22.06.2017 11:09:20 | [Schrift] Traktat über die Kampfmagie des Ostens (#119424) |
Samy | [b]Einleitung[/b] Kampfmagie ist so vielfältig wie die Personen, welche sie wirken. Sie reicht von dem kleinen Blendzauber, den ein Schurke der Wache entgegenschleudert, bis zu den Feuerwalzen der Feuermeister aus Thay; vom mächtigen Schutzzauber eines Schlachtenpriesters bis zum Beschwören eines Bären durch einen Schamanen. Über all diese Formen der Kampfmagie sollen andere Wissende berichten. Meine Aufgabe, als Prüfungsaufgabe der Akademie, ist ein Bericht von der Magie der Mönche des Ostens, die sie im Kampf anwenden und nutzen. Diese Form der Kampfmagie kann von der Unterstützung der eigenen Kampftechniken bis hin zum Beschwören mächtiger Geisterwesen reichen, von der Heilung und Stärkung bis zu schlagartigen Vernichtung des Gegners. Für Zauberer der Mittellande mag es seltsam erscheinen, aber die Theorie der Magie ist im Osten anders als hier in Faerun, wir haben z.B. 5 Elemente .... und doch funktionieren beide Arten der Anwendung - genausowie die uns erst recht vollkommen fremde Federmagie des fernen Westens. |
22.06.2017 11:28:51 | Aw: [Schrift] Traktat über die Kampfmagie des Ostens (#119425) |
Samy | [b]Caput I - die Quelle der Inneren Magie[/b] Die Magie derer, die man im Westen Mönche nennt, beruht vor allem auf der Innere Energie, dem Ki (oder auch Qi). Diese Form der Magie ist kein Widerspruch zu dem Konzept des Gewebes aus der Theorie Faeruns. Auch wir kennen das magische Gewebe, aufgrund unserer Unterscheidung in postive Drachen- und negative Tigerlinien vielleicht sogar etwas besser als hiesige Zauberer: wir wissen immer um die beiden Seiten der Magie, der Erschaffenden und der Vernichtenden. Aber diese Diskussion gehört nicht hier hinein. In Worten der Magietheorie Faeruns könnte man sagen, der Schwerpunkt liegt nicht in der Manipulation des Gewebes im Raum um den Zaubernden, sondern auf der Manipulation in und durch den eigenen Körper und dessen Bewegungen im Kampf. Daraus entspringt auch die Tatsache, dass östliche Magieanwender besser und eher ohne akrane Worte matamagisch zaubern zu lernen als ohne Gestiken und Bewegungen (oder heiligen Schriftzeichen). Natürlich können manche Kampfzauber auch den Raum direkt manipulieren, niemand will einen Feuerball durch seinen Körper leiten müssen. Aber die Mehrzahl der magischen Fähigkeiten der Mönche basiert darauf, die Magie in sich zu erschaffen und damit den eigenen Körper und Geist zu stärken. In eurem worten könnte man sicher sagen, die Verwandlungs- und Stärkungsmagie ist der zentrale Teil. Für Mönche des Ostens gibt es keinen wirklichen Unterschied zwischen den magischen Linien (oder dem Gewebe) und uns Sterblichen selbst. Wir sind Teil der Energie unserer Welt, sie umgibt uns, durchdringt uns, hält die Welt zusammen. Die Kunst des Kampfes der Mönche besteht darin, diese Energie der Weltmagie mit der eigenen Energie des Körpers und Geistes zu verbinden. Dazu entnehmen wir dem Gewebe den Teil, den wir brauchen. Je stärker die Energie des Qi ist, dest weiser und erfahrener ein Mönch ist, desto weniger muss er aus dem Gewebe entnehmen. Oder sich von Geistern oder gar Göttern erbitten. An dieser Stelle sei nur kurz erinnert, dass wir im Osten keinen so großen Unterschied sehen in den Elementen, dem Gewebe, den Geistern und Göttern wie hier in den Mittellanden. Und wir andere Akzente setzen. Hier nur ein kurzes Beispiel: Luft ist für uns kein Element. Das war ihr als Luftelement kennt, mit all seiner Magie und dessen Wesenheiten gehört zu uns zur Domäne des Windes und seiner Geisterwesen und Götter. Wie kann man seine Innere Energie finden, nutzen, verstärken? Durch Übungen in Meditaion, Kampftechniken, Arbeiten. Körper und Geist müssen im Gleichgewicht sein, gesund, um die Innere Energie zu nutzen. Daher gehören Speisevorschriften, gesunde Lebensweise und Übungen zur Körper- und Geistesstärkung immer dazu. Das wir östlichen Mönche in Klostern leben und lernen ist samit Teil unserer Magieerfahrung. Ebenso ist das Trainieren und Üben wichtig, um nicht die Kontrolle zu verlieren. Unsere Kampftechniken werden langsam einstudiert, bis der kröper sie beim Spielen eines Musikintrumentes ausführen kann, ohne den eigenen Geist zu brauchen. Dieser steht dann bereit, die Magie aus dem Gewebe zu nehmen und mit der eigenen Energie zu verweben. Es geht sicher ander auch wie man an der wütenden Berserkerwut manchen Nordländer kennt, doch ist dies nicht der Weg des östlichen Mönches. Der Verlust der Kontrolle ist ein warnendes Thema in vielen unserer Legenden und Chroniken, vor allem aus den alten Tagen, als die Welt jung war. Das Korrespondiert mit unserer Ansicht, dass manche Linien der Magie zerstörerisch wirken können. Diese Diskrepanz zwischen Positiv und Negativ ist ein zentraler Bestandteil der Weltsicht des ganzen Ostens. Alles hat zwei Seiten und der Mönch muss sein Gleichgewicht wahren, sonst kann die Magie ihn vernichten. |
25.06.2017 06:33:24 | Aw: [Schrift] Traktat über die Kampfmagie des Ostens (#119469) |
Samy | [b]Caput II - Kampfweise der östlichen Mönche Shou Lungs und deren Entstehung[/b] Die Quelle der Kampfkunst der Mönche des Drachenreiches basiert auf der Inneren Energie, dem Gleichgewicht von Körper und Geist und der Bewegung, um die magische Energie der Welt mit der eigenen zu verbinden. Erst später, mit mehr Erfahrung, kommen weitere Magiearten dazu wie die direkte Manipulation der Elemente und der Einsatz der geweihten Schriften und Symbole, genannt Sutren. Aus diesen Grundlagen entickelt sich die Kampfkunst des Mönches in kleinen Schritten. Um das Qi und das Gleichgewicht zu trainieren beginnen die eigentlich Kampftechniken mit langsamen Bewegungen von Armen, Händen, Schritten und dem Körper. Diese sind die Grundlage für die späteren, schnellen Kampfbewegungen und werden wie beim Einüben eines Musikintrumentes immer und immer wieder wiederholt und einstudiert. Der Körper lernt diese Bewegungen ohne die Kontrolle des Geistes auszuführen, die richtige Atmung steuert dann unbewußt die Energien. Erfahrene Mönche haben dann den Geist frei, den Gegener und die Umwelt während des Kampfes wahrzunehmen und so einen entscheidenen Vorteil. Das alles bedingt, dass schwere Rüstungen und schwere Waffen anfangs, und auch später meist, gemieden werden. Leichte, kleine Waffen wie Dolche oder Stäbe sind dagegen Teil des weiteren Trainings. Der Grund dafür liegt auch darin, dass diese Waffen immer und überall erhältlich sind. Rüstungen und Schwerter dagegen sind teuer - wie hier kostet ein Schwert den Gegenwert einer ganzen Kuh - und unterliegen Gesetzen. In Shou Lung dürfen nur Offiziere sie tragen, in den Inselreichen steht allein auf den Besitz einer Katana die sofortige Todesstrafe solange man selbst keiner ihrer anerkannten Krieger ist! Die Kampfmagie, welche die Mönche dabei lernen einzusetzen, bezieht sich auf die Stärkung des eigenen Körpers, der Inneren Energie und der Kampftechniken. Anders als arkane Zauberer benötigen Mönche für diese Fähigkeiten keine Zaubersprüche, teilweise nicht einmal bestimmte Worte. Diese magischen Kampffähigkeiten entspringen allein der Manipulation der Inneren Energie, durch Bewegungen, richtige Atmung, den eigenen Willen. Oft ist es schwer, eine dieser magischen Talente von erlernten Kampffertigkeiten zu unterscheiden. So lernen Mönche sich auch waffenlos gegen bewaffnete Angreifer besser zu verteidigen und schneller als normale ihre Schläge und tritte zu setzen ... aber wann genau das auf der Kampffertigkeit beruht und welchen Anteil gerade eben der Einsatz des Qi ausmacht, ist von Mönch zu Mönch und von Situation zu Situation unterschiedlich. Woher lernten die ersten Mönche, diese inneren magischen Fähigkeiten einzusetzen? Durch die Beobachtung der Welt. Zwar wurden den ersten Mönchen von den 9 Unsterblichen und ihren sterblichen Gefährten wie z.B. Wenshu, die Magie gezeigt und - vor allem im arkanen und schamanistischen/klerikalen Bereich gezeigt und gelehrt. Nach den alten Sagen aber wurde den Mönchen zur Aufgabe gegeben, die Natur zu beobachten und zu lernen. Heutzutage ist dieser Ansatz klar: das Qi einzusetzen kann man nicht von aus Lehren wie arkane Magie, sondern nur selbst trainieren. So zogen sich die ersten Mönche des Ostens in die Natur zurück und beobachteten, was sie sahen. Die Elemente - Feuer, Erde, Wasser, Holz und Metall -, die Geister der Natur - Wind, Eis, Sand - und vor allem die Geister der Tiere. Daraus entwickelte sich eine Tradition, die heute für die Kampfweise der östlichen Mönche steht wie keine andere: die Einteilung der Kampfstiele nach Tieren. Jeder Kampfstiel wurde, der Legende nach, von einem Tier inspiriert, jede Bewegung, jede Schlag- oder Trittabfolge. So gibt es den Stiel des südlichen Tiger und des nördlichen Löwen, den der Schlange und den des Kranichs. Im Lauf der Zwit vermischten sich Teile der Stile und es entwickelten sich Mischstile, die nach dem Kloster oder der Gegend, in denen sie gelehrt werden, benannt sind. Und als die Mönche in die Städte zurückkehrten bemerkten sie, dass sie ein Tier gang vergessen hatten und beobachteten den Menschen. Die jüngsten Stile - wenn man von Jahrtausenden von jung sprechen kann - entwickelten sich daraus. |
25.06.2017 06:49:08 | Aw: [Schrift] Traktat über die Kampfmagie des Ostens (#119470) |
Samy | [b]Caput III - die Kampfmagie der östlichen Mönche[/b] Es gibt einige grundlegende magische Techniken, die die meisten Mönche der östlichen Tradition zu meistern lernten. Aufgrund der Notwendigkeit, den eigenen Körper zu kennen, entickelte sich das Wissen um bestimmte Energiepunkte des Körpers, mit denen das Qi verstärkt oder blockiert werden kann. Eine der häufigsten Kampftechniken basiert darauf, beim Gegener diese Punkte gezielt zu treffen und damit dessen Qi zu blockieren: J? y?n D?jí - der betäubende Schlag. Zur Verstärkung wird bei dem Treffer ein teil des eigenen Qi an den Gegner weitergeleitet, um die Blockade effektiver zu machen. Das wiederum führt dazu, dass ein Mönch nciht 1000 solche Schläge vollführen kann sondern nur soviele, wie er selbst Qi zur Verfügung hat. Im Gegensatz zu den Legenden vermögen allein Meister des Kampfes, mit einem solchen Schlag einen Gegener vollkommen das Bewußtsein zu rauben. Oft betrifft die Blockade nur einen Körperteil wie einen Arm oder die Sehfähigkeit und ist nicht von allzulanger Dauer. Dennoch ist es eine gefürchtete Kampftechnik, die so gut wie jeder Mönch erlernt. Übrigens ist diese Technik und das Wissen über den eigenen Körper auch die Grundlage, dass erfahrene Mönche sich selbst heilen können, indem sie ihren Qi-Fluß verstärken und dorthin leiten, wo Heilung notwendig ist: Tí Fùyuán. Der Einsatz des Qi ist sogar noch grundlegender. Wir Mönche können mit unseren Schlägen und Tritten einen Teil des Qis destruktiv weiterleiten und damit mehr Schaden anrichten als ein normaler Schlag oder Tritt es vermag: Qí D?jí. Oftmals ist dies aber gar nicht notwendig. Da erfahrene Mönche ihren Geist im Kampf frei haben, um den Gegener genau zu studieren, können sie den Angriff des Gegners besser vorausahnen und so ausweisen, sondern auf gegen den Angreifer selbst richten. In dieser Technik des Niederwerfens oder Entwaffnens vermengen sich wieder magische Technik mit erlernter Kampffertigkeit. Diese Beispiele der magischen Kampfweise der Mönche soll zweierlei zeigen: 1. Die Magie des Kampfes ist untrennbar mit dem Kampftechniken selber verbunden. Ein Möch kann nicht wirklich trainieren oder andere unterrichten, ohne mehr oder weniger - kontrolliert - diese magischen Techniken mit einzusetzen. Und es ist schwer zu sagen, wo das eine beginnt und das andere endet. Zwar kann man das Qi erst nach langem Training wirklich, magisch einsetzen. Aber jeder hat diese Innere Energie und kann durch das Lehren der richtigen Atmung und der Bewegungen einen Teil davon nutzen - ohne das es gleich eine wirtlich magische Technik wäre. Das Qi ist Teil von uns und der Weltenergie - eine Unterscheidung wie z.B. zwischen magisch begabten arkanen Zauberern und Nicht-Zauberern ist hier sinnlos und nicht möglich. 2. Die Kampftechniken, magisch oder nicht, die man an einem Ort wie den Dojo unterrichten kann, stärken den eigenen Körper und Geist. Sie manupilieren nicht die Umgebung und stellen somit viel weniger eine Gefahr oder Magieanwendung im klassischen Sinne dar. |
25.06.2017 06:57:07 | Aw: [Schrift] Traktat über die Kampfmagie des Ostens (#119471) |
Samy | [b]finis - Ausblick[/b] Die Kampfmagie der Mönche basiert auf anderen Grundsätzen wie die Kampfmagie der arkanen Tradition. Aber im Grunde basiert alles auf der Magie unserer Welt und unserer Fähigkeit, diese zu nutzen. Während es als an einem Trainingsort wie dem Dojo um die Stärkung der eigenen Energie geht sowie um kmpftraining allgemein, könnte eine Ort wie die Akademie dazu dienen, die Kampfmagie beider Arten zu verbinden. Da ich, Wu Hou, durch meine Lehrjahre im Kloster des Wenshu, sowohl Magie der östlichen möche lernte wie die Anwendung der arkanen Magie - und der Gabe der Geister - bitte ich hiermit um die Erlaubnis, eine solche Forschung zu beginnen. Ich selbst habe dabei noch viel zu lernen in der arkanen Magie, vor allem der Kampfmagie wie sie in den Mittellanden ausgeübt wird. Umgekehrt denke ich jedoch, kann ich daran interessierten Akademiemitglieder darin unterrichten, die Kampfmagie der Mönche kennen zu lernen und das zu lernen, was ihnen nützt. Vor allem das Training des eigenen Körpers scheint nicht sehr hoch im Kurs zu stehen und den Schülern - und manchen Lehrern. [i]Wi Hou geschrieben im 6ten Mondes des Jahres XXXX[/i] |