpassten. Würde er sie finden, wenn sie da sind? Das war nicht sicher, aber er konnte es ja mal versuchen. Weiter ging es damit, weswegen er die Papiere eigentlich bekam: Das Vergleichen der Schrift. Hierfür sucht er als erstes nach größeren Verdickungen in der Schrift. Es müssten jene Stellen sein, an denen im Text, eine merkliche Pause gemacht wurde, während sich die Tinte weiter unten im Kiel sammeln konnte. So eine Pause konnte mehrere Gründe haben. Entweder überlegte dann der Schreiber, was er als nächstes Schreiben musste, musste sich auf die Schrift konzentrieren, weil er diese fälschte oder aber, weil er mal eben was anderes machen musste. Hatten beide Briefe viele solche Verdickungen, so half ihm das nicht viel, aber sollte hingegen ein Brief recht flüssig geschrieben worden sein, so war die Wahrscheinlichkeit eines Originales hoch. Die Buchstaben aus beiden Briefen....passten sie wohl zueinander? Gewohnte Schreibgröße und Neigung, Gestaltung der Buchstaben durch Schnörkel oder zumindest Häkchen und so weiter. Vielleicht sind diese etwas undeutlicher, je schneller ein Text geschrieben wurde. Mal so nebenbei: .......Schreibe man einen Text mit der anderen Hand, damit er eine andere Handschrift hat, so ließe sich womöglich noch am ehesten dadurch eine Übereinstimmung erkennen, denn Schnörkel, Häkchen und Dergleichen sind eine Gewohnheitsache, welche vermutlich auch dann versucht wird auszuüben. Wie gut die Schrift dann aussieht, ist eine Sache der Übung. Der Täuschungsversuch könnte aber, wenn überhaupt, erst bei den anderen Schriftstücken vorhanden sein. Schließlich versucht ein Fälscher nicht mit der ungeübten Hand, ein fremdes Schriftbild nachzuarmen. Zu guter Letzt kam die Begutachtung der Tinte und des Pergaments. Natürlich mit dem bloßen Auge und so er die Mittel dazu hat, auch anderweitig, um die Inhaltsstoffe, vielleicht durch sowas wie einen Farbumschlag nach Hinzugabe eines Tropfen geeigneter Flüssigkeit, festzustellen. Diese Schritte wandte er bei allen Schriftstücken an. |
20.11.2017 13:20:46 | Aw: Rache für die Wache? (#122593) |
-emptySoul- | Roan brütete eine halbe Nacht lang über den Briefen, Schriftproben und Zeilen. Es war ein recht mühsames Unterfangen. Aber irgendwie war es das immer, wenn er Sachen von dem Webel zu machen bekam, oder? Aber wie Roan da so saß, den Schriften und Buchstaben bisweilen mit Lupe und Zwickel zu Leibe rückend, Tinte und Beschaffenheit des Pergamentes prüfend, Schnörkel- und Haken vergleichend das ihm beinahe die Augen tränten, kam ihm auch die eine oder andere Erkenntnis. Der Abschiedsbrief der Tilli Hunkemeier war keine Fälschung. Zumindest nicht nach seinem Ermessen. Es war sehr deutlich die runde, etwas einfache Schrift die sich auch in anderen Briefen, Einkaufslisten oder ähnlichem von ihr finden lies. Die Schnörkel und Haken passten alle, die Neigung der Buchstaben wirkte „gewohnt“ und nicht bemüht. Und doch wirkte der Brief nicht wie flüssig runter geschrieben. Was natürlich schon am unerfreulichen Inhalt gelegen haben könnte, dass die Verfasserin öfter mal Pausen eingelegt hatte, um zu überlegen. Alles in allem empfand Roan den Wortlaut den Tilli da gewählt hatte als „gestelzt“. Sie wirkten steifer als alles, was er sonst von Tilli schriftlich vor sich liegen hatte. Etwas, was natürlich auch auf den unschönen Inhalt zurück zu führen sein könnte. Papier und Tinte wirkten gewöhnlich. Da war nichts dran, was er irgendwie speziell zu ordnen konnte. Tinte und Papier vom Markt, wie es günstig hundertfach verkauft und genutzt wurde. |
03.12.2017 14:14:16 | Aw: Rache für die Wache? (#122765) |
-Depp- | Mit ruhiger Miene lauschte der Tormit den Worten und der Bitte Hunkemeiers, bevor er seinem Kameraden mit einem kurzen Nicken und einem einfachen "Sicher." seine Zustimmung zu der Bergung gab. Und dennoch lag hinter diesem einfachen Wort nicht nur eine gewisse Selbstverstaendlichkeit fuer die kameradschaftliche Hilfe, sondern auch und eine Zusicherung, die bei Hunkemeier den Eindruck erwecken koennte, dass der Tormit eher die Mine einreissen und jeden Stein einzeln umdrehen wuerde, als dass er ohne Tilli zurueck kehrt. Was den Kelemvorschrein angeht, so verwies Aidan seinen Kameraden an Hochwuerden von Erlenberge, so er ihm noch nicht bekannt sei, und sagte Hunkemeier zu, ihm an dem Tag Bescheid zu geben, an dem man in die Mine ginge, damit er dann im Tempel sein koenne (was er an dem Tag auch tat). Schliesslich, bevor der Webel Hunkemeier wieder in Ruhe liess, erkundigte er sich noch ob dieser noch irgendetwas brauchte - und sei es nur Gesellschaft bei einem Humpen.. --- Ein leises Seufzen verliess die Kehle des Tormiten, als er den Wagen nach Rueckkehr aus der Mine vor dem Kelemvortempel zum Stehen brachte und von dem Kutschbock hinab stieg. Das sachte Klopfen auf den bulligen Hals des Pferdes trug seinen ueblichen Dank an dieses, und wirkte dennoch getragener als es sollte. Im Anschluss wanderten seine Augen ueber den kleinen Friedhof, bis er den rauchenden Ludwig vor dem Eingang des Ossariums erblickte. Nach einem hoeflichen Gruss entschuldigte sich der Webel, ihn in seiner wohlverdienten Pause stoeren zu muessen, doch bat er darum, dass er im Tempel Bescheid gaebe. Waehrend er dann auf ein zweites Paar Haende wartete, trat er zum Ende des Wagens und oeffnete die Riegel der kleinen Ladeklappe, den Blick still auf die bedeckte Feldtrage gerichtet. Ob es nun einer der Helfer des Tempels oder Hunkemeier selbst war, der ihm zur Hand ginge - mit diesem wuerde er nach einem kurzen Nicken die Trage vom Wagen ziehen und stillschweigend hinunter in den Tempel bringen. Im Anschluss verweilte er noch etwas im Tempel, wohl einfach um den Waechter in den Momenten nicht allein zu lassen. Schweigend die meiste Zeit, was gab es da auch gross zu sagen. Zog sich zurueck, sofern Kalle Abschied nehmen wollte, und wartete derweil in der Halle. Und als Hunkemeier sich aus dem Tempel verabschiedete, hatte er wohl zufaellig noch den gleichen Weg. Nichts, in der ganzen Art, wirkte aufdringlich, oder betuedelnd. Es war wohl mehr ein stilles Angebot seinem Kameraden gegenueber, da zu sein. Und sobald dieser den Eindruck erweckte, dass das Angebot unerwuenscht sei, akzeptierte Aidan auch dies, und verabschiedete sich an der Stelle. |
22.01.2018 17:12:49 | Aw: Rache für die Wache? (#123599) |
-emptySoul- | Tilli Hunkemeier war also zu Hause. Hunkemeier selbst trauerte lieber still für sich. Es war nicht so, dass er Aidan fort gejagt hätte – aber ein Mann großer Worte oder gar Tränen – war er eben einfach nicht. Viel mehr konnte Aidan am nächsten Tag in der Wache fest stellen, dass Hunkemeier eine stille Wut entwickelt hatte. Und mit dieser Wut kam er dann auch auf Aidan zu, mit der einfachen Frage: [i] „Und wie jetzt weiter?“[/i] [spoiler] Ja... den Fred hatte ich aus den Augen verloren. Sorry. Deswegen auch jetzt hier etwas kürzer weil Faden und Flow auf der Strecke blieb. Es kann wieder Fahrt aufgenommen werden. [/spoiler] |
05.02.2018 21:31:05 | Aw: Rache für die Wache? (#123811) |
-Depp- | Die Augen des Tormiten hoben sich von den Zetteln, die gerade vor ihm auf dem Tisch lagen, an und schwenkten auf Hunkemeier um, als dieser zu ihm kam. Leichte Furchen legten sich bei seinem Anblick auf die zuvor glatte Stirn, und schweigend besah er sich fuer einige Herzschlaege die stille Wut, die in dem Waechter vor ihm aufkochte. Aufmerksam, vielleicht auch ein wenig forschend tasteten seine Augen ueber ihn, wie er wohl versuchte den Ursprung der Wut in dem schweigsamen Fleischberg zu ergruenden. Mit einem kleinen Ruck richtete sich der Webel auf, als sich seine Hand hob und er Hunkemeier in einladender Geste auf den freien Stuhl am Tisch deutete. [i]"Ich bin nicht sicher, was du nun meinst. Was unsere Gaeste im Kerker angeht, wird derzeit noch an den letzten Straengen gezogen und ermittelt, in der Hoffnung, dass man den letzten Dreck auch noch einfangen kann. Und in Hinsicht auf Tilli.."[/i] Ein leises, die eigenen Gedanken sammelndes Durchatmen unterbrach die Worte des Tormiten, lenkte den Blick kurz auf die Zettel neben sich, und schliesslich wieder auf Hunkemeier zurueck. [i]"..habe erstmal beim Kelemvortempel wegen Obduktionsergebnissen angefragt. Ich bin nicht sicher, ob und wieviel da nach der Zeit noch moeglich ist, aber vielleicht gibt es uns zumindest genug an die Hand, dass wir im Verhoer fischen koennen. Was das Verhoer angeht..."[/i] ..die mittlerweile wieder gesenkte Hand griff nach einer der Akten auf dem Tisch und er legte sie vor Hunkemeier, begleitet von einem leichten Nicken.. [i]"Samuel Kern.. Kennst du den naeher? Oder hast du eine bessere Idee, wer aus der Lloydt Gruppe am ehesten die schwaechsten Glieder sind?"[/i] Dann schwieg er erstmal,und musterte den Huenen bei seinen hoffentlich faustfreien Antworten, aufmerksam lauschend. So es tatsaechlich die Umstaende um Tilli waren, die seinem Kameraden auf dem Herzen lagen, ging der Webel im Anschluss weiter auf die Moeglichkeiten, die sich boten, ein. Ein Gesuch zum Verhoer von Kern und Wintersonne hatte er anscheinend schon eingereicht und wartete dort nun auf Antwort. Das groesste Problem fuer ihn war wohl die Zeit, die seitdem bereits vergangen war, und das Ganze erschwerte. Aber - davon ausgehend dass Hunkemeier damals nicht still gesessen hatte - war ihm vielleicht noch etwas aufgefallen, oder hatte es zumindest Ansaetze fuer ihn gegeben, denen er damals nachgegangen war? Seien es Nachbarn, die etwas gesehen hatten, gab es damals Schiffspapiere die auf eine Abreise hindeuteten, Unstimmigkeiten in der Wohnung oder sonst irgendetwas, das als Anfang fuer weitere Ermittlungen dienen koennte. Deutlich schweigsamer hingegen wuerde sich der Tormit verhalten, wenn es um die weiteren Prozedere um Lloydt und seine Leute ginge. Oder eher: Bedeckter. Dem Waechter konnte in dem Fall vielleicht sogar auffallen, dass der Webel gegebenenfalls mehr wusste, als er derzeit mit ihm teilte. Oder teilen durfte? Zumindest die Antworten nach weiteren, noch laufenden Ermittlungen waren eher vage und nichtssagend. Kein Umstand, der dem Webel besondere Freude in der Antwort zu bereiten schien. Oder vielleicht war es ja doch noch etwas ganz anderes, dass Kalle gerade umtrieb. Vielleicht lies es sich schon aus dem Gespraech mit dem wortkargen Mann erschliessen. Und wenn nicht, so wuerde er ihn wohl einfach fragen, was sein Blut gerade zum kochen bringt. |
07.02.2018 21:46:06 | Aw: Rache für die Wache? (#123851) |
Nutmeg | Hunkemeier atmete tief durch und setzte sich dann, nachdem er die Wut kurz beherrschen konnte. Aidan würde aber wohl fast greifbar spüren, wie es in Hunkemeier weiterbrodelte und auch einfach nicht zur Ruhe kam. [b]Ich will einfach...dass die endlich zur Rechenschaft gezogen werden![/b], platzte es dann aus dem Wächter heraus. Und dann wieder Durchatmen. Er rieb sich über die Stirn und schüttelte dann den Kopf. [b]Nein, den Kern kenn' ich nicht näher. Ich weiß nur, dass der viel schwafelte, immer. Bin dem eher aus dem Weg gegangen, kann dieses Gerede nicht leiden, dieses aufgeblasene...würde aber schätzen, wenn einer von denen auspackt, dann am ehesten dieser Schwätzer.[/b] Da nickte er doch überzeugt. Auf seinen Oberschenkeln, wo er die Hände niedergelegt hatte, ballten sich diese zu Fäusten. Auf Aidans Nachfragen hob er erst die Schultern, sichtbar musste der Mann wieder da in Wut an seine Tilli denken und wie sehr er sie vermisste. Sicher, er hatte damals die Nachbarn gefragt, nachdem er die Abschiedsbrief von Tilli gelesen hatte. Die hatten nichts gesehen, zumindest nichts, was ihm weitergeholfen hatte. Schiffspapiere hatte es auch keine gegeben, die man nun untersuchen könnte - so gut hatten die Attentäter - und da hielt er kurz mit dem Reden inne - die "Abreise" von Tilli nicht getarnt. In der Wohnung war auch nichts gewesen, zumindest war ihm nichts komisch vorgekommen. Und nun war es halt auch schon so lange her...am besten war wohl, man würde diese scheiß Mistkerle einmal befragen! Hoffentlich kam bald die Erlaubnis dazu! Hunkemeier fuhr sich durchs Haar und presste die Lippen zusammen, als er merkte, dass Aidan nicht alles sagten, was er wegen Lloydt wusste. Aber er akzeptierte wohl, dass Aidan es wohl eher nicht sagen [i]durfte[/i], zumindest landete nicht Hunkemeiers Faust wieder in Aidans Gesicht plötzlich. Kalle schwieg dann lange, ehe es wieder aus ihm herausbrach. [b]Ich will einfach, dass ich Ruhe finde, verstehste? Dass das alles mal Sinn macht, verdammt![/b] Und damit knallte er seine Faust auf den Tisch, stand auf und rauschte ab, eine Wutwalze, die sich in aller Ruhe beruhigen musste. ~*~ Und zwei Tage später würde Aidan wohl endlich die Erlaubnis erhalten, Wintersonne und Kern zu befragen. Dem Gesuch wurde stattgegeben. |
08.02.2018 13:31:31 | Aw: Rache für die Wache? (#123860) |
-Depp- | Die Augen des Tormiten folgten der Hunkemeier'schen Wutwalze, wie er aus dem Raum rauschte. Still und ohne grosse Reaktion verfolgte er seine Schritte und die Wut, die ihn begleitete. Als Aussenstehender haette man auf den ersten Blick meinen koennen, dass es den Webel nicht die Bohne interessierte. So man ihn jedoch besser kannte, bemerkte man recht deutlich den Aerger, der sich unter der ruhigen Aussenhaltung in ihm regte. Muskelstraenge, die sich begannen anzuspannen. Gesichtszuege, die verkniffener wurden. Und fuer eine Weile schien er so einfach in die Leere, die Hunkemeier in dem Raum hinterlassen, zu starren, auf etwas, das er nur vor seinem eigenen Auge sah. Jaeh unterbrochen wurde die Stille in der Kammer, als seine Hand mit einem Mal in aller Wucht gegen seinen leeren Holzbecher auf dem Tisch schlug und diesen quer durch den Raum gegen eines der Regale pfefferte. Noch waehrend der Becher in der Luft war, griff die andere Hand nach den Papieren auf dem Tisch, mehr grabschend als aufnehmend, zerknitterte das Pergament an den Stellen wo er es unsanft hielt. Damit erhob er sich, und leise Flueche vor sich hinmurmelnd sah man ihn Herzschlaege spaeter die kleine Arbeitskammer verlassen. Recht zielstrebig fuehrten ihn die Schritte zu dem Dienstplan, mit den Augen die Eingeteilten ueberfliegend, bis er die Schichten der Webelin Shen'aryl ausgemacht hatte. Und abhaengig von ihren Schichten versuchte er sie dann zeitnah abzufangen. Er kannte die Webelin nicht sonderlich, mit Ausnahme der paar Sachen die er durch die Lloydt'schen Nachforschungen wusste. Und da sie im Norden, und er im Sueden eingesetzt war, waren sich die beiden auch bisher nie sonderlich ueber den Weg gelaufen. Dementsprechend stellte sich der Tormit ihr erstmal anstaendig vor, bevor er sie zu einem Gespraech unter vier Augen bat. Sollte sie diesem zustimmen, zog er sich mit ihr in einen der kleinen Offiziersraeume zurueck. Ohne grosse Umschweife kam er dann auch auf den Punkt, weswegen er mit ihr sprechen wollte. Oder eher die Punkte.. Der eine war ihre damalige Degradierung unter Lloydt. Es interessierte den Webel wohl, wie es damals dazu gekommen war, was die genauen Vorwuerfe gewesen waren, und im generellen, wie ihre Einschaetzung zu dem damaligen Disziplinarverfahren war. Im Anschluss kam er auf das damalige Disziplinarverfahren gegenueber Hunkemeier zu sprechen. Der hatte damals Worte gegen den ehemaligen Kommandanten erhoben, und war dafuer ein paar Tage im Bau gelandet. Vielleicht erinnerte sie sich daran noch? Wenn ja, so hakte er dort nach, ob ihr in der Zeit irgendetwas im Lloydt'schen Umfeld, zu dem sie ja auch zu einem gewissen Mass gehoert hatte, aufgefallen war. Seien es Gespraeche, die hinter verschlossener Tuer gefuehrt wurden. Ein Thema, das schnell gewechselt wurde, wenn jemand hinzu kam. Einfach irgendwas, das in der Zeit in der Hunkemeier einsass, auffaellig an der Gruppe gewesen waere. Und zu guter Letzt wuerde er sich bei ihr nach dem Waechter Kern erkundigen wollen. Vielleicht wusste sie naeheres zu ihm? Vielleicht sogar zu seinem Familienstand, wie eng er noch mit seinen Eltern war, und ob sie generell ein gutes Verhaeltnis zueinander hatten. Ihren Worten lauschte der Tormit aufmerksam. Seine Gesichtszuege waren ernst, ein ganzes Stueck verschlossener, auch wenn es wohl nicht den Eindruck machte, dass es Antipathie war, die gegenueber der Webelin von ihm ausging. Im Gegenteil. In seiner eigenen Art konnte sie vielleicht erkennen, dass er durchaus dankbar fuer ihre Kooperation war, und auch ihr gegenueber keinerlei Vorbehalte zu haben schien. Nur seine Laune schien gerade wohl nicht an einem Punkt zu sein, an dem er huepfend durch die Korridore spazierte. |
06.03.2018 17:38:20 | Aw: Rache für die Wache? (#124220) |
Nutmeg | Aidan würde nicht lange suchen müssen. Tymora war ihm wohl hold, als er Shen'aryl gleich am nächsten Tag, kurz vor ihrer Schicht, in der Kantine erwischte. Die Halbelfe würde Aidan freundlich aber etwas distanziert wirkend folgen, um sich für ein Gespräch mit ihm zurückzuziehen. Im Offiziersraum angekommen, würden die fragenden Augen der Halbelfe auf Aidan zu ruhen kommen, als er begann zu reden. Auf seine erste Frage zu ihrer Degradierung schwieg sie kurz. Dann würde sie ihm, weiterhin distanziert wenn nicht unhöflich, antworten, dass es "eben einfach" Unstimmigkeiten zwischen Lloydt und ihr gegeben hatte damals. Er hatte sie teilweise aus Aktionen ausgeschlossen damals, bei denen sie gerne sich eine weitere Spore verdient hätte, und manchmal hatte er wirklich komisch auf sie gewirkt. Lloydt hatte wohl gemerkt, dass sie aufmüpfiger wurde und sich manchem verweigerte, was er anordnete, so dass es im Knall endete und sie das Verfahren am Hals gehabt hatte. Was, wenn Aidan sie fragte, irgendwo vielleicht gerechtfertigt gewesen war, aber deutlich übertrieben von Lloydts Seite aus. Er war da wirklich sehr empfindlich gewesen. Und so war sie eben degradiert worden. Und hatte dann versucht, sich Lloydt gegenüber ruhiger und neutraler zu verhalten, womit sie ja auch ganz gut gefahren war. Ja, an die Sache mit Hunkemeier erinnerte sie sich ganz dunkel. Aber nur daran, dass Hunkemeier eingesessen war...und es damals dann anscheinend eine eh turbulente Zeit für ihn gewesen war, mit der verschwundenen Frau und allem... Sie wiegte dann den Kopf und würde nachdenken. Sie hatte einmal ungefähr zu der Zeit von Hunkemeiers Disziplinarverfahren den Hohepriester bei dem Kommandanten vorsprechen sehen. Sie hatte sich nichts dabei gedacht, da er ja eben der [i]Hohepriester[/i] gewesen war. Hatte sich damals gedacht, dass es bestimmt um die Stadtsicherheit ging. Aber jetzt war natürlich alles anders zu bewerten, im Rückblick... Ansonsten hatte sie zu der Zeit auch öfters auf ihren Patrouillen durch den Hafen Lloydt aus der Arena kommen sehen. Das wäre ja an sich nicht seltsam gewesen bei so einem Mann wie Lloydt, aber er hatte sich alle Mühe gegeben, nicht direkt erkannt zu werden. Die Kapuze tief im Gesicht, Ruß ins Gesicht geschmiert, dicker Umhang, der den Körper kompakter erscheinen lässt und alles. Sie hatte ihn an seinem Gang erkannt - seltsam, dass ihr gerade das aufgefallen war, nicht? Aber sie war ihm dann auch einmal heimlich nachts gefolgt und diese Gestalt hatte sich wirklich als Lloydt entpuppt. Das war ihr auch komisch vorgekommen, aber sie hatte sich damals gedacht, dass er vielleicht verdeckt da ermittelt. Man wusste sowas ja nie. Bei der Nachfrage zu Kern runzelte sie die Stirn. Sie kannte Kern nur flüchtig. Er schwafelte eben viel, aber alles wirkte immer ein bisschen aufgesetzt, wenn Aidan sie fragte. Sie glaubte, er hatte eine Gefährtin, aber sicher war sie nicht. Verheiratet war er jedenfalls nicht, er trug keinen Ehering. Von seinen Eltern hatte er zumindest in ihrer Gegenwart nie wirklich etwas erzählt, was auf Streit hindeuten könnte, also ging sie schon davon aus, dass Kern noch Kontakt hatte mit Vater und Mutter... Die Halbelfe grübelte dann noch kurz und hob dann die Schultern, als ihr zu Kern nichts mehr einfiel. Und so schwieg sie wieder, wenn auch der Blick Aidan gegenüber weiterhin fragend war. |
11.09.2020 18:55:02 | Aw: Rache für die Wache? (#128190) |
Lyraee | Lueith wartete ab. In Reverie versetzte sie sich in eine Art Trance, die darauf lauerte, dass der Zauber einen schläfrigen Geist von Lorne zu fassen bekam, den er befallen konnte. Wäre der Zeitpunkt gekommen, so ließ Lueith die gewünschten Bilder und Emotionen in ihn fließen. Der Horror bestand nicht darin, dem gewissenlosen Bastard seine Opfer vor Augen zu führen um Mitleid zu erreichen. Vielmehr versuchte Lueiths Alptraumversion Lorne zu verunsichern, zu ängstigen, ein Bedrohungsszenario zu beschwören, dass ihn zum Handeln zwang. Oder das Gefühl einimpfte, das zu müssen. Es war ein heimtückischer, subtiler vielleicht auch ein absurder Traum… ein Traum aus dem man erwacht und der eindringliche Reflex anhält, irgendwie auf die Bedrohung zu reagieren. Ein Gefühl, das im Erwachen noch seinen Nachhall klingen ließ, wie eine Sturmglocke. Und zynischerweise, war diese Horrorvision gar nicht soweit von der Wahrheit entfernt.... [quote][i]Lorne sieht eine Frau; von durchschnittlicher Schönheit, von durchschnittlicher Statur – nicht vertraut aber doch entfernt bekannt allemal… allmählich kommt ihm dann die Erkenntnis und die Erinnerung: Das war doch die Frau von diesem Hafenwächter. Hunkemeier. Ihr Name war... Tilli. Das ist schon so lange her. Lornes Traum bedenkt sie mit Verachtung. Das Weib war doch längst Asche und Staub. Längst vergessen. Aber jetzt...Jetzt taucht sie plötzlich wieder auf, einfach so… mitten im Schlaf spukt das Weib ihm durch den Kopf – und dieses ungute, nagende Gefühl im Hinterstübchen etwas entsetzlich Nachlässiges und Dummes getan zu haben. Was...? Was ist es zum Teufel?! Ihr Gesicht. Ihr erbärmlichen Tod. Ihr Leichnam, der wie lästiger Abfall in die Tiefen der Salzmine vor der Stadt geworfen wurde. Er sieht alles in einem rasenden Tempo vor seinem inneren Auge vorüberziehen. Er sieht das herablassend blasierte Lächeln eines Allerweltsgesichtes. Der Buchhalter. Da war doch nocht etwas, etwas, das er vergessen hatte! JA! Da war ein Brief. Ja. Tilli Hunkemeier hatte noch einen Brief geschrieben, bevor er sich um sie gekümmert hatte. Lorne hat ihn in der Hand. Es ist ein Abschiedsbrief. Aber die Lettern verschwimmen vor seinem Auge. Sie tanzen unstet, formen unsinniges Kauderwelsch. Er strengt sich an, sein Geist rattert. Er weiß genau, das ist wichtig. SEHR wichtig, was da zu lesen ist! Er strengt sich noch mehr an. Sein Kopf platzt fast. Aber endlich! Da steht es doch: „Man hat mich dem Hund der Blut-Arena zum Fraß vorgeworfen. Lorne hat mich getötet. Der Hund aus der Arena war es. Er war es. Er war es. Er war es. Er war es. .... “ Mit einer störenden Vehemenz. Wieder und wieder. Er war es. Er war es. Der Schock fasst Lorne an den Gliedern, packt ihm richtig grob und eisig in den Magen. Er merkt, wie sich sein Körper im Bett herumwältzt, als er realisiert: Das war es. Ich hätte den Brief mitnehmen und vernichten müssen! Wie konnte er das nur vergessen! Darum lächelt der Buchhalter sein blasiertes Lächeln. Er sieht sich in schweren Ketten. Er sieht glühendes Eisen im Feuer. Und er erinnerte sich… das Weibsstück hatte den Brief in der Hand, als sie zur Salzmine verschleppt wurde. Und da lag sie immer noch. Da lag die anklagende Wahrheit in voller Beweislast mit schlichten Lettern geschrieben immer noch. Für jeden zu lesen, zu finden! Es brauchte nur einen unglücklichen Umstand... und diese Schlamperei wäre sein Verhängnis. Lorne wurde heiß und kalt. Heiß und kalt.[/quote][/i] Es war grauenhaft und verstörend. In seinem Bewusstsein dröhnte es erschütternd wie ein Glockenschlag: Du musst den scheiß Zettel holen und vernichten! Du musst! Es pochte in seinen Schläfen, stach ihm in die Ohren. Und langsam kam es ihm immer erschütternder: [b]Du musst jetzt aufstehen und dafür sorgen, dass der Zettel verschwindet![/b] Aber noch nicht. Noch hält ihn der Traum gefangen und paralysiert. Es folgen noch quälende Stunden, die ihn gefangen halten zwischen dieser Forderung, diesem Sog des Bedürfnis... und diesem schrecklichen Schlag der Gewissheit. |