10.11.2015 21:43:36 | [Horrorquest] Ein Märchen gegen ein Monster (#100819) |
Nutmeg | Nachdem Bethsaba und Ferdinand mit dem Geisterkind geredet hatten, und Mia ihr gesagt hatte, dass sie, um das Monster zu besiegen, ein neues Buch schreiben musste, überlegte Bethsaba lange, was sie wohl schreiben könnte. Nach ein paar Tagen jedoch hatte sie eine Idee und setzte sich an ihren Schreibtisch, wo sie in Etappen immer wieder an einem Märchen schrieb, um das böse Monster zu besiegen. [quote]Es war einmal… eine kleine Katze. Die Katze liebte nichts mehr, als sich den ganzen Tag den Bauch mit Sahne vollzuschlagen, ihre Münzen zu zählen und sich das Fell zu putzen und striegeln. Wenn sie sich nicht das Fell striegelte, dann machte sie gerne Parfüme, damit alle anderen Tiere genauso gut rochen wie sie. [right][img]http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/a0110610wj25dgaq9c.jpg[/img][/right] Eines Tages besuchte sie ihren Freund den Wolf und fand ein Buch in seinem Regal. Es war ein schönes Buch über Parfüme und Seifen. Die Katze war etwas verwundert, denn sie hatte immer gedacht, dass der Wolf gar nicht lesen könne. Der Wolf war von dem Buch genauso irritiert wie sie, aber er schenkte es ihr. Sie nahm das Buch mit nach Hause und las von morgens bis abends darin. Sie merkte nicht, wie dieses Buch, über das sie sich so sehr gefreut hatte, ihren Geist langsam versklavte. Nach einer Zeit bemerkte die Katze aber, dass sich auf ihrem schönen weichen Fell Male bildeten. Erst an ihren Hinterpfötchen, dann an ihren Vorderpfoten und auch am Hals. Die Katze hatte Angst, als sie die Male sah, aber die Katze war auch eine sehr stolze Katze und weigerte sich, deswegen zu anderen zu gehen. Erst als sie viel zu viel Angst wegen dieser Male hatte, fragte sie den Raben nach Hilfe. Der Rabe schaute sich die Male an und versuchte es auch mit Zaubern, um die Katze von den Malen zu heilen. Aber alles, was der Rabe tat, war vergeblich. Die Katze versuchte sich nicht von ihrer Angst beherrschen zu lassen und suchte etwas Schlaf. Doch mitten in der Nacht rief sie etwas zu sich – zumindest musste es so gewesen sein, denn die Katze konnte sich nicht mehr erinnern. Sie wusste nur noch, dass sie irgendwie in den Zauberwald gelaufen war, und dass ihre Pfoten ihr wehtaten und ihr Fell ganz blutig von kratzenden Zweigen geworden war auf dem Weg. Das erste, an was sie sich im Zauberwald wieder bewusst erinnerte, war, dass auch andere gerufen worden waren. Der Fischotter, der Feuersalamander und ihr Freund der Hund waren dort. Und auch sie wussten nicht, was sie hierher gebracht hatte und wieso sie hier waren. Sie hatten nur alle jeweils ein Buch in den Händen und wussten, dass sie weitergehen mussten, wohin auch immer es sie führen würde. Sie liefen los, wie Motten, die zum Licht wollten. Sie gingen über einen Baumstamm, der über den Fluss führte, und kamen zum gruseligen Eingang einer Krypta. Der Katze sträubte sich das Nackenfell, als ihr klar wurde, dass sie in diese Krypta würden gehen müssen, um das Geheimnis zu ergründen. Doch die Katze nahm ihren ganzen Mut zusammen und betrat die Krypta, ebenso wie ihre Gefährten. Wenn die armen Vier doch nur gewusst hätten, was sie an diesem Ort erwartet, dann wären sie vielleicht nicht so mutig gewesen….[/quote] |
13.11.2015 21:01:46 | Aw: [Horrorquest] Ein Märchen gegen ein Monster (#100977) |
Nutmeg | [quote]Der Hund, der Feuersalamander, der Fischotter und die Katze betraten die Krypta also mutig. Der Ort war düster, steinig und sehr kalt. Die Katze hatte nur ein dünnes Nachthemd an und fror fürchterlich, aber sie biss die Zähne zusammen, da es für sie nun wichtigeres gab als so eine Kleinigkeit. Später würde sie sich sicher wieder aufwärmen und ihr Fell striegeln können. Vor den Augen der vier Tiere begann es zu leuchten und es formte sich ein kleines Menschenmädchen heraus. Sie kicherte und schien sich zu freuen. Die Katze wusste nicht recht, wie sie das Kind einordnen sollte. Erst später würde die Katze den Namen des Kindes erfahren. [left][img]http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/tumblrn1xyuke43uipd5ofxm.png[/img][/left] Das Mädchen verschwand lachend und die vier blieben zurück, blickten sich ratlos um. Vielleicht wären sie nicht weiter, hätte die Steindecke über ihnen nicht plötzlich geknackst und Risse bekommen, urplötzlich, als hätte sie nur darauf gewartet, dass sich jemand in die Krypta begeben würde, um diesen dann für immer einzuschließen. Es blieb keine Zeit zur Flucht mehr und so waren die vier plötzlich eingeschlossen. Der einzige Weg war der Weg nach vorne. Der Boden war voll von Fußabdrücken aus Blut und Blutlachen…so wenig einladend die Katze es fand, so wusste sie trotzdem, dass den Fußabdrücken würde folgen müssen, um die ganzen Rätsel zu lösen, die sich vor ihr aufbauten. Die kleine Katze mochte nämlich keine ungelösten Rätsel, und noch weniger mochte sie es, wenn jemand sie als Spielfigur nutzte. So gingen die vier weiter, an den Blutlachen vorbei, bis sich eine schwarze Wolke vor ihnen auftat. Die Wolke verschluckte alles Licht, und war sehr kalt. Aber sie wussten, dass sie auch dadurch würden gehen müssen. Sie nahmen sich an den Händen, um sich nicht zu verlieren – immerhin waren sie der einzige Halt füreinander an diesem dunklen, gemeinen Ort. Und so gingen sie durch die schwarze Wolke, die gruselig und unheimlich war. Sie spürten, wie kleine schwarze Hände aus der Wolke nach ihnen griffen, an ihnen zogen, doch sie gingen stur weiter, bis sie aus dem Schwarz wieder heraus waren. [/quote] |
27.11.2015 15:39:29 | Aw: [Horrorquest] Ein Märchen gegen ein Monster (#101579) |
Nutmeg | [quote]Die vier ließen sich von der Schwarzen Wolke treiben. Sie wussten alle, dass es kein Zurück gab. Die kleine Katze war etwas verwundert über sich, dass das Gefühl, was in ihr überwog, nicht Angst war, wie es normal gewesen wäre. Es war Zorn. Starker, brennender Zorn über diese Sache; Zorn weil jemand es wagte mit ihr ein Spielchen zu spielen. Sie hasste alle Spielchen, in denen sie nicht die Regeln bestimmen konnte. Die vier trotteten weiter, alle waren wie Fische aus dem Wasser und suchten nach Antworten. Sie liefen einen dunklen, gruseligen Korridor entlang bis sie vor einer Tür zu Stehen kamen, die von einem Wasserfall bedeckt wurde. Doch war dieser Fall nicht aus Wasser, sondern aus dickem, rotem Blut. Die vier hatten keine andere Möglichkeit, als sich ihrem Schicksal zu ergeben und gingen durch diesen Blutfall. Das Blut klebte, es raubte einem durch den Kupfergeruch die Luft und man musste würgen. Die Katze hätte gedacht, dass sie in solchem einem Fall ihren Ekel nicht mehr unter Kontrolle kriegen könnte, aber sie ekelte sich kein Stück, sie nahm das alles einfach hin, als würde das nicht ihr passieren, sondern jemand anderem. Es war, als würde die kleine Katze dem einfach so zuschauen. Die vier Tiere kamen auf der Suche nach dem Verursacher in einen dunklen Raum nach dem anderen. Immer wieder fühlten sie sich, als würde etwas nach ihnen rufen und sie ziehen. Die Katze erinnerte sich an viele der Räume im Nachhinein gar nicht mehr, durch die sie gingen. Irgendwann kamen sie jedoch an eine Brücke, die in volle Dunkelheit gehüllt war. Selbst die besten Katzenäugchen konnten nicht durch die Dunkelheit sehen. Die dunkle Wolke jedoch zwang sie, auch durch diese Dunkelheit zu gehen, wollten sie nicht von ihr und ihrer Kälte verschlungen werden. Und so gingen sie weiter. Sie konnte zuerst nicht sehen, doch dann nahmen sie große, dicke, schwarze und eiskalte Tentakel wahr, die die ganze Brücke in Beschlag nahmen. Die kleine Katze nutzte ihre funkelnde Katzenmagie, um die Tentakel zu besiegen und sich einen Weg hindurch zu bahnen. Der Hund und der Fischotter hatten Waffen dabei, mit denen sie sich einen Weg durchschlugen, und der Feuersalamander hatte seine vererbte Feuermagie, mit der er einen Weg durch die Tentakel fand. Die kleine Katze wurde von vielen der Tentakel sehr geschlagen. Es gab keine Stelle, die ihr nicht wehtat und ganz blau danach wurde. Besonders ihr Gesicht und der Rücken schmerzten sehr. Sie hatte seit sie als junge Katze von einem Pferd gefallen war und sich das Bein schlimm gebrochen hatte, nicht mehr solche Schmerzen gehabt. Die kleine Katze hoffte aber, dass sie den Tentakeln auch ordentlich wehgetan hatte. Irgendwie schaffte sie es auf die andere Seite. Sie hatte aber keine Zeit, sich um ihre Schmerzen zu kümmern. Das Wunden lecken musste hintan stehen, bis man hier heraus war. Sie vergewisserte sich prüfend, ob ihre Gefährten noch alle in Ordnung waren. Danach ging es weiter. Dennoch war das Empfinden dieser Schmerzen das erste Mal, dass sich die kleine Katze der Angst etwas hingab. Sie wünschte sich, sie könnte sich eine Decke über den Kopf ziehen und aus diesem Alptraum erwachen. [right][img]https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/f/f5/Beatrix_Potter,_Miss_Moppet,_Head_Duster.jpg[/img][/right] [/quote] |
29.11.2015 23:59:47 | Aw: [Horrorquest] Ein Märchen gegen ein Monster (#101660) |
Nutmeg | [quote]Aber sich zu verstecken war nicht möglich, und so musste es immer weiter gehen. Die kleine Katze fror fürchterlich, und nun tat ihr ganzer Körper ihr weh. Sie konnte fühlen, wie sich die Blutergüsse bildeten und dass sie vollkommen zerschunden war. Aber weinen konnte man später, wenn überhaupt – die Katze wusste nämlich genau, dass Tränen einen auch nicht weiterbrachten. Die Gruppe lief weiter, oder eher schleppte sie sich. Sie hatten nicht viel Energie, aber sie versuchten, das Beste daraus zu machen. Sie kamen an eine erneute Tür, die verschlossen war. Doch davor standen zwei riesige Skelette, bestimmt, so war sich die Katze sicher, waren es auch wirkliche Riesenskelette. Ein halbverwester Rabe saß, auf etwas herumpickend, etwas abseits von den Skeletten. Er schaute die anderen Tiere an und legte seinen halbverwesten Kopf dabei schief, wie manche Vögel es tun. Dann krächzte er mit heiserer Stimme, dass die Tiere Blut geben müssen, um weiterzukommen. Gleich nach seinen Worten platzte er, seine Gedärme und sein Blut ergossen sich in die Luft und spritzten auf den Boden. Als der Rabe platzte, erhob ein Skelett seine Hände, in denen sich eine große Waagschale befand. Der Fischotter versuchte es mit einem Trick, damit sie kein Blut geben musste, doch das Blut, das sie sich aus den Haaren wrang, tropfte einfach durch die Schale hindurch. Die Tiere wussten nun so, dass es keinen Ausweg gab. Hinter ihnen war die Wolke, vor ihnen das Unbekannte. Und mit schweren Herzen gaben sie alle ihr Blut in die Waagschale, bis diese voll war. Erst dann konnten sie weiter. Die Tür öffnete sich und sie gingen hindurch, der Raum war teilweise eingestürzt und machte auf die Katze den Eindruck eines eingestürzten Stollens. An ihre feinen Ohren drang ein seltsames Geräusch, das sie nach einigen Sekunden als Schmatzen erkennen konnte. Die Tiere schlichen sich vorwärts, um die Felsen herum, wo sie zwei riesige, madenartige Bestien wahrnehmen konnten, die sich an dem Fleisch eines Verstorbenen auf abscheulichste Weise gütlich taten. Der Hund nahm sein Schwert zur Hand und stellte sich dem Kampf, die anderen drei Tiere zogen nach. Der Feuersalamander griff eine der Maden mit seinem Feuerstrahl an, und röstete das Ungetüm. Die Katze zauberte aus ihren Pfötchen magische, seidig blaue Geschosse, die auf die Made trafen, gegen die der Feuersalamander auch kämpfte, während der Fischotter dem Hund half. Zu viert besiegten sie die beiden riesenhaften Ungeziefertiere, die nach dem Tode platzten und ihr Inneres über die über und über mit langsam trocknendem Blut übergossenen Tiere verteilten. Die Tiere versuchten, den Leichnam zu identifizieren, um herauszufinden, was er gewesen war, ob Mensch oder andere Rasse…doch es schien als hätten die Maden die Haut des Leichnams einfach sauber abgelutscht. Die Katze fühlte Mitleid mit dem Wesen, dessen Gebeine da vor ihr und ihren Gefährten lag. Doch ihr Freund der Hund trieb sie an, weiterzugehen. Die Katze lief weiter, immer vorwärts. Doch als sie fast im nächsten Raum angekommen war, drehte sie sich noch einmal zu dem Toten und ließ seine Gebeine mit Magie verbrennen. Dies war das einzige, was sie für ihn tun konnte. Dann ging sie mit ihren drei Weggefährten weiter, vorwärts in noch mehr Grauen. [/quote] |