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20.05.2008 15:14:23
Aufstieg und Fall (#11001)
phoenix_beyond
Das Schiff nähert sich dem Hafen, die Matrosen sind in heller Aufregung und rennen geschäftig über das breite Deck. Vallar sitzt allein unter Deck und erinnert sich ...

[i]Die Kraft, die in mir wohnte, wurde gebrochen.

Die Macht, die ich hatte, wurde mir genommen.

Der Wunsch, den ich hatte, wurde mir erfüllt.

Obwohl ich es nach so vielen Jahren eigentlich hätte besser wissen sollen, habe ich mich einmal zu oft gegen die magische Obrigkeit aufgelehnt. Meine Experimente mit der wilden Kraft der Magie waren zum Scheitern verurteilt. Niemand hat mich unterstützt. Und am Ende wollte mich niemand mehr kennen. Die Kontrolle über das feine Gewebe des Lebens, des Todes und der Welt der Geister entglitt mir. Statt Leben zu erschaffen, zerstörte ich es. Statt Leben zu retten, habe ich getötet.

Jenara!

Die Frau, die ich liebte. Dich ich immer noch liebe. Sie stand als einzige noch an meiner Seite. Und ich habe sie dem Tot ausgeliefert ...

Als die Führer des Ordens von dieser Schandtat erfuhren, wussten sie dass sie mich nicht einfach mit dem Tode bestrafen konnten. Zu groß war meine Kraft, zu schrecklich meine Magie geworden. Ein Gedanke von mir hätte genügt, um mich selbst vor dem Tode zu schützen. Dennoch hatte ich ihnen in all den Jahren gedient, viele Geheimnisse enthüllt, und viele Schlachten geschlagen. Sie gaben mir ein Wahl ...

Meine Macht wurde mir genommen, wurde unter ihnen aufgeteilt, sie feilschten um meine Kräfte wie die Leichenfledderer. Dennoch konnten sie mir nicht alles nehmen. Mein Körper hatte sich in den Jahren verändert. Er verzehrte sich nach der Magie, die seit Jahrzehnten unter meiner Kontrolle stand. Ich wurde krank, und in mehr als einer Nacht fühlte ich die vertrauten Finger des Todes nach mir greifen. Dennoch ... Die wilde Magie der Toten hatte mich alt werden lassen, sehr alt. Dann wurde ich in das Exil geschickt.

Ein Schiff, eine Insel. Amdir.

Meine kalten Hände, meine leblosen Finger, jede Faser meines Körpers schreit nach Magie, wie nach einer Droge, und ich fühle nichts mehr. Nichts als das Schlagen meines Herzens, und die Erinnerung an Macht.

So umfing Dunkelheit meinen Geist, und ich schwor bei allen Göttern, all dies ungeschehen zu machen. Ich würde lernen, ich würde neue Kräfte sammeln, sie behüten und beschützen wie eine Mutter ihr Kind. Und dann, eines Tages, werde ich zurückkehren, und mir nehmen was immer schon mir gehörte. Ich werde dem Leben selbst meinen Willen aufzwingen, und Jenara wird wieder an meiner Seite stehen. Für immer![/i]