13.10.2016 20:35:36 | [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#112131) |
-emptySoul- | [Mîrhaven] – Hafen [Lestrann] – Kreuzweg, an den Höfen Getuschel macht die Runde in den Gassen des Hafens. Die Alte Erna, als auch die Dame bei welcher der komische Wächter unter kommt wenn der den Fischern hilft, dieser Aidan, scheinen seit neustem wohl günstig an Medizin zu kommen und diese ebenso günstig an die Leute im Hafen ab zu geben. Die Luca hatte dem Wächter ja damals auch den Schlafplatz bei der Alten, Frau Kuchen nennt man sie wohl, verschafft und die Arbeit bei den Fischern. Und jetzt soll sie mit den günstigen Tränken auch was zu tun haben – dass die in den Hafen kommen. Wohl macht das dunkelhäutige Mädel an des Wächters Seite die Medizin. Gute Medizin sogar, hat der Kalle von der Werft gesagt. Den Finger den er sich beim Planken anschlagen gequetscht habe, sei nach der Tinktur von dieser Gur recht rasch wieder abgeschwollen. Jetzt hat die junge Learie wohl gewagt, die Gur an zu sprechen wegen etwas „was dem Auserwählten das Herz für Learie öffnen“ sollte. Man weiß doch, dass alle Gur so etwas können! So Zauberzeug und Hexenwerk. Angeblich soll die Gur der Learie nach drei Tagen tatsächlich was gebracht haben. So ein Gebinde aus Stroh und Federn und Knochen, das sie sich unters Bett legen sollte. Und einen Trank noch dazu! Scheinbar sucht der eine oder Andere im Hafen nun bisweilen die Gur auf, wenn sie in der Stadt ist. Einige sollen sogar bis raus an ihr Lager gehen um das eine oder Andere zu erstehen. Und auch wenn sich ein paar wenige der Bauern Lestranns selbst zu der Gur verirrt haben für Traumfänger, Rachezauber oder Liebestalisman – die meisten der Ackersmänner betrachten die kleine, dunkle Frau mit Misstrauen. Nicht nur, weil sie eine Gur ist. [i]Diese Gur[/i] kocht auch noch für die Kossuthen. Noch ein Grund mehr, Argwohn walten zu lassen... |
06.11.2016 22:46:21 | Aw: [Nujaima] Von Traumfängern und Hexenküche (#112764) |
-emptySoul- | [Mîrhaven] – Hafen [b][u]..dem Spuk ein Ende[/u][/b] Keiner gibt gerne zu, dass es bei ihm zu Hause spuken würde. So was hält Kunden fern, Aufträge fallen weg oder man wird als Söldner im Hafen bei den Schiffern nicht mehr geholt wenn es Arbeit gibt. Wer will schon einen Geisterbesessenen bei seinem Schiff! Es schien aber, dass es die Runde machte, dass man zu einer hin gehen könnte, wenn es einem in den eigenen vier Wänden graute. Wenn nachts die Stühle wackelten, Milchkannen von Tischen fielen oder Türen gingen, von allein. Wenn man Stimmen hörte die einen um den Schlaf brachten oder man Erscheinungen sah..... Der Schlachthof's – Kurti hatte während seinem letzten Rum (Dass war jener, nach dem er sturzbesoffen vom Hocker kippte) erzählt, dass er die Gur bei sich daheim gehabt hätte. Da wollte man ihm schon anerkennend und anzüglich grinsend auf die Schulter klopfen als er abwiegelte und meinte, sein Ohm habe die her bestellt, weil sein Ohm meinte, im Keller würde es spuken. Und nachdem die Gur da gewesen wäre, wäre der Spuk nun weg. Er, Kurti, könnte jetzt aber auch nicht sagen, was genau die da unten gemacht habe, im Keller. Getrommel hätte er gehört und gestunken hätte es nach verbrannten Kräutern und weißGottnochwasnicht. Und er schwöre bei allen Göttern, das Haus habe gewackelt... Naja, danach kippte Kurti besoffen vom Hocker. Phantasie hatte der Junge ja schon immer. Die Seeleute indes schienen die Geschichte eher mit Skepsis auf zu nehmen. Geister und Frauen auf Schiffen... man wusste ja, wie das ausgeht. Und denoch gab es ein paar, welche sich nach den jüngsten Gerüchten um einen [url=http://amdir.org/index.php?option=com_kunena&func=view&catid=14&id=111389&limit=6&limitstart=18&Itemid=128#112419]Seegeist[/url] mit der Bitte um Schutz auf die Gur zukamen... |
21.04.2017 22:41:19 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#117611) |
-emptySoul- | Nun da Aidan Mitglied der Wache war und sich öfter und länger in Mîrhaven auf hielt, tat die Gur es dem Wächter gleich. Man sah sie nun häufiger und länger in der Stadt unterwegs. Gerade im Hafen zeigte sie sich umtriebig und erst einmal nur präsenter. War zugegen, wenn an den Docks sich Arbeiter Verletzungen zu zogen die keiner Operation bedurften und so versorgt werden konnten und bot dort ihre Hilfe an, damit man nicht den ganzen, langen Weg bis in die Oberstadt ins Hospital musste. Bei schwangeren Damen, so sie mit solchen in eine Plauderei geriet, machte sie Empfehlungen zu Mittelchen gegen die üblichen Wehwehchen und würde diese auch für sehr moderate Preise – oder zum Testen auch erst einmal für lau – abgeben. Kurzum... die Gur war da und wer sie in Anspruch nehmen wollte, dem würde sie helfen. Ebenso streckte sie ihre Sinne wieder nach „Übersinnlichem“ aus... war Ansprechpartnerin für „Liebeszauber“... oder auch das Gegenteil dessen. So das Hafenvolk sie denn ließ. |
25.04.2017 19:47:21 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#117736) |
Nutmeg | Je mehr Nujaima sich im Hafen bewegte, desto mehr lernte sie die verschiedensten Ecken kennen. Nicht nur die Gebiete, die jeder oberflächliche Besucher und Wanderer des Hafens mit der Zeit entdeckte, sondern auch die Bezirke, wo sich eher weniger Besuch hinverschlug. Nie waren alle Leute, denen sie begegnete, vorurteilsfrei, aber sicher erwartete sie das auch nicht. Besonders die ungebildeten Männer des Hafens, jung oder alt, schienen ihr nicht ganz zu trauen. Die war doch so eine Gur...so eine Hexe...die zauberte sicher Männer impotent? Und kochte Krötenaugen und gab es einem als Suppe...und darin ein Zaubergift, das einen langsam vergiftet... Bestimmt! Eine Frau, die etwas "Übersinnliches" an sich hatte, machte den eher kleingeistigen Männern eben einfach Angst. Das war überall auf Faerûn so, in unterschiedlichem Maße. Sie hatte sich bestimmt daran gewöhnt. Natürlich waren nicht alle so. Die, die etwas offener waren, gegenüber der Magie und den Lebenswegen der unterschiedlichsten Menschen, die sich im Hafen einer Handelsstadt so tummeln konnten, ließen sich gerne von ihr bei Wehwehchen behandeln - oder wollten, ganz klammheimlich, einmal einen ihrer Liebeszauber ausprobieren. Oftmals waren es eher kleine Dockunfälle, bei denen sie mit ihrer Wundversorgung auch helfen konnte. Dass sich da jemand weigerte, dass sie ihm half, war eher selten - und wenn, dann bei alten Seebären, die allem misstrauten, was nicht mindestens ein Holzbein hatte. So sehr sich die Leute an die Gur gewöhnten, so sehr würde Nujaima auch empfänglicher für die Stimmung der Hafenbewohner werden. Seit Aidan in der Wache war, so ganz offiziell, waren einige durchaus zurückhaltender geworden ihr gegenüber. Aidan, der war ja schon ein Netter, da waren sich die Leute einig...guter Mann, fleißig, hatte geholfen diese Mörderin da dingfest zu machen die dachte, sie könne mit armen Leuten machen was sie wolle... Aber er war dennoch eine Dose. Und Dosen...die erweckten einfach Misstrauen. Die waren komisch. Die wollten sich so oft einmischen,und das, so war man sich in den Ecken des Hafens einig, musste ja echt nicht sein. Und vielleicht...vielleicht wollte sich Nujaima deswegen auch jetzt einmischen? Für die Kleingeister war das vollkommen logisch. Aber es gab eine Bevölkerungsgruppe, die Nujaimas Nähe plötzlich vermehrt suchte. Trotz - oder wegen? - ihrer Verbindung zu einem Wächter. Vor allem arme Frauen im Hafen, viele mit blauen Augen oder anderen blauen Körperteilen - sie sagten immer, sie seien eben ..hingefallen... - genossen sichtlich die Anwesenheit der Gur. Sie vertrauten ihr. Sie wussten genau, dass sie sich kümmerte, aber auf ihre Art - ohne ein Weltverbesserer zu sein, zur Garde zu rennen oder sich einzumischen. Manchmal war es auch einfach nur jemand, der ehrlich plauderte, zuhörte und einem eine billige Salbe gegen blaue Flecken gab, der für einen wichtig war. Und so ging es den ärmsten Frauen des Hafens, die zuhause wenig Glück und viel Tristesse hatten, immer mehr mit der fremdartigen Gur. Sie würden es nie zugeben, aber auch wenn sie niemals zur Garde gehen würden wegen ihren prügelnden, trinkenden Ehemännern...Nujaima (sicherlich auch ein Stück weit wegen der Beziehung zu Aidan, aber nicht nur) gab diesen Frauen irgendwie das Gefühl, wenn es zum Äußersten kam, doch behütet zu sein. |
04.05.2017 13:01:21 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#118012) |
-emptySoul- | ...und die Gur nahm sich den ärmsten der Armen an. Blaue Flecke wurden versorgt, Schürfwunden mit Salbe behandelt und Prellungen mit kühlen Umschlägen gelindert. Ohne sich auf zu drängen – zumindest versuchte Nujaima es beständig so zu halten – War sie mit Tat, Rat oder einfach nur Zuhörend da wo man sie brauchte. Und Rat hatte die Gur. Zumindest hatte sie eine Vorstellung davon, was mit den Auslösern für das Hinfallen bei „ihren Frauen“ mal passieren sollte. So ein Treppensturz konnte bisweilen Heilsam sein. Und zwar für den nun wirklich Fallenden wie für diejenige, die sonst unter diesem litt. Und so lies die kleine Heilerin das Gespräch mit den Frauen bisweilen recht subtil zum neuen Herren des Hoarschreines sich wenden. Nicht, dass sie plakativ nun Werbung für diesen gemacht hätte, nein. Aber er war da und er war „Hafen“, keine „Dose“ und vielleicht...ja vielleicht war ja das Wissen um Ernest und der Umstand, dass Nujaima diesem zu vertrauen schien, schon Samenfunken genug im Kopf der geschlagenen Frauen, von alleine aus der ergebenen, ertragenden Demutshaltung vor ihren Ehemännern aus zu brechen und sich Ernest zumindest einmal an zu sehen. Mit diesem Reden, sich seinen Rat anhören und vielleicht sogar echte, schmerzhafte, nicht tödliche ..naja, wahrscheinlich nicht tödliche,... Treppenstürze für die Peiniger zu organisieren war da noch Zukunftsmusik – aber es war Ziel der Gur. Die Zeit mochte da zeigen, ob ihr Ansinnen auf nahrhaften Boden fiel bei den Hafenfrauen. Dann war da noch ein anderes Interesse, welches Nujaima an den Tag legte. Durch alltägliche Plaudereien suchte die kleine, dunkle Frau an Informationen über Lorne, den Kerl aus der Arena zu gelangen. Es war nun wirklich nicht so, dass sie die Leute aus fragte, den Anschein weckte, zu Verhören oder ähnliches. Das Wissen um Aidans „unguten Schatten hinter sich bei den Hafenleuten“ lies sie da durchaus recht subtil erscheinen und auftreten. Ihre Art, sich offen und eigentlich immer gutgelaunt, wenig wertend oder abstrafend in jedweden Klatsch zu werfen den sie so finden konnte, war da, vielleicht und hoffentlich, auch hilfreich dabei, über diesen ominösen Arenamann etwas zu erfahren. Und wenn es erst einmal nur Hausfrauenklatsch war, über welchen man dann tiefer in die Materie steigen konnte. Ziel war es auf jeden Fall, einfach erst einmal heraus zu bekommen, wer der Mann war, was er tat, vielleicht auch für wen und mit wem... |
15.05.2017 21:21:56 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#118388) |
Nutmeg | Nujaimas Hilfe gegenüber den Frauen, die Opfer häuslicher Gewalt waren, trug zarte Früchte mit der Zeit. Viele befolgten ihren Rat,und wandten sich an den Hoarpriester im Schrein der drei Donner. Einige tauchten auch längere Zeit später wieder auf und waren nicht mehr blau, grün und gelb. Sondern deutlich gelöster und ohne seltsame Haushaltsunfälle. Wieder andere benötigten Nujaimas Hilfe ständig, und man konnte ihnen nur durch Behandlung der Wunden erst einmal helfen, durch Zuhören und die angeknackste Seele kitten. Bis der Mistkerl zuhause wieder zuschlug. Und dann wieder von vorne... Es war nicht immer leicht, und es war auch nicht immer so, dass man diese Dinge am Abend ablegte. Die Gur, die ein gefühlsbetontes, spirituelles Wesen war, konnte immer spüren wie bedrückend das alles war. Aber irgendwie gab es ja doch Erfolge, kleine und große, die das Weitermachen mit den Frauen sich lohnen ließ. Zu Lorne erfuhr sie recht viel in den Plaudereien mit den Hafenbewohnern. Das alleine zeigte ihr schon irgendwie, dass Lorne wohl nicht so richtig von den Hafenbewohnern als einer von ihnen angesehen wurde. Sonst würde man beiweitem nicht so viel über ihn reden... Komisch war der Kerl schon immer gewesen. Irgendwie so eine richtige Bestie in Menschengestalt, so wirkte der. Und früher hatte er immer diesen riesigen Hund mit den roten Augen mitgeführt. Was bei den neun Höllen und allen Ebenen der Abyss das auch für ein Tier gewesen sein mochte... Die Arena war früher auch anders gewesen. Hatte ja einige Lichtblicke da gegeben, im kleinen Schankraum da. Aber sonst - durch diesen seltsamen Lorne wirkte alles immer so komisch. So drückend wenn der da war. Als würde es einem eiskalt den Rücken runterlaufen. Und so unter uns...mit Kämpfen hatte das auch nicht viel zu tun gehabt. Da waren auch schon Leute gestorben, und das nicht im fairen Kampf. Hahnenkämpfe und Hundekämpfe hatte es da auch gegeben mal. Komischerweise hatte sich wohl die letzten Monde da viel geändert. Die Tierkämpfe waren weg. Und Lorne, der war viel stiller geworden. Hatte seinen Monsterhund nicht mehr dabei. Wirkte in der Arena, wo er früher immer der größte Angeber gewesen war, jetzt plötzlich so, als wäre es nicht mehr sein Wohlfühlort. Als hätte er einen Dämpfer bekommen. Von jemandem, der ihn nutzte wie eine Marionette. |
18.05.2017 11:54:18 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#118450) |
-emptySoul- | So für sich freute sich die Gur, dass bei einigen der Frauen Besserung der Verhältnisse zu Hause ein zu treffen schienen. Sie freute sich, dass die Zusammenarbeit mit dem Hoarpriester so gut lief und das dieser – auf seine Weise – zu helfen wusste. Es freute sie, dass es allem Anschein nach gelang, ein kleines Netzwerk für Stabilität und „hausgemachter Hafenhilfe“ in das bestehende Gefüge des Hafens zu integrieren und – zusammen mit Ernest – Teil dessen zu werden. Das manche der Frauen allerdings den Weg zu dem Hoariten nicht zu finden schienen oder aber, dass der Weg zu ihm die Sache daheim verschlimmerte, das machte ihr Sorge. Es schien, dass es Gespräche zu führen galt. Mit zwei Männern, denen sie vertraute. Man würde sehen. Manche Dinge brach man eben einfach nicht so über das Knie. Auf ihren Wegen durch den Hafen hielt die kleine, dunkle Frau seit neustem aber auch die Augen offen. Ihr Blick galt leeren Räumen. Ein eher baufälliger Verschlag vielleicht, den man mit wenigen Mitteln wieder her richten könnte. Oder gar ein leer stehendes Ladenlokal in den Seitengassen nahe der Pier? Groß musste es nicht sein, schick schon gar nicht. Aber vielleicht..ja vielleicht für die nähere Zukunft ein Ort, an dem sie behandeln konnte, sitzen und zuhören und vielleicht den einen oder anderen Napf Eintopf raus geben für die, die den Weg in die Oberstadt einfach scheuten. Und dann war da noch ein Name. Matteo. Ein Name eines toten, jungen Mannes von dem sie wusste, wo er einst gewohnt hatte. Von dem sie wusste, dass er wohl nicht so ganz freiwillig aus dem Leben genommen wurde und von dem man annehmen konnte, dass dies ein Umstand war, welcher den Geist des jungen Mannes vielleicht ruhelos zwischen hier und der Anderswelt reisen lies. Sie selbst hoffte dies wahrlich nicht. Aber sollte dem so sein, wäre es womöglich eine „glückliche“ Fügung in einer großen Sache, die den Tod des jungen Mannes bedingte. Mit einem kleinen Durchatmen des Bedauerns, aber nicht weniger entschlossen also, suchte sich die Gur in einer ruhigeren Ecke mit Blick auf die ehemalige Wohnstätte des Matteo ein Plätzchen, an welchem sie (halbwegs) ungestört beobachten konnte. Für Passanten mochte es schlicht so aussehen, als mache die Gur da eine verlängerte Pause. Mit ihrem Tee, dem Glimmstängel in dem die eine oder andere sinnesweitende Substanz vor sich hin glomm und mit ihrer grundentspannten Art dort eben einfach... zu sitzen. Zu sehen und zu warten. Wenn es denn etwas zwischen dem hier und jetzt und der Welt der Geister zu sehen gab. Und wenn es denn dort jemanden gab, der sich ihrer und ihrem Blick auf sich, gewahr wurde und ihre subtile Einladung, ausgesprochen durch schlichtes „da sein“, denn annehmen wollte.... |
30.05.2017 21:10:24 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#118725) |
Nutmeg | Nujaima würde auf ihren Streifzügen durch den Hafen an den Lagerhallen in der Nähe der Docks vielleicht finden, wonach sie Ausschau hielt. Da war ein kleiner Lagerraum, zwischen zwei größeren Lagerhallen gelegen. Die Götter wussten wohl, was einmal in ihm gelagert worden war. Die Tür war aus den Angeln gefallen und lag halb am Boden. Würde Nujaima näher gehen, dann würde ihr der Gestank nach menschlichem Unrat, aber auch nach Moder und Schimmel entgegen kommen. Der Boden war mit Staub bedeckt, oder eher eingedeckt. Man würde viel reparieren müssen. Und putzen. Aber der Platz...der war irgendwie schon nicht schlecht. Genau zwischen den Docks und dem Fischstand, in der Nähe des Schreins der Drei Donner und des Lagermeisters des Hafens, mit Blick ins Hafenbecken. Es war ungewiss, ob der Lagerraum jemandem gehörte, wenn ja, dann kümmerte sich der jemand gar nicht darum. Ob man es da wagen konnte, einfach mal zu werkeln? Nujaimas Ausschau halten nach Matteo war weniger von Erfolg gekrönt. Viele Tage musste sie geduldig da sitzen und sich auf die Häuserfront konzentrieren, auf das Haus, wo Matteo gewohnt hatte. Aber wenigstens wurde sie von niemandem bei ihrer "Pause" gestört. Sie hatte bald das Gefühl, das Haus auswendig zu kennen, jeden Winkel...das etwas heruntergekommene Fachwerk, den kleinen Platz im Dach, wo Schwalben ihr Nest hatten. Und dann sah sie es eines Tages. Zuerst fühlte sie ein Kribbeln, Schwingungen, die vorher nicht da gewesen waren. Dann stand vor dem Haus ein junger Mann. Er kam aus dem Nichts, und er sah auch aus als käme er daher..er war nicht ganz stofflich, sondern halb durchsichtig, gräulich und ein wenig verwaschen. Er war nicht alt geworden, ein junger Bursche eben. Sein helles Strubbelhaar stand von allen Seiten ab. Er schaute zu Nujaima und winkte sie heran, deutete ihr an, ihm zu folgen. Dann ging der Geist die Straße hinab, Richtung Südtor. Unbemerkt von allen anderen, aber deutlich bemerkt von der Gur. |
31.05.2017 11:26:49 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#118747) |
-emptySoul- | „Einfach mal so werkeln“ war nicht Nujaimas Ding. Auch wenn sie eine Gur war, sozusagen das Synonym für „Dieb“ oder „Elster“, fand sie den Gedanken, sich einfach so eine Baute an zu eignen, so etwas befremdlich. Zumindest mal rumhören wollte sie, wem denn die alte Kaschemme gehört oder gehört hatte... Und genau das tat sie dann auch. „Mal rumhören“ - auf ihre Art eben. Unverfängliches Geplauder, vom Wetter über den letzten Fischfang über den Umstand, dass ihr Kerl halt ne „Dose“ war und wieder zurück zum Wetter. Hier noch ein bisschen Schleichwerbung für den Ernest und die Schleife gemacht zurück zu „wem gehört eigentlich die Bruchbude dahinten“.. Nujaima war wirklich eine freundliche Klatschbase, mit einem guten Ohr für Zwischentöne. Unter anderem galt es dieser Tage dieses Ohr auf solche Zwischentöne aus zu richten, die die Annahme verstärkten, dass dieser oder jene Hafenarbeiter der Wache nicht ganz so abgeneigt war, wie der andere. Kurzum: Nuji suchte auf leise Art und Weise potentielle Hafenleute von den Docks und Lagern, die mit der Wache halbwegs ordentlich kooperieren könnten. [b]Matteo[/b] ...wurde von der Gur begleitet, ohne dass sie irgendwie erst einmal Fragen gestellt hätte. Allerdings war sie sehr wohl achtsam, auch wenn man im ersten Moment vielleicht hätte annehmen können, sie folge der Erscheinung trottelig – blindnaiv und gutgläubig. Nein. Das da war immer noch ein Wesen aus der Anderswelt. Und diese waren gut und gerne mit jeder Vorsicht zu genießen, die man als „Seherin“ aufwenden konnte. Und so folgte sie, die Sinne geschärft, ihr Kleinod gegen böse Wesenheiten aus der Anderswelt in Griffweite... |
11.06.2017 17:14:30 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#119092) |
Nutmeg | Bei dem unverfänglichen Geplauder würde Nujaima recht schnell erfahren, wem diese "Bruchbude" gehörte. Eine Fischverkäuferin würde Nujaima bereitwillig erzählen, dass das Büdchen dem alten Johann gehörte. Der kümmerte sich allerdings schon lange nicht mehr darum. Seine Frau, die Emma, hatte damals in dem Raum eine Wäscherei gehabt. Da hatte sie zusammen mit der Tochter Kleidung, Bettbezüge und Tischdecken gewaschen. Die großen Bottiche und die beiden Damen hatten da gerade so hineingepasst in den Raum. Es war immer gut besucht worden von Kunden, aber die Emma und die Tochter, Susanne, waren vor drei Jahren an Cholera gestorben, als die mal wieder durch den Hafen gegangen war. Seitdem hatte Johann keinen Schritt mehr in die Wäscherei seiner Frau gesetzt. Die Bottiche waren irgendwann einfach gestohlen worden und der Raum wurde von Obdachlosen ab und an als Schlafplatz eben genutzt. Und was die da sonst noch so machten...Die Fischverkäuferin winkte ab. Johann hatte wohl einfach den Tod seiner Familie nicht verkraftet und war jetzt alleine. Abends saß er immer an den Docks, in der Nähe vom Eimer, und rauchte da seine Pfeife und trank ein Bier vom Eimer. Vielleicht kannte Nujaima ihn ja, den alten Mann mit dem grauen Bart, der immer, selbst im Sommer, Pullover und Latzhose trug? ~*~ Matteos Geist würde aus der Stadt "laufen", wobei die Art, wie er durch die Passanten einfach hindurch ging und diese teilweise unbewusst schaudernd oder blinzelnd zurück ließ, nicht wirklich viel mit Laufen zu tun hatte. Nujaima würde keinerlei Angriffe aus der Anderswelt ertragen müssen, während sie Matteo folgte. Außerhalb der Stadt würde Matteo den Fluß entlang laufen, in Richtung Meer. Irgendwann würde er sich zu Nujaima wieder umdrehen, die er auf seinem Weg nicht beachtet zu haben schien. Er sah sehr traurig aus, wie er die Gur anschaute und schwieg weiter. Dann hob er den Finger und deutete den Fluß entlang, aufs Meer hinaus. |
11.07.2017 12:31:16 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#119878) |
-emptySoul- | [u]Projekt „Hafenheilstube“, der alte Johann und die Frieda[/u] So einiges an Wasser war den Lebensfluss runter geflossen seit dem Nujaima vom alten Johann erfahren hatte. Viel war zu tun dieser Tage. Und dennoch, oder gerade wegen den Ereignissen der letzten Tage, gab es Grund, die Dinge an zu packen. Nicht mal, wegen dem Wunsch der Gur, einen Platz zu haben, an dem sie schaffen konnte, sondern viel mehr um der Leute selbst Willen. Gerade gab es da zwei Leute, die irgendwie für sich ziemlich einsam waren – aufgrund hässlicher Schicksalsschläge. Und so führte der Weg der Gur sie erst einmal in die Hafengasse, zu Frieda, der armen Sau, die von Karl so zugerichtet worden war und die laut Sanya jetzt „einen Knall“ hatte. Mit einem kleinen Töpfchen selbst gemachtem Griebenschmalz in den Händen stand Nujaima dann eben vor der Türe der ehemaligen Hure des Lotus und klopfte. So man ihr denn öffnete, würde sie sich vorstellen – wie sie das eben immer tat. Ein Heben der Rechten, ein freudliches Lächeln, das Angebot des Schmalzes im selben Atemzug mit dem Nennen ihres Namens. Nur, um dann frei raus zu sagen, dass sie erfahren habe, das ihr, der Frieda, ziemlicher Scheissdreck widerfahren sei, und sie, Nujaima, da einfach mal vorbei sehen wollte, wie es denn so ginge. Sie würde das so machen. Wüsste die Frieda ja vielleicht auch so ein bisschen wo sie auch im Hafen lebt... [spoiler] IC ggf weiter? Ansonsten hier im Ballwurfverfahren :) [/spoiler] ~.~ [u]Matteo[/u] ...die Gur folgte dem Deut des jungen Mannes mit den Augen und sah dann fragend zurück. [i]“...da bist gestorben, huh...[/i]“ halb gefragt, halb hin gestellt. Und dann ruhten die Augen der Gur einfach wieder auf dem Geist. Unaufdringlich einladend, seine Geschichte zu erzählen. [spoiler] Auch hier gerne einfach IC mal, wenn's passt[/spoiler] |
08.08.2017 18:07:50 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#120578) |
Nutmeg | Nujaima würde in der Hafengasse wohl recht leicht das Haus ausmachen, in dem Frieda wohnte. Es sah ärmlich aus...aber das sah jedes Haus hier, in kleinen Abstufungen. Nach dem Klopfen würde es eine Weile dauern, ehe eine junge, blasse und leicht unterernährte Frau den Kopf aus der Tür herausstreckte. Die Wangenknochen standen deutlich aus dem Gesicht hervor und sie hatte dunkle Augenringe. Dennoch musterte ein wachsamer Blick die Gur vor sich. Gut, dass Nujaima so gar nicht gefährlich aussah sondern eher vertrauenserweckend. Und so würde Frieda nicht die Tür zuknallen sondern Nujaima nach ihren Worten kurz mit offenem Mund verwirrt anschauen. Dann würde Frieda langsam nicken. Der Geruch von Kohl kroch nachdem sie die Tür etwas weiter aufmachte auf die Straße. "Hab' schon von dir gehört. Hat dir das mit dem Karl die Sanya da erzählt?" Sie runzelte etwas die Stirn und sah Nujaima nochmals etwas überfordert an. Dann seufzte sie und atmete durch. "Ich versuch', den Karl zu vergessen. Ich bin jetzt Wäscherin. Ist viel besser." Und da knurrte ihr Magen. "Willste reinkommen...?" ~*~ Und als Nujaima Matteos traurigen Geist so ansah, nachdem er nach ihrer Frage genickt hatte...spürte sie, wie dieser Geist an ihren eigenen Geist anklopfte. Es war recht sanft, aber er suchte wohl eine Verbindung mit Nujaimas innerem Auge. Die Gur würde spüren, dass er nicht feindselig dies plötzlich meinte, sondern eher so, als wolle er ihr seine Geschichte erzählen, in Bildern. Würde sie sich ihm öffnen? [spoiler]((Gerne beides auch ig weiter oder hier, wie du willst :) ))[/spoiler] |
18.08.2017 14:08:27 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#120760) |
-emptySoul- | [b]Frieda[/b] Auf die Frage, ob Nuji rein kommen wollte, wurde genickt. Und so betrat die kleine, dunkle Frau mit dem Schmalztopf in den Händen die Behausung von Frieda. Man sah der Gur an, dass das nicht das erste Mal war, dass sie solch eine ärmliche Behausung betrat. Und so sah man ihr eben auch an, dass sie über so etwas nicht urteilte, es nicht ekelig fand oder dergleichen. Eigentlich bewegte sie sich in diesem Umfeld ganz natürlich und ohne Berührungsängste. Und genau so gedachte die Gur eben auch ihre Gespräche zu führen. Wenn Frieda Karl nicht zum Thema machen wollte, wurde dieser eben nicht zum Thema gemacht und Nuji sah zu, dass Frieda vielleicht eher darüber sprach, was ihr aktuell das Leben schwer machte – ab von der üblichen Scheisse die einem im Hafen als alleinstehende Frau das Leben eben schwer machte. Das Frieda neue Arbeit hatte, war ja schon mal gut. In wie weit sie denn Kontakt hatte zu anderen Leuten im Hafen war auch so etwas, was die Gur gerne in Erfahrung bringen wollte – Freunde waren immer wichtig, aber Frieda hatte da ja vielleicht ihre Basis verloren mit dem Weggang aus dem Lotus. Und von einer ehemaligen Kollegin mit „die hat jetzt nen Schaden“ abgestempelt zu werden, half da sicher auch nicht, das alte Kontakte bestand behielten...Nicht, das Nuji Frieda das auf die Nase gebunden hätte, was Sanya gesagt hatte. Es hatte nur Bestand in ihren Gedanken und waren Antrieb zu tun, was sie vor hatte, zu tun. ~.~ [b]Matteo[/b] ...es war keine Frage, ob sie sich dem öffnen wollte. Sie würde. Und so atmete die Gur einmal tief ein, trat ab des Weges in den Schutz eines Baumes und lies sich da in das Gras nieder, der Dinge harrend, die nun kamen... |
20.08.2017 13:22:38 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#120802) |
Nutmeg | Friedas Behausung, die am Ende einer schmalen, knarzenden Treppe war, war klein. Und sehr ärmlich eingerichtet. Es roch nicht gerade angenehm, so wie es im Hafen eben manchmal roch. Frieda bemerkte den Geruch sicher nicht mehr, Nujaima würde sich aber denken können, dass Friedas Zimmer und der verwahrloste Eindruck dessen nicht unbedingt auf Friedas Armut, sondern eher auf ihren seelischen Zustand zurückzuführen waren. Frieda redete dann erst einmal nicht über Karl. Ihr Ausflug in die Welt des Lotus (oder, in ein besseres Leben, wie sie sich erhofft hatte) schien generell seine Spuren bei ihr hinterlassen zu haben. Es konnte eben nicht jeder wie Eva, das "Sternchen" des Lotus sein, und damit einen Batzen Gold verdienen, ohne Schaden zu nehmen. So redete Frieda also eher von ihrer Arbeit als Wäscherin. Sie würde sich gerne selbstständig machen, aber sie wusste nicht recht wie. Bei diesen Worten setzte sie sich auf ihre roten Hände und schaute nachdenklich. Aber der Helmut, bei dem sie jetzt war, der war schon ein guter Arbeitgeber. Achtete auf seine Leute. Sie war zufrieden, trotz allem. Irgendwie. Ein paar Frauen im Hafen, mit denen sie sich traf ab und an, hatte sie auch. Aber nicht so viele. Sie mochte es nach dem Lotus ruhiger. Und - das sagte sie nicht, aber auch das konnte Nujaima sich denken: ohne Männer. Frieda würde Nujaima dann Apfelsaft anbieten - das Wasser vom Brunnen hier in der Nähe konnte man nicht trinken, ohne danach vielleicht Bauchweh zu kriegen. Und dann würde sie weiterplaudern, recht offen dann doch mit der Zeit. Nujaima machte ihr anscheinend keine Angst und da sie auch nicht auf Friedas Zeit im Lotus herumritt, hatte die blonde junge Frau weniger Scheu, sich zu öffnen. Nujaimas Eindruck nach einem sicher längeren Gespräch mit Frieda war dann wohl, dass das Mädchen einen deutlichen Schaden davon getragen hatte, der sich in kleinen Sachen zeigte. Aber sie sich dennoch durchbiss. Vielleicht brauchte sie einfach einen kleinen Schubs, um wieder heiler zu werden. ~.~ Und nachdem sich Nujaima ins Gras gesetzt hatte und ihren Kopf für Matteo öffnete, konnte sie spüren, wie dieser an ihrem Geist zupfte. Und dann sah sie Bilder vor ihrem Auge. Erinnerungen, wie es schien, aus Matteos Geist. Sie sah den Besitzer der Arena, den grobschlächtigen Lorne, vor sich. Sie konnte nicht hören, was er sagte, aber er stand vor der Arena, auf dem Weg zu den Docks, verstellte den Weg und bleckte die gelben, kaputten Zähne. Schubste. Geiferte herum. Zog seine Waffe. Dann stand Nujaima, oder eher der, aus dessen Augen sie alles betrachtete, vor der Wache. Schaute lange aufs Wachgebäude. Hob die Hand und wollte die Tür öffnen. Tat es dann, trat ein, schaute sich um. An der Theke, wo sich die Leute anmeldeten wenn sie kamen, oder ihre Anliegen vorbrachten, stand ein schwarzhaariger Mann. Nujaima würde ihn als Hauptmann Lafalie erkennen, ehe sie sah, wie sich das geistige Auge umdrehte und wieder ins Sonnenlicht trat. Und dann rannte sie weg, sie sah die Pflastersteine unter sich verschwimmen, hinaus aus dem Kasernenhof. Dann war sie plötzlich wieder im Hafen, es war dunkel. Sie sah eine Gasse vor sich, der Blick mit dem sie sah, schaute sich um. Langsam bewegte sie sich vor, mehr ins Licht einer Fackel. Da stand Lorne, und er unterhielt sich mit einem Mann, den man wohl am besten als wieselig beschreiben konnte. Lorne schaute sich um, dann der Mann ebenso, nachdem Lorne in eine Richtung deutete. Nujaima würde es grob einordnen können später, er zeigte in die Richtung, wo auch Matteos Zuhause im Hafen lag. Wieder veränderte sich das Bild, eine andere dunkle Gasse. Plötzlich Gestalten um sie herum - der wieselige Mann, ein großer, grobschlächtiger Mann war ebenso dabei. Ein dicker Mann stand zwischen ihnen, sie versperrten den Weg. Der dicke Mann, verhüllt in Lumpen und Kapuze, hob eine Hand, zeigte auf sie. Es wurde schwarz. Eine Höhle sah Nujaima dann, voller Amethysten. Sie schaute an die Höhlendecke. Der Blick war unfokussiert, als die drei Gestalten, in schwarzen Gewänder, sich über sie beugten. Sie hörte weiterhin nichts, nur langsam das Rauschen ihres Blutes in den Ohren. Ein Dolch trat in ihr Blickfeld, der dicke Mann hob diesen und schien etwas zu rezitieren, so wie es wirkte. Um den Dolch sammelte sich schwarzer Schatten, wie Fetzen von schwarzem Nebel. Der Dolch kam immer näher. Und dann war wieder Schwärze. Das letzte, was Nujaima sah, sah sie von oben, aus der Vogelperspektive. Es war Matteos Leichnam, in der Shariten-Höhle der Sturmwasserbucht. Die Edelsteine glitzerten. Der Altar aus schwarzem Stein war nass, vom Blut des Opfers. Die drei Männer beteten weiter, der schwarze Schatten umfasste Matteos Körper. Doch das Wasser stieg immer mehr an, das durch die Höhlenöffnung kam. Vielleicht hatten sich die drei Shariten mit der Zeit verkalkuliert. Sie gingen. Der Leichnam wurde nach einiger Zeit vom Wasser erfasst. Er trieb ins Meer. Dann spürte Nujaima, wie ihr Kopf wieder ihr selbst gehörte, und nur noch die Dinge sah, die ihre Augen selbst sahen. Das Gras roch sommerlich, die Blumen blühten schön, der Fluß gluckerte. Ein Marienkäfer krabbelte auf ihrer Hand und war ein Zeichen, dass sie diesen Tag noch bestimmt Glück haben würde, wenn sie etwas anpackte. Matteo war verschwunden. |
20.08.2017 17:15:25 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#120814) |
-emptySoul- | Gut. Einen Schubser hatte Nujaima vielleicht in petto. Nachdem sie Frieda erst einmal eine Creme für die wunden Hände in eben jene gedrückt hatte, rückte sie bei der frisch gebackenen Wäscherin mit ihrem Plan raus, im Hafen so eine „Stube für die gröbsten Nöte“ ein zu richten. Mal nen Teller Suppe oder Eintopf, ein wenig Heilen, wenn es sich nicht gerade um offene Brüche oder so etwas handelte, ein offenes Ohr... und gerade bei denen, die Verletzt ankamen oder jenen, die besoffen gebracht wurden und sich - nuja – eingekotzt hatten, wäre bestimmt jemand zu brauchen, der Waschen, Nähen, Flicken könne. Das sei zwar jetzt nicht wirklich „selbstständig machen“ in dem Sinne und bestimmt würde Frieda fürs Erste auch noch beim Helmut weiter machen können, vielleicht sogar müssen. Aber so mancher Tag hatte dann bestimmt mehr Sinn als „Aufstehen – malochen – essen – schlafen“. Sie stellte das so in Aussicht. Die Frieda könne sich das ja mal überlegen und sich den Ort ansehen, den Nuji auserkoren habe – wonach die Gur den Ort und den Weg dort hin beschrieb. Dann ließ sie Frieda auch wieder alleine und gab ihr mit, dass sie sich gerne melden könne, wenn sonst irgendwas sei. Frauen müssten ja zusammen halten – und so. Und dann endlich suchte sie auch den alten Johann auf. Sie tauchte einfach neben ihm auf, ließ sich auf der Pier nieder wie er, baumelte so etwas mit den Beinen und kramte eine Tüte ihrer – natürlich selbstgemachten – ausfrittierten und gesalzenen Schweineschwarten hervor. Die erste weg knurbselnd reichte sie die Tüte zu Johann wortlos aber mit einem Lächeln hin damit er auch mal rein greifen könne. Und so saß sie da dann erst einmal. Wie so oft das stille Angebot machend, das man reden könne. |
26.08.2017 09:22:50 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#120930) |
-Depp- | Mit muederen Gesichtszuegen kehrte der Tormit nach der Nachtschicht in die Kaserne zurueck, wechselte in seine Zivilruestung und machte sich im Anschluss auf gen Versorgungstube. Ein Gruss ging gen des Versorgungsoffiziers, gefolgt von einem kurzen Plausch ueber sein Befinden und Neuigkeiten, die derzeit in der Wache eben so die Runde machten. Im Anschluss kam Aidan dann auf sein eigentliches Anliegen zu sprechen. So erkundigte er sich bei dem Waechter, ob die Wache ueber alte Feldbetten verfuegte, die sie gegebenenfalls nicht mehr benoetigte. Ein oder zwei, das waeren schon genug. Als Erklaerung fuer sein Anliegen gab er an, dass ein heilkundiges Fraeulein im Hafen, dass sich dort an den Docks um Verletzungen kuemmerte, gedachte einen kleinen Verschlag fuer ihre Behandlungen zu errichten. Dieses Unterfangen wollte der Tormit wohl unterstuetzen - vor allem, da das Fraeulein wohl auch zugesagt hatte, sich um die Verletzungen von Waechtern zu kuemmern, sofern es einmal zu solch Not dort kaeme. Die hafennahe Notfallshilfe, so Einsaetze einmal schief laufen sollten, oder Einsaetze auch fuer andere Beteiligten direkte Versorgung benoetigten, erschien Aidan da wohl praktisch. |
01.09.2017 10:21:09 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#121021) |
Nutmeg | Frieda nahm die Salbe mit Freude an und bedankte sich. Die kleine Geste bedeutete der jungen Frau wohl schon viel und so drehte sie den Tiegel eine Weile in ihrer Hand beim Sprechen. Sie würde sich Nujaimas Plan zu deren Stube anhören. Langsam dann nicken. Sie würde sich den Ort einmal anschauen, wenn sie auf dem Weg von der Arbeit nach Hause kam. Mehr sagte sie Nujaima da nicht zu, aber sie klang nicht abgeneigt, sogar etwas neugierig auf so eine Stube, wie das werden würde. Am Ende des Gesprächs klang sie sogar recht entspannt, und nickte zu Nujaimas Worten, dass Frauen zusammenhalten sollten. Dann musste sie sich aber für die Arbeit beim Helmut fertig machen. Nujaima würde, als sie neben dem alten Johann zum Sitzen kam, erst einmal dessen Signaturduft nach billigem Alkohol, Schweiß und Urin abbekommen. Johann trank aus seinem Bierkrug und rieb sich die Nase, immer mal wieder schenkte er der Gur verwirrte bis unsichere Seitenblicke. Er war es eher gewohnt, dass man ihn mied seit... seit der schlimmen Sache. Und als Nujaima ihm ihre Tüte hinhielt, schwieg er dennoch lange. Ehe er, ohne hineinzugreifen, vorsichtig klinged, mit rauer Stimme fragte: [b]Wer bist du und was willst du von mir?[/b] Als könne er nicht glauben, dass ihm da jemand einfach so etwas anbot. ~*~ Aidan würde vom munteren, ausgeruhten Versorgungsoffizier begrüßt werden, als er in die Stube eintrat. Da momentan keine Großeinsätze anstanden sondern nur das "Tagesgeschäft", wirkte der gute Mann ausnahmsweise auch gutgelaunt. Er würde sich Aidans Bitte anhören und sich die Nasenwurzel überlegend reiben. Ja, man hatte noch alte Feldbetten, die keiner mehr brauchte. So in ganz gutem Zustand waren sie nicht, aber erfüllten noch ihren Zweck. Sie müssten natürlich selbst abgeholt und transportiert werden. Er könne zwei raussuchen. Aber ganz umsonst, das könne sich Aidan denken, war das ja nicht. Und so meinte der Versorgungsmeister, dass man dafür ja eine Spende in die Kasse für die Familien von toten Kameraden springen lassen könne? |
01.09.2017 11:15:21 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#121024) |
-Depp- | Als erste Reaktion hob sich da eine Braue des Tormiten. Nicht, weil der Versorgungsoffizier etwas verlangte, wie man haette meinen koennen. Nein. Es war der Umstand, dass es eine Versorgungskasse fuer die Familien gefallener Kameraden gab. Wie es schien, war das dem Waechter wohl bisher unbekannt gewesen. Darauf folgte dann kurzerhand ein zackiges und irgendwie wie selbstverstaendlich wirkendes Nicken von dem Tormiten aus und er sicherte dem Versorgungsoffizier zu, dass er sich darum kuemmern wuerde... und am naechsten Tag war die Kasse dann auch um eine Spende reicher, die deutlich hoeher ausfiel, als der Betrag, den man sonst fuer zwei Feldbetten bezahlen muesste - selbst wenn sie neu waren. |
11.09.2017 11:28:15 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#121178) |
-emptySoul- | Als Johann erst mal zauderte, zu zu greifen, griff sie selbst zu und knurbschte noch ein wenig auf der Leckerei herum bevor sie meinte: [i]“Ich bin die Nujai. Und du bist?... der Johann, huh. Ham die Mädels gesagt. Wollt mal nach dir sehen. Sitzt hier immer so allein. Und ich mag Leut, die allein sitzen, nicht allein sitzen lassen.“[/i] Damit hielt sie ihm das Tütchen erst einmal wieder hin. Nujaima war klar, dass das hier kein kurzweiliger Prozess werden würde. Sie wollte ja nicht nur in erster Linie Johanns alte Bude haben für sich. Sie wollte vor allem erst einmal Johann unter die Arme greifen. Und daraus entwickelte sich im besten Falle die eigene Hütte für ihre Pläne und ein Platz für Johann und Frieda darin. Hätte sie ein Wort dazu gekannt, wäre es wohl „Symbiose“ gewesen.. |
21.09.2017 15:32:12 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#121382) |
Nutmeg | Johann schaute die kleine, fremdartige Frau an und rieb sich die Nase. Er blickte danach stur noch einen Moment auf die See vor sich. Ein langsamer Schluck aus seinem Krug folgte dann. Dabei ging etwas Bier in seinen Bart verschüttet. Dann richtete der Blick aus trüben Augen sich wieder auf Nujaima. Vorsichtig streckte er seine Hand aus und nahm sich eine der Leckereien. Er kaute eine Weile auf der Schweineschwarte herum, ehe er die Gur wieder anblickte. [b]Und was kümmert es dich, dass ich hier sitz'? .....Was willst du von mir?[/b] Er klang verwundert, über Nujaimas Aussage. Und auch etwas misstrauisch. Johann war es wohl nicht mehr so gewohnt, dass man viel mit ihm sprach, und Interesse zeigte. |
21.09.2017 16:54:08 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#121391) |
-emptySoul- | [i]“Was ich sag.“[/I] war die Antwort der Gur da. [i]“Ich mags nich, wenn Leut so alleine sitzen. Und was ich von dir will, huh..“[/i] sie reibt sich die Nase und sieht da auch wieder zu ihm hin. [i]“Ich [b]will[/b] gar nix. Ich würd mir was wünschen. Weißt...“[/i] setzte sie an und erzählte dem alten Mann dann eine alte, gur'sche Fabel von Hasen und Fröschen*. Als sie das letzte Wort davon erzählt hatte, legte sie ihm die Tüte mit den Schweineschwarten neben den Schoß, sah einmal über das Wasser und meinte: [i]“Ich hab nen Traum. Wenn ich das nächste Mal her komm, erzählst du mir Deinen und ich dir Meinen, aij?[/i] Womit sie den alten Mann erst einmal so sitzen ließ... und ein paar Tage später wieder kam. Und das „Spiel“ mit „zu ihm setzen und was zu Essen anbieten“ von Vorne begann... *[spoiler][quote]Die Hasen klagten einst über ihre missliche Lage; "wir leben", sprach ein Redner, "in steter Furcht vor Menschen und Tieren, eine Beute der Hunde, der Adler, ja fast aller Raubtiere! Unsere stete Angst ist ärger als der Tod selbst. Auf, lasst uns ein für alle Mal sterben." In einem nahen Teich wollten sie sich nun ersäufen; sie eilten ihm zu; allein das außerordentliche Getöse und ihre wunderbare Gestalt erschreckte eine Menge Frösche, die am Ufer saßen, so sehr, dass sie aufs schnellste untertauchten. " Halt", rief nun eben dieser Sprecher, "wir wollen das Ersäufen noch ein wenig aufschieben, denn auch uns fürchten, wie ihr seht, einige Tiere, welche also wohl noch unglücklicher sein müssen als wir." [/quote] Natürlich hat Nujama das auf „ihre Art“ erzählt, kennst den Char ja. Aber der Inhalt ist eben der Selbe: Lass dich nie durchs Unglück niederschlagen; es gibt immer noch Unglücklichere, mit deren Lage du nicht tauschen würdest. [/spoiler] |
03.10.2017 11:54:45 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#121606) |
Nutmeg | Als Nujaima ihre Geschichte erzählte, würde der alte Johann lauschen und sein Bierchen weitertrinken. Eine Schweineschwarte wurde verknuspert. Er blickte aufs Meer. Nachdem Nujaima geendet hatte, würde sie von Johann wohl nur ein Brummen hören auf die Geschichte. Ebenso auf ihren Vorschlag, dass sie ihm ihren Traum und er ihr seinen erzählen solle. Als Nujaima den Alten alleine ließ, blieb er noch eine Weile so sitzen, in den Blick aufs Wasser versunken. Dann griff er sich die Schwarten und schlurfte nach Hause in die Einsamkeit. ~*~ Als Nujaima dann das nächste Mal zu ihm trat, würde der Mann wohl ein wenig verwundert sein; es wunderte ihn wohl, dass sie solch Durchhaltevermögen zeigte, obwohl er sich von seiner unsozialsten Seite zeigte. Lange würde er schweigend da sitzen, auch wenn die Gur ihn grüßte und etwas zu ihm sagte. Aber immerhin nahm er sich eine Schweineschwarte, bot sie ihm wieder welche an. Dann aber, nach dem Knuspern, würde er wohl plötzlich doch mit seiner rauen Stimme etwas zur Gur direkt sagen. Auch wenn der Blick immer auf dem Meer blieb. Seinem Anker. Neben dem Bierkrug, den er in Händen hielt. [b]Mein Traum wär'...wenn die Emma und die Susanne noch leben würden. Dann würd' ich einiges anders machen, glaub ich. Weniger Zeit vertrinken. Mehr der Emma helf'n. Würd' ihr die Wäscherei ausbauen. Auf die war sie stolz, die Susanne auch. Jetzt...isses alles kaputt da. Aber manchmal...da geh ich da rein und stell mir vor, wie's aussehen könnt. Und irgendwie...denk' ich mir dann, dass sie bei mir sind. Vielleicht sindses auch. Wie gute Geister. Stell ich mir vor. Weißte? [/b] Nach dieser erstaunlich langen und ehrlichen Rede - vielleicht hatte es herausgemusst, zu irgendjemand anderem - schwieg er wieder. |
03.10.2017 12:18:04 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#121608) |
-emptySoul- | Sie kam wieder. Sie setze sich wieder und reichte ihm abermals ein „Lecker“ aus ausgebackenen Schwartenstreifchen mit Salz. Und dann saß sie da eben, knusperte mit ihm und schwieg mit ihm – bis er von alleine das Reden anfing und seinen Traum erzählte. Auf seine Worte hin sagte sie nichts. Kein Urteil, kein Ratschlag. Allein ein dankendes Nicken und Lächeln dafür, dass er es ihr erzählt hatte und das sie ziemlich genau verstand, was er meinte. Und dann meinte sie: [i]Mein Traum wär', es gäb Orte, wo Leut hin könn' und wo man denen hilft, sich selbst zu helfen. Wo kaputtes wieder ganz werden kann. Vielleicht so ein bisschen mit Flicken und Narben, aber doch so, dass es wieder ganz wär' und so im Leben, dass die, denen man wichtig is... und man selbst auch.. wieder so'n bisschen stolz auf einen sein könn'. Weißte?“[/i] |
11.10.2017 12:18:37 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#121801) |
bergatroliet | Eine Weile hatte Delia jetzt schon die Luft im Hafenviertel geschnuppert, ihre Hilfe angeboten, Essen und Decken verteilt. Und wenn sie es mitbekam und man sie ließ auch bei Verletzung und Krankheiten geholfen. Was die Leute ihr dabei von Nujaima erzählten, freute Delia und sie sah dadurch ihren ersten Eindruck von der Gur bestätigt. Natürlich verstand Delia auch, dass die Leute ihr nicht sofort die Tür einrennen würden. Ihre Robe und die Brosche mochten zwar auf viele vertrauenserweckender wirken als die Rüstungen der Wache, aber sie war eben noch ein neues Gesicht, an das man sich erst gewöhnen und zu dem man erst einmal Vertrauen fassen musste. Darauf war sie vorbereitet und es fehlte ihr nicht an der nötigen Geduld. Also war sie einfach da und bot ihre Hilfe an. Kein Fordern, kein Drängen. Wer zu ihr kam, den wies sie niemals ab und wer nicht zu ihr kam, den bedrängte sie auch nicht. Doch sie kam weiter, Tag für Tag in den Hafen. Was Delia ebenso verstand, war, dass Nujaima schon wesentlich mehr Zeit mit den Leuten im Hafen verbracht hatte. Ihr vertrauten Viele und nach ihrem letzten Gespräch mit der Gur war Delia dies noch einmal in aller Demut klar geworden. Und genau dadurch tat sich für die Hafenbewohner - insbesondere für jene, die sonst von fast allen vergessen schienen - eine große Chance auf. Denn Nujaima hatte eine Idee, ganz ähnlich dessen, was Delia sich vorstellte. Vielleicht tat die Gur es nicht aus dem Glauben an Ilmater heraus, aber ihre Motive und Ziele schienen zumindest ähnlich und Delia freute sich, aus tiefstem Herzen, dass sie bei der Verwirklichung helfen konnte. Ein Haus, in dem die Leute zusammen kommen konnten, versorgt wurden, füreinander da sein konnten und mehr noch. Wo sie Arbeit, wieder einen Sinn und Hoffnung finden konnten. Da Nujaima bereits ein Haus ins Auge gefasst hatte und Delia ihre Bemühungen nicht zu Nichte machen wollte, überließ sie dies also ganz der Gur und nahm sich statt dessen einer anderen Sache an, um die die andere Heilerin sie gebeten hatte. Also suchte Delia Friedas Haus auf. Oder vielmehr die Straße in der sie wohnte. Von da an musste sie sich durchfragen. Was genau der armen Frau geschehen war, das wusste wohl auch Nujaima nicht, da Frieda nicht darüber reden wollte. Delia wusste nur, dass sie im Lotus gearbeitet und es wohl Probleme mit einem Freier gegeben hatte. Bordelle waren Delia als Ilmatari nicht fremd. In den Freudenhäusern Faerûns wurden viele Kinder geboren und es gab bestimmte Krankheiten, die besonders dort gedeihten. Auch anderes Leid gedeihte dort. Dass sie selbst eine Frau war, hatte da oft geholfen. Und auch, dass sie blind war, hatte die Frauen manches Mal etwas freier sprechen lassen. Vielleicht lag es daran, dass die Frauen ihr niemals in die Augen sehen mussten.. Aber auch das half natürlich nicht immer und viele Frauen wollten ganz einfach nicht über die Dinge sprechen, die ihnen widerfahren waren. In Friedas Straße angekommen, fragte Delia also bei dem nächsten Passanten, der ihr begegnete nach, ob derjenige wisse, wo eine gewisse Frieda wohne. Höflich und freundlich, wie es ihre Art war. |
11.10.2017 15:59:39 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#121812) |
Nutmeg | [b]Nujaima[/b] Und so leistete Nujaima wohl längere Zeit dem alten Johann immer wieder Gesellschaft. Meistens knusperte der Alte Speckschwarten und hörte der Gur eher zu, wenn sie sprach. Brummen war seine bevorzugte Antwort. Man konnte nicht immer hören, ob es gut oder schlecht war. Irgendwann taute er auf, immer mehr. Er zeigte es vielleicht nicht, aber er hatte es vermisst mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Und wenn er auftaute, dann erzählte er Nujaima ein bisschen. Über Emma, die immer ehrlich und fröhlich und fleißig gewesen war. So eine Frau würde es nie mehr geben auf der Welt, da war sich Johann sicher. Und Susanne hatte viel von ihrer Mutter geerbt. Auf seine Tochter klang er immer stolz, wenn er von ihr redete. Nur die Hitzköpfigkeit, die hatte sie von ihm. Zumindest...von ihm früher. Vor dem Schlimmen. Eines Tages würde er sich nachdem er wieder schweigend Nujaima Gesellschaft geleistet hatte, meinen, dabei sehr zögerlich klingend: [b]Weißt du...ich war gestern in der alten Wäscherei. Ich komm' da einfach nicht von los.[/b] Er trank einen Schluck Bier und redete dann weiter. [b]Is' immer in meinem Kopf, aber is' einfach nicht schön, so wie es da aussieht. Das hat sich die Emma bestimmt nicht gewünscht. Ich glaube...[/b] Er schwieg und rieb sich dann das Nasenbein. [b]...die Emma und die Susanne spuken dadrin und sind mir bös'.[/b] Dann schaute er wieder aufs Meer. Fast als schäme er sich, dass er so geplappert hatte. Es war wohl nach seinem Traum das längste am Stück, was er zu Nujaima je gesprochen hatte. ~*~ [b]Delia[/b] Als Delia in die Straße einbog, in der Frieda wohnte, wehte ihr ein unangenehmer Geruch entgegen. Es war wohl kein schöner Ort, an dem sie sich gerade befand. Delia hörte rechts von sich die Stimme einer alten Frau, die krächzend wohl fragte, was sie denn hier wolle. Nachdem Delia ihr Anliegen, Friedas Haus finden zu wollen, vorgebracht hatte, würde sie wohl eine alte, runzelige Hand an ihrer fühlen, die sie führen wollte. Wenn sie sich helfen ließ, so würde die Alte sie wohl nach einigen Schritten vor ein Haus geführt haben. [b]Dat is dat Haus vonner Frieda,[/b] drang es erklärend an Delias Ohr und dann löste sich die alte Runzelhand von ihrer Hand und Delia hörte die hilfsbereite Frau wegschlurfen. Auch am Haus dort roch es unangenehm. Dieser typische Geruch nach Kohl, dem Arme-Leute-Essen. Und Urin. Und anderem Unrat. Ein paar Häuser weiter stritten sich wohl auf der Straße zwei Hunde um einen Bissen, Geknurre und Beißerei erreichte Delias Ohr, aber so weit genug weg, dass sie sich in Sicherheit wiegen konnte. Sollte Delia sich zum Anklopfen entscheiden, so ging die Tür nach einer Weile leise vor ihr auf. Mehr Kohl-Geruch wehte ihr entgegen. Und eine junge, weibliche Stimme meinte, nicht unhöflich, aber irritiert: [b]Ich hab' kein Geld für Almosen, 'tschuldige.[/b] |
13.10.2017 15:03:46 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#121860) |
bergatroliet | Der Geruch in diesem Teil der Stadt machte Delia nichts aus - es war zwar auch für ihre Nase nicht angenehm, aber solcherlei war sie nach so vielen Jahren im Dienste Ilmaters längst gewöhnt. Von der alten Frau ließ sie sich bereitwillig führen und bedankte sich dann freundlich als diese wieder ihres Weges ging. Kurz lauschte Delia den beiden Hunden, ehe sie an Friedas Türe klopfte. Auf die "Begrüßung" hin, schmunzelte sie etwas, was kleine freundliche Fältchen um ihre blinden Augen herum erscheinen ließ. Sie hob beruhigend eine Hand und sagte: [i]"Oh, deswegen bin ich nicht hier. Mein Name ist Delia."[/i], da neigte sie leicht das Haupt, [i]"Und ihr müsst Frieda sein. Nujaima hat mir von euch erzählt. Sie macht sich Sorgen um euch und bat mich, nach euch zu sehen."[/i], erklärte sie dann offen und freundlich ihre Anwesenheit. |
16.10.2017 14:33:53 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#121938) |
-emptySoul- | [b]Bei Johann[/b] ...klopfte die Gur diesem auf die Schulter nach seinen Worten, rappelte sich hoch und meinte: [I]“Ich seh's mir mal an, huh. War auch schon mal da, da hab ich aber nichts von gemerkt. Und merk so was eigentlich recht schnell. Vielleicht brauchts einfach nur dich und nen Besen und noch ein paar freundliche Händ'... die's wieder zu nem schönen Ort machen. Aber..ich guck nach.“[/i] Und das tat sie dann auch: Nachsehen ob es in der verfallenen Kaschemme tatsächlich spukte. |
18.10.2017 13:55:13 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#121993) |
Nutmeg | [b]Delia[/b] Nachdem Delia die Worte gesagt hatte, war es eine Weile still. Sie konnte jedoch noch deutlich die Anwesenheit der anderen Frau fühlen, ebenso deren Geruch nach Wäschereilauge riechen. Dann meldete sich die Stimme doch wieder zu Wort. [b]Und...wieso sollste das, Delia?[/b] Es klang weniger skeptisch als am Anfang, eher verwundert. Man konnte praktisch fühlen, wie die Augen der Wäschereihelferin an der jungen, blinden Ilmatari herab und hinauf glitten, mit verwirrtem Blick. Mit so einer Frau hatte Frieda wohl noch nicht wirklich zu tun gehabt, und starrte dann in Delias blinde Augen. ~*~ [b]Nujaima[/b] Johann brummte, als Nujaima versicherte, dass sie nach der Wäscherei schauen würde. Mehr sagte er nicht, aber Nujaima würde es wohl mittlerweile als dankbares Brummen aufnehmen. Der Alte schwieg wieder eine Weile, ehe er meinte: [b]Vielleicht sollte ich's echt schön machen...was draus machen lassen. Dasses nimmer so leersteht...[/b] Er rieb sich nachdenklich den Bart, und nahm wieder einen Schluck, er war wohl am Grübeln. In der Wäscherei würde Nujaima wohl erst einmal, als sie diese betrat, nichts Besonderes vorfinden. Es war sauberer als noch früher, da sie ja schon einmal ausgemistet hatte. Eine Maus verschwand schnell in ihr Mauseloch, als die Gur näherkam. Es roch immernoch penetrant nach altem Unrat, aber das konnte man sicherlich in den Griff kriegen, mit der Zeit. Nujaima spürte zuerst nichts Spukiges. Der Raum war langweilig leer, was das anging. Gerade als sie sich umdrehen wollte und wieder gehen...da spürte sie doch plötzlich etwas. Nur kurz, wie eine kleine Energiewelle. Ein Funken. Ein Kribbeln, das der Gurhexe anzeigte - da war doch "etwas". |
19.10.2017 19:52:23 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#122031) |
-emptySoul- | Da blieb sie stehen, legte den Kopf so etwas auf die Seite und wartete ab – wie es eben einfach ihre Art war. Die Sinne offen, der Geist ebenso und das innere Auge auf dieses Kribbeln richtend. Erst einmal einfach nur einladend. Aber wie immer auch gewappnet, sollte das, was da war, nicht so freundlich sein, wie man vermutete. |
20.10.2017 08:34:49 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#122038) |
bergatroliet | [b]Bei Frieda[/b] ...wartete Delia geduldig die Musterung ab. Neben dem Offensichtlichen - den weißen Haaren, der grauen Kutte und der schon leicht angelaufenen Metallbrosche - trug sie auch eine etwas abgetragene Umhängetasche, die sie im Hafen immer bei sich hatte. Bei der Frage, wiederholte sie noch einmal ehrlich: [i]"Weil Nujaima sich Sorgen um dich macht. Sie sorgt sich wirklich sehr um die Leute hier am Hafen, weißt du?"[/i] Da lächelte die blinde Nonne sacht und fügte noch an: [i]"Und ich auch."[/i] Dann breitete sie die Hände ein wenig zu beiden Seiten aus, offen erklärend: [i]"Ich dachte, du möchtest vielleicht ein bisschen Gesellschaft. Du lebst allein hier, nicht wahr?"[/i] Ihr Ton war ruhig und sanft, ein warmer Ausdruck erfüllte dabei ihr Gesicht, der Mitgefühl - ohne Herablassung - und Respekt für Frieda zeigte. |
25.10.2017 15:14:10 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#122162) |
Nutmeg | [b]Nujaima[/b] Und als sie sich etwas mehr konzentrierte, spürte Nujaima wieder dieses Kribbeln. Vielleicht wurde sie aus ihrer gurischen Beobachtung kurz etwas gerissen, als Johann plötzlich hinter ihr stand, im Türrahmen. Der ältere Mann schaute hinein und sprach Nujaima an. Aber was er sagte, konnte sie nicht recht verstehen. Denn in dem Moment als Johann den Eingangsbereich betreten hatte, wurde die Energie in dem Raum deutlich anders. Es rauschte in Nujaimas Ohren, Chaos war für sie deutlich zu verspüren, das Gefühl von Enge, von Verzweiflung...auch von Sehnsucht. Vor ihrem Auge erschienen kurz zwei transparente, durchscheinende Wesen, eine jüngere und eine ältere Frau die ihre Arme nach Johann ausgestreckt hielten. Aber sie konnten sich nicht fortbewegen. Es schien, als wären sie hier in diesem Raum "gefangen". ~*~ [b]Delia[/b] Frieda brauchte etwas länger für die Musterung. Vermutlich blieb ihr Blick neben den blinden Augen auch auf der Brosche länger liegen. Ungesehen von Delia, bildete sich eine Falte auf der Stirn. Dann hörte Delia, dass Friedas Stimme recht verärgert klang. [b]Is' ja schön, dassde dich um mich sorgst, aber ich kenn' dich net. Und du kennst mich net. Was soll'n das? Denkste, ich brauch dein Mitleid?[/b] Irgendetwas hatte wohl den (leider wenigen) Stolz der jungen Frau doch recht angegriffen. |
25.10.2017 15:52:15 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#122165) |
-emptySoul- | Die Gur blinzelte und versuchte sich noch ein wenig mehr in die Emotion zu fühlen die von den beiden transparenten Frauen aus ging. Und so „lauschte“ sie zwischen den beiden und Johann hin und her.. alles in Bruchteilen von Sekunden. Auch, um mit ihrer Erfahrung und der Weisheit ihrer Sinne, dem intuitiven Wissen welches sie so gerne einfach übereilte, zu erspüren, [i]was[/i] die Frau hier fest hielt. Sie hatte einen Verdacht, der verstärkt wurde, als Johann die Szenerie betrat und das Rauschen in ihren Ohren ihr aufzeigte, dass die Frauen auf ihn reagierten, nicht weg konnten. Es lag an Johann. [b]Er[/b] lies sie nicht weg, ohne es zu wissen. Schuldgefühle... vielleicht. Er hatte gesagt, sie wären ihm böse. Nur... warum? Und so trat sie auf Johann zu, hielt ihn zudem davon ab, erst einmal weiter in den Raum zu treten und stellte dann auch genau diese Frage an ihn. |
25.10.2017 17:16:28 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#122169) |
Nutmeg | Nujaima würde wohl, in diesen Sekunden, in denen sich das alles abspielte, beobachten können, dass Johann einfach dastand, in den Raum hineinschauend. Er schauderte kurz, unmerklich. Aber wenn auch wohl die Gefühle der beiden Geisterfrauen unterbewusst von ihm wahrgenommen wurden, so schien er selbst unbewusst in keinen Dialog mit ihnen zu treten, außer dem Schauern kam nichts von ihm. Susannes und Emmas Gefühle hingegen konnte Nujaima gut aufnehmen, vor allem die Sehnsucht und diese Verzweiflung. Sie waren wohl wirklich wegen ihm hier. Er band sie an diesen Ort. Und sie versuchten, ihm mitzuteilen, dass er nicht sich die Schuld geben solle, dass er sein Leben weiterleben solle. Nur nahm er sie eben einfach nicht wahr, und verstand sie deswegen falsch. Nachdem Nujaima Johann vom weiteren Betreten des Ortes abhielt, ihn vielleicht auch etwas von der Tür nach draußen führte und ihre Frage stellte, sah der alte Mann sie bedröppelt an. Und sehr traurig. [b]Ich denk', sie sind mir bös' weil ich mich nicht richtig gekümmert hab'. War zuviel mit mir beschäftigt und Kameraden und saufen, weißt du?[/b] Er zog die Schultern an. [b]Hab' damals nicht mal richtig verstanden, wie krank sie war'n. Dachte, das geht weg. Aber ging's nicht. Hätte ihnen vielleicht helfen können, wenn ich mich angestrengt hätte. Wenn ich mich mehr gekümmert hätte.[/b] |
25.10.2017 19:42:21 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#122178) |
bergatroliet | Da hatte Delia sich wohl im Ton vergriffen, oder ihre Worte unglücklich gewählt. Sie war sich nicht ganz sicher, womit sie Frieda verärgert hatte, denn ihre Absicht war es bestimmt nicht gewesen. Es war natürlich nicht das erste Mal, dass sie sich verletztem Stolz oder Ärger gegenüber sah also wollte sie auch nicht gleich aufgeben. Delia nickte also. [i]"Du hast Recht. Ich kenne dich nicht. Deswegen kann ich dich auch nicht bemitleiden. Ich kann ja nicht wissen, was du durchgemacht hast."[/i] Der erste Satz klang entschuldigend, ihren Fehler einräumend. Den Rest sagte sie eher in feststellendem Ton. |
28.10.2017 17:34:16 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#122254) |
-emptySoul- | [i]“Ahw.. hmn.“[/i], nickt sie da erst einmal nur und sieht von ihm dann in den Raum und wieder zurück. Ihr war klar, dass es Johann wenig nutzen würde, ebenso wenig wie Susanne und Emma, wenn sie ihm die Sache nun einfach dar legen würde. So ein bisschen selbst darauf kommen, musste er schon. „Erklärtes“ Wissen war ein anderes als „begriffenes“ Wissen. [i]“Aij. Vielleicht is das so. Die Sach is, dass'd aber nichts mehr dran ändern kannst, heut. Die Sach is auch, dass schon die behütetsten Leut an den Pocken gestorben sin' – ganz ohne dass sich wer nich' gekümmert hätte. [b]Das'[/b] also nich' wirklich deine Schuld. Ich kann's Grämen von dir aber verstehen. Was ich nich verstehen kann is, warum'st heut so weiter machst, wie damals. Wenn'st denkst, du hast Schuld, glaubst es ist recht, mit dem was dich schuldig macht, weiter zu machen?“[/i] |
02.11.2017 17:56:33 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#122356) |
Nutmeg | [b]Delia[/b] Auf Delias Worte hin war es kurz still. Delia konnte zwei sich anknurrende Hunde am Ende der Straße hören, die sich vermutlich wieder um irgendetwas balgten. Dann meldete sich abermals die Stimme der jungen Frau, und Frieda klang weiterhin eher verärgert. [b]Ja..du kennst mich net. So gar net. Deswegen hab' ich grad keine Ahnung, was du von mir willst. Bist du meine Mutter, oder was? Um mich braucht man sich keine Sorgen machen. Und jetzt hau ab![/b] Und die Tür knallte zu. ~*~ [b]Nujaima[/b] Der alte Mann sah Nujaima auf ihre Worte hin bedröppelt an. Er strich sich durch den unordentlichen Bart, und schaute auf die Pflastersteine am Boden. Lange schwieg er, als würde er nachdenken müssen. Dann schaute er der Gur ins Gesicht und meinte - und es klang irgendwie verloren und ratlos: [b]Ich weiß nicht, was ich sonst machen soll, Nujaima.[/b] |
04.11.2017 21:43:52 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#122401) |
-emptySoul- | [i]“Was nützliches“[/i] war da ihre Antwort. [i]“Deine Mädels sind dir nich bös', weißt. Aber vielleicht werden's das, wenn'st dich weiter so hängen lässt, huh. Grad gehen's nicht, weil's sich Sorgen machen. Sie wollen, dass'd wieder was mit deinem Leben machst. Und damit fang' wir jetzt an..“[/i] Und dann erzählte sie dem alten Mann von ihrem kleinen Plan mit seiner leeren Stube. Und dass sie ihn sich da auch gut vorstellen konnte, als jemand, der eben einfach da ist, mit den Leuten redet, Boten schickt, wenn jemand Nujis Hilfe brauchen würde und sie gerade nicht da wäre. Das er vielleicht abends am Markt nachsehen könnte dann, ob die Gemüsehändler Reste zu vergeben hätten – da wollte sie die nächsten Tage hin, das „klar“ machen. Selbes beim Schlachter im Hafen. …..[i]“Und weil heut der Tag ist, an dem'st anfängst, wieder wer zu sein...“[/i] ...ein Griff neben die Türe im Raum und sie hatte einen Besen in der Hand..[I]“...gehst jetzt da rein, raffelst dich zusammen, sagst deinen Mädels, dass'd ab heute Johann der Stubenmeister bist... und fegst durch, huh?“[/i] Das sagte sie recht bestimmt, aber auch aufmunternd und mutmachend im Ton. Dann gab sie die Türe frei. [I]“Ich guck mal beim Schlachter rum und frag, ob der Reste verschenkt oder billig abgibt. Für Eintopf! Bis später![/i] Und damit lies sie Johann alleine. Zumindest gab sie den Anschein. Sie bog nur bis zur nächsten Ecke um ein Ohr auf die Stube zu haben und ein Auge. Und sollte Johann wirklich anfangen, zu fegen... würde sie gehen. Zum Metzger. Es gab Sachen zu organisieren. |
05.11.2017 15:37:05 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#122405) |
bergatroliet | Als die Tür zuknallte, blieb Delia noch einige Momente vor dem Haus stehen und lauschte. So keine, in irgendeiner Weise alarmierenden, Geräusche von dort an ihr Ohr drangen, wandte sie sich um und ließ das Haus und die Straße hinter sich - darauf bedacht, einen Bogen um die Hunde zu machen. Am nächsten Tag würde sie auf ihrer Runde durch den Hafen erneut Friedas Haus aufsuchen und anklopfen. Am Tag darauf erneut. Und am Tag darauf erneut. Delia würde so lange täglich an Friedas Türe klopfen bis die junge Frau ihr öffnete und die Tür nicht direkt wieder vor ihr zuknallte. |
07.11.2017 21:08:45 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#122435) |
Nutmeg | [b]Nujaima[/b] Johann schaute Nujaima nach ihren Worten wieder lange schweigend an. Sie konnte praktisch sehen, wie es hinter der Stirn des alten Mannes dachte und wie unsicher er doch war. Er schaute immer einmal wieder zur Tür, die zur ehemaligen Wäscherei seiner Familie führte. Er wischte sich dann durch das Haar, und betrachtete nachdenklich abermals die Pflastersteine. Es mochte vielleicht eine geschlagene Minute voller Schweigen dauern, ehe Johann ein doch entschlossenes Nicken zeigte. [b]Einverstanden.[/b] Mehr sagte er nicht. Aber es war Nujaima klar, dass er damit alles meinte, was sie gesagt und vorgeschlagen hatte. Er trat durch die Tür, und griff sich den Besen, der neben der Tür an der Wand lehnte. Hielt ihn fest wie eine lebenswichtige Stütze für einen Moment. Und als Nujaima da so etwas verborgen noch auf die Bude achtete, konnte sie für einige Augenblicke wieder diese chaotische Energie fühlen, wie eben, als Johann die Geister geweckt hatte, die er selbst rief. Doch dann wurde es ruhiger, friedlicher, als sich der Mann im Gebäude auf etwas anderes als seine Trauer und seine Schuldgefühle konzentrierte. Und ehe sie zum Schlachter abbog, konnte sie es auch aus der Bude hören. Ein noch etwas unsicheres, aber ernstes [b]Emma, Susanne - ich bin ab heute Johann, der Stubenmeister.[/b] ~*~ [b]Delia[/b] Delia würde wohl, nachdem das Knallen der Türe verhallt war, keine alarmierenden Geräusch mehr von drinnen hören. Nur das Knarzen einer Treppe. Als Delia am nächsten Tag anklopfte, öffnete keiner. Am Tag darauf ebenso nicht. Auch am dritten Tag gab es keinerlei Antwort. Am vierten Tag öffnete sich auf ihr Klopfen die Tür dann doch einmal. Delia würde eine größere, massigere Präsenz spüren als die zarte, junge Frieda. Es roch nach Seifenlauge und Männerschweiß. Ein älterer, kräftiger und großer Herr hatte die Tür geöffnet und schaute erzürnt auf die blinde Ilmatari herab. Er legte auch ohne Umstände mit rauer Stimme los, nachdem er Delia gemustert hatte und sie als die Frau einstufen konnte, von der Frieda ihm erzählt hatte. [b]Jetz' hömma, du Irre. Wennde die Frieda nich' in Ruhe lässt mit deinem Helfekram, dann polier' ich dir deine Fresse. Verstehste? Verpiss dich und lass meine Angestellte in Fried'n.[/b] Nach Helmuts harschen Worten hörte Delia es wieder knallen. Die Tür war wieder zugeknallt worden. Und die Worte klangen besorgniserregend ernstgemeint. |
07.11.2017 22:34:19 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#122437) |
-emptySoul- | Mit einem Schmunzeln auf den Lippen zog die Gur sich zurück. Zufrieden. Jetzt galt es, zum Schlachter zu gehen und ein Gespräch zu führen. ...hoffentlich hatte der den „ausgeborgten“ Hahn vergessen. Wenn nicht, hatte sie zum Ausgleich Wundversorgungskram mit, den sie ihm geben wollen würde. Das Anliegen war dann ein recht einfaches: Nujaima wollte Reste. Eben das Zeug, was sonst im Müll landen würde wenn es abends keiner mehr kaufte. Oder Köpfe und Füße zum Auskochen. Sie erklärte ihm da auch den Sinn und Zweck ihrer Nachfrage nach den Resten und sagte auch direkt dazu, dass sie nichts geschenkt wollte. Es fände sich bestimmt wer, der ihm beim Ställe misten zur Hand gehen könnte. Oder putzen.. oder... was eben so anfallen würde. Oder sie würde ihn kostenfrei verarzten, wenn er sich beim Tiere metzen mal verletzen würde... irgend ein Abkommen würde man doch vielleicht finden..? |
23.11.2017 14:39:12 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#122645) |
Nutmeg | Der Schlachter hatte den ausgeborgten Hahn nicht ganz vergessen. Und so schaute er Nujaima mit kleinen, verengten Schweinsäuglein an, als diese zu seinem Stand geklimpert kam. Erstaunlicherweise sagte der Metzger jedoch nichts. Die schnöde Entführung von Bert war schon so lange her...und er hatte Gerüchte gehört, dass die seltsame Gur da vor ihm Leute verfluchte. Wer weiß, was sie ihm an den Hals hexen würde. Vielleicht würde sie ihn ja sogar impotent machen, oder eine Glatze anzaubern?! Schnell machte er heimlich das Zeichen der Tymora, um Unglück abzuwenden. So beschränkte sich der massige Mann mit den ordentlichen 1, 95 Meter darauf, sich noch etwas aufzuplustern und die Arme zu verschränken, um danach aus seiner luftigen Höhe auf die kleine Frau herab zu blicken. Ihre Bitte ließ ihn stutzen. Er runzelte die Stirn und man konnte sehen, wie es verwirrt hinter seiner Stirn nachdachte. Dann hob er die Schultern. [b]Is' mir recht. Kannst die Reste haben. Gegen Bezahlung halt. Hab' hier auch nix zu verschenken.[/b] Er betonte das nochmal grummelnd, auch wenn Nujaima ja schon selbst sagte, dass sie nichts geschenkt haben wollte. Er kratzte sich durch den schwarzen Bart, der mit etwas Grau durchsetzt war. [b]Reste nur gegen Klimpergold - ich hab' auch Ausgaben, Mädel. Und zweimal im Mond kommt jemand und macht mir den Stall sauber.[/b] Das war wohl sein Angebot zur Kooperation. |
27.11.2017 15:32:08 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#122682) |
-emptySoul- | [i]“Läuft“[/i] ..meinte die Gur und handelte dieses Mal nichts runter.. wo man das den Gur doch immer so nach sagte. Dafür wäre ein anderes Mal Zeit. Nämlich dann, wenn die Sache lief. So schlug sie bei dem Schlachter ein für den „Reste – Deal“. Wie sie das ganze bezahlen würde, würde sich noch zeigen. Ob erst aus eigener Tasche oder aus „erwirtschaftetem durch die Stube“. Es würde sich schon finden. Da war sie sich sicher. Und so sockte sie vom Schlachter weiter gen Hafen. Da hin, wo die Schiffe anlandeten und Waren gelöscht wurden. Da, wo doch bestimmt auch das eine oder andere Kistchen oder Säckchen Nahrungsmittel runter fiel. Und sie meinte [b]wirklich[/b] „runter fallen“. Nicht [i]runter fallen[/i] wie so manche gute Flasche Rum ab und an mal angeblich runter fiel und dann irgendwo etikettenlos in einer der Hafenkneipen stand. Zufällig, freilich. Sie war auf potentuelle „Abfälle“ aus, auch hier. Mehl, das feucht geworden war und wo man den ganzen Sack direkt weg warf anstatt nur das stockige Zeugs raus zu schaufeln. Das Selbe bei Salz, Gemüse, Obst. Auch hier ging sie nach dem selben Prinzip vor, wie beim Schlachter: Geschenkt wollte sie nichts – sondern gegen Bezahlung. Sei es nun durch körperliche Arbeit, weil jemand kam und beim Entladen half, das Deck schrubbte... oder was eben so anfallen würde. Oder eben durch eine kleine Summe Geld. Wobei die Gur schon durchblicken lies, dass ihr der Tausch „lädierte Ware gegen Arbeit“ lieber wäre. Gold hatte im Hafen eben nicht jeder, was die Herren von der Löschabteilung ja vielleicht auch einsahen, wenn Nuji ihnen das Prinzip der Hafenstube nahe gelegt hatte – für die die Sachen ja sein sollten. |
04.01.2018 14:01:20 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#123157) |
Nutmeg | Und so schlug der Schlachter ein, und würde sich wohl an seinen Teil der Abmachung auch halten. Zumindest solange nichts Unvorhergesehenes passierte. Als Nujaima bei den Docks ankam, wehte ihr der salzige Duft des Meeres in die Nase (neben weiteren Gerüchen, die wohl "typisch hafig" waren...). Die geschäftigen Geräusche, die beim Treiben im Hafen immer auf die Ohren einschallten, waren auch heute nicht leiser. Würde sie geradewegs zu dem Teil der Hafenverwaltung gehen, der das Löschen der Ware organisierte und die Warenhäuser verwaltete, sah sie sich einer Spezies gegenüber, die ihr so ganz bestimmt noch nie untergekommen war: Bürokraten. Aber allen Göttern sei Dank waren es ja Bürokraten aus dem Hafen. Also waren sie bestechlich. Und ein wenig mehr Gold war immer eine feine Sache. Sie würde allerdings feststellen, dass es da wirklich um [b]Gold[/b] für die Herren ging. Die beiden älteren Männer lauschten Nujaimas Worten und drehten ihre Schreibfedern in den Fingern. Mehl, das feucht geworden war...ja, das könnte man ihr zum Viertel des normalen Preises geben. Auch Obst und Gemüse könnte Nujaima wohl verbilligt bekommen. Salz...nun, wenn es ihr nichts ausmachte, aufgefegtes Salz zu nutzen, das verschüttet wurde, dann gab es auch das billiger für sie - leider immer noch teuer genug, es war schließlich das "weiße Gold". Zwei Paar blasse, trübe Äuglein schauten sie dann abwartend an, was sie zu deren Worten wohl sagen würde. Und ihr wurde recht schnell im Gespräch klar - das Gold für die Ware würden die beiden Herren ganz für sich einstecken und die Waren wohl dennoch als verloren, beschädigt oder unbrauchbar deklarieren. Aber es musste im Hafen ja jeder irgendwie über die Runde kommen. |
22.01.2018 16:55:14 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#123598) |
-emptySoul- | Die Gur kratzte sich die Nase bei diesen Worten und den Aussichten. Gold. Ahja. Nun, gut. Was muss, dass muss. Und sie würde dem Herren sagen, dass sie eben dann kommen würde, wenn sie Gold hätte um Sachen zu kaufen. Sprich, so etwas wie ein „Vertrag“ würde da nicht zu Stande kommen. Könne er sich ja überlegen, ob er was verdienen wolle oder jetzt rum pienste, weil es nicht regelmäßig sein würde. So für sich gedacht, stocherte die Gur da schon an anderen Plänen herum, wie sie an Genüse – vornehmlich Zwiebeln und Kohl – kommen würde. Kommt Zeit, kommt Eintopf. |
26.01.2018 16:47:18 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#123661) |
Daanik | Wie die Gur durch das Hafenviertel strich, schlenderte Leucos in seiner privaten "Rüstung", die aus einer schmudligen, grauen Hose bestand und einem Leinenhemd, über den roten Haarschopf eine Strickmütze gezogen, ebenfalls durch eben jenes Viertel. Die Hände in den Hosentaschen vergraben zog er seiner Wege. Das Geklimper des Tand den Nujaima an ihren Armen trug und auch ihre nicht ganz unauffällige Hautfarbe, liessen Leucos Blick für einen Moment zu ihr schweifen. Irgendwie war er nicht der Schnellste, aber es reichte gerade noch für ein "Tach.", welches noch ihr Ohr erreichen könnte. Würde die Gur ihn bemerken, bliebe er stehen und - Man(n) ist ja nicht ganz aus der Welt. - auf sie zugehen, um sagen wir mal, einen Plausch zu beginnen. "Wie gehts? ... Wie laufen die Dinge?" wäre der Anfang. |
03.02.2018 14:01:16 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#123768) |
-emptySoul- | Nujiama war gerade wohl wieder auf dem Weg in „ihr“ Refugium da am Kai als Leucos sie da gerade noch so erwischte. Es hatte den Anschein, die Gur hatte den Hafenwächter im ersten, vorbei ziehenden Moment gar nicht erkannt – ohne seine Rüstung. Oder es war die Leucos schon bekannte Ignoranz die sie ihm gegenüber bisweilen an den Tag legte, wenn sie ihn nicht gerade verbal biss. Die kleine, dunkle Frau bremste scharf ab als Leucos sie ansprach und wendete sich halb zu ihm um, der Blick da auch eher skeptisch, die caramellene Nase gekraust. [i]“...wie die Ding' laufen? Huh? Welche Ding' denn? Wie läuft's denn bei dir, eh?“[/i] [spoiler]Gerne auch einfach mal IC, sobald man sich da findet :) [/spoiler] |
04.02.2018 09:38:04 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#123777) |
Daanik | Die Körperhaltung leger, beäugte Leucos die kleine Frau ihm gegenüber, legte dann den Kopf schief. Seine Mundwinkel hoben sich amüsiert, worauf dann kurz die rotbraunen Augenbrauen nach oben zuckten. Das Sonnenlicht traf wohl selten auf seine Haut, ganz das Gegenteil zu dem karamellfarbenden Teint Nujaimas wie es schien. Vornehme Blässe oder totenblass, so konnte man des Rotschopfes Hautfarbe bezeichnen. Er sah trotz der Bleiche erholt aus. Keine Augenränder, die Lippen ein bischen spröde, was vielleicht an der kalten Jahreszeit liegt oder mangelnder Pflege. Wie auch immer. "Die Dinge lauf'n so, ... " Worauf er anfängt zu erzählen. [spoiler]Dann IG.[/spoiler] |
15.02.2018 16:15:54 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#123939) |
-emptySoul- | [b]Kinderarbeit! .... oder so ähnlich[/b] Die Gur grübelte, so ein wenig angefressen auch, vor sich hin. Dieser Blödhampel aus der Hafenmeisterei aber auch. Wegwerfware nur gegen Gold - was ein Arsch. Das brachte sie nicht weiter, das wusste sie. Denn auf kurz oder lang konnte sie die Stube so nicht versorgen. Und das Letzte auf was sie zugreifen wollte, waren "Spenden und Geschenke" um bei dem geizigen Lackaffen angeschimmeltes Mehl zu kaufen. Das Ding - die Stube- sollte sich verdammt noch eins! aus dem Hafen heraus selbst erhalten. Sie saß am Kai und lies die nackten Füße baumeln, der Blick in der Umgebung. Wenn sie Leute beobachtete, konnte sie meistens am besten denken. Just in diesem Moment spielte sich auf der anderen Seite des Piers eine Szene ab die ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Ein Straßenjunge war wohl nicht unvorsichtig genug gewesen als er seine Finger in den Taschen von Reisenden versenkte und bekam gerade seine Abreibung. Geschrei drang an die Ohren der Gur und das hässliche Geräusch einer brechenden Nase als der Redermeister ausholte und dem Taugenichts die Faust ins Gesicht zimmerte. Nujaima hopste von ihrem Fass, raffte ihre Feldschertasche zusammen und steuerte den lädierten Jungen an. [i]...“is ma gut jetzt... der hat's kapiert“[/i] gab sie dem Reder noch mit, bevor sie sich über den blutenden Dieb beugte. [i]“...ich könnt vielleicht was auf die Bein' stellen, das dir nich so schnell die Nase bricht. Oder schlimmer, eh... Hand ab.“[/i] so eine kleine Drohkulisse aufbauend – mit freundlich-besorgtem Gurgesicht dabei. Ihr Plan hatte ein Gesicht bekommen, in dem Moment in welchem die Nase im Gesicht des Langfingers brach. Und so zog sie los, die Kinder und Jugendlichen besuchend, die sie schon kannte und die das eine oder andere Mal ihre Augen und Ohren gewesen waren im Hafen. Was sie von der Idee hielten, den Ärmsten im Hafen helfen zu können und ihren Familien – und das ohne Gefahr zu laufen, die Finger dafür abgehackt zu bekommen, war ihre Frage. Und sofern sich da Interessierte fanden die redlicher Arbeit nicht abgeneigt schienen, würde sie eröffnen, dass sie versuchen wollte, ihnen leichte Arbeiten an den Höfen zu beschaffen. Kartoffeln aus machen, Äpfel ernten, Schnecken absammeln... all so was. Nichts, was einen kaputt machte, versicherte sie. Sie selbst habe als Kind auf ihren Reisen öfter mal bei Bauern für Brot ausgeholfen. Man konnte etwas lernen, versicherte sie und vielleicht tat sich für den einen oder anderen sogar eine Lehrstelle auf... oder ein Platz dort an der Schule, so man denn wollte. Es schien nicht, als wolle die Gur da zu irgend etwas zwingen oder zu ihren Arbeitssklaven machen. Alles sollte und würde auf Freiwilligkeit basieren. Die Kinder sollten – anstatt zu stehlen – an den Höfen aushelfen für Brot, Milch, vielleicht mal Käse, die eine oder andere krumme Kartoffel oder einen schneckenversehrten Kohlkopf. Dinge, die dann in der Hafenstube zu Mahlzeiten für sie selbst, ihre Eltern und andere Bedürftige verarbeitet werden sollten... Die Frage war: Machten ein paar Kinder mit? Denn nur dann würde die Gur den nächsten Schritt gehen und an den Höfen vor sprechen mit ihrer Idee. |
06.03.2018 11:32:31 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#124216) |
Nutmeg | Nujaima hatte wohl keine Probleme, die Kinder und Jugendlichen, die sie suchte, auch zu finden. Wie oft lungerten die Halbwüchsigen in ihren kleinen Ecken in den Gassen des Hafens herum, spielten mit Würfeln, tranken und plauderten. Noch war in deren Gesichtern nicht das bisweilen harte Leben im Hafen abgebildet. Die jüngeren Kinder spielten auf dem großen Platz vor dem Lotus oder in der Nähe des Schlachthauses, heute hatte einer der Jungen einen aus Flicken zusammengebundenen Ball mitgebracht und man bolzte vor sich hin, als die Gur dazu trat. So freundlich sie begrüßt wurde, so sehr schauten ihr nach ihrem Vorschlag fast durch die Bank weg verschlossene bis verwirrte Gesichter entgegen, bei Kindern und Jugendlichen. Auf den Höfen arbeiten? Bei Landeiern? Das schien zumindest bei den meisten eher Verwirrung bis Abneigung auszulösen. Sie waren Hafenkinder, mit Meersalz in den Adern - Kartoffelernte? Nie im Leben! Das einzige, was etwas Anklang fand bei den jüngeren Kindern war das Schneckenabsammeln. Das wäre sicher lustig. Nur, so konnte sich Nujaima ausrechnen - die Begeisterung dafür würde bei den Kindern wohl nicht lange genug anhalten, um einen Unterschied für ihr Projekt zu machen. Und so sagte ihr keiner zu. Am Tag danach suchten sie aber zumindest zwei halbwüchsige Burschen, Willi und Fred, im Hafen auf. Die beiden waren vielleicht 13, 14 Sommer alt und einer war so groß und schlank, wie der andere klein und kompakt war. Sie hatten es sich überlegt, sagten sie. Man könnte sich die Höfe ja mal anschauen, wenn sie denn mitging und ihnen zeigen würde, was es da alles so gab. Sie würden gerne einmal die Schule da besuchen - der Vater von Fred hatte wohl mal gesagt, dass man mit Lesen und Schreiben mehr erreichen könne als ohne. |
29.03.2018 12:55:22 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#124595) |
bergatroliet | Mit einer Ruhe, die sie vermutlich bei vielen ähnlichen Begegnungen erworben hatte, ließ Delia sich vom massigen Mann an Friedas Türe anpöbeln. Das erneute Zuknallen der Türe rang der Gebrochenen ein leises Seufzen ab. Hier konnte sie offenbar nichts ausrichten - oder hatte sich diese Möglichkeit eben verbaut durch ihr vorheriges Auftreten. Sie klopfte nicht erneut an die Türe. Um ihr eigenes Wohlergehen war sie dabei nicht einmal besorgt. Es wäre alle Mal besser gewesen, der Mann schlage sie als .. irgendeine andere Person. Aber Frieda schienen ihre Besuche ja ganz offensichtlich unangenehm zu sein. So unangenehm, dass sie ihren Chef gebeten hatte, vorbeizukommen und.. auf sie aufzupassen? Vielleicht, dachte Delia, war dieses Unterfangen von Anfang an ein vergebliches gewesen. Frieda brauchte vielleicht gar niemanden, bei dem sie sich [i]auskotzen[/i] konnte, wie Nujaima es so schön formuliert hatte. Vielleicht bedurfte sie keiner (weiteren) Hilfe. Und so blieb Delia in dieser Sache nur noch das eine zu tun: Nujaima aufsuchen und ihr von ihrem Scheitern zu berichten. Auf ihrer eigenen, fast täglichen Tour durch den Hafen würde sie der Gur sicher einmal begegnen. Sie versuchte es direkt einmal an der auserkorenen Hafenstube - in der Hoffnung, dass die Gur bei ihren Plänen erfolgreich gewesen war. [spoiler]Es tut mir echt leid, ihr zwei - mir is das [b]komplett[/b] durch den Rost gerutscht :blush: :shok: @Ban das Gespräch können wir auch gerne ig machen (oder im Forum, wies dir lieber is)[/spoiler] |
29.03.2018 13:15:54 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#124597) |
-emptySoul- | Die Gur reagierte mit Verständnis und Humor auf die ablehnende Haltung der Kinder. Es war eine Idee gewesen, nicht mehr und jetzt wusste sie, dass diese keinen Anklang hatte. Statt dessen, wurde die Rasselbande gefragt, welche Ideen denn [i]sie[/i]hätten. Ob es etwas gäbe, was sie sich vorstellen könnten, zu tun, um sich selbst und jenen zu helfen, die sich selbst nicht mehr gut versorgen könnten. Dabei erklärte sie ihnen auch eher spielerisch ihr das Konzept der Hafenstube. Gab es da etwas, wofür die Lütten sich begeistern würden? Garniert wurde die kleine Diskussionsrunde mit gesüßten Nüssen aus Nujaimas Taschenfundus. Was die beiden interessierten Jungs anging, so würde sie mit jenen einfach einmal, wenn es passte, an den Höfen vorbei sehen und die der Dorfvorsteherin vorstellen. Wenn Kinder freiwillig in die Schule wollten, war das immer gut. [spoiler] Projekt“ Jungs an den Höfen“ gehe ich dann an, wenn da die Betreuung wieder steht![/spoiler] |
10.04.2018 20:17:14 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#124921) |
Nutmeg | Die Jungen und wenigen Mädchen, die ihr Gebolze für ein Gespräch mit der Gur unterbrochen hatten, sammelten sich bei Nujaima und futterten ihr die gesüssten Nüsse weg. Süß war immer gut, und für Hafenkinder doppelt so sehr. Nachdem die Kinder eher unwillig waren bei dem Gedanken, an den bäuerlichen Höfen zu schuften, wirkten sie, als es um Ideen sammeln ging, doch gleich eine ganze Ecke aufgeweckter. Verschiedene Gedanken wurden geäußert, auf Kinderart laut und durcheinander - und nicht alles war realistisch. Und nichts davon handelte von etwas, was die Kinder selbst beitragen würden. Und bei allem drehte es sich auch um Gold... Man kann doch Sachen schnitzen und verkaufen. Oder da, so reichere Leute könnten doch Sachen spenden..die hatten doch soviel, die können doch was abgeben. Und dann macht man einen Flohmarkt! Oder man machte einen Tauschhandel auf! Vielleicht brachte auch eine Pfandleihe was ein? Das hatte der Papa vom Klausi mal versucht. Oder man züchtete Hühner und verkaufte die Eier! Und vom kleinen Heinrich, die Mama, die nähte und verkaufte das. Oder eine Ziege holen und da die Milch anbieten! Nujaima würde feststellen, dass die Kinder da bedeutend mehr Einfälle hatten als die Jugendlichen. Die standen größtenteils schulterzuckend herum. Sie hatten selbst nicht viel. Nichts zum anbieten, nichts was sie geben konnten oder wollten. Zündende Ideen kamen von der Ecke nicht. Was wohl nicht heißen würde, dass die Jugendlichen bei guten Ideen nicht helfen würden. |
14.06.2018 20:39:17 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#125778) |
-emptySoul- | Den Kindern und Jugendlichen wurde gesagt, die Gur würde sich was ausdenken mit all den Ideen. Tatsächlich waren ein paar davon nämlich gar nicht mal so blöde, dachte sich Nujaima so bei sich - es musste nur ein Konzept her. Jetzt aber gab es erst einmal etwas anderes zu tun. Eine gewisse "Malina" wurde gesucht. Ihres Zeichens Waldfrau, Jägersfrau, Fährtenleserfrau.. Und angeblich stammte diese aus dem Hafen Mîrhavens. So hörte sich Nujaima nach eben dieser Malina um, fragte Bekannte und Kunden, ob sie denn so eine Fährtenlese - Jäger - Malina kennen würden oder jemanden kennen der die vielleicht kennt.. |
15.06.2018 23:04:33 | Aw: [SL Nutmeg] [Nuji] Von Traumfängern und Hexenküche (#125786) |
Nutmeg | Tymora war ihr anscheinend heute wohlgesonnen und Nujaima hatte gleich beim Fischstand Glück. Als sie bei ihrem wohl täglichen Rum am Treffpunkt des Hafens mit dem Mann hinter der Theke, dem "dicken Henk" (seines Zeichens nach Luca wohl der beste Fischbräter am Stand), ins Gespräch kam würde der recht schnell wohl nicken, als sie Malinas Namen erwähnte. [b]Ja, die Malina, die bringt manchmal Wild für mich mit..nich' für hier, aber für meine Frau zuhause. Die ist aber selten hier in der Stadt. Glaub' meistens isse im Silberwald, hat da ihr Zelt, wo sich der Fluss gabelt.[/b] Er schlug einem Fisch, den er braten wollte, den Kopf ab und wischte sich die Hände an einer dreckigen Schürze ab. Dann schüttelte er den Kopf. [b]Glaub' einfach, die Malina mag die Zivilisation nich' so gern.[/b] Und so würde Henk wohl weiter mit der Gur über dies und das und Malina plaudern, sollte Nujaima noch Fragen haben. |