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19.03.2016 11:53:28
[Estelle Sitareh] Gedankenspielereien (#105991)
Sitareh
In ihrem Notizbuch sah der Text inzwischen zu zerfleddert aus, um daraus noch eine klare Aneinanderreihung von Gedanken abzulesen. Ausgestrichene Textstellen, Kringel um Worte mit Pfeilen als Querverweise, Sternchen, die auf Randnotizen verwiesen, die sich senkrecht an die Ränder quetschten, sofern sie überhaupt auf derselben Seite Platz gefunden hatten, und dazwischen auch noch eine gedankenverlorene Skizze eines... sie konnte es selbst nicht mehr erkennen, was es hätte darstellen sollen.

Kurzum: Es wurde Zeit die ersten Gedanken ordentlich auf Papier zu bringen. Frisches Pergament, frische Tinte und frisch angespitzte Feder.

[quote][b]Gegenstand des Pergamentes:[/b]
Arkanstrukturelle Analyse des Schwarzen Drachen Turalisjvutha


[b]Ziel:[/b]
Finden von Ansatzpunkten zur Verankerung von Zaubern zur nachhaltigen Befriedung des Schwarzen Drachen Turalisjvutha


[b]Beschreibung und Abgrenzung:[/b]
Es mag auch weltliche Ansatzpunkte geben den Drachen zu befriedigen.
In den Werken um den schwarzen Drachen ist Gier als seine oberste Motivation beschrieben. Auch zeigt er sich in diesen Werken um Handel bereit. Fraglich allein ist, wie lange er sich mit einer solchen Lösung zufrieden stellen lässt. Die Werke belegen, dass es stets nur eine temporäre Lösung darstellte.

Dem Drachen einen Zwang aufzuerlegen sich zurückzuhalten scheint daher die einzige nachhaltige Lösung. Wie sich diese aufgezwungene Zurückhaltung gestalten soll - Bezauberung, örtlicher Bann auf weltrealer Ebene (zB. in einer Höhle), Bann auf eine arkanreale Ebene (zB. Taschenebene, oder eine verbundene Ebene des Drachen, so existent - siehe dazu: Elementarverbundenheit Amdir in "Geschichte Amdirs" und die allgegenwärtige Ebenenproblematik der Insel), Bann ausschließlich auf diese Ebene bezogen (Verhinderung eines Wechsels seinerseits auf unsere Ebene), uvm. - wird vorerst nicht betrachtet.

Es soll vorerst allein darum gehen eine arkantheoretische Analyse der Gewebestruktur des Schwarzen Drachens vorzunehmen, um Punkte ausfindig zu machen, an die ein solcher Zwang geknüpft werden kann, so dass er sich nicht mit schlichter Spruchzauberei wieder abschütteln lässt.


[b]Ein erster Ansatz:[/b]
Das Drakonisch bietet die Möglichkeit der direkten Manipulation des Gewebes. Somit muss der wahre, drakonische Name eines Drachen zumindest einen Teil der arkanen Gewebestruktur gleich eines Fingerabdrucks mit sich tragen. Genauer: Sein Echo im Gewebe wird einen Teil der arkanen Struktur des Drachen abbilden.

Ist die arkane Struktur des Wesens bekannt, so lassen sich auch besagte Verankerungspunkte ausfindig machen und einen Zauber oder ein Ritual speziell auf ihn abstimmen.

Umgekehrt gilt sehr wahrscheinlich auch: der wahre, drakonische Name eines Drachen ist in seinen nachhaltigen Zaubern gleich einer Signatur enthalten. Diese persönliche Prägung verhindert einen schlichten Bann durch Spruchzauberei, da der Zauber nicht die üblichen, arkanen Verankerungen nutzt. Es wäre dasselbe Prinzip, wie auf diese Pergament angedacht ihn zu befrieden.

(Randnotiz: So wäre beispielsweise möglich, dass die Gefährten zu Winterrache, die ein Mal des Drachen erhielten, damit auch seinen Namen aufgeprägt erhalten haben. Diesen Teil gilt es für weitere Analysen zu sondieren.)


[b]Zu beachten dabei ist: [/b]
Die Rede ist von dem wahren, drakonischen Namen. Der Name "Turalisjvutha" hält einer sprachtheoretischen Überprüfung gegenüber dem Drakonisch nicht stand. Es ist entweder davon auszugehen, dass sich der Name im Gedächtnis des Volkes zu einer aussprechbareren Variante eingeschliffen hatte und damit verfälscht wurde. Oder aber, dass der Drache von Anfang an einen anderen Namen wählte.


[b]Fazit:[/b]
Damit zeichnet sich die Erforschung des wahren Namen des Drachen als einer der nächsten Schritte ab. Eingehendere Analysen des Drakonisch im Zusammenhang des Drachennamen und damit auch Nachweis meiner These soll an anderer Stelle erfolgen. [/quote]
08.04.2016 00:18:21
Aw: [Estelle Sitareh] Gedankenspielereien (#106704)
Sitareh
Elfisch war es also auch nicht.
Zumindest soviel wusste Estelle inzwischen nachdem sie einige Zeit den Klängen des Elfischen gelauscht hatte. Auf ein Artefakt des Schwarzen Drachen war sie bislang auch nicht gestoßen. Sie hatte sich etwas mehr an Informationen über das Thema in Valvec erhofft, da die Stadt einst mit dem Drachen kooperiert hatte. Es lief jedoch ganz anders als gedacht. Im Grunde konnten Chris und sie froh sein, dass sie mit heiler Haut davon gekommen waren. Ihre Forschungen hatte es dabei in ganz andere Gefilde verschlagen. Das Thema fühlte sich vielversprechend an, auch wenn Estelle sich noch nicht sicher war, ob es weise war sich tiefergehend damit zu beschäftigen. Es bedeutet in jedem Falle ein großes Maß an Vorsicht.

Zuerst wurde es jedoch an der Zeit eine Zusage zu erfüllen. Sie hatte sich dem Thema mehr oder minder beiläufig gewidmet, doch war mit dem Ergebnis zuletzt recht zufrieden. Eine gute Basis. Sie war gespannt, ob es etwas ausmachen konnte.

[quote][b]Gegenstand des Pergamentes: [/b]
Betrachtung der Gesellschaft Valvecs inkl. Gesichtspunkte der Außenwirkung


[b]Ziel:[/b]
Erarbeitung möglicher Ursachen von Interaktionsschwierigkeiten zwischen den Gesellschaften, die sich unter anderem in fehlenden Besucherzahlen der Stadt Valvec niederschlagen.


[b]Herleitung:[/b]
Valvec hat einen schlechten Ruf.
Schon in den Städten der Hauptinsel wird vor dem Besuch der Insel und davor sich mit Leuten von dort einzulassen gewarnt. Es wird gar berichtet, dass wenn man einmal einen Fuß auf diese Insel gesetzt hatte, man fortan von Einwohnern der Hauptinsel mit Misstrauen beäugt wird, als wäre der Ruf Valvecs ansteckend oder als hätte man einen Makel davon getragen. Dabei haben Viele, die diese Warnung aussprechen niemals selbst einen Fuß in diese Stadt gesetzt oder schlechte Erfahrungen gemacht.

Der Ruf ist nicht verwunderlich und liegt auf der Hand.
Schon in den Chroniken zu Valvec steht, dass es als "Ort des Zwielichtes, der Schatten des Makaberen und der Geächteten" gegründet und speziell in den zwielichten Kreisen Mirhavens für die Stadt geworben wurde. Als Ergebnis sammelte sich in Valvec ein unverhältnismäßig hoher Anteil derer an, die in einer normalen Gesellschaft nicht existieren wollen oder können.

Eine solche Diversität an Abnormen hätte niemals Grundpfeiler einer neuen Gesellschaft darstellen können. Zu unterschiedlich sind die Gründe und Motive verschiedener Personen als "Ausgestoßener" zu gelten - angefangen bei der Frage, ob derjenige ausgestoßen wurde, oder sich selbst entfremdete.
Der erste Gründungsversuch beweist es: Er scheiterte.
Dass der zweite Versuch Erfolg hatte, hatte die Stadt ihrem ungewöhnlichen Anführer und Etablierung von Sitten und Recht zu verdanken, die heute noch Valvecs Stadtbild prägen.

Lord Infernael, mutmaßlich mehr als ein Tiefling, wurde seiner Entstammung der Neun Höllen gerecht, schuf strenge Hierarchien, Gesetze zugunsten der Überlegenen und förderte Andersartigkeit. Diese genannten Elemente sind die drei wesentlichen Gründe dafür, dass eine Gemeinschaft wie Valvec überhaupt Bestand haben konnte. Allerdings sind es dieselben Gründe, die eine Interaktion zwischen Valvecern und Nicht-Valvecern erschweren, und Besucher der Stadt Valvec fern bleiben lassen.

[b]Die drei Gründe:[/b]
[u]Andersartigkeit[/u] ist das einzig gemeinsame Element der Diversität der dort Lebenden.
Unter diesem Gesichtspunkt wurde Valvec geeint, weswegen man davon ausgehen muss, dass das Bewusstsein um die eigene Andersartigkeit eine ganz andere ist als man sie aus anderen Gesellschaften kennt. Andersartigkeit wird auf Valvec zur Besonderheit, gar zur Tugend. Während man in einer Gesellschaft wie Mirhaven Andersartigkeit zu relativieren oder gar zu unterdrücken sucht, um der Anpassung willen, ist es in Valvec möglich sie ausgeprägt auszuleben, womöglich sogar notwendig, um an hohe Positionen zu kommen. In der Schwarzen Garde findet man heute noch hauptsächlich Halbdrow und Halborks. Die Verbotenen Schulen werden von einem Genasi und einer Vampirin geleitet.
Da es in der Natur der Humanoiden liegt Abnormität mit Skepsis zu begegnen, wird dadurch allerdings die Distanzierung zwischen Valvecern und Nicht-Valvecern gefördert, der Ausschluss aus einer Gesellschaft wie Mirhaven wird besiegelt, und im Umkehrschluss die Loyalität gegenüber Valvec gestärkt.

[u]Strenge Hierarchie[/u] ist grundsätzlich kein Grund für eine Ablehnung einer anderen Gesellschaft. Jede Gesellschaft benötigt bis zu einem gewissen Grad Struktur und Organisation. Im Falle Valvecs allerdings ist ein wesentliches Element dieser Hierarchie die Macht über Leib und Leben Anderer ohne Absicherung derselben. Allen voran steht hier die Sklavenhaltung, und Opferungen zugunsten der lokal favorisierten Götter. Die Furcht vor einem solchen Schicksal sichert die Macht der Herrschenden.
Allerdings schreckt es auch Außenstehende, vor allen Dingen Personen aus freien Gesellschaften, ab die Interaktion zu suchen. Einerseits, da sie Freiheit über Leib und Leben selbst bestimmen zu dürfen als Grundrecht sehen, andererseits aus der Befürchtung heraus man könne selbst solches Schicksal erleiden.

[u]Das Gesetz[/u] Valvecs macht die Sache nicht einfacher. In der Essenz sagt es aus, dass Alles erlaubt ist, solange Einem nichts nachgewiesen werden kann. Womöglich musste es so formuliert werden, um trotz der strengen Hierarchien und Formulierung von Gesetzen auch die chaotischeren Gemüter zufrieden zu stellen bzw. den Anreiz zu deren Beitritt in die Gesellschaft trotz eigener Machtsicherung nicht zu verspielen.
Des weiteren verbreitet es Unsicherheit, da es aussagt, dass Niemand sicher ist. Abermals eine Maßnahme der Machtsicherung, die auf Furcht basiert. Und damit ein weiterer Grund warum es Außenstehende nicht nach Valvec zieht. Der von der Schwarzen Garde angebrachte Satz, dass man als Besucher Valvecs unter dem Schutz der Garde steht, steht nirgendwo geschrieben.


[b]Fazit:[/b]
Ein Fazit wird aufgrund dem Anfertigungsgrund der Schrift als Auftragsarbeit aufgespart und nur auf Wunsch nachgereicht. [/quote]