28.04.2008 06:45:56 | Kleine Hin, wo kommst du her, wo willst du hin? (#10013) |
NicolaK | [b]Indyenna Kinessel erreicht Amdir[/b] Das Schiff legt in Mîrhaven an und eine zierliche Hin wankt von Bord. Sie ist sehr bleich und wirkt ausgezehrt. Ihre ersten Schritt führen sie zu einer Bank, auf der sie sich zitternd niederlässt, den Kopf auf die Arme gestützt und das Gesicht in den Händen verborgen. So sitzt sie dort wohl eine Stunde bis sie sich wieder gefangen hat. Mit geschlossenen Augen und in den Nacken gelegten Kopf seufzt sie und schnuppert: „Frisches Brot?“ Sie reißt die Augen auf, lacht leise und blickt sich das erste Mal am Kai um. Dort drüben ist eine Bäckerei! Die Hin klatscht in die Hände und eilt hinüber. Nach einigen Minuten erscheint sie wieder; ein großes Brot in beiden Händen haltend und mit vollen Backen kauend. Während sie das Brot mit Hochgenuss in sich hinein stopft, werden ihre Züge wieder vergnügter und ihr Gesicht bekommt Farbe zurück. Langsam und mit großen Augen beginnt sie, Mîrhaven zu erkunden: Sie schaut bei allen Händlern nach Nützlichem Ausschau und kauft sich Verpflegung und Waffen. Die Stadt bietet viel Interessantes und aufmerksam saugt die kleine Hin die neuen Eindrücke auf. Doch ein Stall voller Pferde ist nichts für ein Pony, das die Freiheit liebt. Und so begibt sich Indyenna auf den Weg zu Ihresgleichen. |
06.06.2008 08:22:22 | Ausflug (#11765) |
NicolaK | Indyenna sah auf: Hatte sie da nicht gerade ein Geräusch gehört? Plötzlich drang der süße, würgende Geruch nach Verwesung an ihre empfindlich Nase. Als sie sich umdrehte stand der Ghul direkt hinter ihr! Hastig griff sie nach ihren Waffen als das Monster zum Schlag ausholte. Doch mit einem Mal verschwand erst der Pfeil von der Sehne und dann auch der Bogen. Sie versuchte ihre Arme hoch zu reißen, doch irgendetwas lähmte sie. Als sie schreien wollte, bekam sie keine Luft mehr und kein Ton kam an dem dicken Knoten in ihrem Hals vorbei. Keuchend schreckt Indyenna hoch: Alles um sie herum ist stockdunkel und atmen kann sie immer noch nicht, ihre Kehle ist wie verschlossen. Mit ihren Händen tastet sie nach ihren Augen, aber die sind offen. Hektisch fängt die Hin an sich aufzurichten: Da ist Stoff um sie herum, eine Kante und ihre Füße berühren Holz. Das Zimmer im "wilden Eber"! Und das Zimmer hatte doch dort hinten ein Fenster! Hastig stolpert sie in die Richtung, stößt sich an Truhe und Stuhl und tastet die Wand ab. Ihre eiligen Finger öffnen das Fenster und schlagen die Läden zurück. Als der frische Nachtwind die Gerüche Hohenbrunns in ihr Gesicht bläst, löst sich auch endlich der Kloß in ihrer Kehle und lässt sie befreit atmen. „Nichts wie raus hier!“ Aufgewühlt klettert Indyenna aus dem Fenster und läuft über die kleine Brücke an den Wachen vorbei aus dem Dorf. Es ist frisch und der Boden unter ihren nackten Füßen kalt und nass. Doch die Kälte klärt ihre Gedanken und der Wind pustet den Schrecken aus ihren Gliedern. Hinter dem Dorf bewegt sich die Hin von der Straße weg, pfeift eine Tonfolge und ruft leise einen Namen. Nur wenige Augenblicke später raschelt es und ein riesiger Eber kommt erstaunlich leise auf Indyenna zu. „Wako, Deree!“ Zärtlich umarmt sie das leise schnaubende Tier und drückt ihre Wange an seine. „Ich habe furchtbar schlecht geträumt.“ Die beiden ziehen sich ein wenig ins Unterholz zurück. Der Eber lässt sich nieder und Indyenna lehnt mit ihrem Rücken an seiner Seite. Leise lauscht sie den Geräuschen der Nacht, doch innerlich ist sie zu tiefst angespannt und findet keine Ruhe. In den letzten Wochen war vieles passiert und sie lernte viele Personen der unterschiedlichsten Rassen kennen. Alle wirkten freundlich, doch auf anderen Wegen hörte dann sie merkwürdige Gerüchte über diese Leute. Der Zweifel und das Misstrauen schleichen sich wieder in ihre Gedanken. „Ich darf nicht vertrauen! Vertrauen bringt Verrat und Schmerz!“ Der gestrige Tag hatte zu dem noch einen Teil ihrer Vergangenheit wieder ans Licht gefördert, den sie eigentlich begraben wollte. Der Bastler „Schmutziger“ Jonas hatte sie mit in die Schmuggler-Höhlen genommen. Indyenna hatte es genossen endlich einmal wieder mit jemandem der richtigen Größe umher zu streifen und ein paar bösen Großen eine Lektion in Benehmen zu erteilen. Jonas war wirklich sehr freundlich und hatte ihr nicht nur einen Großteil der Beute überlassen, sondern auch versucht ihr wertvolle Tipps im Umgang mit ihrer Waffe zu erteilen. Sie hatte sich auf Anhieb gut mit ihm verstanden; Jonas ließ sich gerne auf ihre Witze ein und Indyenna hatte so viel gelacht, wie lange nicht mehr. Dann hatte er es sogar bewerkstelligt Loore Grey einen Bogen für sie abzuschwatzen! „Ich hätte mich niemals getraut zu fragen! Er schien ja noch nicht einmal Zeit zu haben einige Pfeile für mich zu fertigen.“ Bewundernd schüttelt sie den Kopf und lacht leise. Aber da war ja noch die Sache mit Tomriks Werkstatt gewesen, seiner „Ideenschmiede“. Indyenna kannte Tomriks Werkstatt, ging aber normalerweise nie ganz hinein. All die Apparaturen erinnerten sie zu sehr an zu hause. Und als Jonas ihr das obere Stockwerk zeigen wollte und sie beinahe arglos in eine Falle gelaufen wäre, da kamen alte Bilder wieder in ihr hoch. Als sie spürte wie sich langsam wieder der heiß-kalte Ball in ihrem Magen zu bilden begann, hatte sie fluchtartig das Haus verlassen. Und auch jetzt spürt sie ihn wieder. Spürt wie sich ihre Bauchdecke verkrampft und sich das betäubende Kribbeln in ihrem ganzen Körper ausbreitet. Schluchzend krümmt sich Indyenna zusammen und dreht sich auf die Seite. Drückt ihr Gesicht in die Borsten ihres tierischen Gefährten und presst keuchend die Tränen zurück. „Nur nicht daran denken! Nur die Bilder zurück halten! Nur nicht den Schmerz zulassen!“ Nach einigen Stunden klettert die erschöpfte Hin zurück durch das Fenster im wilden Eber. Die Läden schließt sie dieses Mal nicht und auch das Fenster lässt sie einen Spalt offen. „Damit der Wind die Gespenster vertreiben kann!“ Hatte ihre Großmutter immer gesagt. Als Kissen schiebt sie sich ihre Jacke unter den Kopf. Eingehüllt vom wilden erdigen Geruch ihres Tiergefährten schläft sie mit verkrampften Bauchmuskeln wieder ein. |
19.06.2008 11:38:55 | Aw: Ausflug (#12301) |
NicolaK | Mit dem Rücken an ihren Tiergefährten gelehnt sitzt Indyenna in einem Busch vor Hohenbrunn. Auf ihrem Schoß liegt ein offenes Kästchen und ihre Finger streichen über eine darin liegende Schleuder. Die Hin scheint tief in Gedanken und ein leises Lächeln umspielt ihre Mundwinkel. "Was meinst du, Imairen? Tue ich das Richtige? Oder stürze ich mich da mal wieder übereilt in etwas?" Der dösende Eber grunzt nur leise und schnauft. Mit leichtem Schrecken erinnert sich Indyenna an das Treffen der Hins und Gnome in Hohenbrunn vor einigen Wochen. Zutiefst verstört war sie danach zu Imairen zurück gekehrt. In Ihrem Magen stritten sich die verschiedensten Gefühlen und ihre Gedanken waren wirr wie selten zuvor. Wie ein Verräter war sie sich vorgekommen, weil sie Jonas' Geschenk angenommen hatte. Und die übrigen Anwesenden hatten mit Glückwünschen und Bemerkungen über eine Verlobungsfeier einen großen Teil dazu beigetragen. Indyenna schaudert als sie daran zurück denkt und die Schamröte steigt ihr wieder ins Gesicht. Als sie nach dem Treffen wieder bei Imairen ankam, war für sie an Schlaf nicht zu denken gewesen. Hitze- und Kältewallungen ließen sie abwechselnd frieren und vor Hitze vergehen. Nachdem sie sich so einige Zeit hin und her gewälzt hatte, hatte sie sich mit all ihrer Not erst an Sheela Peryroyl und dann an Urogalan gewandt. Mehrere Stunden betete sie im stillen Zwiegespräch zu den Göttern und beruhigte sich langsam. Am nächsten Tag erwachte sie erst spät, aber ausgeruht und gelassen. Was auch immer auf sie zu kommen mochte, sie würde es akzeptieren. Wenn auch mit Vorsicht. "Ich fühle mich dennoch schuldig, wenn ich allein bin, Imairen. Das Vergangene ist immer da, außer Jonas verscheucht es." Indyenna krault mit einer Hand die borstige Flanke des Ebers, während die andere das Kästchen schließt. Sie legt den Kopf etwas zurück und blickt durch die Blätter des Gestrüpps in den Himmel. |
09.03.2009 08:34:49 | Haare und Spiegelbilder (#23592) |
NicolaK | Einige Monate später sitzt Indyenna am Bachufer in Calaneth. Hier, wo die Olivenbäume ihre starken Stämme und Äste über das Wasser schrauben und ihre silbrigen Blätter im Wind rauschen lassen, ist das Wasser flach und fließt gemächlich über den Grund. Im Schneidersitz betrachtet die junge Hin ihr Spiegelbild und spielt gedankenverloren mit einem kleinen Messer. Ihre Lippen zittern leicht und ihre Augen scheinen mehr zu sehen als das Bachbett auf das sie gerichtet sind. Schließlich hebt sie ihr Messer mit der Rechten und mit ihrer Linken hält sie eine Haarsträhne ihrer inzwischen kinnlangen Haare fest. Mit Blick auf ihr Spiegelbild schneidet sie sich die erste Strähne ab und lässt sie unter Tränen ins Wasser gleiten. [color=#0000FF]„Hör auf, Indy, bitte hör auf.“[/color] Ein leise, unendlich vertraute Stimme in ihrem Kopf lässt sie inne halten. Neben ihrem Spiegelbild zeichnet sich ein zweites ab, doch der Platz am Ufer neben Indyenna bleibt leer. Ihr leises Schluchzen gibt die Antwort, [color=#008000]„aber du magst meine Haare doch so gerne...“[/color] [color=#0000FF]„Ja, und ich mag sie noch immer. Aber du bist hier und ich bin dort und dort kann ich nichts mit ihnen anfangen. Auf deinem Kopf sind sie viel besser aufgehoben.“[/color] Die Wasserspiegelung zeigt einen jungen Hin Anfang zwanzig, der Indyenna aus wachen, dunklen Augen liebevoll ansieht. Die Schultern der Hin beben, als ihr Weinen stärker wird. [color=#008000]„Ich muss dir etwas sagen...“[/color] Der Halbling nickt nur, [color=#0000FF]„das weiß ich doch längst und ich bin froh, ich bin so froh, dass du jemanden hast.“[/color] Indyenna schüttelt den Kopf, [color=#008000]„aber ich hätte dich fast vergessen.“[/color] Nun erklingt sein leises Lachen in ihrem Kopf.[color=#0000FF] „Indy, Perya, das ist gut! Das wünsche ich mir so für dich! Ich werde immer an deiner Seite sein, aber du sollst leben, du sollst dein Leben leben und nicht meinen Tod. Geh mit ihm und du erlöst damit dich und mich. Bitte geh mit ihm.“[/color] Er zwinkert ihr zu, [color=#0000FF]„und behalte dein wunderschönes Haar, behalte es auf deinem Kopf, da habe ich es am liebsten.“[/color] Von einem neuen Weinkrampf geschüttelt, schlägt Indy die Hände vor das Gesicht. Als sie wieder ins Wasser blickt, ist das Spiegelbild verschwunden. Das Messer neben sich liegend, sitzt sie noch eine ganze Zeit am Ufer. Langsam beruhigt sie sich, zum Abschied küsst sie Zeige- und Mittelfinger ihrer rechten Hand und berührt dann mit ihnen das Wasser. [color=#008000]„Imairen? Komm lass uns gehen.“[/color]Zusammen mit ihrem Eber verlässt sie Calaneth. |
09.03.2009 09:23:05 | Tag am Meer (#23595) |
NicolaK | Nur wenige Tage später lädt Jonas Indyenna zu einem Ausflug ein. Gemeinsam streifen die beiden durch den Silberwald zur Adlerküste. Lachend wandern die beiden umher und Jonas huscht mal hier und mal dort hin, um für Indy eine Blume zu pflücken. Der Strauß in ihrer Hand hat bereits eine beträchtliche Größe. Schließlich schlägt Jonas am Strand sein Zelt auf und die beiden setzen sich in den warmen Sand davor. [img size=200]http://www.amdir.de/components/com_ponygallery/img_pictures/originals/user_445_tagammeer.jpg[/img] Sie reden und necken sich und an ihrer immer steifer werdenden Haltung und den verlegenen Pausen, die sich häufen, ist abzulesen, dass die beiden ein Thema zu vermeiden suchen. Dann blickt Jonas Indy mit einem ernsten Lächeln in die Augen und trägt ihr ein Gedicht vor. Dabei zeichnet er scheinbar gedankenverloren etwas in den Sand. Als Indyenna genau hin schaut, sieht sie dort die Zeichnung eines Strichmännchens und eines Strichmädchens mit Eber. Mann und Frau halten sich dabei an der Hand. Indyenna spürt einen Kloß in ihrem Hals und auch die ihr so bekannte Panik in ihrem Bauch. Während Jonas sie erwartungsvoll und auch ängstlich ansieht, steigen ihr Tränen in die Augen. Als die Pause immer länger wird, zeichnet sich auf dem Gesicht des Hin eindeutig Panik ab und Indyenna beginnt ihm die Geschichte von Farim Genfert und seinem grausamen Tod zu erzählen. Sie erzählt ihm alles über ihren Verlobten, der als einfallsreicher Bastler immer versucht hat, das Leben der Bauern, die sie alle waren, zu verbessern. Sie erzählt ihm auch, wie die Vorführung des Prototyps einer Melkmaschine, die Farim erfunden hatte, in einer Katastrophe endete. Wie ein Wasserfall sprudelt Indyennas Geschichte aus ihr heraus, erleichtert sie mit jemandem teilen zu können. Am nächsten Morgen weckt das Geschrei der Möwen Indy. Der Platz im Zelt neben ihr ist leer, aber von draußen dringt der Geruch eines Lagerfeuers zu ihr. Gemeinsam und unter viel Albernheiten frühstücken die beiden ausführlich. |
16.03.2009 16:26:59 | Stoff für ein Kleid (#23913) |
NicolaK | Einige Monate später stattet Indyenna der Ideenwerkstatt vor Hohenbrunn einen Besuch ab. Suchend blickt sie sich um. [color=#008000]„Ist Jonas nicht da, Tomrik?“[/color] Der Gnom schüttelt nur den Kopf, [color=#FFFF00]„Leider nicht, mein Kind. Kann ich dir denn vielleicht helfen?“[/color] Fröhlich plaudernd vertiefen sich die beiden in einen kleinen Plausch. Schließlich betritt eine Gestalt den Raum. Der dunkle Umhang verhüllt die Statur und eine tief herunter gezogene Kapuze das Gesicht. Sie scheint in Gedanken und nimmt das tratschende Paar nicht wahr. An der Bastler-Werkbank angekommen, legt sie den Mantel ab. [color=#008000]„Jonas!“[/color] Indyenna schreit vergnügt auf. Der Angesprochene lässt vor Schreck sein Werkzeug fallen. [color=#0000FF]„Yenna, Kirschlein!“[/color] Lacht er ihr dann entgegen. Erfreut hüpft sie ihm entgegen, wirft ihm die Arme um den Hals und lässt sich von ihm auf den Mund küssen. Tomrik steht derweil an die Wand gelehnt und beobachtet amüsiert, das verliebte Geturtel vor seinen Augen. Nach einer Weile löst sich Jonas von seiner Freundin, bittet sie die Augen zu schließen und zieht dann eine edle Lederrüstung hervor. Als sie hinsieht klatscht Indyenna begeistert in die Hände und streift die Rüstung über. Die beiden Hins begutachten das Ergebnis und prusten los: In diese Rüstung könnte Indy zweimal hinein passen. Dann öffnet die Frau ihr Gepäck und hält Jonas einen wunderschönen, wertvollen Stein unter die Nase: [color=#008000]„Herzlichen Glückwunsch zum Kennenlern-Tag!“[/color] Sie strahlt ihn an. Verdutzt guckt er zurück, dieses Datum hat er sich offensichtlich nicht gemerkt. Aber die verliebte Hin bemerkt nichts und plappert munter, wie sehr sie der Stein an seine Augen erinnere und dass sie sich über sein Jubiläumsgeschenk, die Rüstung, sehr freuen würde. Schließlich sieht sie ihn ernst an. Langsam beginnt sie: Sie habe lange über ihn und sich selbst nachgedacht. Auch der Tag am Strand sei ihr oft durch den Kopf gegangen. Der Mann schluckt zwischendrin schwer und wirkt nervös, anscheinend hat er bei dem Gespräch kein gutes Gefühl. Sie erklärt weiter, mit mancher Schleife, ihre Gedanken und endet schließlich mit einem leisen [color=#008000]„Ja, Jonas, ich würde dich sehr gerne heiraten.“[/color] Der Hin läuft tiefrot an und stößt einen erleichterten Jauchzer aus. Jubelnd drückt er sie an sich und küsst sie. Dann schiebt er sie von sich weg und sieht sie von oben bis unten an. [color=#0000FF]„Dann sollten wir uns schon mal um ein Kleid für dich kümmern.“[/color] Lachend machen sich die beiden auf zum Schneider nach Hohenbrunn und verbringen Stunden damit, die Stoffe durch zu sehen. |
22.04.2009 06:30:31 | Von Eisen, Silber und Männern - Volltrunken (#25430) |
NicolaK | Indyenna sitzt am Ufer des Sees beim Kreuzweg vor Mîrhaven und wirft einen schmollenden Blick in Richtung eines Gebüschs. Grummelnd kommentiert sie die unregelmäßigen Scharchlaute, die von dort zu hören sind. Im Gebüsch schläft ihr Eber Imairen seinen Rausch aus: Er hatte sich über vergorenes Fallobst hergemacht. Indyenna hatte versucht ihn davon abzubringen, aber weder Bitten und Flehen noch Befehlen und Beschimpfen zeigten Wirkung. Imairen hatte sich weiter die Früchte schmecken lassen und dabei vergnügt vor sich hingegrunzt. Schließlich war er zu dem Dickicht getaumelt und sofort eingeschlafen. Und wegen ihm kann Indyenna nun nicht zu den Zwergen, um ihre Waren zu verkaufen. Wütend funkelt sie den Busch an, der im schwindenden Abendlicht langsam seine Konturen verliert. [color=#0000FF]„Männer!“[/color], schnaubt sie beleidigt und dreht sich wieder zum Wasser, über dem sich langsam Nebel bildete. Die junge Hin zieht die Knie an, legt ihr Kinn darauf, umschlingt ihre Beine mit den Armen und sieht über den See, der ruhig und matt vor ihr liegt. Am Himmel darüber zeigt sich ein erster Stern. Mit einem harten [i]„Klonk!“[/i] gräbt sich die Spitzhacke der Halblingsfrau in das Eisenvorkommen. Grummelnd zerrt Indyenna an dem Werkzeug, das sie vor Wut zu tief in das Erz getrieben hatte. Durch zusammen gebissene Zähne keuchend lockert sie die Picke, um dann erneut kräftig zu zuschlagen. Nach einigen Hieben hält sie außer Atem inne und sammelt die heraus gelösten Erzbrocken ein. Dabei murmelt sie aufgebrachte Worte über Männer im Allgemeinen und deren Trinklust im Besonderen. Sie fühlt sich von ihrem Tiergefährten im Stich gelassen; Imairen hatte den Rausch ihr vorgezogen. Eingeschnappt war sie alleine zur Salzmine gegangen, um ohne seinen Schutz die Rohstoffe zu sammeln. Schmollend läßt sie nun ihre schlechte Laune an dem Gestein aus. Dass sich ihr jemand von hinten nähert, fällt ihr erst auf, als sei eine Stimme hört. Erschrocken und mit erhobener Hacke fährt sie herum. Die Erkenntnis, wer da auf sie zukommt, bessert ihre Stimmung keinesfalls. |
22.04.2009 11:33:18 | Von Eisen, Silber und Männern - Streitgespräch (#25435) |
NicolaK | [color=#FFFF00]„So, Kleine… du kannst nun gehen. Jetzt bin ich da.“[/color] überheblich grinsend lehnt Cloud Leonar am Geländer der kleinen Brücke. [color=#0000FF]„Ihr? Ihr habt mir gerade noch gefehlt!“[/color] entgegnet Indyenna ihm aufgebracht und gereizt. [color=#FFFF00]„Gefehlt? Ach was… Achja, und das Eisen, was du da hast, gehört auch mir!“[/color] Empört schnappt die Hin nach Luft, stemmt die Hände in die Hüften und stellt sich wortlos vor ihr Erz. [color=#0000FF]„Ihr habt wirklich keinen Manieren.“[/color] sie schüttelt etwas affektiert den Kopf. Cloud verzieht daraufhin leicht das Gesicht, [color=#FFFF00]„warum wollt ihr Frauen denn nur nie auf mich hören?“[/color] [color=#0000FF]„Männer!“[/color] schnaubt Indyenna erzürnt. Und schnippisch fragt sie zurück, ob er schon einmal darüber nachgedacht hätte, ob das eventuell an ihm liegen könne. Drohend hebt der Mann daraufhin seinen Zeigefinger, [color=#FFFF00]„du solltest schon wissen, wenn die Großen und Starken kommen … dann hast du ruhig zu sein!“[/color] Daraufhin läuft sie rot an und presst ein lang gezogenes [color=#0000FF]„oohhh“[/color] heraus. [color=#0000FF]„Wie könnt Ihr es wagen?“[/color] So entsteht ein zickiges Streitgespräch darüber, wer besser schmieden kann: Männer oder Frauen? Clouds Art und Indyennas bereits im Vorhinein gereizte Laune, tragen dafür Sorge, dass die Hin immer selbstgerechter und arroganter wird. Und schließlich wird der Wortwechsel sehr persönlich: [color=#0000FF]„Eure Mutter hat Euch wohl nicht beigebracht, wie man anständig mit einer Frau redet, wie?“[/color] faucht Indyenna Cloud an. [color=#0000FF]„Ihr seid wohl nicht oft genug an den Ohren gezogen worden, was?“[/color] [color=#FFFF00]„Jetzt reicht es mir aber… ich warne Euch“[/color] brüllt Cloud zurück.[color=#FFFF00]„Wie könnt Ihr es wagen? ... Zu den neun Höllen mit meiner Mutter… die hatte doch eh von Nichts Ahnung, genauso wenig wie Ihr ne Ahnung von irgendwas habt.“[/color] Ob dieses gewaltigen Gefühlsausbruchs, zieht Indyenna erschrocken die Luft ein, [color=#0000FF]„wie redet Ihr denn von Euerer Mutter?“[/color] [color=#FFFF00]„Ich rede wie es mir passt und dann wirst du eine gemeine Strafe kriegen… bis du dich änderst.“[/color] Er geht fluchend zwei Schritte auf sie zu, [color=#FFFF00]„verzogene Göre.“[/color] [color=#0000FF]„Ich mich ändern? Ihr solltet Euch ändern! Schamgefühl würde Euch gut stehen!“[/color] Er hebt die Hand und stimmte einen seltsamen Gesang an. Skeptisch sieht Indyenna ihn an, [color=#0000FF]„was wird das?“[/color] Langsam verändert sich um sie herum die Luft. Cloud beendet den Gesang, [color=#FFFF00]„keine Sorge… Ihr werdet gleich nur noch Schatten sehen.“[/color] Indyenna kann ihn gerade noch verwirrt anblicken, bevor sie langsam in die Knie sinkt. Seufzend verliert sie das Bewusstsein [color=#0000FF]„…Männer…“[/color] Selbstzufrieden lächelnd zieht der Mann einen Jutesack aus seinem Gepäck. |