13.05.2017 18:56:08 | Schrein der drei Donner (#118316) |
Lisk | Hinter einer unscheinbaren Tür in der schmalen Gasse zwischen Markttunnel und Dojo findet sich der Schrein der drei Donner. Einst von einem ehemaligen Stadtrat und Hoarpriester Lhoorn gebaut, bietet er eine Anlaufstelle für Solche, die Gerechtigkeit suchen oder auch Solchen, die Rache fürchten. Gerüchte und Geschehnisse um den Schrein und seine dort wachenden Personen seien hier gesammelt. |
13.05.2017 19:00:43 | Aw: Schrein der drei Donner (#118317) |
Lisk | Was bisher geschah: [url=http://www.amdir.de/index.php?option=com_kunena&func=view&catid=15&id=95170&limit=6&limitstart=66&Itemid=128#116631]Erste Schritte eines neuen Priesters[/url] [url=http://www.amdir.de/index.php?option=com_kunena&func=view&catid=15&id=95170&limit=6&limitstart=78&Itemid=128#117631]Nach inoffiziell offizieller Schreinübernahme[/url] [url=http://www.amdir.de/index.php?option=com_kunena&func=view&catid=15&id=95170&limit=6&limitstart=78&Itemid=128#118053]Vertrauen wächst...[/url] |
13.05.2017 19:10:33 | Aw: Schrein der drei Donner (#118318) |
Lisk | [b]...und will nicht enttäuscht werden[/b] Er nahm sich der Fälle, die die Hafenleute an ihn herantrugen, an. Es spielte keine Rolle, ob es nach einer Nichtigkeit klang. Er hörte zu, beriet, trennte Streithammel wenn eine Situation zu eskalieren drohte, schlichtete, vermittelte, sprach Machtwort aus, oder aber ließ manches Mal eine Eskalation auch zu und wachte über einen Schlagaustausch, um dann einzugreifen, wenn die Kontrahenten seiner Meinung nach genug Dampf abgelassen hatten. Manchmal brauchte es einfach auch nur das, damit Kumpel im Anschluss wieder gemeinsam anpacken oder trinken konnten. Und wenn es dabei zu Blessuren kam, oder auch allgemein, wenn Krankheiten, Fluch, Aberglaube oder Spuk im Spiel war, ließ er nach Nujaima schicken. Nur bei Diebstählen konnte er nur bedingt weiterhelfen. Wenn es nicht gerade ein Gegenstand von persönlicher Bedeutung war oder eine Existenz durch den Diebstahl bedroht wurde, vermochte er selbst nur ein Apell an mutmaßliche Gauner zu richten. Ob schlechtes Gewissen und die Last von Schuld, die Ernest in diesen Fällen recht ausführlich ausschmückte, half verschwundene Dinge wieder auftauchen zu lassen, blieb dahingstellt. Allerdings hatte er durchaus ein Auge auf Regelmäßigkeiten solcher Fälle. Sollte er den Eindruck bekommen, dass organisiertes Verbrechen dahintersteckte oder der ohnehin schon wenig wohlhabenden Gemeinschaft schwerer Schaden entstand, würde er sich der Sache doch intensiver widmen, womöglich auch widmen lassen: Wozu kannte man Leute mit Verbindungen in die "Unterwelt"? Den Frauen wiederum konnte und wollte er helfen. Er musste sich vielmehr am Riemen reißen nicht voreilig zu handeln, wenn eine von ihnen den Schrein betrat und er aus ihren Blessuren und zwischen ihren Worten mehr las als "hingefallen". Er wusste, dass Nujaima sie an ihn verwiesen hatte, daher waren sie sich wohl bewußt, dass er als Hoarpriester weitaus mehr tun würde, als nur ihren Sorgen und Nöten zu lauschen. Allerdings nicht ohne zu erforschen, welches Verhältnis zu dem Mann bestand: Furcht? Im Grunde doch Liebe? Ungesunde Vergötterung? Oder was die Ursache der Gewalt war: Alkohol? Haustyrann? Aufbrausendes Gemüt? Perverses Vergnügen? Es war weniger erheblich dafür, [i]ob[/i] der Mann eine eigene Abreibung ganz im Sinne von "Auge um Auge" erhielt. Die erhielt er in jedem Fall, ein jedes Mal wenn Ernest es bemerkte oder es an ihn herangetragen wurde, dass er zuhause einmal wieder die Faust hatte sprechen lassen. Der Hafen war verwinkelt und in den Nächten auch dunkel genug, um einen persönlichen Moment zu sichern, um dem Kerl die eigene Taten schmecken zu lassen, indem Ernest ihm eine Predigt mit Wort und Faust hielt, die er besser nicht vergessen sollte. Das Hintergrundwissen war eher wichtig, um einzuschätzen ob bei dem Mann überhaupt Aussicht auf Besserung bestand. Womöglich brauchte er über den Denkzettel hinaus selbst Hilfe, um den Auslöser für diese Taten beseitigt zu bekommen. Oder ob die Frau nicht besser beraten war sich zu trennen - wenn sie das überhaupt erkennen konnte und sich nicht verzweifelt an einer weltfremden Illusion eines perfekten Ehemannes festklammerte, dem sie eine schlechte Frau war. Am allerwichtigsten war es ihm jedoch zu erkennen, ob die Frau durch sein Eingreifen in größere Gefahr geriet als ohnehin schon. Solche Härtefalle brauchten besondere Aufmerksamkeit, und er dabei definitiv Verstärkung. Dass er sich mit seinen Taten im Hafen nicht nur Freunde machen würde, war ihm klar. So war es schon immer gewesen, und so würde es auch immer sein. |
15.05.2017 20:39:37 | Aw: Schrein der drei Donner (#118384) |
Nutmeg | Bei den Hafenarbeitern und anderen Streithammeln, die sich wegen einem Würfelspiel, einer Frau oder auch Gold zerstritten hatten, holte sich Ernest schnell Respekt, indem er nicht hohepriesterlicher als der Hohepriester war. Sein Rat war da ebenso geschätzt wie die Tatsache, dass er auch manche Angelegenheit überwacht eskalieren ließ. Die Menschen im Hafen waren teilweise rau, Gewalt war bei vielen, was sie kannten und wie sie Probleme lösten. Wussten sie sich nicht mehr zu helfen, klärte oft solch ein Gewitter erst die Streitigkeiten, die entstanden waren. Natürlich nicht immer. Aber sie gaben ihm durchaus das Gefühl, dass er mit seinem Rat und seiner Tatkraft ihnen eine Hilfe war. Auch in kleinen Dingen. Organisiertes Verbrechen würde ihm wohl eher weniger unterkommen, man war wohl wenn dann darauf bedacht, den Armen nicht zu schaden. Dort konnte man ja eh nicht wirklich etwas holen. Das lohnte sich quasi nicht wirklich. Die Frauen, die zu ihm kamen und "hingefallen" waren, ähnelten sich alle in ihren Geschichten, mehr oder weniger. Sie waren einfache Frauen - keine Bildung, kein Gold, einfache Gemüter - aber nicht dumm, einfältig oder naiv. Beiweitem nicht. Das Leben hatte sie gezeichnet, viele waren früh schwanger geworden, hatten den "Traummann" geheiratet und gemerkt, wie Armut, Frustration, Alkohol und/oder Enttäuschung einen Alptraummann aus ihm gemacht hatten. Die Gründe, wieso die Frauen bei ihren Männern blieben, waren unterschiedlich. Liebe, meistens. Das, was sie dafür hielten. Die Erinnerung daran, als er noch gut und lieb zu ihnen gewesen war. Manches Mal hielt sie auch die Tatsache, dass sie von ihrem Mann abhängig waren. Wer sollte für die Kinder sorgen? Die Männer, denen Ernest in den dunklen Gassen "predigte", waren ebenso unterschiedlich und doch gleich - ähnlich wie es bei ihren Frauen der Fall war. Viele tranken, viele arbeiteten bei den Docks als Tagelöhner, gingen morgens hin und schauten, wieviel Arbeit es heute für sie gab - wenn überhaupt. Gab es keine, konnten sie für den Tag kein Geld verdienen. Und gaben sich dem Suff mit ihrem Restgeld hin, sich als Versager fühlend und dies an den Frauen auslassend. Solche Männer konnte Ernest leicht einschüchtern. Predigt mit Faust reichte aus, um die Herren bewusster mit ihren Familien umgehen zu lassen. Vielleicht nicht beim ersten Mal..aber der Hafen hatte wirklich viele Ecken... In seltenen Fällen würde Ernest auch die Männer später als Besucher im Schrein haben. Hans und Peter, zwei Ehemänner, denen Ernest "gepredigt" hatte, suchten ihn tatsächlich auf, um sich neben den rächenden Schlägen Rat zu holen. Es war die Ausnahme, aber es war eine erfreuliche Ausnahme, die einem das Gefühl gab, nicht umsonst das zu tun, was man tat. Ernest lernte auch andere Seiten natürlich kennen. Manch betrunkener Ehemann reagierte noch aggressiver auf seine Frau, wenn diese sich bei "dem Priester" im Schrein herumgetrieben hatte. Die war da doch sicher nicht nur zum Reden, der kannte seine Frau doch... Solch ein Härtefall war Nina. Sie war zu ihm gekommen nachdem sie sich von Nujaima eine Wunde hatte behandeln lassen, weil sie die Treppe herunter gefallen war. Natürlich aus Tollpatschigkeit. Nicht wegen irgendwas - oder irgendwem - anderem! Sie war intelligent, auf ihre Art. Und doch blieb sie bei diesem Mann, der sie demütigte und prügelte. Der ihr auch einfach irgendwann verbot, zu Ernest zu gehen um zu reden. Der Ernest selbst bei seinen Freunden schlecht machte. Der seiner Frau bewusst Gewalt androhte, sollte sie noch einmal zum Schrein gehen. Der eindeutig nicht aus dem eigenen Gefängnis seiner Seele heraus um sich schlug, sondern ein seltsames Vergnügen daran entwickelt hatte. Vielleicht würde Ernest einen Weg finden, diesen Mann zu ändern. Vielleicht nicht. Die Zeit würde es wohl zeigen, als sich Ernest immer mehr einlebte. Sich Freunde und auch Feinde im Hafen schaffte. |
30.05.2017 11:30:09 | Aw: Schrein der drei Donner (#118697) |
Lisk | Auch wenn Ernest Erkenntnis gegenüber Einschüchterung vorzog, war es ihm ausreichend solange es denen half, die ansonsten darunter zu leiden hatten. Solange die Ehemänner nicht erneut die Faust erhoben, sah er auch keinen Grund dazu daran zu erinnern, wie es sich anfühlte das Opfer zu sein. Aber er behielt sie im Auge, soweit es ihm möglich war. Immerhin ließ Trostlosigkeit schnell vergessen. Trostlosigkeit war es allerdings nicht, die Ninas Mann antrieb. (Wie hieß der Kerl überhaupt gleich nochmal? Ernest schlug in seinem Büchlein nach, in dem er Buch führte und fand keine Notiz dazu. Ungewöhnlich, dass er so einen Namen vergessen konnte.) Nachdem dieser nach einigen "Predigten" immer nur noch aggressiver gegenüber Nina wurde, unterließ Ernest weitere Lektionen. Vorerst. Sofern sie nicht ohnehin schon seinem Schrein fern blieb, riet Ernest ihr um ihr eigenes Wohl willen dazu, Nujaima würde sich um sie kümmern, und es würde Alles gut werden. (Wie er diese Floskel insgeheim hasste, da er sie für eine Lüge hielt. Und doch war es manchmal das einzige, was man aufbieten konnte, um eine Seele nicht an die Hoffnungslosigkeit zu verlieren.) Immerhin waren es in diesem Fall keine leeren Worte. Ernest war zu dem Entschluss gekommen, dass er Nina (und ihre Kinder, sofern sie welche hatte) aus dieser Misere herausholen musste. Womöglicherweise reichte allein das schon aus, dem Kerl vor Augen zu führen, was er ohne seine Familie war, was er an ihr hatte. Und wenn nicht, dann konnte Ernest noch immer andere Seiten aufziehen ohne Nina zu gefährden. Doch ehe es soweit war, musste einiges vorbereitet und organisiert werden. Nujaima wollte Nina auf die Aktion vorbereiten. Marja sollte auf den Höfen nach Unterschlupf fragen. Ernest hielt den Platz für einigermaßen sicher und auch geeignet. Dort würde sie ihr Mann sicher nicht so schnell vermuten und aufspüren können. Und einige weitere Personen mussten noch eingeweiht werden, um die Sache möglichst reibungslos - zumindest für die Frau - verlaufen zu lassen. Männer wie Hans und Peter durften darüber auch nicht in Vergessenheit geraten. Sie waren tatsächlich die erfreulichen Ausnahmen, bei denen sich Hoars Weg bewährt hatte, die aufgrund Erfahrung am eigenen Leib realisiert hatten, was sie taten, und sich eingestanden hatten, dass sie ein Problem besaßen. Blieb nur noch mit ihnen gemeinsam in Gesprächen zu erörtern und zu ergründen: Was war die Ursache für die Gewaltausbrüche? Womöglich gab es Mittel und Wege sie in den Griff zu bekommen. Man musste nur einen Ansatz finden. [spoiler]((Bzgl. dem Mann von Nina wird gerade IC einiges in Bewegung gesetzt. Ich würde mich melden, wenn es soweit ist. Außer natürlich es gibt etwas, was vorher von Deiner Seite aus passiert. Rest kann weiterlaufen.))[/spoiler] |
30.05.2017 21:29:23 | Aw: Schrein der drei Donner (#118726) |
Nutmeg | Ernest würde in seinem Büchlein wohl notiert haben, dass Ninas Mann den Allerweltsnamen Karl hatte. Vielleicht hatte er ihn deswegen vergessen. Karls gab es wie Sand am Meer im Hafen. Nina würde irgendwann wirklich, von Karl bedrängt, Ernest und dem Schrein fernbleiben. Bei ihrem letzten Treffen, in dem er ihr gesagt hatte, dass schon alles gut werden würde....vielleicht würde er da nie ihren Blick vergessen. Sie hatte ihn angesehen, mit dem stummen Wissen, dass es eine Floskel war. Sie hatte es nicht ausgesprochen, um ihm und sich nicht die Illusion zu rauben. Aber sie [i]wusste[/i] es einfach, das hatte er gesehen. Auch Nujaima würde wohl Nina nicht mehr als Besucherin empfangen, Nina hatte sich einfach zurück gezogen. Aber Nujaima sah sie eben doch auf ihren Streifzügen im Hafen. Und sie sah immer "hingefallen" aus, aber dafür dennoch mit dem ihr eigenen...man konnte es wohl Stolz nennen. Wenn der Mistkerl nicht dabei war. Tymora sei Dank hatten Karl und sie keine Kinder, die unter diesem Tyrann leiden mussten. Und so würden wohl die Vorbereitungen ihren Lauf nehmen, um Nina zu retten. Ernest konnte sich wirklich rühmen, Hans und Peter geholfen zu haben und in Gesprächen weiter zu helfen. Die beiden wirkten immer mehr verschämt, wie sie sich der Gewalt gegen die Menschen hingegeben hatten, die sie doch eigentlich liebten. Aber wenn man eben keine regelmäßige Geldquelle hatte, bis auf etwas Gaunerei... und auf jeden Kreuzer angewiesen ist...und dann hatte die Familie und man selbst Hunger und man kam sich so nutzlos vor - was sollte man da tun? Vor allem wenn man dann noch trank, um das alles zu vergessen und plötzlich noch weniger Geld hatte.... [spoiler]((Vorerst passiert bei Nina nichts (Schlimmes), meldet euch einfach wenn ihr mit eurem Plan soweit seid - danke fürs Aufgreifen dieses Falls :) ))[/spoiler] |
03.06.2017 16:37:01 | Aw: Schrein der drei Donner (#118839) |
Lisk | Man sollte meinen, dass man sich mit der Zeit, wenn man sich mit Schuld und Sühne befasste, irgendwann abstumpfen würde. Blicke wie Ninas trafen noch immer. Doch auch wenn sie sich von ihm im Stich gelassen glaubte, musste es eben für den Moment so sein. Vielleicht konnte er zumindest Hans und Peter neue Perspektive aufzeigen. Weiterhin auf ihrer Schuld herumzureiten brauchte er nicht. Stattdessen musste er etwas finden, dass ihnen dieses Gefühl der Nutzlosigkeit nahm, sie beschäftigte, wenn sie einen Tag mal wieder keine Arbeit hatten, damit sie nicht untätig herumsaßen, um sich ihrem Frust zu ergeben. Etwas das idealerweise auch ihr Selbstvertrauen und ihre Disziplin stärkte... und fand eine mögliche Antwort bereits hinter der nächsten Straßenecke. Es war zumindest einen Versuch wert ihnen [url=http://www.amdir.de/index.php?option=com_kunena&func=view&catid=15&id=118432&Itemid=128#118841]das Dojo[/url] zu zeigen und dort Haegir vorzustellen. Sicher, das Thema war aberfalls Gewalt und es war womöglicherweise kontraproduktiv einem Schläger effektivere Methoden zu zeigen, doch glaubte Ernest, dass es im Falle Hans und Peter mehr Nutzen hatte als Schaden würde. Immerhin sollte das Ziel keine Kriegerausbildung sein, sondern in erster Linie körperliche Beschäftigung während eines Tages ohne Arbeit bieten, die Zeit ließ sich auf sich selbst zu konzentrieren und somit ganz beiläufig noch Körper und Geist stärken sollte. Auf lange Sicht half das womöglich mehr Aufträge von der Tagelöhner und Söldnergilde oder gar von Haegir selbst zu ergattern. Ob die Beiden das Angebot annehmen wollten war jedoch ganz ihnen überlassen. Sorgen um Entlohnung für eine Dojonutzung brauchten sie vorerst nicht zu haben - das würden die Priester unter sich klären. Allerdings erwartete Ernest dafür auch keine weiteren Vorkommnisse. |
11.06.2017 16:59:12 | Aw: Schrein der drei Donner (#119091) |
Drambuie | Marja hatte alles in die Wege geleitet, so wie sie es versprochen hatte. Entsprechende Kleidung war beschafft, eine Bleibe organisiert. Jetzt hieß es warten. |
13.06.2017 18:36:50 | Aw: Schrein der drei Donner (#119181) |
Stargazer | [b][u]Sanya[/u][/b] Herr Reynns Bitte wurde so schnell wie möglich nachgegangen. Die nächsten Tage bei der Arbeit im Lotus, würde sie ein Mädchen nach dem anderen ansprechen, und fragen, ob ihnen die besagte Person bekannt vorkam. Sie hatte sogar nach der knappen Beschreibung ein Portrait dieses Mannes gezeichnet, ob es allerdings viel taugte wußte sie noch nicht, und sie würde es erst zeigen, nachdem alle anderen Fragen gestellt waren. Es sollte die Mädchen nicht verwirren, vielleicht lag sie völlig daneben mit diesem Portrait. Es war nur eine letzte Möglichkeit, wenn alles andere verneint wurde. Insbesondere ging es ihr um die folgenden Informationen: [ul] [li]Es ging um einen Mann namens "Karl"[/li] [li]Eine kurze Beschreibung seines Äußeren folgte[/li] [li]Offenbar zeigte der Mann einen Hang zur Gewalt gegenüber Frauen. Gab es Gäste die da seltsame Wünsche äußerten? Oder allgemein sehr brutal waren? Welche die in der Vergangenheit durch so etwas auffielen?[/li] [li]Es handelte sich wohl um einen Bewohner aus dem Hafenviertel[/li] [li]Erst jetzt, wenn die Mädchen immer noch nichts wissend den Kopf schüttelten, würde sie es mit dem Portrait versuchen.[/li] [/ul] Sollte allerdings ein Mädchen eine Idee zu der Beschreibung haben, würde sie weitergehende Fragen stellen: [ul] [li]War dieser Mann alleine im Lotus gewesen? Oder war er mit einer bestimmten Gruppe von Leuten, beziehungsweise Männern unterwegs?[/li] [li]Wie oft war er hier? Oder ist er gar regelmäßiger Gast?[/li] [li]Falls er Neigungen zur Gewalt auch gegenüber den Mädchen zeigte: wie wirkten diese sich aus?[/li] [li]Hat er mehr über sich preisgegeben oder konnte man mehr über ihn erfahren? Gewohnheiten? Vorlieben außer den Gewaltneigungen?[/li] [/ul] Natürlich würde sie, sollte sie irgendeine Spur finden, sich eine genaue Beschreibung geben lassen, und ein korrekteres Portrait des Beschriebenen anfertigen. Mit Unterstützung der Mädchen. |
19.06.2017 18:01:09 | Aw: Schrein der drei Donner (#119358) |
-emptySoul- | [b]Nujaima[/b] An Nina heran zu kommen, gestaltete sich als schwierig - so hatte Nujaima fest stellen müssen. Nina "wollte" keinen Kontakt aktuell. Warum das so war, konnte man sich denken. Und seit je her war Nujaima keine, die sich dann willentlich auf drängte. Aktuell musste es aber sein, auch wenn es der Gur eigentlich von ihrer Persönlichkeit her, zu wider war. Und so kreierte die Gur eher "Einladungen" an die von ihrem Ehemann bedrängte Frau, als das sie dieser nun selbst aktiv auf die Pelle rückte. Es waren Einladungen, die den Charakter hatten, dass Nujaima wie zufällig in Ninas Sichtfeld geriet, dieser durch kleine Blicke oder Gesten zu verstehen gab, dass es etwas gab, das Nina wissen sollte, um dann um die nächste, stillere Häuser- oder Gassenecke zu verschwinden. Die Frage war, ob Nina sich irgendwann darauf ein ließ, oder ob ihre Angst zu groß war und sie doch lieber fern blieb. Abwarten, hieß es da. Und abwarten konnte die Gur bekanntlich gut. |
02.07.2017 14:45:16 | Aw: Schrein der drei Donner (#119673) |
Nutmeg | [b]Sanya[/b] Sanya würde, als sie ihre Kolleginnen im Lotus abklapperte, Verschiedenes hören. Eva, die gerade in ihrer Pause einen Glimmstengel genoß, würde den Kopf schütteln. Sie kannte so einen nicht, aber sie bediente ja auch – was ja Sanya wohl wusste, wie sie etwas arrogant anmerkte zwischen zwei Zügen an ihrem Laster – die eher gut situierten Gäste. Und außerdem hatte sie gerade Pause. Und keine Zeit für Fragen. Anna, die blonde Halbelfin, die weniger aufgeblasen war wie die arrogante Eva, würde sich Sanyas Fragen anhören, auch sich das Bild anschauen und den Kopf schütteln. Sie könne da leider nicht weiterhelfen. Kira schüttelte ihren roten Lockenkopf ebenso zuerst, und meinte, sie kenne keinen Karl aus dem Hafenviertel. Dann würde sie aber grübeln und Sanya nochmal zurückrufen. Sie hatte gehört, dass eines der Mädchen, Frieda, wohl einmal von einem der Gäste sehr...sie drückte es wohl vorsichtig aus...speziell behandelt worden wäre. Seitdem wäre sie wohl nicht mehr zur Arbeit gekommen und Colette hätte dem Typen anscheinend Hausverbot gegeben. Sollte Sanya Kira die Zeichnung zeigen, würde Kira wohl dennoch einfach die Schultern zucken. Wenn sich dann Sanya an Colette wenden würde – die Hausherrin würde wie immer am Eingang stehen und die Gäste begrüßen, in ihren zu engen und wenig schmeichelnden Fummel gepresst – würde ihre Chefin wohl nachdem sie zuhörte, den Fall weiter ausbreiten. Ja, so ein Typ wie der da auf dem Bild, der war zweimal hier gewesen. Hatte sich beides Mal Frieda ausgesucht, und war mit ihr in ein Hinterzimmer. Frieda war ein junges Ding, und sicher nicht für "solchen Kram" (genau führte sie das nicht aus) buchbar. Für sowas gab es Freyja. Frieda hatte sich geweigert, und er war wütend geworden und hatte zugeschlagen. Mehrmals. Und das dann eben auch schon zum zweiten Mal. Frieda hatte dann Hilfe geholt, und der Typ da war aus dem Lotus geworfen worden und hatte Hausverbot bekommen. Frieda wäre trotzdem nicht mehr zu Arbeit gekommen. Eine wahre Schande. Sanya konnte bei diesem Austausch schon durchaus den Eindruck bekommen, dass es zwar Colette auch um Frieda als Person beim Herauswurf gegangen sein mochte – aber Karl auch einfach die Ware, die sie anbot, beschädigt hatte. Und das duldete Colette nicht. Für weitere Informationen müsse sie Frieda fragen. Die lebte in der Ofengasse 7. Zumindest hatte sie das früher. Wer weiß, wohin es sie nun verschlagen hatte. ~*~ [b]Nujaima[/b] Nujaima würde Nina sicher öfters im Hafen sehen. Da Nujiama sich mit Nina viel unterhalten hatte, würde sie auch wissen, wo sich die Frau so am Tag herumtrieb. Am Fischmarkt, auf jeden Fall. Und manchmal auch im Süden, um Gemüse zu kaufen – das war einfach besser, als das was man im Hafen größtenteils bekam. Auch wenn es der Geldkatze schmerzte. Und im Süden würde es dann wohl auch sein, dass Nina sich, nachdem sie sich mehrmals nervös umgeschaut hatte, eindeutig sich verfolgt glaubend, auf eine von Nujaimas Einladungen auch reagierte und der Gur in eine Gasse folgte. Wenn auch mit Zeitabstand. Was im Norden der Frau wohl nicht möglich gewesen war, würde sie hier eher wagen. Und so fanden sich die beiden Frauen dann umweit des Marktes wohl im Gespräch wieder. |
02.07.2017 16:28:19 | Aw: Schrein der drei Donner (#119679) |
Stargazer | Und so machte sich Sanya natürlich auf in die Ofengasse Nummer 7. Der Herr Priester wollte Details, und sie würde diese Details suchen. Colette hatte nichts davon erwähnt, dass er in Begleitung anderer Leute gewesen wäre. Aber sicher konnte Frieda etwas mehr über die Auswüchse seiner "Vorlieben" erzählen. Ihr war nicht ganz klar, was das bringen sollte, schließlich musste Nina weg von ihm, so oder so. Und was den Kerl betraf... der Wache wären in Sachen häuslicher Gewalt sicher mehr oder weniger die Hände gebunden. Dennoch, sie klopfte bei Frieda. |
03.07.2017 00:10:49 | Aw: Schrein der drei Donner (#119692) |
-emptySoul- | Die Gur würde Nina dann also versuchen, in einen Plan ein zu weihen. Das man sie weg bringen wolle, erst einmal. Von ihrem Mann fort und in Sicherheit an die Höfe.. Sie, Nujaima, und der Ernest, hätten noch etwas vor mit ihrem Mann was dessen Treiben dann hoffentlich ein Ende setzen würde. Nein, kein Treppensturz! Für Nina wäre bei allem gesorgt, auch, dass sie sicher an die Höfe käme und alles. Und dann würden der Ernest und sie, Nuji, sich den Mann nochmal zur Brust nehmen. Mit ruhigem, aber eben auch gespannt abwartendem Blick wartete Nujaima dann die Entscheidung Ninas ab. Würde sie vertrauen, oder nicht? Und wenn nicht, was würde Nina wollen? |
07.07.2017 10:54:02 | Aw: Schrein der drei Donner (#119797) |
Nutmeg | [b]Nujaima[/b] Nina würde sich in der Gasse immer wieder unbehaglich umschauen. Anscheinend hatte sie wirklich Angst, dass ihr Mann sie ständig beobachtete oder Freunde von ihm auf sie angesetzt hatte. Nujaima konnte so aus der Nähe dann auch die noch etwas grindige Lippe von Nina deutlicher sehen. Anscheinend war diese am abheilen. Nina schaute nach deren Worten die Gur an, und es war deutlich an ihrem Gesicht abzulesen, dass sie innerlich mit sich kämpfte. Man konnte es wohl so zusammenfassen: die Frau wusste einfach nicht mehr, was sie tun sollte. Deswegen beschloß sie wohl, sich zu "ergeben" und sie nickte ernst zu Nujaimas Worten und zeigte sich einverstanden. Dann brach sie in Tränen aus und fiel der Gur um den Hals vor Dankbarkeit. [b]Sanya[/b] Sanya würde dann auch bei der Ofengasse 7 angekommen sein, einem ärmlicheren Teil der Stadt. Nach einer kurzen Weile würde eine weibliche Stimme hinter der Tür nach Sanyas Klopfen sich melden. "Wer ist da?" kam es hinter dem Holz hervor. [spoiler]((Rest vielleicht ig? :) Ich pm dich an))[/spoiler] |
12.07.2017 23:00:19 | Aw: Schrein der drei Donner (#119903) |
-emptySoul- | Nujaima tätschelte Nina da tröstend den Rücken und fand ein paar aufmunternde wie mitfühlende Worte. Sie gab der Frau da die Zeit die sie brauchte, um sich wieder zu beruhigen. Als das geschehen war, schob sie Nina sanft aber mit Nachdruck von sich, fasste sie bei beiden Schultern und sah sie eindringlich an: [I]Du musst uns aber helfen, hörst? Wir brauchen ein Zeichen, wann der Karl weg ist. Aus dem Haus. Stell ein Kerze ins Fenster zur Gasse, wenn er weg ist. Und dann bleib daheim. Wir kommen. Vielleicht nicht beim ersten Mal, aber wir kommen. Musst mir vertrau'n, hörst?"[/i] Sie hoffte, Nina dieses Handeln als Versprechen ab nehmen zu können, bevor sie die Frau nochmal drückte um sich dann auf zu machen, in den Hafen. Sie suchte die Frauen auf, die von ihren "Göttergatten" schon geheilt worden waren und versuchte in die Wege zu leiten, dass diese einer Leidensgenossin halfen. Der Plan war, dass sie im Hafen ein Auge auf Karl haben sollten um der Gur in regelmäßigen Abständen mit zu teilen, wann Karl an einem Ort war, an dem "eindringliche Gespräche" halbwegs ungestört passieren konnten. Und dann musste so etwas nur noch auf einen Moment fallen, an dem Nina bereit war und die Kerze als Zeichen im Fenster stand, alle, die Teil hatten in der Nähe waren und Aidan kurzfristig Bescheid gegeben werden.. Sie hoffte da einfach auf die Solidarität der Frauen und Glück. Sollte der Tag also kommen... |
14.07.2017 17:18:01 | Aw: Schrein der drei Donner (#119933) |
Lisk | Noch einmal durchquerte Ernest die Räumlichkeiten des Schreins und prüfte, ob alles wieder am rechten Ort lag und stand. Dieses Mal zog er selbst den Finger über die Regalbretter, um zu sehen, ob er beim Fegen und Staubwischen nicht doch eine Stelle vergessen hatte. Ob der aktuelle Zustand der Räume eine Frau wie Bethsaba zufrieden stellen mochte, bezweifelte er, immerhin gab es noch immer keine Fenster, doch erschien er ihm ausreichend. Zwei Dinge fehlten noch - das Buddelschiff Marjas, das auf dem Schreibtisch seinen Platz gefunden hatte, und Lueiths Buch "Der Turm de Wahnsinns", das er inzwischen bereits zweimal durchgelesen hatte und sicher noch viele Jahre lang Lektüre sein würde. Sie fanden beide in einem Rucksack mit seinen wenigen Habseligkeiten Platz. Es lohnte sich eben doch nie mehr anzuschaffen oder zu versuchen sesshaft zu werden. Es war gekommen, wie er es auch schon Lueith vorhergesagt hatte: "Eines Tages werde ich ein Urteil treffen, das nicht gefallen wird, und ich werde in der Gunst fallen. Das ist unausweichlich." So war es immer gewesen und wird es immer wieder kommen. Er hatte nur nicht geglaubt, dass es solche Umstände sein würden. Es war garnicht so lange her gewesen, da hatte er Nujaima unbeabsichtigt vor den Kopf gestoßen, da er Zusammenarbeit fördern wollte. Damals glaubte er richtig zu handeln, musste jedoch feststellen, dass es genau der falsche Weg war. Doch er konnte es nachvollziehen, dass sie es "scheiße" fand vor Aidan Geheimnisse haben zu müssen, da sie ihm nichts sagen durfte, da er als Stadtwächter zum Handeln gezwungen worden wäre. Das hatte sie ihm unmissverständlich klar gemacht, und er wollte diesen Fehler nicht noch einmal begehen. Immerhin war keines von beiden je seine Absicht gewesen. Er wollte weder Nujaima noch Aidan in diese Verlegenheit einer Mittäterschaft bringen. Auch hatte er nach dem Gespräch mit Aidan geglaubt diesen ohne weitere Worte zu dem Thema hinter sich zu sehen. Immerhin war es doch dessen Vorschlag gewesen Ulfric davon zu überzeugen Rache an Gabriel zu nehmen, was Ernest aus dieser Pflicht entlassen und damit Mirhaven von Kriegsunkenrufe befreit hätte. Auch wenn Ulfric keine Alternativen hören wollte, war er nachvollziehbar misstrauisch aufgrund seines Vorhabens den Schrein in Mirhaven besuchen zu wollen, weswegen es notwendig aber auch selbstverständlich war ihm ein priesterliches Versprechen zu geben darüber zu schweigen. Selbst Tiavin hatte er daher auch im Unklaren gelassen, mitunter da sie bereits kritisch von der Stadtwache beäugt wurde. Er wollte sie nicht gefährden. Und selbst wenn Ernest sich nicht an sein Wort gegenüber einem Bittsteller gebunden gesehen hätte, hatte er keinesfalls geglaubt, dass die Stadtwache einen zweifach und dauerhaft gebannten Inquisitor Valvecs einfach so Zugang zur Stadt gewähren würde. Das Risiko eines "Auf keinen Fall" erschien ihm zu groß, eigentlich war er sich sicher, dass dieser Hohenfels genau das so sagen würde, wenn er schon Gefahren in schlichten Gedankenspielereien sah. Mit einem solchen "Nein" hätte Ernest sich jede Chance verspielt. Nujaima hätte er womöglich sogar informiert als Hafenmitschützerin - hätte es die Bredoullie kürzlich nicht gegeben. Er hätte sie wieder in diesselbe Verlegenheit gebracht, dabei gezeigt, dass er ihre Worte nicht respektierte. Das konnte er ihr nicht antun. Also musste es allein bei Lueith bleiben... Er hatte nicht geglaubt, dass sie ihn verraten würde, war stattdessen davon überzeugt gewesen, dass sie ihm vertrauen würde. Er hatte sogar für sie gegenüber Ulfric gebürgt. Eine ernüchternde Feststellung, dass er falsch gelegen hatte. Doch wusste er, dass es ohnehin keinen Unterschied gemacht hätte, selbst wenn sie geschwiegen hätte. Er hatte sich scheinbar zwischen der Vertrauensbasis Priester-Bittsteller und dem Wohlwollen Vertrauter entscheiden müssen ohne davon zu ahnen. Er konnte sich nur für das Erstere entscheiden, und sich fragen, warum man zweiteres überhaupt dagegen aufwiegen mochte. Immerhin respektierte er selbst doch auch die Berufungen der Anderen und vertraute darauf, dass sie schon selbst einzuschätzen vermochten, ob und wann man sich ihm anvertrauen wollte. So oder so - er hatte sich nur falsch entscheiden können. Aber immerhin bescherte es ihm Klarheit. Nun verließ er also Mirhaven, da als Nichtbürger und Hoarpriester scheinbar von ihm erwartet wurde, dass er priesterliche Angelegenheit, eine Frage des Vertrauens, nicht nur an fremde Ohren weiterplaudern und in fremde Hände legen sollte, sondern ausgerechnet in die der Stadtwache, die Institution, der sein Schützling in diesem Fall am kritischsten gegenüber stand. Ernest schätzte Aidan. Noch immer. Der war ein anständiger Mann. Er vertraute ihm, doch nicht seinem Vorgesetzten Hohenfels, dem er berichtete. Da half auch ein Aubree nichts. Sicher hätte er dennoch bleiben können, da es immer kritische Stimmen gab, und man die ignorieren konnte, da man sie als Hoarit ohnehin kannte, doch sah Ernest nicht, dass Mirhaven einen Hoar-Priester nötig hatte. Die Stadt hatte die Stadtwache und die hatte Aidan. Und der Hafen hatte Nujaima. Um Mirhaven musste Ernest also sich keine Sorgen machen. Andere Gegenden hingegen mochten ihn dringender benötigen. Zumal er selbst auch noch persönliche Angelegenheiten hatte, denen er nachgehen musste. Die Zwölfte Stunde nahte. Es wurde Zeit für das Gebet. Im Schein der letzten brennenden Kerze kniete er sich zum ersten Glockenschlag vor den Altar. Heute betete er für Ulfric, dass er mit Hilfe des Attentäters seine Rache an Gabriel vollziehen mochte und auf den Weg Hoars zurück fand. Er betete für den Attentäter, dass er seinen Schwur gegenüber Hoar nicht vergessen und der Rache Werkzeug werden sollte. Er betete für Nina, dass sie in ihrem neuen Umfeld sicher war und sich dort selbst wiederfinden vermochte. Er betete für Karl, dass er nie wieder die Faust ballen vermochte, ohne unweigerlich an wirre Hähne und Blitze erinnert zu werden. Zuletzt erbat er noch Hoars Beistand und seinen Schutz vor Rache für die, die ihm in den Monden, die er hier verbracht hatte, besonders wichtig geworden waren: Tiavin, Lueith, Aidan und Nujaima. Mit dem letzten Glockenschlag löschte er die Kerze und verließ den nun in Dunkelheit daliegenden Schrein. Als er in den üblichen Regen hinaustrat, schoss ihm ein Gedanke bitterer Belustigung durch den Kopf: Wie ironisch, dass die Sache, die sein Bleiben in Mirhaven hatte sichern sollten, letztlich die Entscheidung um seinen Weggang besiegelt hatte. Aber so war er eben, der Weg Hoars. |
15.07.2017 06:43:44 | Aw: Schrein der drei Donner (#119949) |
Samy | Verschlossene Türen. Etwas das Luca fast soviel hasste wie Schlangen. Sie war mit neuen Informationen über das Totenschiff hierhergekommen und stand vor dem Nichts. Murrend wandte sie sich zu den alten Fischer um, der sie begleite: "Und er ist einfach auf und davon?" Ein Nicken war die Antwort. "Keine Nachricht an mich hinterlassen?" "Nein, Kapitänin." "Tja." Es folgte ein heftiger Tritt gegen die Schreintüre. "Wieder am Anfang." "Du wirst dich nach einem neuen Nachfolger oder einer Nachfolgerin als Stimme der See umsehen müssen, Mädchen. Und doch noch länger bleiben." "Wird sich zeigen, alter Mann. Gehn wir 'was trinken." |
04.04.2020 10:09:20 | Aw: Schrein der drei Donner (#127797) |
Lyraee | [b][u]Ein Besuch... und Erinnerungen.[/u][/b] [quote] [color=#008080] Tatsächlich kenne ich den Silberwald besser. Ich habe die 'grüne Mutter' nicht sehr oft besucht. [/color] Warum? Immerhin ist er ferner von Elboria als dieser hier. Und scheint auch bei Weitem weniger eine Heimat zu bieten. [color=#008080]Ich wollte den Frieden nicht stören. Im Silberwald gibt es immerhin diese verfluchten Schwarzwölfe zu jagen. Sie sind dort ein echtes Übel. Greifen rücksichtslos an und ich schlage rücksichtslos zurück. Und ehe ich mich sorgen muss ein Störfaktor für den Frieden eines friedlichen Ortes zu sein, müssen diese Bestien, diese Ungeheuer in ihre Schranken gewiesen werden.[/color] Glaubt Ihr sonst Übel, das keines ist, hier zu konfrontieren? [color=#008080]Ich glaube... dass ich Unfrieden provoziere... oder Frieden störe. Und die grüne Mutter... sie ist ein Heiligtum für so viele Wesen und Seelen. Ich verstehe zu wenig von der Natur oder dem Wald. Oder Frieden. Das zumindest respektiere ich.[/color] Man schätzt das, was ist und wie es sein soll, aber man weiß, dass man selbst kein Teil mehr davon sein kann. Auch wenn man es bewahren will. Wünscht ihr ihn Euch? Den Frieden? [color=#008080]Ich wünsche ihn mir für andere. Ich wünsche mir, dass er an Orten wie der Calaneth erhalten bleibt. Aber ich selbst, ich kann ihn nicht lange ertragen. Wenn Frieden herrscht, Stille, dann werden andere Dinge laut. Und statt Ruhe kommt Unruhe. Verstehst du das, Ernest?[/color] Und daher Euer beständiger Kampf: Ihr sucht die lauten Dinge um zu übertönen, um Euch gewissermaßen... nun, vielleicht nicht Frieden zu bringen, aber das, was dem wohl am nächsten kommt. Etwas, das Euch das Gefühl der Machtlosigkeit nimmt. … Du hast es also unter Kontrolle? Deinen Rachedurst?[/quote] [i]Jahre später[/i]: Grabesschwarze Nacht. Der Regen tropfte unentwegt, suchte sich in kleinen Bächen Bahn über den schweren Stoff ihrer Kapuze. So stand sie dann eines nachts vor der Türe zum Schrein der drei Donner. Oder was immer aus dem kleinen Kabuff geworden war. Das Meer rauschte, mit den Regentropfen im Einklang. Sie legte die schmale Hand flach an das Türblatt, verharrte sie, in stiller, wortloser Zwiesprache. "[i]Ernest. Es ist die Stunde des Wolfs, wie du es nanntest. Doch du bist nicht hier. Ich habe dir etwas zu sagen. Auge um Auge. Zahn um Zahn. Blut um Blut. Und für dieses Blut abermals Blut. Ein Meer von Blut. Die Welt im Blute ertränken... und selbst das hätte mir nicht gereicht, wie du sehr gut weißt. Doch dann stehe ich da... das blutige Schwert in der Hand und sehe zu, wie das Blut in den Sand sickert. Das ewige Dilemma dennoch nicht gelöst. Es heißt, die Natur duldet keine Leere. Das, was am Boden liegt, was verblutet ist, ist nicht mehr das Böse. Das Böse bleibt durch Rache unverändert. Aber das schafft keinen Frieden, so viel weiß ich jetzt, Ernest Reynn. So etwas wie Wiedergutmachung gibt es nicht. Wärest du nur hier. Denn ich glaube... nein ich weiß nun, dass es nicht nur Geschwätz der Gelehrten, Philosophen und... Priester – wie dir - ist. Ich war enttäuscht und zornig, dass du, als Rachepriester, mir nicht deinen Segen geben wolltest für meinen Rachedurst. Und doch sehe ich heute, es ist wahr: Wer Unrecht tut, erleidet mehr Schaden an seiner Würde und seiner Seele als der, der Unrecht leidet. Das Sein eines Wesens wird vom eigenen Tun mehr beeinflusst als von fremdem Tun. Ernest, machst du dir noch immer Sorgen? Den Schaden, den ich anrichten könnte... und um den seelischen für mich selbst?[/i]" |