Zurück zu "Charaktergeschichten [RP-Forum]"

19.05.2008 13:55:37
Jamuro - Der Weg des Leids (#10955)
Darkshadow
(( So dann versuch ich mich mal an Jamuros Geschichte. Wer Tippfehler findet bitte bescheid geben.Ideen Wünsche und Anregungen sind natürlich auch immer gern gesehen :) ))


Teller, Messer, der Krug mit dem köstlichen Rotwein, alles landet am Boden.
Kurz darauf tut der alte Mann, noch auf dem Tisch gestützt, es dem Gedeck gleich und schlägt mit einem dumpfen Knall auf die Holzdielen auf.
Er hatte noch versucht sich am Tischtuch festzuhalten, aber vergebens.
Seine Arme wollten nicht gehorchen.
Sein Herz rast.
Seine Lungen schmerzen bei jedem Atemzug.
Er wusste,

"Es war wieder einmal soweit."

Mit letzter Kraft schiebt er sich zurück,
weg von dem Kamin,
weg von dem Feuer,
zurück in eine dunkle Ecke des Raumes.

Aschfahl im Gesicht, mit zusammengekniffenen Augen starrt er die Decke an.
Früher hätte er in so einer Situation gebetet, aber diese Zeiten liegen schon lange zurück.
Wohl wissend, dass das schlimmste erst noch kommen wird, hält er sich die Arme fest vor der Brust verschränkt und beginnt vor Anspannung mit den Zähnen zu knirschen.
Beinahe schon sehnsüchtig erwartet er sie, die Krämpfe, den Gipfel seiner Schmerzen, aber auch seine Erlösung.

Der Kampf beginnt ...
Die Arme beginnen zu krampfen und zu zucken.
Die Beine fangen abermals zu schieben an und pressen ihn immer weiter gegen die Wand.
Der Kopf schlägt wieder und wieder gegen die Holzvertäfelung.
Der Angstschweiß bricht ihm aus.
Auch die zuvor noch verschränkten Arme, entziehen sich nun endgültig seiner Kontrolle und fangen an um sich zu schlagen.

Vor schmerzen laut stöhnend, versucht er noch immer verbissen seine Gliedmaßen unter Kontrolle zu bringen.
Jedoch Vergebens.
Dem immer schlimmer werdenden Schmerzen nachgebend beginnt er laut zu schreien und zu wimmern.
Schließlich gibt er sich geschlagen, wählt den in seinen Augen leichten Weg und gibt den letzten verzweifelten Versuch seine Gliedmaßen ruhig zu halten auf.

Immer fester schlägt er mit dem Kopf gegen die Wand,
bis das Schwindelgefühl stärker wird,
die Welt vor ihm zu verschwimmen beginnt
langsam in die Ferne tritt und der Dunkelheit weicht.

Als er wieder zu sich kommt ist es vorbei.
Quer durch den Raum hat er es dieses mal geschafft.
Geschundene, blutig geschlagene Gelenke, Schmerzen in der Brust und eine noch vor sich hin blutende Platzwunde am Kopf sind die Überbleibsel des Anfalls.
Geschwächt dreht er den Kopf zur Seite und lässt einen Mund voll Blut und Speichel über den Bart hinab auf den Boden rinnen.

"Versagt. Schon wieder versagt!"

,sind die einzigen Worte, die er mit letzter Kraft und etwas Blut regelrecht ausspuckt, ehe ihn die Dunkelheit wieder einhohlt und er abermals das Bewusstsein verliert.

Erneut öffnet er die Augen.
Die Schmerzen sind einem leichten Taubheitsgefühl gewichen und auch die Wunde am Kopf hat aufgehört zu bluten.
Zaghaft, kaum eine größere Anstrengung wagend bewegt er die Finger seiner rechten Hand.
Schwer fällt es noch, aber seine Finger gehorchen ihm wieder.
Des Widerstandes Müde und von sich selbst enttäuscht hebt er den Kopf an und blickt in Richtung des Kamins.

Das Feuer war ausgegangen, lediglich die Glut des Feuerholzes glimmt noch sanft vor sich hin.

"Vorbei?"

Noch ehe sich der Gedanke in seinem vor schmerzen pochenden Kopf manifestieren konnte, bemerkt er einen Schatten, dem eines Flügels ähnelnd.

"Es ist nicht vorbei!"

Erschöpft lässt er den Kopf zurück, gegen die Dielen des Bodes fallen und hofft darauf, dass die Dunkelheit ihn erneut einhohlen würde.